Vom Pacific zum Lake Michigan

Zitat

Original von Westernlady
Wie hast Du geschrieben, ohne Wlan?

Morgen früh geht das Wlan bestimmt wieder, war bei mir auch so. Abends gings nicht, morgens gings.

Es ging auch am Morgen nicht, abgesehen davon dass ich morgens immer busy bin mit packen und verreisen.

Ich habe noch eine Unlimited Express Card von Swisscom. Die funktioniert eigentlich fast überall, leider nicht kostenlos.

Ernst

Mittwoch, 3. Juni 2009

Gila Bend – Organ Pipe Cactus NM – Gila Bend AZ

Heute stand ein Besuch des Organ Pipe Cactus National Monument auf unserem Programm. Dieser Park befindet sich im südlichen Teil von Arizona direkt an der Grenze zu Mexiko.

Für unsere Begriffe recht früh starteten wir zu diesem Tagesausflug bereits morgens um viertel nach acht. Der Weather Channel sagte für diese Gegend Temperaturen von knapp über 100° F was etwa 38° C entspricht. Wir hatten also innert kurzer Zeit einen recht grossen Temperaturunterschied zu verkraften.

Über den HWY 85 South fuhren wir über Ajo direkt zum Kris Eggle Visitor Center. Das Visitor Center ist nach dem Park-Ranger Kris Eggle benannt, der im Jahr 2002 von Kriminellen erschossen wurde. Seit diesem Datum ist der direkt an Mexiko grenzende Teil des Parks für Touristen geschlossen. So ist leider der Puerto Blanco Drive, der teilweise direkt der Grenze entlang führt gesperrt. Einzig im Nordteil ist ein kurzes Stück noch offen.

Im Visitor Center schauten wir uns zuerst ein 15 Minuten dauerndes Video an, bevor wir den Ajo Mountain Drive unter die Räder nahmen. Für diese 21 Meilen (34 km.) lange, gut befahrbare Gravelraod, muss man inklusive Fotostopps gut zwei Stunden rechnen. Anhand eines Führers, der sogar in deutscher Sprache erhältlich ist, konnten wir uns über die verschiedenen Pflanzen- und Gesteinsarten gut orientieren. Das Schöne war, dass trotz fortgeschrittener Jahreszeit doch noch einige Blüten zu sehen waren.

Zurück im Visitor-Center verpflegten wir uns kurz unter einem etwas wackeligen Schattendach, bevor wir den noch öffentlich zugänglichen Teil des North Puerto Blanco Drive fuhren. Nun, nach dem Ajo Mountain Drive ist diese Strecke kein absolutes Muss mehr und man kann sie gut aus dem Programm streichen.

Konnten wir auf der Hinfahrt den Kontrollposten der Border Control ohne Halt passieren war auf dem Rückweg natürlich eine Kontrolle fällig. Der recht junge Officer schien mit einigen anderen noch in der Ausbildung zu sein. Während seine Kollegen grinsend zuschauten machte anscheinend der Vorgesetzte so eine Art Qualifikation.

Da das Angebot für das Dinner im hoteleigenen Restaurant nicht allzu üppig ist, wechselten wir auf die andere Strassenseite zur Little Italy Pizza. Während sich Helga mit einem grossen Teller Salat und einem Stück Pizza begnügte orderte ich einen kleinen Salat und dafür eine grosse Portion Spaghetti. Und dazu natürlich noch etwas Rotwein. Dieses Restaurant kann durchaus als Alternative zum hoteleigenen Verpflegungsbetrieb empfohlen werden.

Mit Reiseplanung betreiben, Fotos sichern und Tagebuch schreiben ging ein weiterer schöner Tag zu Ende.

Gefahren:296 Km

Donnerstag, 4. Juni 2009

Gila Bend – Tombstone AZ

Animiert durch verschiedene Berichte beschlossen wir kurzfristig einen weiteren Schlenker in unsere Tour einzubauen um auch noch die legendäre Westernstadt Tombstone aufzusuchen. Anschliessend wollen wir dann über Tucson und Phoenix wieder unseren ursprünglichen Plan aufzunehmen. Was aber ganz sicher nicht heissen soll, dass wir uns auch da stur daran halten werden.

Über die I 8 und später die I 10 fuhren wir bis zum HWY 83 Süd den wir bis Sonoita nahmen. Kurz vor Sonoita passierten wir wieder eine Border Control, die uns jedoch durchwinkte. Anschliessend ging es wieder ostwärts über den HWY 82 bis Tombstone.

Am Morgen hatten wir telefonisch das Trail Rider's Inn in Tombstone vorreserviert. Wir waren etwa um ein Uhr Nachmittags dort und konnten bereits unser Zimmer Nr. 3 beziehen. Auto ausladen und dann kam das grosse Suchen, denn irgendwie hatte ich wieder einmal einen Objektivdeckel zur Kamera verloren. Trotz allen Bemühungen fand ich ihn nicht mehr. Und so was ärgert mich doch auch das entsprechende Gefluche wollte einfach nichts nützen.

Das Trail Rider's Inn ist eine einfache Unterkunft mit dem Charme der alten Motels. Motels dieser Art hatten wir bei unseren ersten Reisen in die USA vor vielen Jahren sehr oft genutzt doch inzwischen sind wir eher auf die grossen Ketten umgestiegen. Obschon gross angeschrieben funktionierte leider das Wireless nicht und so was freut den Alten aus dem Emmental gar nicht.

Nun ging es an das erkunden der Stadt und hier war ich ein wenig enttäuscht. Statt den erwarteten Menschenmengen verloren sich nur sehr wenig Leute in der Allen-Street, der eigentlichen Mainstreet von Tombstone. Die Geschäfte waren zwar offen, doch die Kundschaft fehlte ganz offensichtlich. Es gab einige interessante Dinge zu sehen, doch irgendwie wirkte das Ganze - vor allem wegen den fehlenden Leuten - ohne Stimmung. Da hatten wir es wohl terminmässig nicht optimal getroffen. Immerhin konnten wir uns dadurch ohne zu drängen in den Strassen und Geschäften herumtreiben. Tombstone ist eigentlich fast mit Wall in South Dakota zu vergleichen, nur dass dort keine kostümierten Pistoleros durch die Strassen schlendern. Leider war auchh das Wetter nicht so fotogen, versteckte sich doch die Sonne hinter den Wolken. Zwar angenehm für das herumschlendern war es doch auch so etwas über 90° heiss.

Als Dinner genehmigten wir uns im Longhorn-Restaurant ein zünftiges Steak bei Helga unterlegt durch ein wenig Rotwein und bei mir durch zwei Bier.

Den Abend beschlossen wir auf der Veranda vor unserem Motelzimmer, wo ich auch diesen Tagesbericht tippte.

.....und dann der grosse Schreck als ich das Datum des heutigen Tages in den Bericht einfügte. Das darf doch nicht sein, dass ich diesen Tag vergesse, und doch ist es passiert.

ICH HABE UNSEREN 47. HOCHZEITSTAG VERGESSEN!!!

Wie kann ich das nur gut machen? Das wird wohl in den nächsten Tagen meine ganze Energie absorbieren.

Gefahren: 341 Km