Arches, Rocks and Desert - eine Reise mit Hindernissen

14.5.2010 – Phoenix - Ajo
Cactus and Cockroach

Durch den Jetlag waren wir wie immer sehr früh wach, aber genau damit haben wir ja für die ersten Tage spekuliert und so starteten wir schon kurz nach 6 die Fahrt zu unserem ersten Ziel: Ajo. Vor der Abfahrt skypte ich noch mit unserer Tochter und bat sie, mir meinen Führerschein nachzuschicken. In Amerika nicht Autofahren dürfen – für mich undenkbar

Da in Arizona ein Border-Projekt läuft, konnten wir leider unser Wunschhotel – das La Siesta - nicht buchen, als Alternative wählten wir das Cooper Sands Motel, das schien auch ganz ok zu sein, denn abends noch nach Gila Bend zurückzufahren hätte nicht so viel Sinn gemacht.

Gleich nach der Ankuft in Ajo hielten wir kurz am Hotel und fragten, ob unser Zimmer schon frei wäre. Die Rezeption (oder was immer der Besitzer dafür hielt...) war so was von schmutzig, das liess uns schlimmes befürchten. Das Zimmer war aber schon fertig und so konnten wir schnell unser Gepäck unterbringen (nicht ohne gründliche Inspektion meinerseits – na ja, solange bloss nicht richtig Staub gewischt ist, kann man damit leben....).So konnten wir uns ohne Gepäck auf den Weg zum Organ Pipe
NM machen.

Wir waren total überrascht, was für ein netter kleiner Ort Ajo ist – wir hatten so was wie Hanksville erwartet.

Wir schauten uns erst ein wenig um und fuhren dann wir weiter zum Organ Pipe, machten kurz halt im Visitor Center und konnten nun den Ajo Mountain Drive erkunden. Diese Strecke ist toll, wir können sie nur jedem empfehlen. Ilona/Saguar hat es mal ganz treffend beschrieben: „die schönste Einbahnstraße der Welt“ !Wir konnten uns an den herrlichen Saguaros und Organ Pipes gar nicht satt sehen. Natürlich war ich auch auf der Suche nach Pepe und Rosita...

Den Hike zum Arch Canyon hatten wir leider vor lauter Schauen und Staunen verpasst, aber wir waren an dem Tag eh noch ziemlich lauffaul.

Ausserdem gibt es ja auch noch einen 2. Drive, den North Puerto Blanco Drive, welchen wir dann ansteuerten. Allerdings hat uns der nicht so gut gefallen, aber ein paar nette Ansichten gibts trotzdem:

Mittlerweile war es nach 18.00 Uhr geworden und wir machten uns langsam wieder auf den Rückweg – der Hunger rief. In Ajo stoppten wir kurz und machten Halt bei Marcellas , wo wir leckere Enchilladas aßen. Das Lokal war sehr gut besucht, es waren aber alles Einheimische – wir waren die einzigen Touris. Anschliessend ging es zurück ins Hotel und nach einem Bierchen vor dem Zimmer, wo wir Fledermäuse beobachteten, ging es bald in die Heia.

Mitten in der Nacht wurde ich wach, weil ich merkte, dass mich irgendwas gestreift hatte. Ich wedelte mit den Armen und dachte, das das wohl der Nachtfalter gewesen sei, der es sich an der Wand gemütlich gemacht hatte. Eine gute Stunde später wurde ich wieder wach, weil Willy auch irgendwas verjagte. Ich bekam im Halbschlaf noch mit, dass er aufgestanden war und etwas zu beseitigen versuchte. Immer noch der Meinung, dass das der Nachtfalter sei, schlief ich wieder ein...bis ich am nächsten Morgen erfuhr, was es tatsächlich war

Fazit:
Plus:
Organ Pipe NM: der Ajo Mountain Drive ist ein absolutes Muss in dieser Ecke.

Minus:
Motel: Cooper Sands Motel – ein absolutes No! Nicht besonders sauber, Büro war ein Schweinestall, ungebetene Besucher in der Nacht. Dusche war verstopft....Lieber in der Pampa im Auto übernachten als dort.

Wetter: Perfekt

;arr:...to be continued

Zitat

Original von Canyonmurmel

Ich gehe davon aus, daß die Besitzer gewechselt haben, es sieht auch total anders aus jetzt

Früher war das Office in einer Art Wohnzimmer, gemütlich mit Teppich und Couch

Das glaube ich auch, Sandra, denn die Zimmer sehen jetzt auch ganz anders aus als auf der Website - und das Office *urgs* ich hätte ich ein Bild davon machen sollen - sah aus wie bei einem Messie.....zentimeterhoch der Staub und eine Unordnung - unglaublich.

Die Besitzer heissen Ken und Angie - lt. Unterschrift auf den Mails

Aber wir haben es überlebt....

Zitat

Original von PhilippJFry
Ach ja, blühende Saguaros. Schön.

Im Auto übernachten kann ich nur empfehlen

Laut Überschrift eine Cockroach.

Alles anzeigen

Philipp:

Zitat

Original von Westernlady
.. ich glaube, von meinen Schreien wäre ganz Ajo wach geworden

Dito - nur gut, dass ich nicht bemerkt hab, was das war....

Hi Beate,

Die Kakerlake ist ja nur über uns drübergekrabbelt - und da ich ja der Meinung war, dass es "nur" der Nachtfalter sei, bin ich auch gleich wieder eingeschlafen. Sonst wäre die Nacht für mich gelaufen.....ich wäre wahrscheinlich ins Auto ausgewandert....

Über die Kaktusblüten haben wir uns auch gewundert, an manchen Ecken waren sie schon ein wenig mehr aufgeblüht. Vermutlich war es noch nicht so lange warm dort....

15.5.2010 – Ajo-Tombstone
Im Reich von Doc Holiday

Schon beim Aufstehen fragte mich Willy, ob ich von seiner Aktion nachts etwas mitbekommen hätte. Hatte ich – klaro und was es war, hab ich ja schon gestern verraten. Sonst wäre mir nämlich keine gescheites Motto des Tages eingefallen... Willy hatte das Viech dann abgemurkst und die Toilette heruntergespült. Ich hätte es schön dekorativ auf dem Bett drapiert.

Das hat mich gar nicht so sehr geekelt – ich hab's ja nicht gesehen....Aber Bed Bugs muss es dort auch geben, denn an beiden Armen hats mich fürchterlich gejuckt und später hatte ich dann auch die selben Bläschen, die mein Angegrauter 2008 in Lone Pine von Bed Bugs bekommen hat. Gottseidank haben wir die nicht mit nach Hause mitgeschleppt.

In Why bogen wir auf den North-Tucson-Ajo-Highway ab und konnten noch einmal wunderschöne Kakteen geniessen. Eigentlich hatten wir von da auch ein schönes Filmchen, aber das ist Mr. Delete zum Opfer gefallen

Unterwegs kamen wir an einem – ja, wie nennt man das denn jetzt – Race Field vorbei, auf dem wohl irgendwelche Rennen ausgetragen werden, das lässt uns zumindest ein Plakat glauben:

Dann entdeckten wir, dass wir geradewegs an der Mission San Xavier del Bac vorbeifahren würden. Ich hatte zwar immer wieder mal was davon gelesen, mich aber weiter nicht damit beschäftigt. Nun gut – wenn wir eh dort fahren – was spricht gegen einen Halt. Ich kannte die Mission von anderen Fotos immer nur mit Gerüst und war total perplex, dass sie sich vollkommen gerüstfrei präsentierte.

Leider konnten wir den sehenswerten Altar nicht besichtigen, da grade eine Messe stattfand und man nicht eintreten durfte.

Immer wieder passierten wir Border-Control-Stationen. Wir sind (bzw. waren) ja auch dunkelhaarig, aber wie Mexikaner sehen wir eindeutig nicht aus. Wir mussten wir jedes Mal unseren Reisepass zeigen und wurden gefragt, woher wir kamen. Die meisten waren neutral bis freundlich, aber zweimal waren die richtig aggresiv. Da wird einem schon anders....

Nach der Missions-Besichtigung und der für diesen Tag letzten Border-Control fuhren wir über den I19 bis Green Valley und nahmen die Abkürzung über die Box Canyon Road. Das war eine Schotterstrasse, auf der uns ab und zu Einheimische
entgegenbretterten. Die war jetzt nix besonderes, aber als Einstimmung fürs Offroad-Fahren ganz ok, ausserdem ne gute Abkürzung.

In Tombstone konnten wir auch gleich im Trailraiders Inn einchecken. Wir hatten Zimmer Nr. 1 und wurden vom Besitzer schon mal vorgewarnt, dass heute ein Bus mexikanischer Schulkinder hier übernachten würde....Wir machten uns kurz frisch und liefen dann die paar Schritte um die Ecke ins Zentrum von Tombstone. Vom Motelbesitzer hatten wir die Auskunft bekommen, dass um 14.00 die Schiesserei stattfinden würde. Eigentlich steht keiner von uns auf solche Touri-Veranstaltungen, aber das wollten wir uns trotzdem ansehen.

Leider war weit und breit nix von einer Schiesserei zu sehen, also vertrieben wir uns die Zeit, denn um 15.00 wäre dann die nächste. Aber: Fehlanzeige – auch da tat sich nichts. Was nun – zum Motel zurück an den Pool

oder hierbleiben und irgendwie die Zeit totschlagen – wir beschlossen, dazubleiben und stöberten in den vielen Geschäften herum. Dabei kauften wir uns jeder einen Cowboyhut und vergrösserten unsere Pin-Sammlung. Dann war endlich 17.00 und – wie konnte es anders sein: auch wieder keine Schiesserei. Irgendwie kamen wir uns ein wenig veräppelt vor – oder haben wir irgendwas nicht kapiert??? Kann das sein, dass man sich dafür Tickets holen muss, ich blickte da nicht so richtig durch.....aber egal.

Ich bin ja eine bekennende Auswanderer-Serien-Guckerin – hier bei Tombstone lebt Yvonne Willmer, die auf der Apache-Spirit-Ranch arbeitet. Mal sehen, ob wir sie beim Shoppen treffen (wohl eher nicht, wir sind ja schliesslich nicht vom Fernsehen...). Ausserdem hat sie ihr Brautkleid ja auch schon gekauft...

Gegen 18.00 gingen wir dann ins Longhorn Restaurant zum Ribs essen. Da wir immer noch unter dem Jetlag litten, gingen wir auch an diesem Abend relativ früh schlafen. Leider fand ich nicht so schnell Ruhe, denn über uns war so eine Art Dachboden, da musste wohl ein Mäuschen sein Unwesen treiben. Es trippelte dort oben herum, das hat mich ganz schön genervt. Aber immerhin noch besser als angriffslustige Kakerlaken. Kurz nach Mitternacht kam der Bus der Mexikaner von einem Ausflug zurück – da war dann Ende mit Nachtruhe. Bis die ca. 50 Kids endlich alle in den Zimmern waren und so langsam schlafen gingen, ging noch ne ganze Zeit vorbei.

Fazit:
Plus:
Tombstone ist eine sehr nette kleine Westernstadt, die man, falls man in der Gegend ist, unbedingt sehen sollte.

Minus: nix

Trailraiders Inn: Sehr sauber, tougher Besitzer, netter kleiner Pool

Wetter: Perfekt

...to be continued