Einmal um die halbe Welt – und wieder zurück oder Hula - die Waldfee

  • MAUI


    Volker graute es schon weit im Vorfeld vor dem langen Flug und nur das Steak mit Lobsterschwanz im Outback konnte ihn motivieren. Dieses Bild schwebte jedenfalls den ganzen Weg über vor ihm, wie eine Möhre vor ’nem Esel.
    Und Tatsache ist, der Flug war in seinem Kopf viel schlimmer als in Wirklichkeit, mit Zwischenübernachtung im von Priceline zugewiesenen Crowne Plaza Hotel Los Angeles- Intl Airport verliert die längste Strecke an Schrecken.







    Wir hätten also sehr entspannt in Kahului landen können, wenn wir denn gelandet wären. Aber nein, unser Käpt’n hatte einen Gast im Cockpit und musste ihm sein Können demonstrieren: Wegen einer Windbö [engl: gust] erlebten wir unseren ersten Touch-and-go [Aufsetzen und Durchstarten], die zusätzliche Ehrenrunde hätte ich wohl genießen können, wenn ich gleich gewusst hätte was los ist.







    Da erzähle ich noch vor kurzem einem flugängstlichen Kollegen, einen Absturz könne man sich auch Schönreden, aber was interessiert mich mein Geschwätz von neulich. Wenn ich ehrlich bin, möchte ich mir doch lieber noch mit 107 das Rauchen abgewöhnen. Die zweite Landung war dann endlich auch eine und als klar war, dass wir es diesmal geschafft hatten, klatschten viele der Mitflieger. Da war ich wohl nicht die Einzige, der es mulmig war.







    Unsere Unterkunft, das Outrigger Aina Nalu in Lāhainā, erwies sich als sehr gemütlich und geschmackvoll eingerichtet. Die vorhandene und gut ausgestattete Küche haben wir ausgenutzt und das Frühstück selbst zubereitet. Kaffee gab’s jeden Tag von der Maid. Waschmaschine und Trockner waren ebenfalls vorhanden, schade, dass am Anfang eines Urlaubs kaum schmutzige Wäsche anfällt.







    Nur das Steak musste warten: An der Stelle, an der vor zwei Jahren noch das Outback war, gab’s jetzt ein Angus Steakhouse. Gut, das wäre jetzt auch gegangen, aber ein Steakhouse in dem es auch Sushi gibt und das dazu noch von gähnender Leere bevölkert ist, war uns nicht geheuer. Also haben wir Volkers Möhre erst mal verschoben. In Kihei gibt’s ja noch ein Outback [hoffentlich].








    Schauen wir uns also erst mal die Insel an. So war ich diesmal überrascht, was man alles auf dem Haleakala bewundern kann, wenn der Gipfel mal nicht von tief hängenden Wolken umzingelt ist. Beim letzten Besuch haben wir unser eiskaltes Händchen nicht vor Augen sehen können, und ich konnte nicht glauben, dass sich hinter der fetten Nebelwand ein Observatorium versteckt. Die gigantischen Teleskope machten sich ebenso unsichtbar wie die invisible cows auf dem Nachbarhügel Mauna Kea. Die Kühe haben wir dort aber auch trotz Sonnenschein nicht sehen können.





    Ich hatte bislang keine Vorstellung, wie so ein Krater auszusehen hat, kenne nur die Maare in der Eifel, aber dennoch hätte ich nicht mit dieser Buntizität gerechnet. Der Himmel war so was von himmelblau und wir hatten einen unglaublichen Ausblick auf eine grün-blau-rot-gelb-schimmernde Mulde, aus der die Wolken den Berg herunter zu fließen schienen. So wie ursprünglich die Lava, stellte ich mir vor.







    Ich hätte diesen gigantischen Ausblick gerne noch viel länger genossen, aber der Wind pfiff uns derart pfiffig um die Ohren, dass es nicht lange auszuhalten war.




  • die Musik und Instrumente auf diesen Inseln wären für mich reine Folter der Ohren


    Matze, das würde mir auch so gehen.


    schade, dass am Anfang eines Urlaubs kaum schmutzige Wäsche anfällt.


    Das sieht man mal wieder.
    Totaaaaaaale Fehlplanung!!! ;)
    Also nächstes Mal besser planen und diese Unterkunft "zwischendurch" buchen :!!


    Buntizität ;fei:


    Die Wettervergleichsbilder sind ja der Hammer :EEK:

  • Eigentlich war es warm und angenehm, wir sind oben ohne den Berg hoch gefahren. Also ohne Autodach.
    Aber am Gipfel war dann ein unangenehmer eiskalter Wind. Uli hat sich alles angezogen was da war



    anderen Touristen schien das Wetter nichts auszumachen, dieser Holländer hat jedenfalls anscheinend nicht gefroren...






    Nen Film hab ich auch, den hatte ich ganz vergessen und jetzt mal veröffentlicht. Naja, eigentlich hab ich so gut wie alles vergessen, ist schon fast nen halbes Jahr her ....

  • Einige Bilder wollen einfach nicht in die Mitte - egal .......






    Weniger stürmisch ging es weiter unten zu, die berühmte Straße nach Hana ist so windgeschützt in den Berg geschnitzt, dass es einem selbst in einem Cabrio warm ums Herz wird.




    Eigentlich kann man einfach nur nach Hana fahren und die gut ausgebaute und nur an Brücken einspurige Strecke an sich genießen und dazu Musik hören:







    Das reicht vollkommen aus, also der Weg, nicht das Ziel. Hana selbst war jetzt nicht so der Knüller. Man kann aber auch auf dem Weg allerhand Stopps einlegen um sich die Beine zu vertreten.



    So ist die Strecke – neben den grandiosen Aussichten auf Meer und Urwald – gespickt mit malerischen Wasserfällen. Die schönsten kann man gleich von der Straße aus bewundern. Wenn auch Schilder verbieten, an bestimmten „Aussichtspunkten“ anzuhalten, so ist das doch den meisten Spazierfahrern egal, ein schöner Wasserfall will geknipst werden. Und einige Pools wollen auch beschwommen werden. Was uns leider versagt blieb, ich hatte mein Adamskostüm nicht dabei…



    Die Twin Falls liegen nicht gleich an der Straße, sind aber an einem Parkplatz mit Beschilderung und Erfrischungsstand zu erkennen. Zum Glück wurden wir von Rückkehrern gleich davon abgehalten, unsere Badeschlappen gegen wanderbare Turnschuhe zu tauschen. Bei der Aussicht auf eine Exkursion in FlipFlops lief mir allerdings das Wasser in den Beinen zusammen. Der Weg erwies sich als sehr schlammig, zwischendurch war eine knöcheltiefe Furt zu durchqueren und am Ende wäre Badezeug von Nöten gewesen, hier reichte das Wasser bis zum Bauch. Also im Durchschnitt. Wenn mir das Wasser bis zum Hals steht, dann kriegt Volker nicht mal nasse Füße.





    Von der Entfernung her eine akzeptable Strecke, von der Wegbeschaffenheit eher nicht, und die Wasserfälle erwiesen sich als nicht soo berauschend, obwohl es aus einigen Richtungen mächtig rauschte





    Viel besser hatte uns dagegen gestern das Nakelele Blowhole mit angrenzendem Arch am Kahekili Highway gefallen: ein spektakulärer Ausblick auf Natur, Wassergewalten und interessante Strukturen. Auch wenn der Rückweg etwas beschwerlich war, steil bergauf, ohne kühlende Meeresbriese durch die Hitze der Mittagssonne auf staubiger, roter Erde.


    Dagegen ging es angenehm kühl aber dafür stockefinster in der Lava-Tube zu, die am Wegesrand ausgeschildert war. Für schlappe 25 Dollar plus Trinkgeld liehen wir eine Taschenlampe und bekamen eine kurze Erklärung. Die Tubenforschung war dann auf eigene Faust. Gut, jetzt bin ich also auch mal durch eine Lavaröhre gegangen. Das Spannendste war das Loch in der „Decke“ durch das man das Gras wachsen sehen konnte. Für meinen Geschmack war das Stück schwarzes Erdloch überteuert.




    Für die Seven Pools, die unter Umständen die Kehrtwendung auf der Road to Hana markieren, hatten wir leider nicht mehr genügend Zeit. Dafür brauchten wir aber auch nicht umzudrehen. Die Straße - der Pi’ilani Highway - war, nachdem noch vor kurzem Teile von ihr weggespült wurden, sehr schön und neu hergerichtet. Und einige Tage später stand sie erneut unter Wasser. Mir hat die Strecke ab Hana besser gefallen, als die nach Hana. Obwohl hier weniger Urwald und Wasserfälle zu bewundern waren.



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