Es sollte in den Nordwesten gehen!!!

Zitat

Original von Canyonmurmel
Ohje, so ein schlechtes Wetter, das hätte es wirklich nicht gebraucht. Hoffentlich ist der Owyhee Uplands Back Country Byways das lange Warten und ausharren im schlechten Wetter dann auch wert

Ich wäre wohl geflüchtet

Gruß

Sandra

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Gerade dort wo ich unbedingt auf den Backroads unterwegs sein wollte, kam das schlechte Wetter. Das hat einiges durcheinander gebracht.
Ich hoffe, dass ich die Auflösung zum Backway heute einstellen kann.

Eva, das mit dem Winterwetter hätte nicht sein müssen.

So es geht weiter, und heute gleich 2 Reisetage.

Die nächsten beiden Tage kann man als Verlust-, Flop- und Frusttage verbuchen.

Frusttag

Montag, 05.10.2009, Infos vom BLM, Snake River Birds of Prey National Conservation Area

Heute bin ich erst um 08:00 Uhr aufgestanden, es regnete wieder. Nach dem Duschen und Auto beladen habe ich mir, da der Frühstücksraum voll war, mein Frühstück mit aufs Zimmer genommen: Kaffee, Muffin, Banane und O-Saft. Um 09:00 Uhr checkte ich aus und fuhr nach Boise zum BLM. Es regnete immer noch.

Beim BLM konnte man mir nur bedingt helfen. Die meisten Location, nach denen ich gefragt hatte, liegen abseits und sind zum Teil nur mit einem vernünftigen 4WD zu erreichen. Vor allem sind sie ziemlich abseits und die Anfahrtswege sind lang und zeitaufwendig. Man empfahl mir im Owyhee Upland zu übernachte, entweder im Auto oder im Zelt. Aber in den nächsten Tagen wären die Roads durch den Regen nicht passierbar. Zu anderen Gebieten konnten sie mir nichts sagen, die liegen in einem anderen BLM District. Da müsste ich nach Marsing fahren.

Da es immer noch regnete und ich keinen weiteren Plan für heute hatte, fuhr ich nach Marsing zum BLM und erkundigte mich nach den anderen Gebieten. Hier fragte ich speziell nach dem Owyhee Uplands Back Country Byway. Heute wäre es nicht ratsam dort zu fahren, aber morgen sollte es aufhören zu regnen und am Mittwoch dürfte die Backroad wieder befahrbar sein. Nun musste ich noch 1,5 Tage überbrücken und dann könnte ich endlich auf der Backroad fahren. Da es fast schon Mittag war, machte ich in Marsing eine kleine Pause und aß in einem kleinen Cafe eine Kleinigkeit. Das Frühstück war ja nicht so üppig gewesen. Dabei überlegte ich mir, dass ich ja schon nach Jordan Valley fahren könnte. Am nächsten Tag könnte ich mich dann noch etwas in der Gegend umschauen.

Also fuhr ich nach der Pause auf der US95 Richtung Jordan Valley. Schon nach ein paar Meilen ging es in die Berge hinauf.

Weiter oben lag sogar etwas Schnee.

Je näher ich nach Jordan Valley kam, desto ekeliger wurde das Wetter - es war ein Mix aus Schnee und Regen. Ich hatte bald genug von dem Wetter und wollte nicht mehr weiter. Wenn es am nächsten Tag auch noch so ist, dann könnte ich mich nur im Motel aufhalten, viel mehr kann man in Jordan Valley nicht machen. Dann lieber in einem größeren Ort übernachten, da hat man wenigstens die Möglichkeit zum Shoppen.

Ich drehte um und fuhr zurück nach Nampa. Im Super 8 Motel checkte ich wieder ein. Man erkannte mich wieder und meine Daten waren auch noch im Computer griffbereit. Das Einchecken ging somit sehr schnell und ich bekam sogar das gleiche Zimmer. Nachdem ich das Gepäck ins Zimmer gebracht hatte, packte ich Koffer und Reisetasche neu. Dann sortierte ich schon einmal etwas von den Broschüren aus, die ich nicht mit nach Hause nehmen wollte. Es blieb noch genug übrig. Immer wieder schaute ich aus dem Fenster, aber es regnete immer noch.

Irgendwann trat das ein, was ich erhofft hatte, es hörte auf zu regnen. Ich schnappte mir den Fotorucksack und fuhr zur Snake River Birds of Prey National Conservation Area. In der Snake River Birds of Prey NCA, die aus Klippen, Spalten, tiefen Canyons und breite Plateaus bestehen, leben viele kleine Wildtiere, die Nahrung für die größte Konzentration an Greifvögel in Nordamerika liefert. Es sind viele Greifvögel (16 verschiedene), die hier nisten, darunter Golden Eagle, Hawk, Falcon, Owl. Aber es gibt auch einige, die hier überwintern bzw. auf ihrem Weg hier vorbei kommen, z. B. der Bald Eagle, Merlin.

Aber bei meinem sprichwörtlichen Pech habe ich keinen einzigen Greifvogel gesehen. Ich musste mich mit den Viewpoints des 500 Feet tiefen Snake River Canyon begnügen.

Dann fuhr ich noch auf dem Plateau

zum Overlook des Swan Fall Dam. Hier kam sogar für ein paar Augenblicke die Sonne heraus.

Anschließend fuhr ich wieder nach Nampa zurück. In Nampa fuhr ich noch zum Walmart und kaufte u. a. auch Getränke. Auf dem Rückweg zum Motel kam ich bei einem Mexikaner (Restaurant) vorbei. Darauf hatte ich Lust und fuhr auf den Parkplatz. Das Restaurant war trotz der frühen Stunde gut besucht. Ich bestellte Chicken Fajitas, sie schmeckten richtig lecker. Nach dem Tanken fuhr ich zum Motel, sicherte die paar Bilder, schrieb Tagebuch. Bei einem Bier war dann Football angesagt. Im Fernsehen kam das Montags-Match: Green Bay Packers - Minnesota Vikings 23:30

Trotzdem ich nicht viel gemacht hatte, war ich müde und ging gegen 23:00 Uhr ins Bett.

Und der zweite Tag direkt hinterher.

Großer Frusttag
Dienstag, 06.10.2009, Jump Creek Falls, Frustfahrt, Shoshone Falls

Heute bin ich kurz vor 07:00 Uhr aufgestanden. Nach der Morgentoilette gab es zum Frühstück Bagels. Es war wieder richtig kalt und ich musste Eis kratzen, Gott sei Dank gab es einen Eiskratzer. Heute stand die Fahrt nach Jordan Valley an. Nach dem Auschecken bin auf der ID55 nach Marsing gefahren. Bei der Abfahrt schien die Sonne, aber als ich zum Snake River kam, wurde es nebelig, der ekelig dicht war. Ein paar Amis nahmen darauf keine Rücksicht und bretterten an mir vorbei. Ich fuhr noch einmal zum BLM und dort wurde mir gesagt, dass man den Owyhee Uplands Back Country Byway morgen wieder fahren könnte. Diese Aussage stimmte mich froh.

Heute Morgen wollte ich mir auf dem Weg nach Jordan Valley noch einen Wasserfall anzuschauen. Auf der ID55, US95 und Cemetery Rd fuhr ich ein kurzes Stück nach Westen. Dann fuhr ich auf der South Jump Creek Road (die letzten 1,5 Meilen Gravelraod) nach Süden bis zur Jump Creek Recreation Area, die direkt am Eingang des Jump Creek Canyon liegt.

Ich schnappte mein Fotorucksack und mein Stativ und machte mich fertig für den kurzen Hike zu den Jump Creek Falls. Der Jump Creek Falls Trail geht immer am Jump Creek entlang und ist nur etwa eine viertel Meile lang. Ich habe Wasser im Jump Creek gesehen, also musste auch Wasser in den Fälle sein. Die bizarren Felsen sind auch hier vulkanischen Ursprungs und ragen bis zu 600 Feet hinauf. In dem schmalen Jump Creek Canyon sah es bei dem Nebel richtig gespenstig aus.

Einmal musste ich den Creek überqueren. Es lagen aber Steine im Creek und so kam ich trockenen Fußes auf die andere Seite. Der kurze Trail endet am 60 Feet hohen Wasserfall an der Mündung zum Oberlauf des Canyon mit einem kleinen Pool darunter.

Ich machte ein paar Fotos und wartete. Ich hoffte, dass sich der Nebel verzieht.

Aber der Nebel dachte gar nicht daran, zu verschwinden. Ich ging zum Auto zurück und fuhr auf der US95 nach Süden. Als ich in die Berge kam, lichtete sich der Nebel und die Sonne kam wieder heraus.

Ich wollte jetzt nach Jordan Valley, dort übernachten und am nächsten Tag auf der 100 Meilen langen Backroad nach Twin Falls fahren. Nach etwa einer dreiviertel Stunde kam ich in Jordan Valley kurz nach 11:00 Uhr an und fuhr gleich zur Tankstelle, wo ja auch das Motel Office war. Bevor ich nach einem Zimmer fragte, fragte ich nach der Backroad. Der Tankstellenboss sagte zu mir: "No Chance, there is snow in the mountain - at least 10 inches".

Ich glaube, mir viel die Kinnlade runter und ich bekam weiche Knie. Ich wusste nicht, ob ich heulen, lachen oder fluchen sollte. Da hat man mir doch beim BLM gesagt, dass die Backroad am Mittwoch wieder befahrbar sei. Ich sagte das dem Boss und er meinte nur, dass die Sesselpupser - ich glaube, er sagte so etwas wie office sitter - vom BLM keine Ahnung hätten. Ich fragte ihn, wie lange es dauern würde, bis man wieder fahren könnte. Er meinte nur: Wenn man Pech hat, muss man bis zum nächsten Jahr warten. Ich war jedenfalls am Boden zerstört und wusste im ersten Augenblick nicht, was ich machen sollte. Ein Cowboy, der auch in der Tankstelle war, sagte, dass er gerade aus den Bergen kommt und zeigte auf seinen Pickup Truck. Es war ein großer Pickup Truck mit richtig großen Reifen und er war von unten bis oben mit Schlamm bedeckt. Der Tankstellenboss meinte dann noch, falls ich es doch versuchen wollte, dann würde er mich schon aus den Bergen abschleppen und grinste dabei.

Ich fuhr erst einmal zu dem kleinen Cafe, in dem ich schon einmal war und trank einen Cappuccino und überlegte was ich jetzt machen sollte. Ich wollte ja nach der Backroad in Twin Falls übernachten und dann nach Nevada fahren. Ich sagte mir, dann fahre ich auf Asphalt nach Twin Falls und fahre dann wie geplant nach Nevada. Jedenfalls war ich am Boden zerstört und stinksauer, vor allem auf den BLM in Marsing. Da habe ich zwei - eigentlich waren es fast drei - Tage richtig verplempert und bin in der Gegend herumgeeiert, nur um die eine Backroad zu fahren und jetzt ging es nicht. Wenn ich das vorher geahnt hätte, dann wäre ich doch lieber nach Washington gefahren.

Ich machte mich auf und fuhr auf der U95 wieder zurück. In den Bergen konnte man jedenfalls die schneebedeckten Bergspitzen sehen.

Kurz nach 15:00 Uhr kam ich in Twin Falls an und checkte wieder im Super 8 Motel ein. Auch hier erkannte man mich wieder und ich bekam das gleiche Zimmer wie beim ersten Mal. Es war ja noch Zeit, die Sonne schien und ich fuhr deshalb noch zu den Shoshone Falls. Heute war das Kassenhäuschen nicht besetzt und ich fuhr weiter zum Viewpoint. Aber wie schon bei den Twin Falls war nur wenig Wasser in den Fällen.

Ich weiß nicht, ob die Twin Falls und Shoshone Falls im Frühjahr mehr Wasser haben. Jedenfalls lohnt es sich nicht, extra dorthin zu fahren wenn sie so wenig Wasser haben.

Dann fuhr ich noch nach Barns & Nobles und wurde auch fündig. Nach dem Tanken holte ich mir bei Subway ein Turkey and Black Forest Ham Sandwich. Im Motel habe ich das Sandwich mit einem Bier hinunter gespült. Der Frust STß immer noch tief und ich genehmigte mir noch ein zweites Bier. Anschließend sicherte ich die paar Bilder, schrieb meinen Frust ins Tagebuch und surfte dann noch etwas im Internet. Morgen sollte es auf jeden Fall wieder schönes Wetter geben. Von der langen Fahrt war ich müde und ging bald ins Bett.

Ilona, das schlechte Wetter ist erst einmal vorbei, na ja fast. Aber ein Schneebild kommt noch.

Evi, vom BLM habe ich schon unterschiedliche Auskünfte bekommen. In Albuquerque fahre ich nicht mehr hin, ein "Field Officer" war nie da und die anderen hatten keine Ahnung gehabt. In Farmington habe ich immer hervorangende Auskunft bekommen.
Wenn das Wetter gut gewesen wäre, wäre ich nicht zum Jump Creek Fall gelaufen, so hat das schlechte Wetter auch was Gutes gehabt. :)
Die Shoshone Falls hätte ich gerne so gesehen wie ihr, spendierst Du ein Foto?

Toni, auch jetzt noch wurmt es mich noch etwas, dass ich in der Gegend geblieben bin.

Ernst, vielleicht ist es ja im Sommer bei einem Regenschauer so, dass nach zwei Tagen alles wieder trocken ist und sie mir deshalb Mut gemacht haben.
Freut mich, dass ich Dir mit den Plänen behilflich sein konnte. :)

Sandra , ja das war wirklich ärgerlich. Es kommt immer darauf an, wen man bei den Fragen erwischt, es gibt schon Mitarbeiter, die Ahnung haben.

Matze, so wie Du/Ihr die Shoshone Falls gesehen habt, hätte ich sie auch gerne gesehen. Ich habe die Tage jetzt weitgehend abgehakt, auch wenn ich immer noch ein bisschen Grolle.

Silke, irgendwie musste ich ja die Zeit totschlagen und da war vor allem bei Regen das Gepäck neu packen und Infos beschaffen gerade richtig.
Der Eiskratzer lag bei mir im Handschuhfach, ich weiß aber nicht, ob der von National angeschafft wurde. Ich habe ihn im Handschuhfach gelassen und nicht mitgenommen.
Danke, freut mich, dass Dir die Bilder gefallen haben.

Thomas, vom Owyhee Uplands Back Country Byway gibt es auch ein schönes Booklet.
Irgendwie hatte ich mich auf den Back Country Byway so eingeschossen, dass ich unbedingt hin wollte - im Nachhinein war das natürlich falsch.
Sonst bin ich ja auch immer beim ersten Anzeichen von schlechtem Wetter abgehauen.
Ich glaube, am nächsten Tag gab es wieder ein kleines Highlight, lass Dich einfach überraschen.

Johannes, die schlechte Laune hat bei mir aber nicht soooo lange angehalten. Am nächsten Tag war es schon wieder besser.

Ilka, beim BLM haben mir sogar zwei Leute - unabhängig voneinander - gesagt, dass man da fahren könnte. Das war es vor allem, was mich so gewurmt hat.

REH, ich würde gerne noch einmal dorthin fahren, aber in diesem Jahr ist erst einmal wieder der Südwesten dran.

Elmar, ja, das mit den falschen Infos war schon ärgerlich. Von den Wasserfällen war ich enttäuscht. Vor allem, weil ich immer nur Bilder mit viel Wasser gesehen hatte.

Heute Nachmittag geht es weiter.