Northern Exposure

  • Ich hatte jetzt gedacht, dass das in Alaska mittlerweile überall so wäre.


    Dafür sind da viel zu wenig Leute. das lohnt sich in den anderen Parks kaum. Der Denali ist auch nur wegen der Kreuzfahrtpassagiere etwas mehr "überlaufen". Zumindest für die Gravelroad, die in den Park führt.


    Ich hatte ja leider damals noch nicht das richtige Auto (keine Ahnung von 4WD SUV bzw. die kamen erst so 2007 bei den Vermietern auf), weshalb ich einiges nicht gemacht habe. Mein Traum wäre ja z.B. noch mal Kennicot im Wrangell-St.Elias und ich will nach Nome sowie zum Kodiak Bären schauen. ;;NiCKi;:


    Das war damals eine schöne Einsteigertour zum Testen, aber zu entdecken gibt es noch so unendlich viel mehr.

  • Tag 4: 6. September 2006


    World's End - Ausflug nach Barrow


    Als sich die Sonne heute Morgen so langsam über den Horizont schiebt, stehe ich bereits in den Startlöchern, denn ich muss bereits um kurz nach 6 Uhr am Flughafen von Fairbanks sein. Von hier startet mein kleines Alaska Abenteuer, dass ich schon von Deutschland aus gebucht hatte. Ganz unspektakulär geht es erstmal zu Check-in von Alaska Airlines. Dort läuft alles wie immer ab und auch die Security ist nichts Besonderes. Als ich dann aber im Wartebereich ankomme und aus dem Fenster schaue, ahne ich zum ersten Mal, dass dieser Flug doch nicht ganz so wie gewohnt sein wird.


    Die Maschine, die dort draußen auf mich wartet, ist zwar eine Boeing 737, doch sieht sie schon etwas ungewöhnlich aus, mit ihrer riesiegen Ladeluke gleich hinter dem Cockpit. Benutzt werden diese Maschinen, um Passagiere und Fracht in entlegene Gebiete zu bringen. Dabei kann der Innenraum des Flugzeuges variabel gestaltet werden. Umso mehr Passagieren mitfliegen, desto mehr Sitze gibt es im hinteren Teil des Flugzeuges. Wenn es wenig Buchungen gibt, werden die Sitze entfernt und einfach mehr Fracht eingeladen. Warum das so ist, wird mir erst ganz deutlich später bewußt werden, wenn ich mein Ziel erreicht habe, die nördlichste Stadt der USA - Barrow, Alaska.




    Schon der Landeanflug ist atemberaubend. Hoch über dem arktischen Ozean kreist die Boeing 737 der Alaska Airlines bevor sie zum Landeanflug ansetzt.



    Eisschollen schwimmen auf der Wasseroberfläche und die weite Leere der Landschaft ist zieht den Blick immer wieder magisch an.






    Und dann bin ich endlich in der nördlichsten Stadt der USA gelandet. Barrow ist die Kreisstadt des North Slope County, dem größten Landkreis der USA. Er erstreckt sich auf 230.000 qkm über den gesamten Norden Alaskas und ist sogar größer als der Bundesstaat Utah.




    Als ich aus dem winzigen Terminal trete, bemerke ich als Erstes das Fehlen von Bäumen, denn Barrow liegt in der arktischen Tundra. Auch gepflasterte Straßen sucht man hier vergeblich. Sie würden dem arktischen Winter sowieso nicht standhalten. Und weit entfernt von so ziemlich jedem Ort auf der restlichen Welt bin ich hier sowieso.



    Da ich noch etwas Zeit habe, bevor ich zu meiner Tour durch Barrow abgeholt werde, schaue ich mich noch ein wenig rund um den Flughafen um. Dabei entdecke ich dieses Monument, das Will Rogers gewidmet ist. Will Rogers war wohl einer der größten Hollywoodstars des frühen 20. Jahrhunderts und verunglückte hier in Barrow bei einem Flugzeugabsturz tödlich. Am 15. August 1935 war Will Rogers mit seinem Freund Wiley Post auf dem Weg von Fairbanks nach Point Barrow. Unterwegs landeten sie in einer Lagune, um sich nach dem Weg zu erkundigen. Unmittelbar nach dem Start fiel der Motor aus, wahrscheinlich war einer der Tanks leer. Beide starben beim Absturz. Wiley Post war übrigens der mann, der 1933 im Alleinflug die Erde umrundete.




    Kurz darauf kommt auch schon der Bus vorgefahren und mit ihm Anouk, der Reiseleiter für den heutigen Tag. Anouk ist Inuit, wie die meisten der etwa 5000 Einwohner von Barrow. Die kleine Stadt 5 Grad nördlich des Polarkreises ist ein Ort der Extreme, denn die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei -12 Grad Celsius (Deutschland +9,4 Grad Celsius) und an 167 Tagen im Jahr liegt sie sogar unter -20 Grad Celsius. Auch wird es an 60 Tagen im Jahr überhaupt nicht hell, während im Sommer die Sonne für fast 2 Monate nie untergeht.




    Auf einer kurzen Orientierungsfahrt durch die Stadt entdecke ich dieses Grundstück. Da ist schon etwas Galgenhumor dabei, wenn sich in dieser Gegend jemand Palmen baut und diese in seinem Vorgarten errichtet. Strand gibt es allerdings in Barrow reichlich, doch den werde ich erst später besuchen.




    Ersteinmal ist der nächste Stopp der Supermarkt. Auf den ersten Blick ist er typisch amerikanisch, doch auf den Zweiten merkt man schon, dass man hier an einem ganz entlegenen Ort ist. In diesem laden gibt es so ziemlich alles, was man zum täglichen Leben braucht, dagegen ist ein Wal Mart mager ausgestattet. Die Preise sind allerdings teilweise astromnomisch, besonders für frische Lebensmittle. So kostet die Gallone Milch etwa $10 und ein Kilo Äpfel auch. Doch dann entdecke ich plötzlich gähnend leere Regale. Ich frage einen Verkäufer, was es damit auf sich hat. Er erklärt mir dann, dass große und schwere Waren nur 2 Monate im Jahr nach Barrow kommen, denn nur dann ist die Schiffsroute und der Hafen eisfrei. Sonst muss alles über die Luft kommen, denn Starßen nach Barrow, die gibt es nicht. Und manchmal geht da schon der ein oder andere Artikel aus. Bis Nachschub kommt, kann dann auch noch etwas Zeit vergehen.




    Nächster Stopp ist das Inuit Heritage Center. Hier lerne ich mehr über die Ureinwohner Alaskas. Vor dem haus liegt ein riesiges Walskelett. Und Walfang gehört auch heute noch zum Leben der Inuit. 2-3 Wale dürfen sie pro Jahr erlegen. Das ist jdes Mal ein großes Fest. Und der Wal wird nicht nur zum Spaß erlegt, jedes Teil wird verwendet, meist für Nahrung oder Kleidung.







    Auch die Tiere der Arktis lerne ich hier kennen. Unter ihnen die Schneeeulen. Eine habe ich auf meiner Tour auch live gesehen, doch war sie soweit weg, dass es davon kein Foto gibt.




    Zum Abschluß führen die Inuit unserer Gruppe einige traditionelle Tänze vor.




    Dann geht es endlich an die Küste und ich sehe zum ersten mal das Nordpolarmeer vor mir. Im Hintergrund treiben Eisschollen und lassen erahnen, wie kalt das Wasser hier ist. Die Lufttemperatur ist heute übrigens kuschelige 5 Grad Celsius, ein warmer Spätsommertag für Barrow - fast schon eine Hitzewelle, wie wir von Anouk erfahren. Doch es gibt auch noch wärmere Tage hier im äußersten Norden. Im Jahr 1922 stiegt das Thermometer für 5 Tage im Juli sogar auf 23 Grad Celsius – ein Hitzerekord. Normalerweise steigt das Quecksilber aber selbst im Sommer nicht über 10 Grad Celsius.



    Bevor wir den Strand erreichen, kommen wir noch an dieser Parabolantennenanlage vorbei. Die haben hier Wissenschaftler aufgestellt, die zu einigen hundert hier angesiedelt sind.




    Auch einen Stopp am Friedhof machen wir. Der erinnert mich irgendwie ein bisschen an Louisiana, wo man ja auch nicht wirklich unter der Erde begraben wird. Das klappt hier nämlich auch nicht, denn ab ca. 60 Zentimeter Tiefe ist hier Permafrost und der boden taut nie auf. Um ein Loch zu Graben, muss hier also erstmal ein Feuer gemacht werden. Und die Toten, ja die werden wohl auch noch in 2000 Jahren hier liegen, erzählt uns Anouk, denn sie werden komplett tiefgefroren und so konserviert.




    Dann ist es endlich geschafft und ich stehe am Strand von Barrow und vor dem Schild, dass uns hier offiziell willkommen heißt.




    Und als ich so auf das Meer hinausschaue, habe ich wirkllich das Gefühl am Ende der Welt zu stehen. Vor mir nur noch Eisschollen und irgendwo dort hinten am Horizont der Nordpol.








    Wenigstens einen Finger steckte ich dann auch mal in das Polarmeer. Brrrr, das ist eisig kalt. Etwa 2 Grad Celsius beträgt die Wassertemperatur heute. Baden möchte ich hier nicht. das sehen Andere aber anders.








    Einige aus unserer Gruppe lassen es sich nicht nehmen, zum traditionellen Eisbaden anzutreten. Und so stürzen sie sich in die Fluten des Nordpolarmeers.




    Nach diesem Erlebnis neigt sich mein Besuch in Barrow schon wieder dem Ende zu. Einige Leute aus der Gruppe bleiben noch über Nacht hier, für uns Restliche geht es zurück zum Flughafen.




    Dann geht alles ganz schnell. Check-in und Security habe ich in 5 Minuten hinter mir und kurz darauf sitze ich bereits wieder in einer B737 der Alaska Airlines auf dem Rückflug nach Fairbanks.




    Die Flugzeug beträgt etwa 90 Minuten und dieses Mal habe ich schöne Blicke auf die Wilnis von Alaska unter mir. Den Fensterplatz auf beiden Flügen musste ich übrigens nicht etwa erfargen, denn den bekommt man automatisch, wenn man einen solchen Ausflug bucht. Ein netter Service, wie ich finde.




    Am Abend verwöhnt mich dann auch Fairbanks nochmal mit einem schönen Sonnenuntergang...




    ... bevor ich todmüde aber total glücklich ins Bett falle. Das war ein Ausflug, der sich absolut gelohnt hat und wenn ich mal wieder nach Alaska komme, will ich unbedingt auch noch nach Nome und auf den Dalton Highway in Richtung Prudhoe Bay.


    Hotel: River’s Edge Lodge


    ;arr: ;arr: ;arr: Summer in the City - Fairbanks

  • Ich mag diese am Ende der Welt Geschichten. :!!


    Ich auch. :gg: Deshalb mache ich sowas immer mal wieder gern. Ich habe da noch so eine, wo ich in Kiribati war. Irgendwann erzähle ich die auch mal.


    Ich habe auch mit Spannung den Bericht von Toni über Churchill gelesen. Die Eisbären würde ich dort gerne auch nochmal besuchen. ;;NiCKi;:


    Aber am besten finde ich die Eisberge im Meer. Die Farben die dabei entstehen, besonders das Türkis find ich sooooo toll.


    ;;NiCKi;: Ich auch. Ich konnte mich da kaum losreißen. Das war so faszinierend. Ein paar Gletscher kommen aber noch. Leider nicht alle in so schönen Farben.

    • Offizieller Beitrag

    Man kann mit dem Auto nur 2 Wochen im Jahr rein.


    Das kommt drauf an.
    Der Bus Service beginnt jedes Jahr am 20. Mai.


    Aber wenn die Busse nicht fahren, darf man selber mit dem eigenem Auto fahren. Die Strassen müssen aber schneefrei sein.
    Weil die CG im Park dann wahrscheinlich noch zu sind, kann man nur am Riley übernachten.

  • Eine tolle Idee, Betty :clab:


    Dieser Trip bleibt immer im Kopf (geht mir mit Churchill auch so). :!!


    ;;NiCKi;: Sowas vergisst man nie, glaube ich.


    Und Churchill ist noch so ein Traum von mir.


    Das kommt drauf an.
    Der Bus Service beginnt jedes Jahr am 20. Mai.


    Das stimmt schon, aber rein kommt man da ja eigentlich auch nicht weit, außer es gab wirklich wenig Schnee.


    Und im Herbst gibts dann die Lottery. Sonst sind auch nur die ersten 30 Meilen offen.


    Irgendwie schon doof, aber wie gesagt, der Funke ist bei irgendwie auch nicht übergesprungen. Da fand ich vieles andere schöner.

  • Schade, dass der Funke beim Denali nicht so richtig über gesprungen ist. Hat aber vielleicht auch an dem mittelprächtigen Wetter gelegen.


    Gut möglich, dass es am Wetter gelegen hat. :nw: Oder auch an der Tour, die nicht so toll war. Viel steht und fällt bei sowas ja auch mit dem Guide, besonders wenn man 8 Stunden aufeinander hockt. Ich denke schon, dass ich dem Park nochmal eine Chance gebe, wenn es mich mal wieder dorthin verschlägt.


    Vor allem die Eisschollenbilder sind klasse.


    ;danke: Ich fand das auch faszinierend. Wann sieht man sowas schon mal.


    Das Wasser sieht wirklich verdammt kalt aus - da hätten wir wahrscheinlich auch gekniffen - obwohl wir beim Anbaden eigentlich immer recht hart im Nehmen sind ;)


    Anbaden? ;;schlotter1;; ;:;ScHlOt2;; ;;SchLOTTER3;;. Aber ganz ehrlich, das Wasser dort war extrem kalt. 2 Grad haben sie gesagt und die die drin waren haben danach auch ganz schön gefroren. Zumal die Luft auch nur 5 Grad hatte.


    Das Bild finde ich ganz toll:


    ;danke:


    Wie groß war die Truppe im Flieger eigentlich auf Hin- und Rückflug?


    Wir waren so 10 Leute. Im Flieger war es nicht besonders voll, aber da fliegen schon immer Leute mit. Es gibt dort einige Forschungsstationen und auch die Arbeiter für Ölfirmen. Die fliegen schon viel hin und her und haben auch Fracht in die andere Richtung.


    Rückzu müsste die Maschine demnach ja fast leer gewesen sein, oder wird da auf Fracht geladen?


    Wie gesagt, es pendeln eine ganze Menge Leute zwischen Barrow und Fairbanks. Besonders Forscher und Geschäftsleute. Die machen auch den größten Teil der Weißen dort oben auchs. Sonst sind es mehrheitlich Inuit, die dort wohnen.


    Halt! Ich komme auch noch mit!


    Dann hüpf rein und willkommen an Bord. :wink4:


    ob es uns irgendwann doch auch mal nach Alaska verschlägt...


    Wer weiß, manchmal geht das schneller als man denkt. Und Anregungen für gute Reiseziele kann man ja nie genug haben. Neuseeland ist bei mir ja auch noch in der Planung. ;) :MG:

  • Tag 5: 7. September 2006


    Summer in the City - Fairbanks


    Den heutigen Tag will ich in und um Fairbanks verbringen. Und was macht man an einem so schönen Spätsommertag, an dem die Sonne von einem strahlend blauen Himmel lacht, man beschäftigt sich natürlich mit dem Winter. Die Außentemperaturen passen allerdings gar nicht dazu, denn schon um 10 Uhr morgens zeigt das Thermometer 60 Grad Fahrenheit an. Bei so schönem Wetter den ganzen Tag drinnen verbringen will ich deshalb auch nicht und so beschließe ich spontan noch einen kleinen Ausflug zu machen. Der führt mich nach Chena Hot Springs. Das kleine Resort liegt nördlich von Fairbanks und beschäftigt sich, in Zusammenarbeit mit der Universität von Fairbanks, mit der Entwicklung alternativer Energien. Mich reizt allerdings besonders die Fahrt dorthin, denn die wurde mir von den Besitzern der Rivers Edge Lodge ans Herz gelegt.




    Und ich werde nicht enttäuscht. Die Straße ist menschenleer und schlängelt sich durch tiefe Wälder, die schon in den Herbstfarben zu leuchten beginnen und vorbei an glasklaren Seen.




    Nach ungefähr einer Stunde Fahrt erreiche ich das Chena Hot Springs Resort.




    Zum Resort gehören neben den Forschungsstätten der Universität aber auch Cabins, die Besucher mieten können. Denn besonders heiß begehrt sind die warmen Quellen, die aus dem Inneren der Erde sprudeln und zu einem Bad einladen.




    Auch andere Aktivitäten, wie Gold waschen oder ein Eismuseum werden hier zur Saison angeboten. Die ist aber im September schon vorbei und so macht das ganze Resort einen eher verlassenen Eindruck.






    Auf meinem Rückweg zum Auto komme ich dann noch an der Landebahn vorbei. Typisch Alaska ist es einfach eine Piste, die von den hier gängigen Kleinflugzeugen genutzt wird.




    Auch auf der Rückfahrt nach Fairbanks genieße ich noch einmal die schönen Herbstfarben links und rechts vom Highway.




    Einen weiteren Stopp lege ich an der Alaska Pipeline ein. Die Pipeline verläuft 1287 km quer durch den Staat, von den Ölfeldern an der Prudhoe Bay zum eisfreien Hafen Valdez. Die 1,22 Meter dicke Pipeline wurde zwischen dem 27. März 1975 und dem 31. Mai 1977 für insgesamt 8 Milliarden US-Dollar gebaut.






    Der Bau der Trans-Alaska-Pipeline war eine besondere Herausforderung für die Konstrukteure. Nicht nur die raue Umgebung machte den Bau schwierig. Es mussten auch drei Gebirgsketten sowie unzählige Flüsse und Ströme überquert werden. Außerdem zwang der Permafrostboden die Konstrukteure dazu, die Pipeline fast über die Hälfte der Länge auf Stelzen zu bauen. Dies wurde nötig, da die Pipeline sonst durch den Temperaturunterschied zwischen dem Erdöl und der Umgebung das Eis geschmolzen hätte und die Pipeline darin versunken wäre.




    Entlang der Rohrleitung stehen elf Pumpstationen, in denen sich jeweils vier Pumpen befinden. Jede elektrische Pumpe wird von Diesel- oder Biogas-Generatoren angetrieben.




    Auch wenn es über die Jahre immer wieder zu Lecks und Zwischenfällen kam, so ist die Pipeline doch ein Erfolgsprojekt, denn bis heute konnten so mehr als 13 Milliarden Barrel Öl transportiert werden.




    Wie schon am Schild der Pipeline gelesen, sind es noch 22 Meilen, bis ich North Pole erreiche. Nein, das ist nicht "der" Nordpol (der ist noch 2700 km weiter nördlich), sondern ein kleines Städtchen, mit einem ganz besonderen Bewohner, denn in North Pole ist Santa Claus zu Hause.




    Gegründet wurde der Ort 1944 und bekam den Namen North Pole, weil man so hoffte, eine Spielzeugfabrik ansiedeln zu können. Das klappte allerdings nicht, der Name aber blieb. Und so fahre ich heute auf Straßen mit den wohlklingenden Namen Santa Claus Lane, Kris Kringle Drive oder Mistletoe Lane. Die eigentliche Verbindung mit Weihnachten entwickelte sich aber erst in den 1950er Jahren. Damals eröffnete ein junger Mann namens Con Miller hier einen Trading Post mit Weihnachtsartikeln. Bekannt geworden war er vorher dadurch, dass er für Kinder in abgelegenen Ortschaften Alaskas den Weihnachtsmann spielte.




    Heute ist der Laden zu einem riesigen Geschäft mit Unmengen an Weihnachtsartikel gewachsen. Und jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit kommen hier bis zu 400.000 Wunschzettel aus aller Welt an. Auch ich kann mich diesem Zauber nicht ganz entreißen und shoppe gleich mal für Weihnachten. Unter anderem kaufe ich für meine Freunde ein Stück Land in North Pole. Ja, das geht hier. Es ist etwa 1 Quadratinch groß und es gibt eine offizielle Urkunde dazu. Das Ganze wurde dann von hier pünktlich zum Weihnachtsfest versandt, sodass meine Freunde im Dezember eine nette kleine Überraschung im Briefkasten hatten.



    Zum Weihnachtsmann gehören natürlich auch seine Rentiere. Die sind gleich hinter dem Haus in einem großen Gehege untergebracht.






    Nach diesem netten kleinen Stopp kehre ich nach Fairbanks zurück. Gegen Nachmittag klettern die Temperaturen dann auf sonnige 20 Grad Celsius und das in Fairbanks im September. Da wird es mir doch glatt schon fast zu warm und ein bisschen Kälte muss her. Die finde ich im Eismuseum.




    Untergebracht ist das Museum im alten Lacey Street Kino. Von außen sieht das Ganze etwas unscheinbar aus, doch innen erwartet mich ein kleines Zauberland aus Eis.




    Eisskulpturen kenne ich ja schon von den zahlreichen Kreuzfahrten, die ich unternommen habe. Dort werden sie gern als Buffetdekoration genutzt. Doch was ich hier zu sehen bekomme, ist viel größer und beeindruckender.






    In einem der gläsernen Schaukästen kann ich auch bei der Erschaffung neuer Kunstwerke zusehen.




    Ganz schön kalt ist es hier und ich bin froh, meine Jacke dabei zu haben.




    Richtig frostig ist es allerdings nur in den Räumen mit den Figuren aus Eis. Und so gehe ich doch des Öfteren einmal in den Hauptsaal zum Aufwärmen, bevor ich meine Besichtigung fortsetze.




    Wieder draußen ist das Wetter noch immer wunderbar, sodass ich beschließe, noch einen kleinen Bummel durch die Innenstadt von Fairbanks zu machen. Fairbanks ist mit etwa 50.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Alaska.




    The Golden Heart City, so ihr Spitzname, wurde 1902 von Goldgräbern aus dem Klondike gegründet und nach Charles W. Fairbanks, einem Senator aus Indiana und späteren Vizepräsidenten unter Theodore Roosevelt, benannt.




    Durch Fairbanks fließt der Chena River, der in der Nähe des Flughafens in den Tanana River mündet.




    Leider übernachte ich heute Abend nicht mehr im Rivers Edge Resort und so checke ich im Extended Stay Deluxe ein. Das ist zwar nicht so schön gelegen, aber das Zimmer ist sauber und ok.




    Zum Abendessen gibt es heute Chicken Wings und Fries in einem urigen kleinen Restaurant, das ich in der Nähe entdeckt habe. Und dann ist ziemlich schnell Schlafenszeit angesagt, denn morgen habe ich wieder eine längere Fahrstrecke vor mir.


    Hotel: Extended Stay Deluxe


    ;arr: ;arr: ;arr: Unexpected treasures - von Fairbanks nach Valdez

    • Offizieller Beitrag

    Au manno, an Fairbanks erinnert mich in erster Linie die schlimme Situation der Inuit.



    Und North Pole war auch schon da :P

  • Au manno, an Fairbanks erinnert mich in erster Linie die schlimme Situation der Inuit.

    Leider sieht man sowas ja öfter. Nicht nur in USA und gerade unter den Native People.


    Wann ist denn dein Bild entstanden und wo? An sowas kann ich mich in Fairbanks gar nicht erinnern.

    • Offizieller Beitrag

    Wann ist denn dein Bild entstanden und wo?


    Am 14.08.1982.


    An einem Parkplatz an der Hauptstrasse,



    wo diese Wand stand.


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