Es fing alles so gut an, aber ……

Carmibaer, nein von Mexico gibt es noch nichts.

Da mein spanisch nicht so gut ist - ich kann mir gerade ein Bier auf spanisch bestellen - habe ich eine geführte Tour durch Mexico gemacht, also reines Sightseeing.

Ich brauche noch ein paar Minütchen, dann geht es weiter.

Ein weiterer schöner Tag in Nevada und Utah. :)

Dienstag, 26.05.2009, Lunar Crater, Easy Chair Crater, Ward Charcoal Oven, Frisco

Heute bin ich wieder um 05:30 aufgestanden. Als erstes habe ich mich im Forum gemeldet, ich glaube, das war überfällig. Da habe ich auch gesehen, dass man sich schon Sorgen gemacht hatte. Aber als ich WLAN-Zugang hatte, war ich zu sehr mit Infosammeln beschäftigt. Dann gab es wieder das gute Frühstück: Omelett, Sausage, Joghurt, Kaffee, O-Saft.

Um 06:30 checkte ich aus und fuhr los. Es ging auf der US6 nach Osten. Wieder faszinierte mich diese Weite. Ich glaube fast, im Süden von Nevada gibt es nur solche Landschaften.

Nach etwa 1 ¼ Stunden Fahrt (77,6 Meilen ab Motel) bin ich rechts auf eine Dirt Road abgebogen. Es war anfangs eine gut zu fahrende Dirt Road.

Von hier kann man am Horizont etliche Vulkankegel erkennen.

Panorama:

Das tolle ist, dass man hier kein Eintritt bezahlen muss. Im letzten Drittel zum Lunar Crater gab es etwas Washboard. Nach 6,4 Meilen Fahrt auf der Dirt Road habe ich den Lunar Crater erreicht. Vom Aussehen ähnelt der Lunar Crater dem Meteor Crater in Arizona, ist aber vulkanischen Ursprungs.

Panorama:

Der Lunar Crater ist 128 Meter tief und ist über 1200 Meter weit. Er ist erst vor ein paar tausend Jahren nach einem Vulkanausbruch entstanden. Vom Lunar Crater sieht man über 20 erloschene Vulkane.

Hervorstechend ist davon der Easy Chair Crater. Den wollte ich mir von der Nähe anschauen und ich fuhr deshalb 4,1 Meilen auf der Dirt Road zurück. Dann ging es rechts ab und nach 1,3 Meilen habe ich den Parkplatz vor dem Crater erreicht. Von hier ging es in Serpentinen zum Craterrand hinauf. Auf dem Weg dorthin habe ein Proghorn gesehen, aber er war zu weit weg. Gehört hab ich ihn, er war scheinbar über meine Anwesenheit nicht erbaut und schimpfte vor sich hin. Von weitem sah der Easy Chair Crater meiner Meinung interessanter aus.

Ich hielt mich nicht lange auf, denn es lag noch eine lange Fahrstrecke vor mir. Ich ging querfeldein den Craterabhang hinunter.

Dabei habe ich auch eine Klapperschlange gesehen. Ich habe sie kaum gehört, besonders laut so wie in Tucson war sie nicht. Ich näherte mich vorsichtig, aber sie züngelte nur etwas und kroch nur von mir weg. Sie ringelte sich auch nicht so wie die Schlange in Tucson zusammen.

Nachdem ich ein paar Fotos gemacht hatte, lief ich zum Auto zurück und holte mein Teleobjektiv. Mit dem kleinen Zoom traute ich mich nicht an die Schlange heran. Aber als ich wieder an der Stelle war, war die Schlange verschwunden. Ich suchte noch die Gegend ab, aber gefunden habe ich die Schlange nicht mehr.

Ich fuhr dann auf der auf der US6 weiter nach Osten. Dabei änderte sich das Gesicht der Landschaft.

In Ely habe ich eine kleine Pause gemacht und noch getankt. Dann fuhr ich auf der US6 weiter und bog nach etwa 5 Meilen auf die Cave Valley Road, eine gute Gravel Road. Nach 10 Meilen bog ich rechts ab auf eine kleine Gravel Road und erreichte nach weiteren 0,4 Meilen den Parkplatz für den Ward Charcoal Ovens State Historic Park.

Wie üblich muss man bei den wenig besuchten State Parks einen Obolus bezahlen, indem man das Geld (4$) in einen Umschlag steckt und dann den Umschlag in die vorgesehene Box steckt. Dann schaute ich mir die Charcoal Ovens an.

Für die Silberminen in der Umgebung wurde Holzkohle benötigt. Diese wurde in den bienenkorbförmigen Steinöfen, die im Jahr 1876 erbaut worden waren, gewonnen. Die Oven sind 30 Feet hoch und haben einen Durchmesser von 27 Feet. Über verschiedene Öffnungen konnte der Luftstrom verändert und damit die Temperatur reguliert werden. Ende der 1870er Jahre waren alle Bäume im Umkreis von 56 km gefällt und verwertet worden.

Nachdem ich mir alles angeschaut hatte, fuhr ich auf der US6 weiter, die in einem Bogen um den Great Basin NP herumführt.

Eigentlich hatte ich damit geliebäugelt in den Great Basin NP zu fahren, aber als ich die Wolken gesehen hatte, habe ich darauf verzichtet. Der Wheeler Peak war in Wolken. Es kamen auch ein paar Regentropfen herunter.

Dann bog ich auf die NV487 ab und erreichte nach 10,7 Meilen wieder Utah, ab hier war es die UT21. Vor mir fuhr langsam ein Polizeiauto, den ich an einer geeigneten Stelle überholte. Nachdem ich ihn überholte hatte, gab er auch Gas und folgte mir im gleichen Abstand. Ich mag es nicht, wenn ein Polizeiauto mich verfolgt und bei der ersten Gelegenheit hielt ich an, um wieder einmal ein Foto der tollen Landschaft zu machen.

Etwa 15 Meilen vor Milford erreichte ich die Ghost Town Frisco. Außer mir waren noch 3 weitere Autos hier. Als erstes fuhr ich zu den Charcoal Kilns.

Dann durchstreifte ich das Gelände. Es lag noch viel Gerätschaft aus der Minenzeit herum.

Frisco liegt am Fuße der San Francisco Mountains und wurde 1875 gegründet, nachdem Silber in der Gegend gefunden wurde. Innerhalb von Wochen wurde Frisco das taffste Mining Camp des Westens. Laster und Kriminalität war an der Tagesordnung, im Schnitt wurden in der schlimmsten Zeit 12 Männer pro Nacht getötet. Dies kann man auch daran erkennen, dass Frisco den größten Friedhof Utahs hatte. Damals beschrieb man Frisco als Dodge City, Tombstone, Sodom und Gomorroh in einer Town.

Dann fuhr ich noch in Richtung Mine.

Aber weit kam ich nicht, denn es gab schon wieder eins von den schlimmen Schildern.

Die Mine und die Häuser bei der Mine waren für die Öffentlichkeit gesperrt.

Es war schon spät und ich hatte noch eine längere Fahrt vor mir. Über Milford, Minersville und Beaver fuhr ich zur I-15.

Weiter ging es nach Norden bis zur I-70 und auf der weiter bis nach Salida.

Kurz nach 19:00 Uhr kam ich an und nahm im Super 8 ein Zimmer, es war groß, hatte 2 Betten und es war preiswert. Ich sicherte zuerst die Bilder und schrieb das Tagebuch. Anschließend fuhr ich noch zum Tanken. Zum Abendessen ging ich zum Mexikaner neben dem Motel. Es war zwar preiswert und das Essen war OK, aber ein besonderes Ambiente hatte das Restaurant nicht. Nachdem ich mich kurz im Forum gemeldet hatte, schaute ich mir noch die Route für den nächsten Tag an. Ich hoffte nur, dass das Wetter hält, am Nachmittag soll es laut Vorhersage wieder schlecht werden. Dann ging ich schlafen, denn in die letzten Tage bin ich viel gefahren und ich war entsprechend müde.

Karte:

Eigentlich brauche ich ja jetzt nicht weitermachen, denn wir sind wieder in Utah und da kennt ihr ja alles. Da war doch noch was?

Ach ja, ich habe ja am Anfang etwas von einem Highlight gesagt. Ich glaube, da war ich am nächsten Tag. Aber wenn ich so richtig darüber nachdenke, dann waren die Tage mit Silke doch das Highlight.
Mal schauen, ob ich ein paar verwackelte Bilder (leider hat da meine Hand gezittert) davon habe, die könnte ich dann - falls ihr die überhaupt sehen wollt - noch einstellen.

Matze
Ich habe auch schon bemerkt, dass sich die Bilder unterschiedlich aufbauen. Aber ich weiß nicht woran das liegt.
Ich mag solche eintönigen Stellen, da könnte ich stunden-/tagelang herumstöbern.
Wie schon öfters, hatte ich dann keine Tele dabei. Einen züngelnden Schlangenkopf formatfüllend wäre schon toll gewesen.

@Sandra
Das mit dem Friedhof habe ich erst mitbekommen, als ich wieder zu Hause war. Ich hätte mir den gerne angeschaut.

@Johannes
Manche dieser Ebenen sind 10/15 Meilen breit, dann geht es wieder eine Bergkette hinauf und auf der anderen Seite hinunter in eine weitere Ebene. Mit dem Fahrrad dauert das bestimmt recht lange, da nehme ich lieber das Auto.

@Ilka
Ich hatte nur den Lunar Crater in einer Karte gesehen, von Markus habe ich dann die Infos zum Easy Chair Crater bekommen. Ich habe jetzt auch gesehen, dass durch das Vulkangebiet eine Backroad geht. Die würde ich gerne einmal fahren.

@Carmen
Mit dem Wetter war ich auch zufrieden. Und mit der Landschaft erst recht. Ein kleines bisschen habe ich mich beim Great Basin National Park geärgert. Die Bristlecone hätte ich gerne gesehen.

@Eva
Mir hat die Kraterlandschaft auch gut gefallen. Da würde ich gerne auf Entdeckungstour gehen.

Annette
Vielleicht hat keiner gemerkt, dass ein halber Arbeitstag draufgegangen ist. Dann wäre das Geld für die Miete sicher.
Der Teil von Nevada ist hier im Forum nicht so bekannt. Die meisten sind ja im 4C-Gebiet und im Süden von Nevada (Las Vegas) unterwegs. Da ist es nicht schwer, unbekannte Location zu finden.

@Ernst
Diese Weite in unterschiedlichen Facetten findet man in mehreren Staaten. Davon bin ich auch immer wieder fasziniert.
Wie, ist es im Emmental nicht flach?

@Toni
Ich war von den langen geraden Roads auch immer fasziniert, nur bei meiner zweiten Anfahrt auf Tonopah zog sich die Fahrt endlos hin.

@Ulrich
Die Menschen hatten schon damals Raubbau getrieben. Und was sind da schon ein paar lausige Bäume gegen ein paar Barren Silber oder Gold.

Jürgen
Das freut mich, dass Du mitgelesen hast. :)

@All
Oh, Oh, was habe ich da nur angekündigt.
Vielleicht gefällt Euch die Location überhaupt nicht. Dann bin ich aber ganz schön gekniffen. Groß angekündigt und dann nichts dahinter.

Jetzt werde ich aber schon richtig nervös.

Aber für mich ist es neben den Lybrook Badlands mit Silke das Highlight dieser Tour.