Rhein, Kurs Basel

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    Hoffentlich werden wir mal nicht so ... verfroren :gg:.


    Sie zieht ja immer nur Bluse und Jacke oder Mantel an. :nw:
    Und so warm auf einem Schiff was gegen eine leichte Brise fährt, war es dann auch nicht.
    Das addiert sich ja.
    Die waren schon alle eingemummelt die nur ruhig an Deck lagen.

    • Offizieller Beitrag

    einem Amerikaner würde bei dem Alter ganz schwindelig werden, vor lauter Ehrfurcht ;)


    Absolut.


    Wurde es deiner mama nicht langweilig so alleine auf dem Schiff?


    nein sie war bestens zufrieden. Sie kannte das ja und war zufrieden.
    Zu bestens zufrieden fehlte das Bug Restaurant/Lounge.
    Wenn Du mitschiffs in der Lounge sitzt kann man aber auch nach beiden Seiten rausschauen. ;;NiCKi;:

  • Interessantes Städtchen. Noch nie gehört. :nw: Dabei war ich schon öfter am Rhein unterwegs.


    Während der Geisterstunde begebe ich mich noch einmal aufs Sonnendeck, um Toni an der Rheinkrone zu zuwinken, aber kein Toni zu sehen. :nw: Verschläft er doch glatt das Highlight des Jahres. :ohje: Gehen wir halt auch schlafen.


    Fehlplanung. Totale Fehlplanung. ;;NiCKi;: :D


    Schön! Ich dachte aus irgendeinem Grund immer, das wäre im Saarland. Keine Ahnung, warum.


    Vielleicht weil es da auch eine gibt, nämlich die hier , die Saarschleife. Da war ich sogar schon. Die Rheinschleife kannte ich nicht.

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    Interessantes Städtchen. Noch nie gehört. :nw: Dabei war ich schon öfter am Rhein unterwegs.
    Boppard ist schon ganz nett, aber ne kurze Zeit reicht schon.



    Fehlplanung. Totale Fehlplanung. ;;NiCKi;: :D


    Finde ich auch, da hat Ulli die Tages- und Nachtzeiten schlecht recherchiert. ;;NiCKi;:

  • Boppard ist schon ganz nett, aber ne kurze Zeit reicht schon.


    ok, dann habe ich also nichts weltbewegendes verpasst.



    Aber die Geschichte ist schon interessant. ;;NiCKi;: Ich mag ja solche Hintergrundinfos. Deshalb bin ich in diesem RB auch goldrichtig. :)


    Finde ich auch, da hat Ulli die Tages- und Nachtzeiten schlecht recherchiert. ;;NiCKi;:

    ;haha_

    • Offizieller Beitrag

    Die Rheinschleife kannte ich nicht.


    Ich auch nicht.


    ok, dann habe ich also nichts weltbewegendes verpasst.


    Doch die Aussicht vom Vierseenblick und den Klettersteig. ;;NiCKi;:


    Und ich hoffe nicht, dass er mich jetzt JEDEN Tag sucht.


    Du bringst mich da auf eine Idee. :gg:

    • Offizieller Beitrag


    Nun ja, das wäre sowieso nichts für mich gewesen. :neinnein:


    Für mich wohl auch nicht, aber man kommt ja auch anders da hoch. ;;NiCKi;:

    • Offizieller Beitrag

    Boppart....so heisst eine Familie in meinem Heimatort.


    Dann frag doch mal nach ob deren Ahnen aus diesem Ort kommen, sofern sie das wissen.
    Wunder würde es mich nicht.

    • Offizieller Beitrag



    Höhendifferenz 67 Meter
    Flußkilometer ca. 279 km


    die Strecke zwischen dem letzten Bild in der Karte und dem drittletzten Bild ist die Nachtfahrt

    • Offizieller Beitrag

    Sonntag 28.09. Boppard – Oberes Mittelrheintal – Oberwesel Teil 2



    Pünktlich um 11 Uhr ist zu den Klängen von Enya - Orinoco Flow Abfahrt. Während Muttern am Fenster im Restaurant Platz nimmt, bewaffne ich mich mit Kamera und Stativ und begebe mich zusammen mit Frau B aufs Sonnendeck.
    Langsam schieben sich unsere 135 Meter Schiffchen wieder ins Fahrwasser, nachdem zuvor der längsseitig festgemachte andere Kreuzfahrer abgelegt hat und nach unserem Verschwinden den Platz am Steg einnehmen wird.


    Der Nebel hat sich inzwischen restlos verzogen, aber richtig klar ist der Himmel nicht. Dieses Licht mag ich eigentlich überhaupt nicht, das ist weder richtig Fisch noch Fleisch. Aber man muss nehmen, was man bekommt. Obendrein liegt Boppard bei der Vorbeifahrt fast im Gegenlicht und so bin ich dadurch gezwungen die Kamera leicht nach hinten zu richten. Dadurch kann Photoshop daraus aber leider kein Panorama machen. :wut1:


    Aber zuerst die Warnung ACHTUNG GESCHICHTLICHER OVERKILL ;)
    Zur Vermeidung von gesundheitlichen Schäden ist der historische Teil kursive geschrieben!


    Und nun die Bilder von der Vorbeifahrt von Boppard.















    Wir befinden uns im UNESCO Welterbe Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal, jedenfalls seid dem 27. Juni 2002 oder den Inbegriff der Rheinromantik. Während wir so dahin schippern, werden wir von der Lautsprecheranlage leise berieselt, nicht aufdringlich, wie in Disneyland halt. Allerdings nicht überall, dort wo oben auf Deck die Liegestühle stehen herrscht Ruhe.
    Unterbrochen ist die musikalische Untermahlung von den Infodurchsagen zu jeder Burg und was man sonst noch so sehen kann.


    4 km Flussaufwärts geht’s es dann los, bei Rheinkilometer 566,5 liegen die so genannten Burgen der feindlichen Brüder.


    Von links nach rechts, Burgruine Sterrenberg und Burgruine Liebenstein.



    Beginnen wir mit Burg Sterrenberg.



    Da Burg Ehrenbreitstein bei Koblenz nach dem Bau der Festung Ehrenbreitstein unter dieser verschwunden ist, ist sie die älteste erhaltene Burg des Mittelrheintales. Wenn ich mir die Historie der Burgen so anschaue, komische Namen hatten die früher. Nun ja, sie sind ja zwischen ausgestorben.
    Wo war ich?
    Ach ja Burg Sterrenberg. 1094 erstmals als Reichsburg erwähnt. Von 1190 bis zum Ende des 13. Jhds. war sie ein Lehen derer von Bolanden. Die setzten weitere Ritterfamilien als Besatzung ein, die sich nach der Burg benannten, die Herren von Sterrenberg und die Schenk von Sterrenberg. Ende des 13. Jhds. ging dann ein Teil der Burg als Reichspfand an die Grafen von Katzenbogen. Tja und spätestens 1310 erhielt unser Balduin, Erzbischof und Kurfürst von Trier das Gemäuer als Reichspfand. Irgendwann 100 Jahre später wurde vor die Kernburg eine weitere zweite Schildmauer gebaut. Im Volksmund bildete diese zweite Schildmauer nun die Streitmauer und der historische Kern um die Sage der feindlichen Brüder. Dazu später. Nachdem 1357 Burg Maus bei Wellmich (KM 558,7) fertig gestellt wurde, versank Burg Sterrenberg in Bedeutungslosigkeit, wurde 1456 als baufällig und 1568 als unbewohnt beschrieben. Ab 1970 erfolgte dann der teilweise Wideraufbau, jedenfalls in soweit, wie man die ursprüngliche Baussubtanz rekonstruieren kann. Der Bergfried erhielt wieder seinen Zinnenkranz und weißen Putz, was seinem mittelalterlichen Zustand entspricht. Der Palas, das Frauenhaus, soll demnächst zum Hotel umgestaltet werden.


    Neben Burg Sterrenberg liegt, durch den Rheinsteig verbunden, Burg Liebenstein.



    Liebenstein ist die höchstgelegene Burg am Mittelrhein und wurde vermutlich als Vorburg für Sterrenberg errichtet und gehörte ebenfalls als Lehen den Bolandern. Albrecht von Löwenstein lies sie dann gegen Onkel Werner dem VI ausbauen, weil dieser seiner Nichte den Besitz streitig machen wollte. Das überstieg wohl seine finanziellen Verhältnisse und so musste er 4 Jahre später (1294) alles an die derer von Schenk von Sterrenberg verkaufen, die sich nun von Liebenstein nannten. Fortan gehörte Burg Liebenstein einer Erbengemeinschaft (Ganerbenburg). In der Folgezeit lebten bis zu 10 Erbparteien auf der Burg, die alle ihren eigenen Wehrturm und Wohnbau hatten. Sieht man ja noch heute. 1529 dann bereits als unbewohnt und verfallen beschrieben.
    1783 wurde sie als Lehen an Georg Ernst Ludwig von Preuschen von und zu Liebenstein gegeben, dessen Nachfahren sie noch heute besitzen und ab 1977 restaurierten und zum Hotel und Restaurant ausbauten.


    Kommen wir nun zur Sage:
    In der Burg von Boppard wuchsen zwei Brüder auf, Heinrich und Konrad von der Beyer von Boppard. Papa Heinrich nahm noch obendrein ein Waisenkind einer Rüdesheimer Familie auf: Hildegard Brömser. Gemeinsam wuchsen sie heran und beide Brüder verliebten sich in Hildegard. Da Hildegard wohl Bruder Konrad liebte, lies Heinrich seinem Bruder den Vortritt und die Konni und Hilde heirateten.
    Papa Heinrich baute nun beiden Brüdern zwei nebeneinander liegende Burgen, damit sie ein Zuhause hatten. Doch Sohnemann Heinrich litt an Liebeskummer und entschloss sich daher, sich den Kreuzzügen anzuschließen und zog dahin ins Heilige Land. Nach einiger Zeit erreichten die Nachrichten von den Heldentaten Heinrichs die Liebenden. Da konnte Konrad nicht weiter untätig auf der Burg verweilen und zog ebenfalls ins Heilige Land um seinem Mut zu beweisen. Derweil kehrte Heinrich zurück und berichtete, dass Konrad nur kurz im Heiligen Land verweilte und dann nach Athen weiter zog. Um nicht allein zu sein, zogen Heinrich und Hildegard zusammen in Burg Liebenstein ein, wobei Heinrich die ganze Zeit das heilige Band der Ehe respektierte. Endlich kehrte auch Konrad aus der Fremde zurück, mit einer wunderschönen Griechin an seiner Seite. Tief gekränkt wurde Hildegard zu einer traurigen Frau.
    Heinrich konnte diese Kränkung durch seinen Bruder nicht ertragen. Er lies eine Mauer zwischen den Burgen erbauen und forderte seinen Bruder zum Duell. Als das Duell stattfinden sollte, trat Hildegard zwischen die beiden Brüder und bat sie nicht miteinander zu kämpfen. Sie wolle nicht länger zwischen den beiden stehen und würde daher ins Kloster Marienberg zu Boppard eintreten.
    Während Heinrich nun Trübsaal blies auf Burg Liebenstein, feierte Konrad auf Sterrenberg rauschende Feste. Doch eines Tages kam Konrad zu Heinrich und erzählte ihm, das seine schöne Griechin mit einem anderen Ritter durch gebrannt ist. Da schlossen die Brüder wieder Freundschaft. Als Konrad wenige Jahre später starb, trat Heinrich ins Kloster Bornhofen ein.
    Heinrich und Hildegard starben am gleichen Tag, und die Marienberger Totenglocke und die Bornhofener Grabesglocke läuteten zur gleichen Zeit. Quelle



    8 Kilometer weiter kommt endlich bei Kilometer 558,7 Burg Maus in Sicht.




    Sie heißt natürlich nicht Maus, sondern St. Peterseck und diente den letzten beiden kurtrierischen Kurfürsten zeitweilig als Residenz. Der Name Maus erhielt die Burg wohl von den Grafen von Katzenelnbogen, die in der Nähe die Burg Neukatzenelnbogen erbauten – im Volksmund Katz genannt.
    Nie zerstört verfiel Burg Maus erst während des 18. Jhds. Und wurde zwischen 1900 und 1906 vom Architekten Wilhelm Gärtner wieder aufgebaut, der das äußere Erscheinungsbild weitgehend erhalten hat.
    Zu ihrer Zeit war die Burg eine hochmoderne und komfortable Anlage, alle Räume waren beheizt und echte Fensterbänke waren in den Palasfenstern eingelassen. Wer Interesse hat, es wird ein neuer Pächter gesucht.


    Bei Rheinkilometer 556,9 liegt die Burgruine Rheinfels oberhalb von St. Goar, einst die größte Wehranlage zwischen Koblenz und Bingen.




    1245 erbauten die Katzenelnbogener Rheinfels als Zollburg. Danach folgte eine wechselvolle Geschichte. Mal belagerten die Mainzer vergeblich die Burg, weil ihnen der Zoll zu hoch war, mal wurde sie in Erbstreitigkeiten zerdeppert, mal von den Franzosen. Dazwischen wurde sie großzügig ausgebaut und so erhielt sie mit 54 Meter den höchsten bekannten Bergfried einer deutschen Burg (1332-85). Die Burg wechselte die Eigentümer und Landzugehörigkeit wie unsereiner die Hemden und jeder baute daran herum. 1570 wurde sie zu einem Renaissanceschloss. Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel baute sie dann zwischen 1657 – 1674 zu einer umfangreichen Festung als Bollwerk gegen Frankreich aus. Notorisch klamm verscherbelte Moritz dann Rheinfels an den französischen König. Karl von Hessen-Kassel bekam rechtzeitig Wind von der Geschichte, nahm die Burg im Handstreich und verteidigte sie gegen die anrückenden Franzosen. Drechslermeisters Johann Kretsch richtete vom Kirchturm sein Gewehr auf den höchsten Federbusch und traf den Kommandeur der französischen Truppen aus 200 Meter Entfernung tödlich in die Brust! Zum Schluss standen 3000 Verteidiger 28000 französische Soldaten gegenüber, von den 10.500 getötet oder verwundet wurden. Als das hessische Ersatzheer eintraf, zogen die Franzosen ab. Im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) wurde sie kampflos an die französischen Truppen übergeben. Auch den französischen Revolutionstruppen wurde sie 1794 kampflos übergeben, nachdem man der Falschmeldung einer anrückenden französischen Belagerungsarmee aufgesessen war. Die französischen Revolutionstruppen sprengten 1796 die Vorgelagerten Festungswerke, sowie Schloss und Bergfried. Damit teilte sie das Schicksal der meisten linksrheinischen Burgen. Nachdem die Ruine zeitweilig Steinbruch war, kaufte sie 1843 Prinz Wilhelm von Preußen, der spätere Kaiser Wilhelm I. und bewahrte Rheinfels dadurch vor weiteren Zerstörungen. Seit 1973 ist die Burg nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten ein Hotel.


    1370 erbaute ein Graf der Katzenelnburger auf der gegenüberliegenden Rheinseite oberhalb von St. Goarshausen die Burg Neukatzenelnbogen, im Volksmund Burg Katz genannt. Dadurch wurde es möglich, auch von den rheinabwärts fahrenden Schiffen Zoll zu erheben (St. Goarer Doppelzoll).




    Gegenüber von Burg Rheinfels gelegen, teilte sie mit ihr die geschichtlichen Wirrungen. 1806 wurde sie auf Geheis von Napoleon gesprengt. Sie ging dann durch diverse private Hände bis schließlich der Landrat von St. Goarshausen die Ruine 1896 kaufte und nach dem Zeitgeschmack zu seinem Wohnsitz ausbaute und dabei wenig Rücksicht auf die mittelalterliche Bausubtanz nahm. Nach dem II. Weltkrieg war sie erst Schule, dann Erholungsstätte der Bundesfinanzverwaltung, bis sie 1989 für 4,3 Millionen DM von dem Japaner Satoshi Kosugi erworben wurde. Der geplante Ausbau zu einem Hotel für Japaner fand nicht statt.


    4 Kilometer weiter kommt die Loreley in Sicht und damit die gefährlichste, schmalste, flachste und tiefste Stelle des schiffbaren Rheins neben dem Bingener Loch. Trotz der Sprengungen der Riffe im letzten Jahrhundert ist die Loreley immer noch mit einem besonderen Risiko verbunden. Bei St. Goarshausen ist der Rhein 250 Meter breit, weitet sich dann auf 400 Meter und verengt sich in der Kurve am Loreley Felsen erst auf 160 Meter und 25 Meter Tiefe und dahinter auf 145 Meter um sich dann wieder auf 300 Meter zu weiten. Wegen dieser engen Kurven und der damit verbundenen starken Strömung wird der Schiffsverkehr zwischen St. Goar und Oberwesel durch Lichtsignalstellen geleitet.




    Neben den Riffen lag hier einst auch eine Sandbank, auf deren rechten Seite das Rheinwasser ruhig abfließen konnte, während es auf der linken Seite über Felsrippen strömte. Hinter der Sandbank trafen die unterschiedlich schnell fließenden Wassermassen wieder zusammen und bildeten einen Strudel, der so manchem Schiff zum Verhängnis wurde. Bis zur Sprengung der Riffe in den 1930er wurden die Fahrgäste vor der Passage durch 3 Glockenschläge zum Gebet aufgefordert.


    Bei Niedrigwasser kann man die einstigen Riffe noch heute sehen und wir haben Niedrigwasser.





    So lief hier am 28. September 2003 das Fahrgastschiff Loreley auf Grund, also heute auf den Tag genau vor 11 Jahren. Bei einem Tiefgang von 1,24m und einer Wassertiefe in der Fahrrinne von 1,44m bekam es aus ungeklärter Ursache Grundberührung, die den Ausfall des Propellers zur Folge hatte und danach das Schiff auf Höhe des Loreleyfelsens stranden lies. 41 Personen wurden bei dem abrupten Stopp verletzt, 3 davon schwer. Das haben sie uns freilich nicht erzählt. Auch nicht, das hier der Schwefelsäuretanker Waldhof, ebenfalls bei der Talfahrt, am 13. Januar 2011 kenterte und den Rhein für 5 Wochen blockierte.


    Die Namensherkunft Loreley ist eindeutig strittig. Sagen die einen, das hat was mit dem keltischen Wort für Schiefer (Ley) zu tun, sagen andere, das kommt vom mittelhochdeutschen luren (Lauern) oder vom mittelhochdeutschen lorren (heulen) bzw. lurren (schreien). Demnach wäre es ein Schreifelsen, die Schreie der ertrinkenden Seeleute. Oder es kommt vom mittelhochdeutschen lur für Elfe, dann wäre es ein Elfenfelsen.
    Für das starke siebenfache Echo der früheren Rheinströmung (und des gegenüber liegenden Wasserfalls) wurden zunächst Zwerge verantwortlich gemacht, die in Höhlen im Felsen hausten, doch dann kam Clemens Brentano. Wahrscheinlich verband er den Echofelsen mit dem antiken Mythos der Nymphe Echo. Echo erstarte aus Trauer über den Verlust ihres Geliebten zu einem Felsen, von welchem fortan ihre Stimme als Echo ertönte. Heinrich Heine machte dann noch daraus eine Nixe, die gleich einer Sirene die Schiffer durch ihren Gesang betörte, woraufhin diese durch die Strömung und den Riffen umkamen.




    George Gershwin machte aus Loreley 1932 ein leichtes Mädchen, Styx, Wishbone Ash, die Gruppe Dschingis Khan und die Scorpions hatten den Titel Loreley, im Programm und bei Raumschiff Enterprise gab es die Folge „Das Lorelei Signal“.


    Während wir mit den Klängen der Karneval-Schunkel-Walzervariante beglückt wurden, hätte ich die Instrumentalversion der Scorpions doch klar vorgezogen. Echt. Wirklich, ganz bestimmt. Selbst Mireille Mathieu hätte ich noch vorgezogen und das will was heißen.


    Genug der schnöden Worte, das isser, der Felsen. Allerdings ein Bild von der Rückfahrt, denn zur Mittagszeit liegt hier alles im Gegenlicht.



    Ein Blick zurück:



    Burg Katz und St. Goarshausen



    Bester Campingplatz, fest in holl. Hand









    Hinter der Loreley bei Kilometer 550 liegt Oberwesel, die Mittelrheinische Antwort auf Rotenburg ob der Tauber. Oberwesel hat noch eine fast vollständig erhaltene Stadtmauer und von den einst 21 Türmen stehen noch 16.


    1257 wurde diese Befestigung erstmals urkundlich erwähnt und zwar von Richard von Cornwall, Sohn des englischen Königs Johann Ohneland aus dem Hause Plantagenet und Bruder von Henry III. Durch die Heirat seiner Schwester Isabella mit dem Stauferkönig Friedrich II. wurde er dessen Schwager und 1256/57 zum Römisch deutschen König gewählt.



    Oberwesel mit Kuhhirten- , Michelfeldturm I und II, sowie St. Martins Kirche



    Michelfeldturm I und St. Martins Kirche



    Michelfeldturm I und II, sowie St. Martins Kirche



    Kuhhirtenturm




    Haagsturm oder Roter Turm



    Und vor dem Mittagessen noch ganz schnell Burg Schönburg, südlich von Oberwesel gelegen.




    Ob durch den Magdeburger Bischoff oder als Reichsburg zu Beginn des 12. Jhds. errichtet, ist nicht gesichert, aber 1149 taucht sie als Lehen von Hermann von Stahleck auf. Auch diese Burg kam dann um 1310 an Kurtrier zu Balduin. Ebenfalls um diese Zeit war die Burg schon eine Ganerbenburg, mit drei Türmen und drei Wohnbauten. In einer Namensliste von 1340 sind 95 (!) Mitbesitzer aufgeführt, allerdings wohnten sie nicht alle auf der Burg. Und wer machte sie zur Ruine? Genau die Franzmänner, diesmal 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg.
    Und wer baute sie wieder auf?
    Der Deutsch-Amerikaner T. I. Oakley Rhinelander, dessen Vorfahren aus dem Rheinland stammten. Zwar nicht von Oberwesel, aber von gegenüber. Ende des 18. Jhds. In die USA ausgewandert und durch Immobilien steinreich geworden, unter anderem gehörte ihm das Grundstück wo heute die Wallstreet ist. Rhinelander kaufte also die Burg und lies sie zwischen 1885 – 1901 teilweise wiederaufbauen. Nach seinem Tod im Jahre 1947 erwarb die Stadt Oberwesel 1950 die Burg von seinem Erben, restaurierte sie und so beherbergt sie heute ein Hotel und das Kolpinghaus. Was fehlt ist der dritte Turm.


    So und nun aber zum Mittagessen, der Himmel ist nun eh zugezogen. Muttern geht bestimmt schon auf dem Zahnfleisch.



    To be continued......

  • :jaMa: Danke für den Geschichtsunterricht, aber die beiden Brüder waren selten dämlich, hätte der Heinrich halt seine geliebte Hildegard genommen, wer geht denn ins Kloster :neinnein: ;)


    Mireille Matthieu ist aber auch ne harte Nr., waren die Walzerklänge so entsetzlich ;,cOOlMan;:


    Die Burgen und die Rheinlandschaft sind aber wirklich sehenswert ;;NiCKi;: ;;NiCKi;:

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