Auf der Suche nach dem Raketenwurm

Prolog, also Vorwort

Wahrscheinlich interessiert es eh keinen, Ihr wart ja alle schon tausend Mal in der Gegend und daher ist das alles nix Neues für Euch. Aber 1. läuft zur Zeit kein Bilderrätsel und 2. läuft nix gescheites im Fernsehen und 3. ist mir grad langweilig und 4. muss ich die Zeit bis zu unserem nächsten Urlaub totschlagen und 5. und überhaupt.

Dann schreib ich halt auch mal einen Reisebericht. Über eine so ziemlich absolute Anfänger-Standarttour im Südwesten. Wie gesagt nichts Neues.

Ich wollte mich unbedingt auf die Suche nach den geheimnisvollen Raketenwürmern machen. Und da meine Frau Naturwissenschaftlerin ist, war sie sofort dabei. Wahrscheinlich kennt von Euch keiner Raketenwürmer (englisch: graboid). Dann schaut mal hier [url=http://en.wikipedia.org/wiki/Graboid,]http://en.wikipedia.org/wiki/Graboid,[/url] den Link kennt wahrscheinlich noch keiner Diese kleinen possierlichen Tierchen wollten wir suchen.

Nein, Blödsinn, alles Quatsch. Wir waren 2008 zum ersten Mal in Amerika, im Nordwesten. Damals dachten wir, dass das auf absehbare Zeit unsere einzige Reise dorthin gewesen sei. Aber dann STßen wir eines Tages im Januar 2009 am Küchentisch und ich fragte: Warum eigentlich nicht noch Mal nach Amerika? Und meine Frau meinte: Ja, warum eigentlich nicht. Damit war die Sache beschlossen. Die genauen Überlegungen sowie die ganze Planung erspar ich Euch. Das Ende vom Lied war, dass wir beschlossen, im Südwesten nach Raketenwürmern zu suchen, äh nein, dort Urlaub zu machen. Ich könnte jetzt stundenlang zur Planung und Vorbereitung schreiben, aber ich erspar Euch auch die langweiligen Ausführungen dazu. Am Ende stand fest, dass wir uns einen Teil der allseits bekannten Ziele im Südwesten anschauen wollten. Für alles war natürlich keine Zeit und wir schauen uns lieber ein paar Sachen genauer an als alle Sachen nur ein bißchen.

Der Flug sollte mit United Airlines am 29.5. von Frankfurt nach Phoenix (über Chicago) gehen. Der genaue Reiseverlauf stand zwar für uns im Voraus fest, aber den verrate ich jetzt noch nicht, schließlich soll für Euch wenigstens ein bißchen Spannung erhalten bleiben.

Ist wahrscheinlich ein großer Fehler, dass ich hier jetzt so einen Bericht schreibe, denn die ganzen Bilder kann ich dann nicht mehr für Bilderrätsel verwenden. Aber für den Notfall habe ich noch einige Bilder aus Finnland und dann gibt es in Zukunft halt nur noch finnische Seen zum Rätseln.

Ich hoffe, dass ich hier regelmäßig Fortsetzungen einstellen kann, kann aber nur versprechen, dass ich mich bemühen werde. Die Berichte zu den einzelnen Tagen können mal kürzer und mal länger werden, je nachdem wieviel mir nach der ganzen Zeit noch einfällt und was mein altes Gehirn noch hergibt. Außerdem muss ich mal sehen, ob ich zu den bekannten Sachen nicht etwas weniger schreibe und stattdessen lieber mehr rumschnattere. Mal sehen.

29.05.2009 - Frankfurt-Scottsdale
30.05.2009 - In Scottsdale & Phoenix
31.05.2009 - Scottsdale-Sedona
01.06.2009 - Sedona-Grand Canyon
02.06.2009 - Into the Canyon
Kleines Intermezzo - Wissenswertes und Trauriges über den Canyon
03.06.2009 - Grand Canyon-Monument Valley
04.06.2009 - Kayenta-Page, Teil 1
04.06.2009 - Kayenta-Page, Teil 2
05.06.2009 - Page - Grand Canyon
06.06.2009 - einfach nur am North Rim
07.06.2009 - Grand Canyon-Bryce
08.06.2009 - Bryce-Zion
09.06.2009 - Zion-Las Vegas
10.06.2009 - Las Vegas & Valley of Fire
11.06.2009 - Las Vegas
12.06.2009 - Las Vegas - Lone Pine
13.06.2009 - Lone Pine-El Portal
14.06.2009 - Yosemite
15.06.2009 - Yosemite
16.06.2009 - El Portal-San Francisco
17.06.2009 - San Francisco
18.06.2009 - San Francisco-San Francisco
19.06.2009 - SFO-FRA

Hallo Sandra, Thomas, Toni, Johannes, Tanja, Ilka, Ralph, Bernhard, Sylvia, Michael. Willkommen an Bord. Erwartet Euch aber nicht zu viel davon, es wird langweilig, vor allem am Anfang.

Zitat

Original von Canyonmurmel
Nur das mit den finnischen Seen gefällt mir gar nicht

Tja, da musst Du durch. Entweder finnische Seen oder kein Reisebericht.

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Original von nuu-ya

Bloß gut, daß du das dazugeschrieben hast. Wir hätten es sonst nicht verstanden

Dachte ich mir, deshalb hab ich's ja dazu geschrieben.

Zitat

Original von bikejoe
Ich bin gespannt, ob wir den Wurm finden werden!

Ich auch.

Ich schreib gleich mal weiter, dann haben wir's schneller hinter uns.

Zuerst viel Text, aber Bilder gibt es dann auch noch.

29.05.2009 - Frankfurt-Scottsdale

Zum Flugticket gab's Rail&Fly, daher sind wir mit der Bahn nach Frankfurt. Völlig überraschenderweise hatte der Zug bloß 10 Minuten Verspätung. Da der Flieger am 29. ziemlich früh ging, ich glaub um 8.40 oder 8.50 oder so sind wir schon am Vorabend nach Frankfurt gefahren und haben die Nacht im Achat Hotel in der Nähe vom Flughafen verbracht. Shuttle zum Flughafen gab es erst ab 6 Uhr und das hatte dann auch noch 10 Minuten Verspätung, worüber ich mich fast aufgeregt hätte, aber letztendlich hat alles geklappt.

Einchecken und Flug verlief ohne Probleme. Die 777 hatte In-Seat-Entertainment, wo mehrere Filme gleichzeitig liefen. Blöderweise war der Bildschirm aber äußerst klein, geradezu winzig und außerdem sehr dunkel. Ich entschied mich daher für Frost/Nixon, der beseht eh nur aus Dialogen. War aber praktisch, umlangsam wieder ins Englisch reinzukommen. An die anderen Filme erinnere ich mich nicht mehr. Ans Essen auch nicht. Besatzung war aber sehr nett und der Service gut. Besser als im Jahr vorher bei US Airways. Wenn nicht gerade was ausgeteilt wurde, konnte man jederzeit hinter in die Küche laufen und sich bei den Getränken bedienen.

Ziemlich pünktlich landeten wir in Chicago. Vor dem Umsteigen in Chicago hatte ich ziemlich Panik, da wir nur 1:40 h Zeit hatten und die minimum connection time 1:30 h ist. Zum Glück waren wir ziemlich weit vorne im Flieger und konnten beim Weg zur Immigration noch ein paar Leute überholen. Immigration war eine Sache von wenigen Minuten, ebenso das Warten auf die Koffer. Dann hüpften wir in die Bahn, die uns zum anderen Terminal brachte. Dort gab es dann wieder Sicherheitskontrolle. Und hier mussten wir zum ersten Mal etwas länger anstehen, weil da so eine blöde Schlange war.

Wir stellten uns an zwei unterschiedlichen Schlangen an, mal sehen, wer schneller ist. Als ich am Ende der Schlange stand, kamen zwei Deutsche und fragten die Leute weit vorne, ob sie sie vorlassen würden, weil ihr Anschlussflieger ginge gleich. Die wurden dann von jedem vorgelassen, aber das half ihnen gar nichts, weil eine Sicherheitskontrollenfrau bemerkte das und schickte die beiden gleich wieder zurück ans Ende der Schlange. Ordnung muss schließlich sein. Die Armen. Ich war schon fast an der Sicherheitskontrolle angelangt und dachte, gleich bin ich durch. Da stellte der Typ vor mir ein riesiges Paket auf das Band, auf dem stand: Transplants. Do not x-ray! Der Sicherheitsmensch war mit der Lage sichtlich überfordert und verlangte nach einem Vorgesetzten. Jetzt geriet ich wirklich in Panik, viel Zeit war nicht mehr. Wer weiß, wie lange das dauert, bis die die Spenderorgane auf Sicherheitsgefahren untersucht haben. Aber zum Glück ließen sie mich und die hinter mir durch, während der Typ vor mir auf einen Organspezialisten oder sowas warten mußte.

Trotzdem war ich ca. eine Minute schneller durch als meine Frau an der anderen Schlange.

Wir hetzten zum Terminal und kamen gerade rechtzeitig zum boarden an.

Im Flugzeug STßen wir neben einem Amerikaner, der seine Eltern in Prescott besuchen wollte und wir plauderten einen großen Teil der Strecke mit ihm. Er erzählte unter anderem, dass er jedes Jahr nach München zum Oktoberfest fliegt. Bordfilm war Paul Blart: Mallcop. Immerhin ein bis zwei lustige Szenen waren dabei.

Ich sehe gerade, dass ich hier ziemlich viel und unwichtiges Zeug labere. Hatte ich so eigentlich nicht vor. Daher wird es jetzt Zeit für ein Bild. Ist natürlich kein tolles Bild, aber es muss eine Möglichkeit zur Steigerung geben.

Das ist Arizona von oben. Sieht von oben ziemlich wüstenmäßig aus und außerdem ziemlich diesig aus dem Flugzeugfenster. Ich glaube, das im Hintergrund sind die Seen am Apache Trail?! Aber sicher bin ich nicht.

Als wir kurz vor Phoenix waren, gerieten wir in sehr starke Turbulenzen. Der Amerikaner neben uns meinte nur, jetzt könnten wir uns den Besuch eines Roller Coasters sparen.

Schließlich begann der Landeanflug auf Phoenix. Ich fand das wahnsinnig beeindruckend. Im Ballungsraum um Phoenix leben ca. 4 Millionen Menschen und die Gegend ist eine der am schnellsten wachsenden in den USA. Und dabei ist das eigentlich alles Wüste, umgeben von ein paar Bergen. Ökologisch ist das Wahnsinn, aber dazu später mehr.

Zuerst vereinzelte Häuser in der Wüste...

... und schließlich der Moloch selbst.

Das ist echt verrückt. So eine Riesenstadt mitten in der Wüste.

Als wir das erste Mal den Flughafen verließen, schlug uns die Hitze ins Gesicht. Es hatte knapp 40 Grad. Zuerst fuhren wir mit dem Shuttle zu Alamo um unseren Mietwagen abzuholen. Eine Intermediate Limousine, gegen die Buchung eines SUV hatte sich meine Frau mit Haut und Haaren geweigert ("was der an Benzin schluckt!"), aber wirklich gebraucht hätten wir einen SUV eigentlich wirklich nicht. Da wir eine Einwegmiete gebucht hatten, hab's keine Choiceline, sondern einen Chrysler Sebring. Der war nicht überragend, aber ganz in Ordnung. Mit den Temperaturen kam er sehr gut zurecht und der Kofferraum war ziemlich groß.

Mit dem Auto ging's dann zuerst zum Hotel, am Camelback Mountain, sozusagen dem inoffiziellen Wahrzeichen der Stadt, vorbei.

Wir hatten für zwei Nächte das Holiday Inn Express in Scottsdale gebucht, das war zu dieser Jahreszeit richtig günstig zu bekommen. Nach dem Einchecken sind wir gleich ein bißchen in Scottsdale rumspaziert. Ein nettes Städtchen, aber dazu Morgen mehr. Auf den Straßen war natürlich überhaupt nix los, wegen der Hitze. Da laufen nur die blöden Deutschen rum. Aber nicht lang. Wir suchten uns schnell einen Unterschlupf in Gestalt eines Dennys. Da gab es eine Klimaanlage, was zu Essen und endlich endlich wieder root beer. :cola: Ich liebe das Zeug!

Danach zurück zum Hotel, noch ein wenig die Gegend fotografieren.

Das Hotel:

Ich fand das toll mit den ganzen Kakteen. Ich hatte noch nie so viele Kakteen auf einmal gesehen. Und das war nur vor dem Hotel.

Der Himmel sah jetzt am späten nachmittag auch gut aus. Richtig schön blau.

Ach ja, damit Ihr wisst, mit wem Ihr hier mitreist. Hier seht Ihr uns, also unsere Schatten.

Und noch ein Bild von unserem treuen Chrysler:

Danach ins Hotelzimmer, noch etwas fernsehen. Wir waren inzwischen ziemlich müde aber versuchten uns so lange wie möglich wach zu halten. War schwierig und so gegen 9 Uhr ging es dann ins Bett.

Das klingt jetzt vielleicht wirklich nach einem langweiligen Tag, aber das war es für mich eigentlich gar nicht. Ich war einfach nur glücklich, hier zu sein und da brauche ich nach dem langen Flug auch am ersten Tag keine großen Highlights, mir reicht es aus, die Gegend um das Hotel anzusehen und mich an Kakteen und Palmen zu erfreuen, schließlich habe ich das zuhause nicht. Es war anstregend mit der ganzen Fliegerei und die Hitze hätte mich fast umgehauen (ok, ich übertreibe) aber es war wirklich einfach nur alles absolut klasse.