Tag 18: Montag, 21. April 2014
The Stars and Stripes forever - von Fairfax nach Philadelphia
"Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig."
Albert Einstein
Das Wetter ist auch heute brillant. Oh ja, so muss das sein. Da hält es mich wieder nicht lang in den Federn. Heute startet ja meine erste Etappe zurück nach New York und da muss ich auch wieder an Baltimore vorbei. Der Besuch ist am letzten Dienstag wegen dem Regen ja komplett ins Wasser gefallen und so beschließe ich einfach jetzt hinzufahren.
Als erstes geht's zum:
Das ehemalige Army Fort liegt an der Hafeneinfahrt von Baltimore. Auf einem Rundgang genieße ich die Aussicht.
Das Fort selbst ist zwar nichts Besonderes, doch durch eine Begebenheit kennt es in Amerika jedes Kind. Im Britisch-Amerikanischen Krieg wurde das Fort während der Nacht zum 14. September 1814 von der Royal Navy bombardiert. Diese Schlacht gehörte zu den wichtigsten Schlachten im Britisch-amerikanischen Krieg. Es ging darum, ob die Amerikaner die Herrschaft über Baltimore und den wichtigsten Hafen an der Chesapeake Bay behalten würden, ober ob er zurück an die Briten fallen würde.
Das Geschehen wurde vom Deck eines Schiffes auch von Francis Scott Key verfolgt. Die ihm dargebotenen Eindrücke inspirierten ihn, das Gedicht zu verfassen, das er "The Star Spangled Banner". Dieses Gedicht ist später zum Text der amerikanischen Nationalhymne geworden.
Sehr zu empfehlen ist übrigens auch der Film im Visitor Center. Er gehört zu den besten Filmen, die ich beim NPS gesehen habe.
Auf dem Gelände des Fort entdecke ich auch verschiedene Statuen. Eine von ihnen ist Francis Scott Key gewidmet.
Nach diesem sehr interessanten Stopp fahre ich weiter in Richtung Downtown. Das blöde daran, dass heute Montag ist, dass die ganzen House Museen in Baltimore heute zu sind. Aber was solls, von außen fotografieren kann ich ja trotzdem und dafür ist das Wetter heute ideal. So fahre ich zum Mount Clare Museum House.
Das Haus liegt allerdings nicht in der besten Gegend. Ein paar Straßenzüge, durch die ich komme, sehen schon recht abenteuerlich aus. Rund um das Haus ist der Park jedoch gepflegt und auch der Blick auf Downtown Baltimore recht hübsch anzusehen.
Mein nächstes Ziel ist das Evergreen House. Das Haus wurde von 1878-1942 von der Familie des Eisenbahnbarons John W. Garrett bewohnt und dann der Johns Hopkins University gestiftet. Heute ist es ein Museum.
Nur einige Meilen weiter liegen die Gebäude der berühmten Johns Hopkins University, auf deren Gelände auch das ...
Homewood Museum steht. Es gehört wie Evergreen House zur Universität und ist nach einer wechselvollen Geschichte als Wohnhaus, Schule und Büro, heute ebenfalls ein Museum. Das Haus wurde zwischen 1801 und 1808 von Charles Carroll jr. erbaut. Sein Vater Charles Carroll schenkte ihm das Land zur Hochzeit. Er war übrigens der am längsten lebende Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung.
Da das Wetter immer noch großartig ist, fahre ich noch nach Downtown. Im Parkhaus will ich mein Auto aber nicht abstellen. Das ist mir zu teuer. Nur einen Block vom Hafengebiet entfernt gibt es Parken mit Parkuhren zu einem vernünftigen Preis. Dann stiefele ich los. Hier am Hafen hat sich in den letzten Jahren enorm viel getan. Es wurde renoviert und wiederbelebt. Und das, so finde ich, ist super gelungen.
Mehre Museumsschiffe liegen im Hafen vor Anker. Sie gehören zum ausgezeichneten Maritime Museum und können besichtigt werden. Einen schönen Blick auf Baltimore und Umgebung hat man auch vom Turm des World Trade Center. Da ich da aber schon mal oben war, verzichte ich auf dieser Tour darauf.
Eines der Prunkstücke am Inner Harbor, wie das Gebiet hier genannt wird, ist die alte Power Plant. Wo früher Strom erzeugt wurde, haben sich nach der Revitalisierung Geschäfte und Restaurants angesiedelt.
Überhaupt macht es richtig Spaß hier am Inner Harbor unterwegs zu sein und Baltimore muss sich auf keinen Fall hinter anderen Großstädten der Region verstecken und wird oft völlig zu Unrecht links liegen gelassen. Die größte Stadt in Maryland ist für mich immer wieder einen Aufenthalt wert.
Auf dem Rückweg zu meinem Auto entdecke ich dann noch das Seven Foot Knoll Lighthouse. Für viele Jahrzehnte stand es in der Chesapeake Bay, bevor es restauriert und im Hafen aufgestellt wurde.
Am frühen Nachmittag verabschiede ich mich von Baltimore und Maryland. Durch Delaware und die Delaware Memorial Bridge fahre ich zurück nach New Jersey. Die Hängebrücken sind mehr als 3000 Meter lang. Ihre Pylone sind 127 Meter hoch und tragen mit je zwei 1250 Meter langen Tragkabel den Versteifungsträger auf einer Höhe von 57 Metern.
Zurück in New Jersey entscheide ich mich dazu, noch ein bisschen an die Küste zu fahren. Für Philadelphia ist auch morgen noch Zeit. Durch Wälder und dünn besiedelte Küstengebiete fahre ich zum East Point Lighthouse.
Mein Auto stelle ich direkt hier am Strand ab, wo die Straße endet.
Dann geht's zu Fuß weiter zum 1849 erbauten Leuchtturm.
Aber auch rundherum gefällt es mir so richtig gut. Und hier am Strand ist kaum eine Menschenseele. Nur ein Ehepaar sehe ich in der Zeit, die ich hier verbringe.
Etwa eine halbe Stunde entfernt und direkt am Atlantik steht das Hereford Inlet Lighthouse. 1874 erbaut ist das Licht des 17 Meter hohen Turms bis zu 24 Kilometer weit zu sehen.
Rund um den Leuchtturm ist ein schöner kleiner Garten angelegt, in dem zurzeit besonders die Tulpen blühen.
Noch ein paar Meilen weiter erreiche ich schließlich den südlichsten Zipfel von New Jersey, wo das Cape May Lighthouse steht. Es wurde 1859 erbaut und gehört seit 1992 dem Staat New Jersey, der den Turm als State Park betreibt. 217 Stufen führen auf den 48 Meter hohen Turm und seine Wände sind so dick, dass sie sogar Hurrikanen wiederstehen können.
Am Parkplatz stehen diese lustigen Vogelhäuser.
Langsam neigt sich der Tag dann jedoch dem Ende zu und ich breche in Richtung Philadelphia auf. In Mount Laurel, einem Vorort, der aber noch in New Jersey liegt, will ich heute übernachten. Als ich dort ankomme, habe ich aber erstmal Hunger und kehre bei Bob Evans ein. Die Kette habe ich zuerst in Florida entdeckt und besuche sie immer wieder mal gern.
Dann aber fahre ich ins Super 8, das praktischerweise gleich schräg rüber vom Bob Evans Restaurant liegt.
Während der Recherche zu meiner Tour hatte ich gelesen, dass dieses Hotel im neuen Super 8 Design eingerichtet sein sollte. War es auch, aber so sehr überzeugt hat das mich letztendlich auch nicht. Für eine Nacht war es ok, für mehr aber auch nicht.
Meilen: 344
Wetter: sonnig, 8-21 Grad
Hotel: Super 8, $76.59