Eher Foto- als Reisebericht: Florida, Louisiana, New York Maerz / April 2011 (Bilder fehlen)

Als Forenmitglied noch gruen hinter den Ohren lehnte ich mich in dem Thread Hoover Dam Bypass Bridge doch ein wenig aus dem Fenster und moechte dies mit einem kleinen Fotobericht meiner diesjaehrigen USA Reise wieder gut machen.

Nach drei New York / Ostküsten Aufenthalten in den letzten Jahren und einem Aufenthalt im Suedwesten in 2010 stand dieses Jahr eine weitere Reise in USA an.

Diesmal sollte es schwerpunktmäßig nach Florida gehen. Im vergangenen Jahr gabs den ersten Roadtrip gemeinsam mit Freunden. Zu sechst absolvierten wir quasi die Standard Nationalparks und erlebten einen tollen Mix aus Metropolen und unglaublicher Natur. Es war eine tolle Kombination aus Hotels, Motels und vor allem Campgrounduebernachtungen im Zelt.

Dieser Trip hinterließ einen bleibenden Eindruck so dass wir uns aehnliches fuer Florida 2011 vornahmen. Wie auch in den letzten Jahren war ich als "Internetter" und Forenuser gefragt. Also ab gehts, Forenbeiträge und Reiseberichte durchstöbern, moegliche Routen ausmachen, Highlights markieren, Hintergrundinfos zusammenfassen und dann kam das was ich auch schon im letzten Jahr machte. Das "Vorreisetagebuch".
Im vergangenen Jahr hab ich fuer meine und die Eltern der Mitreisenden, interessierte Verwandte und Freunde quasi ein "Vorreisetagebuch" geschrieben.
Ihr wisst ja german Gruendlichkeit und da Planung bekanntlich das halbe Leben ist bin auch ich dieser Marotte verfallen und nicht der Typ der blind drauf los fährt. Da spielt einfach die Angst mit etwas total spektakuläres zu verpassen. Stellt euch vor man fährt nach Page und kennt nur den Antelope Canyon, weiss aber nix vom Horseshoe Bend oder kennt nicht die Cotton Wood Canyon Road auf dem Weg zum Kodachrome Basin SP. ... DAS GEHT DOCH NICHT
Also zurueck zum Thema. Ich habe besagtes Vorreisetagebuch verfasst und damit startet fuer mich auch schon die Reise. Vorfreude ist doch immernoch die schoenste Freude. :) So verbrachte ich den Winter mit ein paar schönen warmen Gedanken an Florida und an unsere Reise bis es letztendlich am 23. Maerz 2011 von Düsseldorf auf nach Miami ging.
Natuerlich wird die Route nicht ins kleinste Detail geplant. Da aber auch Spring Break Zeit war und an unserem Ankunftswoche die Miami Music Week zusammen mit dem Ultra Music Festival stattfand, war es noetig einige Hotels vorzubuchen. Durch diese Vorausbuchungen entstand dann wie bei einem Puzzle unsere komplette Route. Mal hier ein Hotel vorgebucht, mal da ne Manatee Tour geplant. Und schon ließ sich wieder ein Campground dazwischen setzen dessen State Park ebenfalls besucht werden wollte.

Aber seht selbst:

So sah sie also aus die geplante Route fuer unsere Tour. Am Ende sind wir sie auch nahezu so gefahren und der Tacho zeigte uns nach 18 Tagen Roadtrip 2165 Meilen mehr an.

Starten wir also unsere Tour mit Ankunft in Miami. Immigration - Das uebliche "Wann waren Sie das letzte Mal in den USA?" - vor 10 Monaten, "Warum sind sie hier?" - Urlaub "Wo gehts hin?" - Roadtrip von Miami hoch nach New Orleans von dort weiter nach New York - "Hey da wuensch ich ihnen viel Spaß ich wollte schon immer mal nach New Orleans hab es aber noch nie geschafft" oh das tut mir leid "Schoenen Urlaub". Danach wurd lediglich ein Finger gescannt, in die Kamera lächeln brauchte ich gar nicht ... Koffer abholen, alles Easy und ab nach Hertz. Dank der Goldmitgliedschaft stand unser Auto ohne Wartezeiten schon direkt bereit. Aber jetzt galt es ja noch 3 weitere Fahrer einzutragen. Fuer mich sah es so aus als seien die Fahrer frei. Sind wir ja schließlich alle ADAC Mitglieder. Die gute Dame sah es ein wenig anders, ein paar Diskussionen sind wir dann dabei verblieben dass ich sie uns jetzt erst mal alle einträgt uns aber drauf hinweist dass eine nachtraeglich Berechnung stattfinden koennte. Na jut... heute nahezu drei Monate nach Rueckgabe des Leihwagen kann ich jedenfalls sagen, dass meine Kreditkarte noch nicht fuer die Zusatzfahrer und auch nicht fuer die Toll Roads (Sunpass) belastet wurde. Schauen wir mal ob da noch was kommt.

Ab zum Wagen und erst mal schauen was es gab. Es war ein Chevy Suburban. Endlich mal ein großes Auto Letztes Jahr vebrachten wir 3 1/2 Wochen im Suedwesten. Wir hatten einen Tahoe und einen Explorer und ich muss sagen haetten wir zu viert den Tahoe gehabt, haetten wir ein Problem gehabt. Mit Zelt, Schlafsaecke, Kuehlboxen und Co war uns der Tahoe definitiv zu klein und wir konnten Gott sei Dank einen Teil unserer Gepäcks in den Explorer packen, da mit dem Wagen nur zwei Personen fuhren. Daraus haben wir gelernt und in diesem Jahr eine groeßere Fahrzeugkategorie gebucht. Der Suburban erfuellte genau das was er sollte. Platz fuer uns, und Platz fuer unser Gepäck. Spitze!

Das steht der dicke auf dem Strand von Daytona Beach.

Jetzt konnt der Urlaub beginnen. Da wie schon oben erwähnt Music Week und Ultra Music Festival in Miami war sind wir via Priceline auf die Region Ft. Lauderdale / Hollywood ausgewichen. Den Zuschlag gabs bei 87 Dollar fuer das Westin Diplomat Resort and Spa mit direkter Strandlage. Schoener Touristenbunker :)

Hotelhomepage: http://www.diplomatresort.com/gallery

Das war also fuer die kommenden 3 Naechte unser Zuhause. Von hier aus galt es Miami und die Sawgrass Mills Mall zu erkunden. Beides erfolgreich erledigt

Am ersten Morgen gings nach Miami Beach, auf den Ocean Drive zum Fruehstueck ins News Cafe, danach erkundeten wir Downtown mit dem Bayside Marketplace und fuhren noch ein wenig durch Coconut Grove und Coral Gables mit einer Besichtigung des Biltmore Hotels.

Am Abend testeten wir die Restaurant Kette "The Knife" ein all you can eat Steak House. Ich sag mal "ganz nett" ... Aber die Steaks haben einen jetzt nicht vom Hocker gerissen. Satt wurden aber gewiss alle

Freitags nach einem Besuch der Sawgrass Mills Mall ging es zu einem Spiel des diesjährigen Finalteilnehmer der NBA - den Miami Heat. WOW Einfach toll. Spannendes Spiel gegen die Philadelphia 76ers.

Tag 4:

Weiter gings Samstag Morgens nach Key West. Hier bissen wir uns die Zaehne aus. Unter 200 Dollar fuer ein Zimmer? Haben wir nicht gefunden! Priceline? 200 Dollar! Keine Zuschlaege. Das gibts doch nicht dachten wir uns. Am Ende haben wir uns zu viert eine Suite im Sheraton Suites Key West geteilt. War schlussendlich guenstiger als zwei einzelne Zimmer wo anders zu nehmen. Mit ein paar Zwischenstopps und Badeausflügen erreichten wir am späten Nachmittag das Hotel. Nach dem Check In und ner kurzen Entspannung im Wasser und am Strand haben wir uns dann am Abend per Shuttle zum Mallory Square bringen lassen.

Danach gings dann von Bar zu Bar die Duval Street runter bis zu Jimmy Buffetts Margaritaville. Den Laden kann ich leider nicht empfehlen. Obwohl mir doch Jimmy Buffett so eins Herz gewachsen ist Schade.

Neuer Tag neues Glück. Leicht verkartert moechte ich euch jetzt doch mal die Reisegruppe vorstellen :)

Tag5
Auf dem Weg zu den Everglades stoppten wir fuer eine Badepause noch im Bahia Honda State Park und der dazugehoerigen 7 Mile Bridge. Ich mach nen kleinen Ausflug mit der Kamera in der Hand auf die Bruecke. Beobachte Haie im Wasser an den Brueckenpfeiler und schaue dann *schmunzelnd* zur Bucht und sehe meine Freunde im Wasser schwimmen. Ich denke "Ob die weiter so froehlich im Wasser treiben wuerden, wenn sie wuessten, dass die Angler da gerade Haie aussem Wasser holen?" :)

Ganz relaxt kamen wir dann auf dem Long Pine Key Campground in den Everglades an der fuer die kommenden zwei Naechte unser neues Zuhause sein sollte.

So ich muss den Bericht jetzt fuer einen Moment unterbrechen, da ich mit Freunden zum Essen verabredet bin. Bis später

Lieben Gruß Massi

Zitat von wundernase

Na, du legst ja ganz schön schnell los, Marcel Kaum angefangen, und schon sind wir bei Tag 5 angelangt!

Ich freue mich auf die Fortsetzung!

Viel Spass mit deinen Freunden und guten Appetit!

Ja ich wollt ja eigentlich weniger schreiben und mehr Bilder sprechen lassen. :) Aber jetzt wo ich die Kommentare lese merke ich schon dass ich meine Bilderauswahl um ein paar weitere Aufnahmen erweitern muss. Wie sah der Campground aus? wie sahen wir mit den Moskitos aus? ... usw.

Danke, hat gut geschmeckt :)

Zitat von eausmuc

Ich bin gespannt, wie Euch der Long Pine Key CG gefallen hat.

Also ich denke durch die Bäume und das er leicht verwinkelt war gefiel er mir besser. Auch die Toiletten waren in einem guten Zustand. Nachteil keine Dusche, und da es schwuel heiß war. Sind wir auch Mittags mal nach Flamingo zum Duschen gefahren

Zitat von Westernlady

So so... in Key West morgens mit nem Brummschädel aufwachen - ich glaube, das geht einigen so

Ich glaub da gehts echt nicht ohne :) Hat uns aber gut gefallen :)

Zitat von americavision

Wie siehts denn dort mit Moskitos aus ?

Ich war ueberrascht, dass es schlussendlich so extrem war. Hab ich nicht erwartet. Besonders mich erwischte es wirklich sehr uebel. Ich denke alleine auf der Stirn waren es deutlich ueber 20 Stiche. Nen Streuselkuchen ist dagegen nichts. Hinzukam dass sie trotz langer Klamotten (und das bei nem schwuel warmen Abendgewitter) durch die Klamotten stachen. Ueberall da wo quasi ne "Beuge", nen Knochen, oder sonst was fuer Spannung unter der Kleidung sorgte. Sprich Kniescheibe, Ellbogen und Co waren die Hauptangriffsziele. Ich kann es wirklich nicht in Worte fassen wie ich aussah. Einfach unbeschreiblich. Aber ich lebe noch Apropos leben, wartet ab wenn ich vom Juniper Creek und der Juniper Run Kanu Tour erzaehle
Wir haben jedenfalls daraus gelernt und uns am naechsten Tag ne Flasche OFF! besorgt. Danach war Ruhe :) Das Zeug wirkt wahre Wunder :)

Hätte ich auch mal vorgesorgt. Aber keine Sorge nach 4 Tagen sah ich nicht mehr aus wie Frankensteins Monster

Kommen wir also zu spaeter Stunde eben noch zu Tag 5, 6, 7 in die Everglades und aus den Everglades heraus.

Wie schon geschrieben haben wir zwei Naechte in den Everglades so dass wir uns auf dem Weg von den Keys Zeit lassen konnten, nach dem Zwischenstopp im Bahia Honda Statepark, richteten wir noch einen kurzen Stopp bei Robert ein um hier noch einen Milchshake zu schluerfen und um uns mit Feuerholz einzudecken.

Kaetzchen ruht sich auf Roberts Nuessen aus.

Der Milchshake? Top bis auf Anjas, irgendwas mit Ei. Das hatte sie ueberlesen. Der schmeckte wirklich nach faulen Ei brrrr ging gar nicht. Und dann kam die ernuechternde Botschaft, es gibt kein Feuerholz. Auch in den Walmarts oder anderen Supermaerkten schaute man uns schraeg an. Wir bekamen das Gefuehl, dass die Camping Kultur im Sueden und in Florida weniger stark ausgeprägt ist als im Suedwesten. Mist. Ok passende Gaskartusche fuer den Kocher, da ich meine Benzinpumpe zu Hause gelassen habe. Fehlanzeige nix zu bekommen im Walmart. Na was ein toller Start. Kein Holz, Kein Gas um Wasser fuer den Kaffee zu kochen. AAAAAH. Da muessen wir durch. Immerhin hatten wir Kohle und verdammt gute Steaks. So laesst es sich am Ende doch aushalten :) Doch dann kamen sie die Mistviecher. Moskitos und nicht wenige davon. Das schlimme, man bekommt es nicht mit. Erst wenn man die dicke Beule sieht weiss man, man wurde wieder erwischt. Mist. Trotz alledem verbringen wir einen wunderschoenen Abend unter freien Himmel. Fuer den naechsten Tag haben wir uns vorgenommen moeglichst frueh zum Anhinga und Gumbo Limbo Trail aufzubrechen. Schließlich hat Massi bei seiner Vorplanung doch gelesen, dass man den Faktor Zeit ausnutzen soll bevor die Touristen aus Florida City oder Miami kommen. Und siehe da alles richtig gemacht. Nur zwei drei Autos stehen auf dem Parkplatz.

Gerade am Wasser angekommen, sehen wir auch schon was. UNSER ERSTER ALLIGATOR

Riesig nicht wahr? Gewiss 25 cm :)

Na gut wir gehen weiter und sind voller Vorfreude mehr zu sehen. Und so soll es auch kommen. Keine 30m auf dem Trail liegt was am Wegrand und das war diesmal wirklich groß. Da ueberlegt man sich wirklich was passiert, wenn der große Onkel jetzt mal zum Sprint ansetzt.
Wir verhielten uns ruhig stellten uns hinter eine Bank trotz alledem trennten uns vielleicht 3 bis 3,5 m von diesem Prachtexemplar. Da staunt man schon, der Atem bleibt einem Stocken und man ist nur noch fixiert den Ausloeser der Kamera zu druecken

Das einzige was uns Hoffnung machte, waren die Geier die direkt vor seinem Maul STßen. Wir dachten uns, die wissen was sie tun, wenn es gefaehrlich waere, wuerden sie dort nicht sitzen. Ich dacht mir eher, ich muss einfach nur schneller rennen als die anderen *das hab ich jetzt nicht gesagt*

Dieses Erlebnis konnte eigentlich nichts mehr toppen auf dem Trail. Am Ende muss man aber sagen, dass die Anzahl der Alligatoren nicht mehr zaehlbar war. Ich denke es hat sich gelohnt, frueh vor Ort zu sein. Auf dem Rueckweg STß der große Onkel nicht mehr da und es kamen uns immer mehr Touris entgegen. Gut das wir fertig waren :)

Das waers fuer Heute von mir. Ich wuensche eine gute Nacht. Morgen gibts mehr. Aber erst will ich ne kleine Wandertour durchs Ruhrtal machen. Man muss ja trainieren, wenn man irgendwann auf John Muirs Pfaden schreiten moechte

Lieben Gruß Massi

Zitat von WeiZen

Wurde ich noch nie gefragt.

Ja vielleicht weils 10 Monate zurueck war, oder das 5 Mal war. Ich weiss es nicht. Ich sagte nur dass ich vor 10 Monate fuer ne Rundreise im Suedwesten war und jetzt Florida dran sei. Auch das ich nur einen Finger scannen lassen musste und nicht alle zehn und es bei mir auch keinen Iris Scan gab ist ja nich sooo gewoehnlich. Meine Freundin die mich bisher immer begleitete musste z.B. beim Gleichen Typen alle 10 Finger scannen.

Zitat von Canyonmurmel

Boah, das mit den Moskitos klingt ja grauslig

Ich habs ja ueberlebt So is das also nicht. War halt nur die erste Nacht im Freien unvorbereitet :)

So werd heut Abend mal ein wenig weiter schreiben :) Bis später :)