Another day in paradise - Der Reisebericht

Tag 13: Sonntag 21. Oktober 2012

Bin ich Bergsteiger oder was?

So langsam kommen wir in unseren Urlaubsmodus. Denn heute stehen wir erst gegen 8 Uhr auf und bis wir dann loskommen, ist es kurz vor 10 Uhr. Manche von euch haben da schon 2 Lokations abgearbeitet , aber wir haben Urlaub und weil das die einzige wirkliche entspannte Zeit des Jahres ist, nützen wir das auch aus.

Also wir losfahren ist es dann auch schon richtig angenehm warm und wir können den Tag mal wieder im T-Shirt verbringen. Zuerst fahren wir nochmal kurz zur Paria Station, denn ich hab gestern die Karte, die ich bekommen habe verloren und möchte mir noch mal eine holen. Dann geht es endlich los und wir biegen in die CCR ein wo wir heute zum Yellow Rock wollen.

Der Parkplatz ist schnell erreicht und wir können loslaufen.

Ich wusste ja so ein klein wenig, was mich erwarten würde, aber wie immer ist dann die Wirklichkeit total anders als die Vorstellung, die man sich davon gemacht hat. Zunächst geht es aber harmlos los. Wir kämpfen uns durch dichtes Gestrüpp und überqueren den Cottonwood Creek, der noch ein klein wenig Wasser führt. So werden unsere Schuhe auch gleich mal so richtig schlammig .

Also, ich hatte ja gelesen, dass man am Anfang einen ziemlich steilen Abhang hinauf muss, aber als ich dann unten stehe, kann ich mir nicht vorstellen, dass man da als normaler Mensch ohne Kletterausrüstung hoch kommt . Der Geröllberg ist praktisch senkrecht und ein Weg ist schon gar nicht zu erkennen. (Gerd hat übrigens an dieser Stelle gelacht. ) Ok - und da sollte ich jetzt hoch? Leider kann man auf den Fotos nicht wirklich sehen wie steil es ist.

Das hier war der Einstieg, da war es noch einigermaßen "flach".

Klasse! Wer hier hoch will, sollte auch auf jeden Fall schwindelfrei und frei von Höhenangst sein. Es ist sehr steinig und sandig und obwohl ich wirklich gute Schuhe habe und eigentlich nie irgendwo ins Rutschen komme, ist das hier anders. Weil es so steil ist, muss man wirklich sehr gut aufpassen, wo man hintritt. Ich finde den Weg nicht besonders anstrengend, aber ich hab mich super unwohl gefühlt und als ich oben bin, kann ich nur daran denken, dass ich da ja auch wieder runter muss . Nach dem ersten Geröllhaldenaufstieg wird der Weg besser und ist auch als solcher zu erkennen.

Man klettert noch über zwei weitere Hügel und dann kann man den Yellow Rock in der Ferne sehen. Wow, was für ein Anblick. Irgendwie hatte ich ihn mir ganz anders vorgestellt. Auch hier machen wir wieder unzählige Fotos und genießen einfach den Anblick.

Heute ist es wieder ein wenig bewölkt, aber da sich die Sonne auch hin und wieder mal zeigt ist das ok, denn die Wölkchen bieten eine schöne Deko für die Fotos. Leider ist es auch heute wieder windig und so ist es gar nicht so einfach ein geschütztes Plätzchen für unser Picknick zu finden.

Der Boden war super, ich finde es sieht aus wie abstrakte Malerei. Da hätte ich 100te Fotos machen können.

Weil uns auch die Umgebung um den Yellow Rock total gut gefällt, erkunden wir auch diese ausgiebig. Ein wirklich toller Ort, wenn der Aufstieg nicht wäre, könnte man hier wirklich noch öfter hinkommen.

Sind das nicht total coole Felsen?

Nach gut drei Stunden machen wir uns wieder auf den Rückweg.

Blick hinunter auf die Cottonwood Canyon Road.

Tja, und dann kommt auch recht schnell der Abstieg über die senkrechte Geröllhalde. Zu Beginn sehe ich mich echt schon kopfüber in die Tiefe stürzen, aber mit viel gutem Zureden von Gerd und mit Hilfe meiner Wanderstöcke hab ich es dann doch ohne Sturz geschafft . Gut, ich gebe zu, dass ich wahrscheinlich wegen meiner Brille bzw. meines eingeschränkten 3D-Sehens, ein wenig mehr Probleme damit habe als normale Menschen, aber schön ist wirklich was anderes. Letztlich hab ich es überlebt und im Nachhinein bin ich total froh, dass ich mich überwunden habe, denn der Anblick des Yellow Rock war das Abenteuer allemal wert. Es war wirklich toll . Über die Cottonwood Canyon Road geht es zurück Richtung Page.

Da noch ein wenig Zeit ist, beschließen wir zum Sonnenuntergang noch zum Stud Horse Point zu fahren. Der Weg sieht so kurz aus, hat es aber total in sich. Zu Beginn geht es total holperig über eine teilgeteerte Straße und dann wird es mehr oder weniger stark sandig. Na gut, nichts gegen gestern, dafür geht es hier aber bergauf und das ist dann doch nicht so einfach. Der Zaun, der in manchen RB`s ja schon vorkam, ist offen und wir können durchfahren. Allerdings ist
der Hügel danach extrem sandig. Ohne 4x4 und ordentlich HC wird das hier schwer hochzukommen. Aber dank unserer eintägigen Erfahrung auf Sand und der Fahrkünste von Gerd, kommen wir einigermaßen gut nach oben und stehen wenig später am „Parkplatz“.

Mit uns sind noch zwei weitere Personen da, ein Fotograf und ein Lokalguide. Der wundert sich, dass „die Deutschen“ alle seine „Geheimlocations“ kennen. Er kommt mir ein wenig verstimmt vor, aber da kann ich ihm auch nicht helfen. Die Hoodoos am Stud Horse Point sind jedenfalls toll. So groß hatte ich mir die gar nicht vorgestellt. Was für ein schöner Tagesabschluss.

Wir bleiben bis sich die Schatten auf die Hoodoos legen und fahren dann Richtung Lake Powell, in der Hoffnung, wegen der zahlreichen Wolken, noch einen schönen Sonnenuntergang zu erleben. Leider fiel der nicht so spektakulär aus wie gedacht, aber man kann ja nicht alles haben. Der Tag war jedenfalls super toll .

Da wir gestern unsere Urlaubskasse mit dem Essen im Bonkers ganz schön strapaziert haben, gibt es heute nur Fastfood von Taco Bell.

Danach nur noch das Übliche, Fotos überspielen und die Ausbeute vom Tage anschauen.

Gefahrene Meilen: 103 mi

Übernachtung: Courtyard by Marriott, Page ****

Essen: Taco Bell*

Hier kommt noch das Aquarell des Tages, bitte schön.

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