Da das Visitor Center neben unserem Hotel immer noch geschlossen hat, machen wir uns ohne zusätzliches Infomaterial und nur mit meiner Routenbeschreibung auf den Weg in die Stadt. Das klappt ganz gut und wir finden auch einen kostenlosen Parkplatz direkt am Jachthafen, westlich von Fort Mason. Jetzt können wir endlich San Francisco erkunden.
Alcatraz
Am Hyde Street Pier dürfen wir mit unserem NP Pass kostenlos von innen und außen die historischen Schiffe besichtigen. Das finden wir sehr interessant und so halten wir uns hier eine ganze Weile auf. Ein Visitor Center ist ebenfalls vorhanden.
Am Endpunkt der Cable Car Linie Powell-Hyde befindet sich eine Drehscheibe. Hier gibt es zwei lange Menschenschlangen: an der ersten stehen die Leute an der Kasse, um ein Ticket zu lösen; dann muss man sich ein zweites Mal anstellen, um dann mit der Cable Car zu fahren. Nein danke, das dauert uns zu lange. Machen wir dann mal ein anderes Mal. Wir begnügen uns mit dem Beobachten und Fotografieren dieser historischen Fahrzeuge. Das Wendemanöver wird per Hand ausgeführt, dann ist die Bahn startklar für die nächste Tour.
Dann geht es weiter zur Fischerman’s Wharf. Hier sind noch mehr Touristen unterwegs und es gibt unzählige Läden, Restaurants und vor allem Imbisse, wo man die berühmte Clam Chowder, einen Eintopf in einem ausgehöhlten Sauerteigbrot probieren kann. Das lassen Uwe und ich natürlich nicht aus. Die Herstellung von Sauerteigbackwaren kann man dann ein paar Schritte weiter bei Boudin’s Bakery durch eine Glasscheibe beobachten. Hier werden gerade kleine Sauerteigschildkröten geformt und als Eyecatcher liegt ein großer Alligator aus Brotteig hinter der Fensterscheibe.
Weiter geht es zum Pier 39 – vorbei an einer großen Fahrradverleihstation. Die zahlreichen rental bikes waren uns schon während unseres Spaziergangs aufgefallen. Am Pier 39 sind nur wenige Seelöwen vorhanden. Regelmäßig im Sommer schwimmen sie in südlichere Gefilde zum Gebären. Nur eine kleine Gruppe bleibt das ganze Jahr über hier. Es muss beeindruckend sein, in anderen Monaten Hunderte von Tieren zugleich auf den zahlreichen Pontons zu sehen.
Nun spazieren wir in südliche Richtung zum Coit Tower auf dem Telegraph Hill. Kaum verlassen wir den geschäftigen Bereich der Piers, sind kaum noch Touristen anzutreffen. Vom Coit Tower hat man einen schönen Blick auf die Küste, Downtown und Alcatraz. Für den schönen Blick muss man meiner Ansicht nach auch nicht unbedingt bis nach oben in den Turm fahren.
Innen sind die Wände mit zahlreichen murals gestaltet.
In San Francisco muss auf den abschüssigen Straßen immer mit eingeschlagenen Rädern geparkt werden:
Unser letztes Ziel ist schließlich die Lombard Street – the crookedest street. Im Schneckentempo fahren die Wagen die mit Hortensienbeeten geschmückte kurvige Straße entlang. Auch hier heißt es für die Fahrzeuge zunächst einmal Schlange stehen und warten.
Wir machen uns nun auf den Rückweg zum Wagen und fahren anschließend entlang des Scenic 49 Mile Drive wieder in Richtung Pacifica. Unterwegs fahren wir durch den Golden Gate Park und am leider eingerüsteten Palace of Fine Arts sowie am Palace of the Legion of Honor vorbei und haben mehrmals Aussichten auf die Golden Gate Bridge. Bei einer besonders schönen Aussicht müssen wir noch ein paar Schritte laufen, um einen guten Fotostandort zu erwischen. Plötzlich fliegt Uwe ein Golfball um die Ohren . Uups – was war denn das? Zurück am Auto gibt es dann des Rätsels Lösung: ein Schild mit der Aufschrift ‚Golf course – no trespassing’. Hm, hatte ich beim Aussteigen gar nicht entdeckt ; ich hatte nur Augen für die Brücke.
Der erste San Francisco-Tag liegt hinter uns. Wir sind begeistert – und schachmatt, aber das kennen wir schon von diversen anderen Stadtbesichtigungen. San Francisco muss man sich „erlaufen“. Erst dann merkt man so richtig, wie hügelig die Stadt ist. Wir freuen uns schon sehr auf den folgenden Tag.