Eher Foto- als Reisebericht: Florida, Louisiana, New York Maerz / April 2011 (Bilder fehlen)

  • AV Modus (Blendenvorwahl und Zeit automatisch) - bei Landschaft und guten Wetter kannst du mit Blende 8 eigentlich nur wenig falsch machen. Willst du etwas freistellen (unscharfer Hintergrund, scharfes Motiv/Portrait, wie das Froschbild) oeffnest du die Blende sprich du stellst sie auf den kleinsten Wert in dem Fall 2,8 und ab gehts. ... Damit kann man schon ganz viel machen und es kommen wirklich schon wunderbare Bilder heraus. Der Rest kommt dann später von alleine wenn man weiter probiert :)


    Danke Massi, das hast Du echt super erklärt. Genauso mach ich es im Moment. Dieses Jahr versuche ich, möglichst alle Bilder auf A zu machen und die Motiv- und Programmautomatik nicht mehr zu benutzen. Oder zumindest nur noch dann, wenn ich mal ein Foto gar nicht hinbekomme. Ich freu mich schon so drauf, mein mühsam erarbeitetes Wissen :gg: dort so richtig auszutesten. Zuhause hats schon ganz gut funktioniert...


    Vielleicht überlegst Du es Dir ja noch, soooo schlecht werden die Kompakt-Bilder bestimmt nicht sein. :!!

  • Morgen soll es ganz gemuetlich nach Crystal River weitergehen.


    So da sind wir also stehen geblieben. Eine ganze Woche ist mittlerweile vergangen, es fehlte aber einfach die Zeit. Habt bitte Nachsicht :)



    Also das heutige Ziel ist keine zwei Stunden entfernt. Es geht nach Crystal River wo wir morgen in der Früh mit den "Birds Underwater" eine Manateetour gebucht haben. Wir haben also genug Zeit um noch ein wenig die Region um St. Pete und Tampa zu erkunden bevor wir am Abend im Days Inn Crystal River ankommen wollen.


    Da das Wetter uns mit schoensten Sonnenschein und einem herrlich blauen Himmel empfaengt geht es erst mal runter Richtung Promenade wo wir ein kleines Fruehstueck auf der Hand zu uns nehmen. Kurz besprochen entschließen wir uns zum Strand zu fahren. Wir legen uns auf Fort de Soto fest. Am Parkplatz angekommen, bekommen wir auch hier noch die Nachwehen der Sturmausläufer mit. Im Radio berichten sie vom Start der MLB Saison und das der Parkplatz vom Tropicana Field noch unter Wasser stehen wuerde, aber man optimistisch sei dass das Eroeffnungsspiel stattfinden koennte.



    Hat doch ganz schoen gestuermt. Auch im Fernsehen gabs noch viele Bilder vom Unwetter. Man berichtet von mehreren Windhosen die gesichtet wurden, umgestuerzten Bäumen usw. Wir haben das alles gar nicht so wahr genommen. Klar ihr habt die Regenbilder gesehen, aber dass es dann am Ende doch so viel war, hatten wir nicht erwartet.




    Wir genießen den Spaziergang auf den Pier. Ich nehme mir fest vor, dass mich die Region Florida zwischen Naples und St. Pete definitiv wieder sehen wird. Vielleicht einfach mal fuer 8-10 Tage zum entspannen und relaxen am Strand. Dabei sei angemerkt, dass ich nicht unbedingt der Strandurlauber bin. Ich bin zwar Taucher und fahre ans Rote Meer, aber so Pauschalurlaub 2 Wochen Tuerkei, Griechenland, Mallorca am Strand? Ne das kann ich mir nicht vorstellen. Hier in Florida schon. Ich muss wieder zurueck! Und was ich mir dann vorgenommen habe? Richtig ich stehe ja gerade auf dem Pier und hier will ich wieder stehen und genau wie die anderen eine Angel in der Hand halten. Ich glaub ich koennte mich allein hier, einen ganzen Tag hinstellen und einfach das Meer, die Leute und dieses Gefuehl genießen. Eine Angel in der Hand halten und abschalten.



    Pierbewohner



    Muss sich lohnen sonst waeren nicht so viele hier.


    Hier wie auch in Naples sieht man immer wieder Delfine im Wasser. Der Strand war schoen und nicht ueberfuellt und schnell wird noch mal ein Schnappschuss von meinen Begleitern gemacht.



    Nach ausgiebigen Stopp entscheiden wir uns zum Essen noch mal nach Tampa reinzufahren, ein wenig durch Ybor City zu cruisen auch wenns vermutlich am Tag nicht so reizend wie am Abend ist und uns danach auf Richtung Crystal River zu machen.
    Ich weiss gar nicht mehr wo wir gegessen haben, aber ich weiss, dass wir alle so voll waren, dass wir selbst am Abend nichts mehr gegessen haben. Wir machen uns auf nach Crystal River, checken ein und genießen den Abend mit einem kuehlen Bier auf dem Rundgang des Motels zu den Zimmern und schauen uns das Eroeffnungsspiel der Tampa Bay Rays an. Wie nennt man so einen offenen ueberdachten Rundgang eigentlich?


    Neben dem Hotel befindet sich einer der vielen kleinen Kanäle. Ich setz mich kurz hin genieße den Sonnenuntergang und sehe meine erste amerikanische Seekuh. Die Vorfreude auf Morgen steigt.


    Da wir schon um 5:30 raus muessen, kombinieren wir Bier, mit einem Schluck Brandy und einem Spritzer Off! gegen ein paar kleine und wirklich miese Stechviecher und gehen dann wohl entspannt ins Bett. Mücken waren das definitiv nicht, die waren kleiner. Naja irgend ne Midge Art wars halt ...



    Schlaftrunken machen wir uns ohne Fruehstueck aus dem Hotel. Wir schmeissen die Karten kurz in der Lobby ein und ab gehts zum Treffpunkt mit birds underwater. Gesamt sind wir ich denke 12-15 Personen. Wir werden auf zwei Boote aufgeteilt. Wir sind augenscheinlich mit dem Basenleiter auf einem Boot. Ein netter Typ. Neben uns ist noch eine Familie mit zwei Kinder dabei. Wir berichten in einem Smalltalk von unserem Trip, fachsimpeln ein wenig ueber die Tauchanzuege und kurz darauf geht es ab ins Wasser. Wir haben Pech. Lediglich eine Seekuh teilt unseren Schnorcheltrip. Das Wasser ist herrlich klar. Im 7mm Anzug haelt es sich wunderbar aus. Still legen wir uns ins Wasser, beobachten und werden beobachtet. Unsere Seehküh ist ein wenig sagen wir :pipa: und ;te: Der Kapitaen klaert uns auf. Das Tier stammt laut seiner Aussage aus Gefangenschaft. Es wurde in einem Aquarium gemeinsam mit Delfine gehalten und das spiegelt sich in ihrer Verhaltensweise wieder. Waehrend andere Tiere wohl den Tag recht plump mit schlafen und fressen verbringen, schwimmt (charmant gemeint) das Viech durchgehend rum, dreht Kreise, schwimmt auf und ab dreht sich um die eigene Achse und beobachtet uns dabei ganz neugierig. Wie ein Delfin. Verrueckt! Sie schwimmt mitten durch unsere Reihen, streift uns, lässt sich mit von uns ausgestreckten Armen, ganz sanft beruehren. Ein Wahnsinnsgefuehl und so witzig wenn man sie schwimmen sieht. Einfach ein wenig :pipa:



    Nach dem Trip und doch leicht durchgefroren ( ich nicht, ich hab ja genuegend Biopren) geht es erst mal zum Fruehstuecken. Wir entscheiden uns fuers Dennys am Hotel. Es ist erstaunlich voll. Ich bekomme das Gefuehl, dass Amerikaner nicht zuhause fruehstuecken sondern auf Fruehstuecksangebote in Fast Food Ketten zurueckgreifen.



    Eine ausgewogene Kost mit Orangensaft, Pancakes, Ruehrei, Burrito, Speck ach ihr seht es ja selbst :)



    Kennt ihr eigentlich das? Es war Baconalia Time :) Ein Eis mit Ahornsirup und herrlich rauchigen Baconkrümmeln und Streifen. Meint ihr wir haben? Nein wir haben nicht ;) Was zu viel ist, ist zu viel ;) War unser Fruehstueck ja schon ausgewogen genug :)


    Gestärkt geht es auf. Vor uns stehen stehen rund 1 3/4 Std. Fahrtstrecke und drei Naechte im Zelt im Ocala National Forest. Es handelt sich hierbei um den groeßten Sandpinienwald der Welt. Es umfasst ein 148 000 Hektar großes Gebiet welches als letztes Rueckzugsgebiet fuer den Schwarzbaer in Florida dient.


    Endlich haben bekommen wir auch Feuerholz wie EausMuc schon anmerkte mit mangelhafter Qualität und auch Gaskartuschen fuer unsere Lampe und den Kocher bekommen wir unterwegs in einem Bass Pro Shop.




    Das solls aber erst mal fuer heute Abend gewesen sein. Ich wuensche eine gute Nacht.



    Und jetzt wo ich gerade den abschließenden Satz schreibe fällt mir doch tatsaechlich ein wieso wir auf dem Weg zum Days Inn und am Abend keinen Hunger mehr hatten. Wir lasen in einem Reisefuehrer von einem BBQ Restaurant in der Naehe von Tampa mit ganz tollen Ribs :) Und das wars. Wir haben uns die Bäuche dermaßen vollgeschlagen, dass wir selbst am Abend nichts mehr runter bekamen :)


    Lieben Gruß Massi

    „Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit zu verteilen,
    sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer“
    saint exupéry

  • Boh ey :EEK:
    der Sturm hat ja ganz schön gewütet. :EEK::EEK::EEK:
    Ein Wunder dass die schönen Vögel am Pier schon wieder so lässig waren. :)


    Schwimmen mit Seekühen würde mir auch gefallen, allerdings nicht mit diesem ganzen techn. Tauchepuipment. :neinnein: Mir reicht Schnorchel und Taucherbrille ;)
    Wieso ging es eigentlich schon so früh zum tauchen? Wolltet ihr die Fische wecken? :gg:

  • Hallo Marcel,
    du hast uns ja ganz schön schmoren lassen ;) , aber das Warten hat sich wirklich gelohnt :!! .
    Eurer Schwimmerlebnis mit den Seekühen war sicherlich ein ganz besonderes Erlebnis.
    Und hinterher das tolle Frühstück ließe ich mir sicherlich auch gefallen.
    Icecream mit Bacon müsste ich nicht wirklich haben, aber mittlerweile soll es bei Eissorten ja schon die verrücktesten Geschmacksrichtungen geben.
    Den weißen Reiher vor diesem total blauen Himmel hast du wunderbar abgelichtet :!! Mit dem Federbüschel am Kopf sieht der richtig keck aus :!! .


    Gruß
    Gundi

  • Hallo Marcel,
    schön, dass es weiter geht =)
    Habe jetzt erstmal "nur" gelesen - Bilder gucken werde ich heute Abend (die werden hier nicht angezeigt ;) ).
    Die Golfküste zwischen St. Petersburg und Napels hat es mir auch angetan. Bin wie Du auch ein Badeurlauber aber dort lässt es sich wirklich ein paar Tage aushalten.


    Das Schwimmen mit der Seekuh hast Du super beschrieben. Man kann sich das richtig vorstellen.


    :!!:clab:

  • HI Marcel


    Bei Lesen Deines Berichts kommt gleich wieder Fernweh auf.


    Die Golfküste ist schon toll. :!! Mich zieht es auch immer mehr auf diese Seite von Florida. Bzw. ins Zentrum rund um den Ocala NF.
    Wo habt Ihr denn Übernachtet? Anhand des Fotos kann ich es nicht erkennen.


    :wink4:

  • Wo habt Ihr denn Übernachtet? Anhand des Fotos kann ich es nicht erkennen.


    Meinst du jetzt den Campground? Da waren wir direkt Juniper Spring. Ein Genuss, Morgens rueber zur Quelle und nen Bad nehmen :)

    „Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit zu verteilen,
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    saint exupéry

  • Zitat

    RESERVATION DETAILS
    Campground: JUNIPER SPRINGS REC AREA (FL)
    Site: 012
    Site Type: STANDARD NONELECTRIC
    Loop: TROP
    State: Florida


    Ich glaube wir sind den Campground im Vorfeld mit Streetview abgefahren und haben eine fuer uns schoene Site herausgesucht. Nicht allzuweit von den Waschräumen und Toiletten entfernt aber auch nicht direkt dran, ein wenig nach Hinten versetzt, so dass man nicht auf dem Präsentierteller sitzt. Echt nuetzlich ;)

    „Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit zu verteilen,
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    saint exupéry

  • Zitat

    Waehrend andere Tiere wohl den Tag recht plump mit schlafen und fressen verbringen, schwimmt (charmant gemeint) das Viech durchgehend rum, dreht Kreise, schwimmt auf und ab dreht sich um die eigene Achse


    So ein Verhalten haben wir auch mal bei einem Manatee auf Sanibel beobachtet. Interessante Erklärung. Wir mussten damals an die Worte unsere Kajak-Guides in den Everglades denken: "They are not the brightest of all creatures..." :gg:


    Das Bacon-Eis hätte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. :neinnein: Für solche Schweinereien bin ich immer zu haben. :pfeiff:
    Liest sich weiter sehr schön der Bericht. Und die Fotos sind vom Feinsten. Kompliment! :clab:

  • Schwimmen mit Seekühen würde mir auch gefallen, allerdings nicht mit diesem ganzen techn. Tauchepuipment. Mir reicht Schnorchel und Taucherbrille
    Wieso ging es eigentlich schon so früh zum tauchen? Wolltet ihr die Fische wecken?


    Wir waren auch nur mit Schnorchel unterwegs. Da wir bei dem Trip schon, Zelt, Schlafsack und Co im Gepäck hatten, waer zusaetzliches Tauchequipment zu viel des Guten. Hatte mit dem Kapitän nur kurz bissel drueber geschnackt. Birds Underwater sind mit die ersten die morgens rausfahren um so die Chance zu erhoehen allein bei den Manatees zu sein.


    So ein Verhalten haben wir auch mal bei einem Manatee auf Sanibel beobachtet. Interessante Erklärung. Wir mussten damals an die Worte unsere Kajak-Guides in den Everglades denken: "They are not the brightest of all creatures..."


    :la1;;haha_ HaHa und irgendwie hat der Guide doch recht :la1;;haha_



    Das Bacon-Eis hätte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. Für solche Schweinereien bin ich immer zu haben.


    Sagte ich wir habens nicht getan? :schaem: Dann war es eine Lüge ;)


    Das muss ich einfach vorweg nehmen, nach den drei Tagen im Ocala National Forest machten wir uns auf den Weg am Panhandle entlang Richtung Panama City Beach und auf dem Weg machten wir noch mal Stopp in einem Denny's um den Maple Bacon Sundae zu probieren :)
    Gesagt, getan, da kam er also. Man sah es der Bedienung foermlich an wie sie statt "Wer bekommt das Eis" viel lieber haette "Wer bekommt die Schlachterplatte" sagen wollte.


    Mit Ehrfurcht zuecke ich den Loeffel und probiere.


    Vanilleeis, sueßer Ahornsirup, yammi, knusprig, crunchiger, krokantartiger Abgang. Aber dann kam der Nachschlag rauchiges Speckaroma und die Nackenhaare stellen sie auf wuhaaaaa :EEK: Interessant und zugleich ekelhaft. Und trotzdem interessant. Die Runde probiert natuerlich auch und irgendwie kommt bei allen das gleiche Fazit "ui mmmh aaaah lecker uaaah baaaah iiih". Kurze Zeit spaeter kommt der Koch an den Tisch. Er fragt wer den Maple Bacon Sundae bestellt haette. Er selbst haette große Angst vor dem Teil, hat es selbst noch nie probiert und musste einfach die Person kennenlernen die es sich wirklich traut das Teil zu bestellen :) So viel dazu :)





    Morgen Abend werd ich dann vom Ocala Nationalforest berichten.


    Bis dahin gibts noch zwei kleine Bilder als Vorgeschmack :)



    Auf dem Juniper Creek



    Und der Ranger sagte noch "Das ist nicht Disneyland, passt auf euch auf." Aber mehr dazu morgen :sens:


    Lieben Gruß Massi

    „Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit zu verteilen,
    sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer“
    saint exupéry

  • Wir sind also im Ocala NF angekommen und beziehen unsere Campsite. Die Ecke gefaellt uns. Bis zu den Toiletten sind es 50m und trotzdem stoeren sie nicht. Erste Inspektion wie auch im Myakka River SP absolut sauber aber es gibt keine Steckdosen um Kamerakkus und Co aufzuladen. Schade. Aber was solls. Sind die Akkus noch vom Vorabend geladen und den Rest kann man wenns denn sein muss, auch ueber den 12V Anschluss im Auto laden. Erfreulicherweise haben wir endlich unser Feuerholz und unsere Gaskartuschen bekommen. Einem schoenen Abend steht so mit nichts mehr im Wege. Zum Selbstschutz goenne ich mir noch mal eine Portion OFF! :) Man lernt ja nie aus. Heute wollen wir auch noch mal ein wenig Abwechslung in die Camperküche bringen und mal ein bissel weniger grillen. Ich sagte weniger, nicht gar nicht. Wir schmeissen also den Grill und den Gaskocher an. Es gibt Fleisch und Burritos. Mit ein wenig Mais, Paprika Mix, Huehnchen in einer wuerzigen Ketchup/Tomaten/Salsa Soße. Leckaaar (wirklich). ;) Die Burritos werden ueber der Gasflamme in der Pfanne des Kochers kurz angewärmt, dann kommt die Fuellung und Streukäse dazu. Zusammengerollt ein Genuss.



    Wir verbringen den Abend am Lagerfeuer. Ein wenig enttäuscht vom fire wood, schauen wir uns nach Aesten und Zweigen um.




    Magere Ausbeute. Viel liegt hier nicht rum. Erinnern die Äste im Format eher an ne Bockwurst und die Zweige an Ohrenwattestaebchen. Mickrig klein... Mist. Anja macht sich auf ins Gebuesch. Irgendwann hallt ein Ruf aus dem besagten Busch "Hilfe, kann ma jemand kommen? Ich brauch Hilfe". Es raschelt verdächtig laut. Ich schlag schon die Haende ueberm Kopf zusammen. Ich weiss was kommt. Anja hat Feuerholz gefunden. Witti macht sich auf. Ich schuettel weiter den Kopf. Und da kommen die Beiden. Sie sind aber nicht allein. Fuer mich glich es vom Ausmaß her einem Mammutbaum. Jedoch sind wir hier nicht in den Sequoias. Doch das was sie hinter sich her ziehen ist wirklich lang. Wenn ich schaetzen muesste, war es Strauchwerk von bestimmt 4m Länge. Duennes trockenes wurzelaehnliches Geaest. Beim Anblick wird auch Nils nervoes. "Macht keinen Mist die schmeissen uns hier vom Campground". Durchgehend fahren hier Volunteers (Ü70) mit ihrem Elektrocaddy ueber den Campground, leeren Muelleimer, putzen die Duschraeume, grueßen aeußerst freundlich und schauen nach dem Rechten. Doch das was wir hier gerade machen schreit fuer mich ein wenig nach Unrecht. Ich bin nicht sicher ob das Holz sammeln erlaubt ist. Aber was solls? Das Zeug liegt jetzt auf unserer Site und es muss weg. Anja und Witti machen sich ans Zeug. Nils ruft rein "Das wird eine lange Nacht wenn wir alles verbrennen wollen". Witti und Anja wollen dagegen halten "Wetten?". Und dann gings auch los.



    Auslöser des Ganzen war eigentlich unser Nachbar. Seine Frau ging frueh zu Bett und er STß allein an seinem Feuer und das was er da entfachte dass glich einem Hoellenfeuer. Groß, gleichmaeßig und einfach schoen. Das konnten wir doch nicht auf uns sitzen lassen da mussten wir gegen halten :) Mission - erfolgreich beendet. hrhrhr :)


    Da hinten sieht man es lodern :)



    Fuer den kommenden Tag ist erst mal ausschlafen, fruehstuecken, ein wenig schwimmen im oder am Quelltopf und eine Fahrt nach Daytona Beach geplant. Wir legen uns ins unsere Zelte. Das Wetter ist uns wohl gesonnen und ein schoener entspannter Abend neigt sich dem Ende zu. Das Feuerholz wurd uebrigends vollständig vernichtet :) Das Essen auch. Ein zwei Burritos sind noch uebrig. Das wird ein herrliches Fruehstueck denk ich mir :)


    Wir liegen in unseren Zelten. Es kommt uns vor als campen wir unmittelbar an einer Autobahn. Durchgangsverkehr,... vroooom. Jedoch war es nicht der uebliche Verkehr mit Kraftfahrzeugen. Das was sich da draußen vorm Zelt abspielt ist alles tierischer Natur. Hier hoert man sie wieder. Die Froesche an der Zeltwand ihr erinnert euch an die Geraeusche? Hüpf - streif die Zeltwand - Stille - Hüpf - streif die Zeltwand - Stille ... Auch heute Nacht sind definitiv wieder Froesche unterwegs. Dann ein weiteres Geräusch irgendwas schabt an der Kuehlbox oder so. Man hoert es kratzen. Man haelt den Atem an und versucht rauszuhoeren was es sein koennte, wo es ist, ob es evtl. am Zelt schnuppert. Und da faellt einem auch wieder schlagartig ein, dass es hier im Ocala Baeren geben soll. Das hat man dann doch irgendwie vernachlaessigt. Klar wir haben Baeren im Yosemite gesehen und dort auch alles in Baerenboxen gepackt. Aber hier in Florida hat man es doch verdraengt. Mist. Wir fluestern, schauen aus dem Zelt, nichts. ... Es ist wieder Still. Anja macht sich noch mal auf zur Toilette. Nils im Nachbarzelt ist Aufgrund der Geraeusche auch wach. Er hoert Anja zurueckkommen und schickt sie erst mal zum Gebuesch "Geh mal gucken ob da was is". Ja so gehoert sich das, schoen die Frauen zuerst :) Nichts. Anja kommt zurueck ins Zelt und just in dem Moment hoert man einen Vogel kraechzen. Ehrlich gesagt klang es nach seinem letzten Schrei. Danach wird es ruhiger. Was es war wissen wir nicht. Ob das, was bei uns auf der Site war, dass war was sich evtl. diesen Vogel schnappte koennen wir auch nicht sagen. Es wird Morgen. Wir stehen auf. Zeit fuer einen leckeren Kaffee und fuer die Burritos. Denkste. Die Burritos sind weg. Vom Tisch geklaut. Da kam dann die Erinnerung wieder auf. Wir sind hier in der Natur es gibt genug wilde Tiere wie es bei uns halt Katzen gibt und die wuerden sich vermutlich son Schmaus auch nicht entgehen lassen. Beim naechsten mal werden wir wieder mit Bedacht an die Sache gehen und alles vernuenftig wegschließen. Unsere große Antimueckenwachsekerze im Metalltopf liegt auf dem Boden. Sie ist ausgekratzt ?( und das war vermutlich das Geräusch in der Nacht. Kleine Kratzspuren von Krallen sind im Restwachs zu sehen. Viel zu klein fuer einen Baeren. Puh immerhin. Also hier sei angemerkt, dass man zum Abend seinen Tisch wirklich saeubern sollte! Ansonsten ist nichts zu beklagen und wir koennen trotz alledem fruehstuecken.


    Wir fahren nach Daytona Beach. Auf dem Weg zum Strand kommen wir am Daytona International Speedway vorbei. Wir legen einen Zwischenstopp ein und gehen ins Visitorcenter und schauen uns ein wenig um. Weiter gehts zum Strand. Nach dem obligatorischen Strandbesuch und einem Gruppenfoto gehts ueber die Mainstreet zurueck zum Auto.



    Genau mit ausloesen des Fotos, verschwand unser Kunstwerk auch unter einem Schwall Wasser. Unten sieht man das Unheil nahen. :)


    Bevor es dann zurueck zum Campground ging mussten wir natuerlich noch ein mal mit dem Auto uebern Strand. So was lässt man sich doch nicht nehmen. Hierbei entstand auch das Bild auf der ersten Seite meines Berichts.


    Am Nachmittag gehts also zurueck. Wir legen uns noch ein wenig an die Quelle, gehen schwimmen, schnorcheln und tauchen Apnoe ab zum Quelltopf und lassen uns einfach treiben. Herrlichstes Wetter, richtig schoen warm. Ein weitere Tag neigt sich dem Ende zu. Doch bevor wir zurueck zu den Zelten gehen. Buche ich uns noch fix zwei Kanus fuer den morgigen Tag. Ich schaue mir das Video an und lasse mich belehren, dass dieser Run nicht zwingend fuer Anfaenger geeignet sei. So weit so gut. Immerhin STß ich schon einmal zuvor in einem Kanu. So bin ich also kein Anfaenger mehr. Oder?


    Ich gehe zur netten Dame hinterm Tresen und moechte zwei Kanus reservieren. Ich sag ihr meinen Namen. Käääey el ooooh iiiih... sie unterbricht mich: "Sags in Deutsch", ich "eh wie bitte?", sie wieder "Sags in Deutsch", eh eh bitte? "Dein Name, sag ihn mir in Deutsch". Oh wie schoen eine vertraute Sprache. Wir stellen uns gegenseitig vor. Leider hab ich ihren Namen vergessen. (Nils koennte mir bestimmt helfen ich werd ihn noch mal fragen). Sie erzaehlt mir dass sie schon seit ueber 50 Jahren in den USA lebt und ihre Muttersprache quasi verlernte. Bis zu dem Tag als eine alte Freundin aus Deutschland sie besuchte. Sie konnte kein Deutsch mehr. Da sagte ihr die Freundin, dass sie das nicht machen kann. Ihre Muttersprache aufzugeben. Und das nahm sie sich zu Herzen. Sie hat so viel mit Touristen zu tun, regelmaeßig kommen Deutsche Touristen vorbei und sie versucht jetzt mit ueber 70 Jahren diese Chance zu nutzen um ihre Muttersprache wieder zu erlernen bzw. nicht mehr zu verlernen. Ich haette sie ja direkt umarmen koennen so herzlich war sie :) Wir erledigten die letzten Formalitäten und dann gings zurueck zur Campsite.



    Heute steht Spaghetti Bolognese auf dem Plan. Wir braten das Hackfleisch an. Fuellen es mit Tomatensoße auf, wuerzen mit Kräutern und kochen die Nudeln. Eine schoene und vor allem weil es selbst gemacht und nicht aus der Dose kommt, eine leckere Abwechslung. Feuer machen Runde 2 *ding ding*. Wir genießen den Rest des Abend, starren ins Feuer und lassen das erlebte einfach Revue passieren. Mal wieder raschelt es im Gebuesch. Vorsichtig schauen wir nach. Man kann ja nie wissen. Entwarnung, es ist ein Guerteltier und jetzt wo man sich das Tier so anschaut vermuten wir, dass vermutlich auch gestern Abend ein Guerteltier fuer die Kratzgeraeusche verantwortlich war. Wir atmen auf. Die Nacht ist mit tierischen Ausnahmen ruhig. Wobei ich diese Geräusche nicht als Laerm bezeichnen wuerde, dass ist eher Genuß. Der Natur so nah zu sein. Das ist das was ich so am Camping in den USA genieße und wieso ich es immer wieder machen wuerde. Auch bei den Temperaturen in Florida.


    Apropos Natur. Schaut mal was gerade ueber mein Trackpad huepft waehrend ich hier schreibe. Ha Ha und waehrend ich das Bild hochlade, krabbelt mir der Wicht senkrecht ueber das Monitordisplay hoch. :clab:




    Und ich sehs schon kommen. Wenn er mir gleich ueber den Fuß huepft erschreck ich trotzdem und zuck zusammen. Immer das Gleiche :)


    Jetzt gehts aber ab ins Bett. Steht doch Morgen die Kanutour auf dem Juniper Creek an :)


    Gute Nacht


    Lieben Gruß Massi

    „Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit zu verteilen,
    sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer“
    saint exupéry

    • Offizieller Beitrag

    Aha, Gürteltiere oder Waschbären haben also Antimückenkerzen zum Fressen gern. :EEK:
    Ich glaub die Oma kenne ich, nur war sie bei mir 15 Jahre jünger, weil den Pool kenne ich auch, da muß ich aich schon gewesen sein.

  • Hallo Marcel,


    ich genieße es, über eure Campground-Erlebnisse bei Tag und bei Nacht zu lesen. Du schilderst es so schön „nah“, als wäre man direkt mit dabei :!! .
    Das ist es, warum wir in den USA immer so gerne campen; direkt in der Natur, nachts nicht zu wissen, wer oder was gerade ums Zelt kreucht und fleucht, … man lässt seinen Gedanken freien Lauf … einfach herrlich!


    Uns hat es damals im Ocala NF mit seinen wunderbaren Quellen auch sehr, sehr gut gefallen.


    Gruß
    Gundi

  • Hoffentlich ist den armen Tierchen von dem Antimückenwachs nicht schlecht geworden; es soll glaub ich zu Verdauungsstörungen führen, wenn man zu viel davon isst ;)


    Ich wäre nicht rausgegangen um zu gucken, was dort die Geräusche verursacht ;noe;

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