Pizza, Bier und bunte Blätter - New England 2014

  • Da finde ich aber, dass in D noch viel mehr durch Schilder geregelt ist. ;;NiCKi;: :D


    Ich finde, die Amerikaner sind da viel deutscher als die Deutschen. Klar, bei uns ist auch alles verboten: Radfahren, Ballspielen, Einfahrt zuparken... Aber Steine aufeinander setzen??? Schönes Beispiel auch: "Please wear shoes and shirt in the breakfast area". Und wie oft hört man von Amerikanern: "How should I know? There was no sign..." :nw:

  • Berge sind ja immer schön, aber am Meer gefällt es mir auch.


    Nach der Wanderung waren das ja zwei ruhigere Tage, Der Ort Ogunquit sieht ja richtig idyllisch und beschaulich aus. In dem schönen Wetter sieht alles wie blankgeputzt aus, die hübschen Häuser, die Herbstfarben, das Meer, der Leuchtturm, die Backwaren, wirklich richig nett.
    Auch die Hummerfahrt hört sich interessant an.
    Wobei ich das ja irgendwie ungerecht finde, dass so ein Hummer über 100 Jahre alt werden kann, und ein Hund mit Mühe vielleicht 14 X(


    Was kostet ein Hummeressen dort so im Vergleich zu hier, weißt Du das?


    Liebe Grüße


    Bettina

  • Ogunquit hat uns dazumal auch sehr gut gefallen und ich habe einiges wieder erkannt.... ;ws108;
    Die riesigen Kürbise fand ich total faszinierend. Und Meer liebe ich sowieso.
    Die White Mountains sind in bunt auch sehr schön und zum Wandern eigentlich ideal.....sofern es nicht zu matschig ist ;)


    Ich bin wieder hinterher und erfreue mich sämtlicher Eindrücke, die du mit bietest :wink4:

  • Wobei ich das ja irgendwie ungerecht finde, dass so ein Hummer über 100 Jahre alt werden kann, und ein Hund mit Mühe vielleicht 14 X(


    Wobei 100 Jahre alte Haustiere ja wahrscheinlich auch nicht so sinnvoll wären... :pfeiff:


    Was kostet ein Hummeressen dort so im Vergleich zu hier, weißt Du das?


    Keine Ahnung. Weniger als die Hälfte wahrscheinlich? So ein Hummergericht ist jedenfalls nicht teurer als anderes auf einer Speisekarte.


    Ich bin wieder hinterher und erfreue mich sämtlicher Eindrücke, die du mit bietest :wink4:


    :!! Dann geht's jetzt gleich weiter. ;;NiCKi;:

  • Gestern vor 522 Jahren ist Christoph Kolumbus in der Neuen Welt gelandet. Seit 1934 wird diesem Ereignis in den USA mit einem nationalen Feiertag gedacht, seit 1968 immer am zweiten Montag im Oktober. Hat den Nachteil, dass der Columbus Day nicht immer auf den 12. Oktober fällt, hat den großen Vorteil eines freien Montags. Uns kann's egal sein, wir haben Urlaub. Da dieser so langsam auf die Zielgerade einbiegt, ist es an der Zeit, dass wir etwas nach Süden vorankommen. Dabei bietet es sich an, an den Wrentham Village Premium Outlets Station zu machen, um die letzten Lücken in unseren Koffern zu füllen, und so habe ich dort in der Nähe die nächste Übernachtung gebucht.


    Weil der Wetterbericht für den heutigen Tag Sonne angekündigt hat, wollen wir noch ein bisschen die Küste abgrasen. Erster Stopp: Der Long Sands Beach in York. Wegen der öffentlichen Toilette dort. Wir sind bis dahin immerhin schon sieben Meilen gefahren...



    Ein paar Meilen weiter aber schon jenseits der Staatsgrenze liegt Portsmouth, New Hampshire. Die Stadt war aufgrund ihrer Lage an der Mündung des Piscataqua River von Beginn der englischen Besiedlung um 1630 an einer der wichtigsten Häfen im Nordosten. In der Stadtmitte sind ganze Straßenzüge aus dem 19. Jahrhundert erhalten. Wir stellen das Auto in ein Parkhaus und laufen zum Market Square. Irgendwo hatte ich etwas von einer Walking Tour gelesen, an der Touristeninformation erfahre ich aber, dass heute keine stattfindet. Schade. Also müssen wir uns selber in Portsmouth zurechtfinden. Zwar mit Karte aber doch ein bisschen planlos laufen wir kreuz und quer durch die Stadt, die in der Tat sehr sehenswert ist. Hier könnte jedes Haus eine Geschichte erzählen, umso schöner, wenn wir dafür nun einen fachkundigen Gästeführer hätten.














    Am anderen Ufer des Piscataqua (und damit eigentlich schon in Maine): Die Militär-Werften und der U-Boot-Hafen Portsmouth Navy Yard.





    Um die Mittagszeit fahren wir weiter - und plötzlich schiebt sich eine dichte Wolkendecke vor den bisher tiefblauen Himmel. Doof. Wir überlegen, ob wir dann nicht gleich auf schnellstem Wege Richtung Shopping Mall fahren sollen, entscheiden uns dann aber doch dafür, noch bis Rockport auf der Route 1 zu bleiben. Das Städtchen auf Cape Ann ist uns als einer der schönsten Orte von der letzten Reise in Erinnerung geblieben. Die Fahrt dahin ist aber nicht das ganz große Vergnügen, wird der Verkehr doch immer dichter. Nach fast zwei Stunden in Rockport angekommen - und nach längerer Parkplatzsuche das Auto abgestellt - sieht es kurz so aus, als könnte der Himmel doch wieder aufreißen. Aber es bleibt bei ein paar einzelnen Sonnenstrahlen, die sich durchkämpfen. So bleibt es für uns bei einem kurzen Bummel rund um den Hafen von Rockport.


    Eine der kuriosen Episoden aus der Geschichte Rockports ist die von der Kanonenkugel im Turm der First Congregational Church. Am 8. September 1814 wollten die Briten Rockport besetzen. Ein erstes Boot mit Soldaten hatte schon die Hafenmole Bearskin Neck erreicht, als die Kirchenglocke Alarm schlug. Von einem anderen Boot wurde eine Kanone auf den Turm gefeuert, um die Glocke zum Verstummen zu bringen. Die Kugel blieb im Giebel stecken, durch den Rückstoß kenterte das Landungsboot. Die Soldaten wurden aus dem Wasser gezogen - und gegen gefangene Amerikaner ausgetauscht. Die Kirche besitzt wohl immernoch die Originalkugel, heute steckt eine hölzerne Replik im Turm. In Mainz haben wir ja auch ein Haus am Markplatz mit Kanonenkugeln in der Wand. Bei uns waren's aber nicht die Briten sondern die Preußen, die die Stadt beschossen.






    Der kleine Hafen von Rockport ist natürlich vor allem für die Holzhütte "Motif No 1" berühmt, eines der meistfotografierten Motive New Englands. Seine Namen soll es dem Zeichenlehrer Lester Hornby verdanken. Im Winter unterrichtete der in Paris, im Sommer kam er nach Rockport. Ihm fiel auf, dass seine Schüler immer wieder die Fischerhütte im Hafen malten. Bot sich der klaren, einfachen Linien wegen ja auch an. Eines Tages soll er angesichts einer weiteren Zeichnung ausgerufen haben: "What? Motif No 1 again!". Damit hatte das Gebäude den Namen weg.




    Im winzigen Imbiss "Top Dog" stillen wir mit Chowder und Hot Dog, beides geht so geschmacklich, den kleinen Hunger. Dann umkurven wir auf der Interstate 95 großräumig Boston und erreichen über die 495 bei einbrechender Dunkelheit das Residence Inn Franklin, etwa 40 Meilen außerhalb Bostons. Nach dem Beziehen unserer Suite fahren wir direkt weiter in die Outlet Mall. Komisch, irgendwie ist es uns jetzt gar nicht mehr nach Einkaufen. ;;VeWiT,, Das einzige, was wir wohl gut gebrauchen könnten, wäre ein neuer Koffer. Einer der beiden mit uns auf Reisen ist nämlich so klein, dass man den nur mit Mühe bis ans für den Check-In zulässige Limit bepacken kann. Da hätten wir gerne etwas größeres. Die Preise bei Samsonite und Co schrecken uns allerdings von einem Impulskauf ab. Vielleicht versuchen wir es morgen vor der Weiterfahrt erstmal mit einer Probepackung, dann können wir immernoch schauen.


    Nicht lange nachdenken müssen wir dafür über die Wahl des Abendessens. Eine Autobahnausfahrt weiter befindet sich ein Outback Steakhouse...! ;Wass:::


    Gefahrene Meilen: 177

  • Erster Stopp: Der Long Sands Beach in York. Wegen der öffentlichen Toilette dort. Wir sind bis dahin immerhin schon sieben Meilen gefahren...


    In der Stadtmitte sind ganze Straßenzüge aus dem 19. Jahrhundert erhalten.

    Richtig hübsch, schade, dass die Führung nicht geklappt hat :(


    Eine der kuriosen Episoden aus der Geschichte Rockports ist die von der Kanonenkugel im Turm der First Congregational Church.

    Witzige Geschichte :gg:


    "What? Motif No 1 again!". Damit hatte das Gebäude den Namen weg.

    ;haha_ der arme Zeichenlehrer, aber er hätte ja auch ein Motiv vorgeben können :gg:


    War ein schöner Tag und zum Schluß ein gutes Steak :!!

  • Der letzte Umzug dieses Urlaub steht an. Die nächsten beiden Nächte werden wir auf einer Sandbank vor Rhode Island verbringen. Auf der Suche nach einem einfach zu erreichenden Quartier am Meer bin ich gestern Abend auf Westerly im äußersten Südwesten des kleinsten Bundesstaats der USA gestoßen. Dort, am Misquamicut Beach, habe ich uns ein Zimmer im Pleasant View Inn gebucht. Mal schauen, ob das Hotel seinem Namen gerecht wird. Ursprünglich hatte ich ja mal die Hamptons als letzte Station der Reise ins Auge gefasst, die bevorzugte Urlaubsregion der Reichen und Superreichen auf Long Island. Da die nächsten Tage aber reichlich Niederschlag angekündigt ist, würde es sich wahrscheinlich nicht so wirklich lohnen, da eigens für lange Strandspaziergänge hinzugondeln. Bleiben wir also auf dem Festland.


    Am Frühstück im Residence Inn gibt es mal so gar nichts zu meckern. Die Auswahl ist geradezu riesig im Vergleich zu den bisher inkludierten Büffets. Nochmal zwecks Kofferkaufs in die Wrentham Outlets zu fahren können wir uns sparen, nachdem das Packen probehalber ergeben hat, dass wir den ganzen Krempel doch prima verteilt bekommen. Da erlauben wir es uns sogar, noch in der Providence Place Mall in der Hauptstadt Rhode Islands nach dem ein oder anderen Kleidungsstück zu schauen, werden aber in den 150 Läden nicht fündig. Schätze, wir haben schon alles. ;)




    Weiter nach Süden. Mit dem Point Judith Lighthouse hat es an der Einfahrt zur Narragansett Bay und zum Long Island Sound einen hübschen Leuchtturm - und einen geschichtsträchtigen dazu. Schon seit dem frühen 19. Jahrhundert weist hier ein Leuchtfeuer den Schiffen den Weg, der aktuelle Turm steht immerhin seit 1857 an dieser Stelle. Nur drei Meilen entfernt versenkte ein deutsches U-Boot am 5. Mai 1945 den Frachter Black Point - zwei Tage, nachdem Admiral Dönitz den Waffenstillstand für die deutsche Marine ausgerufen hatte. Auf Tauchgang hatte die Besatzung von U-853 das Kriegsende wohl nicht mitbekommen. Nur zweieinhalb Stunden nach dem Angriff ortete die US Navy das U-Boot und deckte U-853 mit Wasserbomben ein. Die Battle of Point Judith ging als letzte Kampfhandlung in die Geschichte des Atlantikkrieges ein, U-853 liegt bis heute vor Point Judith auf dem Meeresgrund.





    Am nahezu verwaisten Scarborough State Beach bei Narragansett unternehmen wir einen kleinen Strandspaziergang. Die riesigen Parkflächen an der Promenade lassen erahnen, was hier im Sommer los sein muss. Leider macht sich die Sonne gerade ziemlich rar, der böige Wind lässt uns frösteln. Wir fahren dann mal lieber weiter...




    Das Wetter bessert sich auf dem Weg nach Westen und als wir an unserem Hotel am Misquamicut Beach ankommen, fühlt es sich fast wie Sommer an. Das Pleasant View Inn steht tatsächlich direkt am Strand. Vor zwei Jahren hat hier Wirbelsturm Sandy gewütet, man sieht noch einige Spuren entlang der Küste, die aus einem schmalen Dünenstreifen zwischen Meer und Lagunen besteht. Das Hotel war Jahrzehnte lang ein klassischer Familienbetrieb, den Neubeginn nach Sandy wollten die Besitzer aber nicht mehr stemmen und verkauften das Inn. Die neuen Eigentümer renovieren das Haus nun nach und nach, die Zimmer haben bereits einen schönen maritimen Look verpasst bekommen. Wir sind im dritten Stock untergebracht mit einem kleinen Balkon, von dem aus man Meer, Meer und noch mehr Meer sieht. Toll!






    Wir werfen uns ins Beach-Outfit und gehen runter ans Wasser. Hui, das ist doch ganz schön kalt! Der Wunsch sich sofort in die Wellen zu schmeißen, verpufft schon als das Wasser nur Kniehöhe erreicht. Aber um Sonne zu tanken, die salzige Luft zu schnuppern und ein bisschen die Füße ins Meer zu tauchen, ist das hier genau richtig. Nur wenige Menschen sind am Strand unterwegs, die Saison ist längst gelaufen. Nächste Woche schließt das Hotel sogar über den Winter.




    Zum Abendessen fahren wir ins benachbarte Stonington. Das ist schon in Connecticut, das damit erstmals auf der Liste der von uns besuchten Staaten auftaucht. Stonington war mal ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. In einem anderen Jahrhundert kamen dort die Dampfschiffe aus New York an und die Passagiere hatten Anschluss an die erste Eisenbahnlinie Richtung Providence und Boston. Von der Geschäftigkeit von damals ist allerdings nichts mehr zu spüren. Stonington ist ein idyllischer Flecken, dessen Holzhäuser heute gefragte Immobilien bei Erholung suchenden Großstädtern sind.





    Ihr erinnert Euch an die Geschichte mit der Kanonenkugel im Kirchturm von Rockport? Nun, in Stonington machten sich die Engländer ähnlich zum Horst beim Versuch, den Ort einzunehmen. Mit vier Schiffen kamen sie am 9. August 1814 in die Bucht gefahren und verlangten die sofortige Aufgabe der Stadt. "Nix da", antworteten die Bewohner. Drei Tage lang ließ die stolze Royal Navy Kugeln regnen, ohne großen Schaden anzurichten, und segelte schließlich unverrichteter Dinge davon. Der amerikanische Dichter Philip Freneau schrieb (ein bisschen hämisch): "The bombardiers with bomb and ball / Soon made a farmer's barrack fall, / And did a cow-house badly maul / That stood a mile from Stonington. / They kill'd a goose, they kill'd a hen / Three hogs they wounded in a pen— / They dashed away and pray what then? / This was not taking Stonington. / But some assert, on certain grounds, / (Beside the damage and the wounds), / It cost the king ten thousand pounds / To have a dash at Stonington."





    Wir erwischen noch den Sonnenuntergang am Jachthafen, dann kehren wir in Noah's Restaurant ein für das beste Essen dieser Reise. Bei Noah's wird wirklich ganz großartig gekocht! Gelernt hat das der Küchenchef unter anderem Ende der Siebziger im Offiziersklub der Rhein-Main Airbase in Frankfurt. Es gibt deutsches Bier im Maßkrug und von frischen Zutaten und deutschen Rezepten inspirierte Gerichte. Connys Tagliatelle mit Kürbis und Schwarzwälder Schinken sind köstlich, ebenso meine Muscheln in Weißwein. Klar, dass man hier auch frisches Seafood bekommt. Und leckeren Nachtisch. Jede Menge Promifotos hängen an den Wänden. Noah's ist eine Institution im Südosten Connecticuts und auf jeden Fall einen Umweg wert. ;;NiCKi;:


    Gefahrene Meilen: 119

  • Die nächsten beiden Nächte werden wir auf einer Sandbank vor Rhode Island verbringen.

    :EEK: ist euch das Geld ausgegangen, dass ihr am Strand nächtigen müsst :gg: ;)


    . Mit dem Point Judith Lighthouse hat es an der Einfahrt zur Narragansett Bay und zum Long Island Sound einen hübschen Leuchtturm -

    Sehr hübscher Leuchtturm, aber eine tragische Geschichte :(


    Stonington ist ein idyllischer Flecken, dessen Holzhäuser heute gefragte Immobilien bei Erholung suchenden Großstädtern sind.

    Gefällt mir auch sehr gut und die Geschicht ist wenigstens lustig ;haha_


    Der amerikanische Dichter Philip Freneau schrieb (ein bisschen hämisch):

    Nett :gg:


    Oli, die Strandbilder sind sehr schön, ich liebe die Abendstimmung am Meer :clab: :clab:

  • Ein schöner Tag war das. :clab: :clab: :clab:


    Am Frühstück im Residence Inn gibt es mal so gar nichts zu meckern.


    :!! Ich mag Residence Inn immer wieder. Genauso wie Homewood Suites. ;;NiCKi;:


    Point Judith Lighthouse


    Wieso habt ihr da alle Sonne nur ich nicht? Obwohl, wann ist denn das mittlere Foto entstanden?


    Pleasant View Inn


    :!! Tolles Hotel. Gefällt mir.

  • Oli, die Strandbilder sind sehr schön, ich liebe die Abendstimmung am Meer :clab: :clab:


    Ja, ich auch! ;;NiCKi;:


    Wieso habt ihr da alle Sonne nur ich nicht? Obwohl, wann ist denn das mittlere Foto entstanden?


    Weil da der Himmel grau ist? Das Licht wechselte wirklich binnen Sekunden. Da war so eine Wolkendecke (auf dem einen Foto am Beach sieht man die), die sich mal mehr oder weniger vor die Sonne schob.


    Das Hotel ist ja auch klasse! Was für ein Ausblick! :wow: Darf man fragen, was das Zimmer gekostet hat?


    Ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr. :schaem: Muss mal Conny nach den Hotelpreisen fragen, die habe ich mir nicht notiert. Ich meine es war so was um die 120 Dollar.

  • Ich meine es war so was um die 120 Dollar.


    Ich habe gerade mal geschaut. Die Tarife im Herbst sind ja cool. Da zahlt man eine Nacht und die zweite ist gratis. :!! Da schlagen die Preise gar nicht mehr so zu Buche.

  • Der Tag beginnt mit einem Sonnenaufgang. Klar, wie jeder Tag. Nur habe ich nicht jeden Tag Gelegenheit, die Sonne dabei zu beobachten, wie sie über dem Long Island Sound aufgeht. Was eigentlich schade ist, denn es ist wunderschön...




    Frühstück gibt es in der Cooked Goose, einem netten Lokal in Westerly. Dann fahren wir nach Mystic. Ja, das ist der Ort aus dem Film "Mystic Pizza" mit Julia Roberts. Wegen der Pizza oder Julia Roberts sind wir aber nicht hier, sondern wegen des Freilichtmuseums Mystic Seaport. Das nennt sich auch "The Museum Of America And The Sea" - was erstmal ein sehr weites Feld ist. Auf jeden Fall ist Mystic Seaport eines der größten Schifffahrtsmuseen der Welt und eines der ersten, in dem ein "living history" Konzept umgesetzt wurde. Aus um die 60 Original-Gebäuden ist hier ein ganzes Hafenstädtchen aus dem 19. Jahrhundert entstanden, komplett mit Werkstätten, in denen altes Handwerk gepflegt wird, einer Werft und natürlich historischen Schiffen.











    Prunkstück ist die Charles W. Morgan, das einzige erhaltene Walfangsegelschiff. 1841 in Dienst gestellt überstand die Morgan erstaunliche 80 Jahre auf See - normalerweise waren solche Schiffe nach 15 bis 20 Jahren hinüber. Von 2008 bis 2013 wurde sie aufwendig restauriert und im Sommer 2014 auf ihre 38. Reise geschickt, die allerdings vergleichsweise kurz blieb und nur in einige Hafenstädte New Englands führte. Pünktlich zu unserem Besuch liegt das stolze Schiff wieder am Kai und gibt uns einen Einblick in die nicht gerade luxuriösen Lebensbedingungen an Bord eines solchen Walfängers. Man wollte nicht tauschen mit der Besatzung.



    Irgendwas gibt es an so alten Schiffen immer zu reparieren...



    Einer der Kapitäne der Morgan, Captain Tinkham, ließ 1875 diese nette Kabine für seine frisch angetraute Ehefrau aufs Deck des Walfängers bauen. Es nützte nichts. Von ständiger Seekrankheit geplagt ging Mrs Tinkham nach wenigen Monaten in St. Helena von Bord und segelte zurück nach New Bedford. Captain Tinkham folgte ihr ein Jahr später - und wurde Farmer. ;,cOOlMan;:



    Die Kapitänskajüte auf der Charles W. Morgan - mit eigener Toilette und einem Bett, das so aufgehängt war, dass es den Gang der Wellen zumindest ein bisschen ausglich.



    Unter Deck der Charles W. Morgan kann man geradeso aufrecht stehen. Man denke sich noch das ganze Walfett, den Gestank und das Geschaukel dazu...



    Wenig komfortabel: Die Quartiere der Mannschaft.



    Interessant ist, wie technisch ausgereift diese Segelschiffe waren und wie viele spezialisierte Handwerker an Bau und Betrieb beteiligt waren. Da wurde kein Stück Holz zufällig in diesem oder jenem Teil eines Schiffes verbaut. Sehenswert auch die Ausstellung "Voyages", die die Bedeutung der Seefahrt für alle Aspekte des Lebens in Amerika beleuchtet, oder die Sammlung von Gallionsfiguren. So lassen sich locker ein paar Stunden in Mystic Seaport verbringen - wobei man das Museum mit dem Einlassbändchen auch am nächsten Tag noch einmal besuchen könnte. Wir haben nach einem halben Tag genug und fahren am frühen Nachmittag zurück über den Pawcatuck River nach Westerly.






    Wahrscheinlich ist heute der letzte Tag des Jahres für einen Strandspaziergang und so nutze ich das schöne Wetter für einen ebensolchen, während Conny ein kleines Mittagsschläfchen hält. Das Leben kann manchmal so angenehm sein...


    Am letzten Abend in New England muss es Seafood zum Diner sein! Wieder einer Empfehlung des Lonely Planet Reiseführers folgend suchen wir dazu Ford's Lobster in Noank auf, eine kleine Butze direkt am Wasser, vor der man bei schönem Wetter wunderbar draußen sitzen könnte. Heute Abend ist es aber zu kalt und zu windig dafür. Das Essen ist hervorragend, nur Wein oder Bier gibt es für uns ausnahmsweise nicht dazu. BYOW ist das Motto bei Ford's, "bring your own bottle". Hatten wir nicht beachtet.





    Nun würden wir zu gerne den gestern gekauften Wein auf dem Balkon unseres Hotelzimmers genießen, aber der Wind hat mittlerweile Sturmstärke erreicht. Verbringen wir unseren letzten Abend halt drinnen.


    Gefahrene Meilen: 61

  • Nur habe ich nicht jeden Tag Gelegenheit, die Sonne dabei zu beobachten, wie sie über dem Long Island Sound aufgeht. Was eigentlich schade ist, denn es ist wunderschön..

    ;;PiPpIla;; ;;PiPpIla;;


    Auf jeden Fall ist Mystic Seaport eines der größten Schifffahrtsmuseen der Welt und eines der ersten, in dem ein "living history" Konzept umgesetzt wurde.

    Das hätte uns auch locker einen Tag beschäftigt, wahrscheinlich hätte ich meinen Mann nur mit Waffengewalt aus diesem Museum bekommen. ;:ba:;


    Seekrankheit geplagt ging Mrs Tinkham nach wenigen Monaten in St. Helena von Bord und segelte zurück nach New Bedford. Captain Tinkham folgte ihr ein Jahr später - und wurde Farmer. ;,cOOlMan;:

    Das war dann wohl echt Liebe :HERZ4;


    Wenig komfortabel: Die Quartiere der Mannschaft.

    Dann schau dir die Quartiere in der Victory an, da sind diese hier echte Luxusausstattung :gg: ;)


    und so nutze ich das schöne Wetter für einen ebensolchen, während Conny ein kleines Mittagsschläfchen hält. Das Leben kann manchmal so angenehm sein...

    Dafür ist man ja schließlich in Urlaub und nicht auf der Flucht ;) ;;NiCKi;:


    Euer letzter Tag liest sich richtig schön ;;NiCKi;:

  • Hallo Oli,


    ich bin euch inzwischen bis in die Bear Mountains hinterher gereist. ;ws108;
    Allerdings werde ich aus Zeitmangel auch weiterhin nur sehr sporadisch posten. :traen:


    Eure Touren durch NYC haben mir sehr gut gefallen, da ich auch sehr an Street-Art interessiert bin. :!! So etwas würde ich auch in meinen nächsten NY-Besuch einbauen. Wie bist du denn über die Touren gestolpert?


    Ich glaube, der größte Unterschied zu denen daheim ist der dünne Teig und dass die darauf nicht einfach eine dicke Tomatensoße hauen, sondern Öl und frische Tomaten.

    Dünner als bei uns?


    Sehr schön :clab::clab::clab:
    Bei blödem Wetter lohnt es immer mal ins Detail zu gehen ;;NiCKi;:


    Als wir es endlich auf das Gipfelplateau in knapp 400 Meter Höhe geschafft haben, suchen wir uns ein sonniges Plätzchen auf den Felsen, genießen den Blick ins Tal des Hudson und schlafen ein. Kein Witz! :schaem:

    Na ihr habt die Ruhe weg :gg: und das bei dieser tollen Aussicht :!!
    Überhaupt war das Herbstlaub schon ganz schön bunt für den Osten. :!! Oder? Ich dachte dort setzt die Laubfärbung erst später ein. :schaem:

  • ich bin euch inzwischen bis in die Bear Mountains hinterher gereist. ;ws108;
    Allerdings werde ich aus Zeitmangel auch weiterhin nur sehr sporadisch posten. :traen:


    Kein Stress. Der Reisebericht läuft ja nicht weg. Freut mich, dass Du hinterherreist. ;)


    Wie bist du denn über die Touren gestolpert?


    Ich hatte nach Walking Tours in Brooklyn gesucht, da habe ich Free Tours By Foot entdeckt und auch dass die spezielle Street Art Touren machen. Kann ich nur sehr empfehlen! Hier gibt's Infos: klick.


    Dünner als bei uns?


    Ja, es ist ein dünnerer, knuspriger Teig, der auch am Rand nicht viel dicker wird.


    Bei blödem Wetter lohnt es immer mal ins Detail zu gehen ;;NiCKi;:


    Schön, dass es Dir auffällt.


    Überhaupt war das Herbstlaub schon ganz schön bunt für den Osten. :!! Oder? Ich dachte dort setzt die Laubfärbung erst später ein. :schaem:


    Die Laubfärbung war ungefähr zwei Wochen früher als gewöhnlich im Nordosten. Lag wohl am trockenen Sommer. Aber genau lässt sich die ja nie voraussagen.

    • Offizieller Beitrag

    Für die arbeitende Bevölkerung geht es hier aber hurtig zur Sache. :EEK:


    Falls wir heute beim Wandern mit der Kalorienbilanz irgendwie ins Minus gerutscht waren - jetzt ist alles wieder im Lot.


    In der Tat, etwas zuviel des Guten. :EEK:


    Die Steaks sehen toll aus.


    Eindeutig ;;NiCKi;:

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