Zwei Kasperköppe in Florida - Februar 2009

Heute war ein trauriger Tag, denn heute flogen wir wieder ins kalte Deutschland, aber bis dahin hatten wir noch jede Menge Zeit. In den Everglades hielten wir bei Coopertown Tours wo Airboot Touren angeboten wurden. Wir waren hin und her gerissen, einerseits hätten wir schon Lust so eine Tour zu machen, vom Preis her war es mit 15 Dollar auch billig, aber andererseits ist es nicht unser Ding. Die Dinger machten einen Höllenlärm, ja und da hauen alle Tierchen ab. Was will man da dann fotografieren...taube Piepmätze oder altersschwache Alligatoren, die nicht abhauen können!? Nach längeren Überlegen ließen wir das ganze sein und schauten nur den abfahrenden zu.

Coppertown kannten wir aus einem Bericht im Fernsehen. Was die aber nicht gezeigt haben, sind die nach unserer Meinung skandalösen Zustände der Tiergehege. Ach sonst machte Coppertown keinen guten Eindruck auf uns. Alles war sehr dreckig und herunter gewirtschaftet. Sollten wir wirklich doch mal so eine Tour machen wollen, dann bei den Indianern, denn da sah alles sehr sehr sauber und gepflegt aus.

Wir fuhren dann weiter Richtung Miami um uns was ruhigeres anzuschauen. Nächstes Ziel war der Fruit and Spice Park. Das ist ein Botanischer Garten, der sich auf tropische Früchte und Gewürze spezialisiert hat. Wir wurden belehrt, dass wir alle Früchte die wir auf dem Boden finden essen dürfen, nur pflücken war verboten. Leider lag da nix

Am Eingang gab es eine Verkostung von uns total unbekannten Früchten. Die eine Frucht war ganz dunkelbraun und innen matschig. Wir bekamen einen Holzspatel und kosteten von der Schokoladenfrucht. Das Zeug sah aus, wie das was man im WC wegspült, aber es schmeckte tatsächlich nach Schokolade. Dann gab es Everglades Tomaten, das sind in den Everglades wild wachsende Tomaten die nur einen Zentimeter im Durchmesser groß sind und sehr gut schmeckten. Dann aßen wir noch eine behaarte Frucht, die angenehm schmeckte, aber sonst was gewesen sein könnte.

Die Bäume hangen zum Teil dick voll mit Früchten, aber meißtens hatten wir keine Ahnung, was das für welche waren

Ein wenig waren wir vom Fruit and Spice Park enttäuscht, denn leider fehlten oftmals die Namenschilder an den Bäumen und dann wurde ein teil gerade umgestaltet, aber interessant war es trotzdem

Etwa 20 Zentimeter lange Frucht, der Baum hing voll davon

Ananas

Ganz in der Nähe sollte R.F. Orchids sein. Wir glaubten laut Flyer an eine Orchideenschau.Von außen sah es aus wie ein Botanischer Garten.
Ich hier vor einem Elefantenfuß

Das war ganz toll hier. Laut einem Schild wohnte auch der Besitzer hier auf dem Grundstück...das war wie im Paradies

Wir gingen immer weiter und standen vor riesigen Gewächshäusern. Drinnen wurde uns klar, R.F. Orchids ist eine Orchideengärtnerei mit Verkauf gewesen. Ich sagte der freundlichen Verkäuferin, dass wir aus Germany wären, heute noch zurück fliegen würden und auf keinen Fall etwas kaufen würden, weil wir es nicht nach Deutschland einführen dürften. Sie freundlich alles kein Problem, wir können uns gerne alles anschauen und Fotos machen. Das ließ sich Martina nicht zweimal sagen.

Hier sahen wir Orchideen die wir noch nie zuvor gesehen hatten. Die Preise waren aber auch nicht ohne.

Eine junge Frau bot uns eisgekühlte Limonade an, der Chef der Orchideen kam mit frisch gepflückten Erdbeeren. In Germany undenkbar, hier normal...hier ist der Kunde noch König

Ach war das schön hier. Wir waren uns einig, beim nächsten mal würden wir es einfach wagen eine Orchidee mit nach Deutschland zu nehmen. Unsere Kühlbox wäre dafür ideal.

Heute sind wir uns einig, bei unserem nächsten Besuch in Florida gehts wieder dorthin und dann kaufen wir einfach Orchideen, verpacken diese in unserer Kühlbox und gut ist´s. Mehr wie wegnehmen können sie uns die ja nicht.

In einem Gewächshaus gab es eine extra vergitterte große Spezialabteilung in die wir leider nicht rein durften. Aber geguckt haben wir trotzdem mal. Dort standen besonders teure Orchideen, riesige Pflanzen, uns zum Teil total unbekannte Orchideen Sorten. Fotos gibt es von denen leider auch nicht

Am späten Nachmittag überkam uns der blanke Hunger und wir fuhren zu Golden Corral wo wir uns am Buffet den Bauch vollschlugen. Danach fuhren wir zu National den Leihwagen abgeben und die brachten uns zum Flughafen. Von National in Miami sind wir total begeistert. Kein Schlange stehen, beim Wagen abholen und unkomplizierte Rückgabe. Wir hatten noch original verschlossene Wasserflaschen über, die wir eh nicht durch die Sicherheitskontrolle bekommen hätten, diese bot ich einem der Fahrzeugreiniger an, der sie dankend annahm.

Rückflug

Der Flughafen Miami ist riesig. Check in ging zügig voran. Ich gab der deutsch sprechenden Dame gleich zu verstehen, das in der Kühlbox nix verbotenes drin ist. Sie schien sofort zu begreifen, dass die Fragerei wegen der Kühlbox langsam nervt und lies es sein. Oha aber dann die Sicherheitskontrolle, was ne Schlange. Normal soll man ja 3 Stunden vor den Flug auf dem Flughafen sein, wir waren der Meinung dass zwei vollkommen ausreichen. Jetzt beim Anblick der Schlange kamen wir doch ins grübeln. Es ging dann aber doch schneller wie erwartet. Die Kontrollen in Amerika sind wie gewohnt lockerer und nicht so extrem genau wie in Deutschland.
Wir hatten noch eine Stunde Zeit und gingen noch ein wenig durch die Duty-Free-Shops. Martina bekam noch ein Fläschchen Parfum. Dann endlich Boarding. Wir STßen wieder fast ganz hinten und wie beim Hinflug war die Maschine auch dieses Mal nicht ausgebucht. Ruckzuck belegten wir Passagiere die freien Plätze so dass wir zwei Sitzplätze pro Person hatten. Pünktlich 20.10 Uhr hob der Flieger ab und alles gaffte nur noch durch die Fenster. Miami bei Nacht sah so wunderschön aus. Leider nützen da auch unsere teuren Kameras nichts, die Fotos sind alle unscharf. Aber in unserer Erinnerung bleibt das Lichtermeer erhalten.
Dann ging alles etwas komisch weiter....ja wie soll ich sagen, die Flugbegleiter spulten ihr Programm in einen Affenzahn ab, erst Abendbrot, wie gewohnt sehr gut und gleich danach Duty-Free-Einkauf. Keine Ahnung warum die das so eilig hatten. Dagegen erfreute uns die Geschwindigkeit des Flugzeuges, denn das schien es auch eilig zu haben. Wir flogen mit nicht ganz 1200 Kmh und über 240 Kmh Rückenwind. Wir schauten uns an und grinsten, denn normal fliegt man um die 900 Kmh. Plötzlich kam das Anschnallzeichen und die Show ging los. Ganze zwei Stunden Turbolenzen und einige dabei vom aller feinsten. Martina bekamen die gar nicht. Mich juckten die überhaupt nicht, ich knabberte lecker Salzbrezeln. Martina hatte dann auch noch das Glück, dass der Sitznachbar, mit dem sie sich die Mittelreihe teilte Flugangst hatte. Der zuckte ständig zusammen und wollte sterben. Die Stewardessen bekamen den auch nicht zur Ruhe. Dann auf Martinas anderen Seite über den Gang STß ein Waldarbeiter der gerade einen ganzen Wald absägte, so hörte sich seine Schnarcherei an. Man müsste Air Berlin wegen Psychoterror verklagen...hahaha. Nach 1,5 Stunden Turbolenzen redete der Kapitän endlich Tacheles. Der Flug war so nicht geplant, nur der Jetstream macht mal wieder was er will und hat sich nach Süden verlagert und wir bekamen das an Hand der Turbolenzen zu spüren. Auch flogen wir nicht mehr in 11 Kilometer Höhe, weil dort im Jetstream extrem starke Winde herrschen, die kein Flieger überlebt, sondern nur in 8 Kilometer Höhe. Ja und der Rückenwind hat sich jetzt in 20 Kmh Gegenwind geändert. Der Kapitän sagte, dass er mit anderen voraus fliegenden Maschinen gesprochen hätte, und dass in einer halben Stunde der Spuk vorbei wäre. Ok es waren dann 40 Minuten. Danach gab es Frühstück und dann pünktlich nach 8,5 Stunden Landung in Düsseldorf.

Kurzes Fazit

Obwohl ich erst absolut nicht nach Florida wollte, Silke habe ich genug davon per PN vorgejammert, muss ich jetzt gestehen, dass es fantastisch in Florida war und wir im Februar 2010 wieder Florida unsicher machen werden. Auch hat sich meine Meinung zu Rundreisen in Florida gefestigt, denn die sind nach meinem Empfinden Schwachsinn. Man verplempert beim Fahren zu viel wertvolle Zeit, die man mit schönen Dingen ausfüllen könnte. Man kann das fahren nicht mit dem im Südwesten vergleichen, denn im Südwesten fährt man und schaut sich gleichzeitig satt, dass kann man meißtens in Florida vergessen, ausgenommen der Overseas Highway.

Jo das wars von mir zum Thema Florida. Leider stößt das hier auf wenig Interesse. Ich danke den wenigen die sich noch die Mühe gemacht haben eine Kritik zu schreiben.

Ende aus!

mehr Fotos von Coopertown Air Boat Tours Everglades gibt es hier

mehr Fotos von Fruit and Spice Park Florida City gibt es hier

mehr Fotos von R. F. Orchids Florida City gibt es hier

@Toni

Habe mir gerade dein Airboot Video angeschaut. Ich bin zwar wirklich ein Kasperkopp, aber in der Natur dann doch der Ruhige. Airboot ist nicht mein Ding.
Aber interessant fand ich, dass damals die Sonne auch so schnell unterging. Das fiel uns jeden Abend auf...war fast wie Licht ausknipsen.

Zitat

Original von Martina

Ich möchte mich bei meinem Mann für den schönen Urlaub bedanken.

Zitat

Original von Martina

Es hat großen Spass gemacht, und wir müssen unbedingt noch einmal hin.

Aber dann dürfst du mir nich mehr ärgern[SIZE=7] sonst sag ich das deiner Mama und dann fahrn wir doch in die Wüste[/SIZE]