Den Kiwis auf der Spur


  • Dankeschön.
    Extra für Dich habe ich gerade eine Malstunde eingelegt. Somit kann es jetzt mit der Südinsel weiter gehen. ;ws108;

  • Annette, bitte verrate mir noch die Technik bzw. Utensilien, die Du benutzt. Mich faszinieren diese Karten von Anfang an.
    Ich will sie nicht nach machen, da brauchste keine Befürchtungen zu haben.


    Ich male sehr, sehr gerne, ein Hobby, welches ich leider in den letzten Jahren sehr vernachlässigt habe. Aber mich interessiert die Entstehung der Karten so sehr.


    Ich grüble gerade zwischen farbiger Kreide oder Aquarell.
    (Und schäme mich überhaupt nicht, wenn ich damit daneben liege :gg: )


    Ich bin da wirklich begeistert davon :!!

  • 7. Januar - Fahrt bis French Pass
    Wetter: morgens noch bedeckt, auf der Südinsel herrlicher Sonnenschein, ca. 28°C



    Ganz entspannt starten wir in den Tag. Genug Zeit, sämtliche Klamotten in den beiden Koffern zu verstauen. Zwischendurch sorgt Jürgen für einen gesunden Koffeinspiegel, indem er dem Starbucks in der Nachbarschaft einen Besuch abstattet.


    Mit genügend Vorlauf bitten wir um unseren Wagen. Nur zwei Minuten später werden unsere Koffer abgeholt. Schneller als erwartet sind wir abfahrbereit. Eigentlich Zeit genug für einen weiteren Caramel Macchiato. Dann fahren wir zum Fähranleger. Auf dem Parkplatz der Autoverleiher geben wir den Wagen ab. Anschließend geht es zum Check-Inn. Der Ablauf funktioniert wie am Flughafen mit Ticketausstellung und Kofferband.


    Dann betreten wir die Interislander, die größte Fähre zwischen der Nord- und der Südinsel. Sie ist gut ausgestattet mit Bar, Kino und sogar Babybettchen. Wir suchen uns einen Sitzplatz und nutzen die dreistündige Überfahrt zum Kartenschreiben und Tagebuchführen.



    Es ist ziemlich bedeckt, aber mit jedem Meter, den wir uns von Wellington entfernen, wird es schöner. So schön, dass es viel zu schade ist, um die Zeit unter Deck zu verbringen. Draußen ist es zwar windig, aber der Wind ist so warm, dass es sehr angenehm ist. Besonders das letzte Stück in den Marlborough Sounds ist landschaftlich wunderschön.










    Pünktlich erreichen wir Picton und unsere Koffer befindet sich gleich unter den ersten Gepäckstücken auf dem Band. Jetzt brauchen wir nur noch einen neuen Wagen. Bei Hertz ist nur einer vor uns, kurz darauf hat sich eine lange Schlange hinter uns gebildet. Erneut erhalten wir einen Toyota Camry. Diesen in rot.
    Hoffentlich werden wir jetzt nicht noch zu „Red Rabbits“… So nennen „Kiwis“ und „Aussies“ ausländische Autofahrer auf der falschen Seite, denn bis vor einigen Jahren waren Leihwagen üblicherweise alle rot.


    Über den als Traumstraße bezeichneten Queen Charlotte Drive folgt der weitere Weg am Sound entlang. Und hier die Karte mit der heutigen Tagestour:



    Immer wieder halten wir an, um die Aussicht zu genießen und einige Fotos zu schießen.









    In Havelock füllen wir unsere Getränkebestände auf bevor es in die Knüste geht. Kurz darauf ist es so weit. In Rai Valley verlassen wir die Hauptstraße. Jetzt liegen noch 60 Kilometer vor uns. Für diese Strecke werden zwei Stunden veranschlagt. Das erste Stück ist noch befestigt und führt an einigen Weiden mit Kühen vorbei. Eine gute Gelegenheit, um die Kommunikation mit neuseeländischen Kühen zu testen. Denn niemand kann so gut "muhen" wie Jürgen. Und tatsächlich, auch Kiwi-Kühe verstehen seine Sprache und kommen neugierig angetrabt. Ein großer Spaß!



    Über unzählige Windungen führt die Strecke durch ein Waldstück. Die Fahrerei ist anstrengend und in Jürgens Gesicht ist ein „was hat sie sich denn da schon wieder ausgedacht“ abzulesen. Da muss er jetzt durch!





    Nach 40 mühsamen Kilometern wird die Straße zu einer Gravelroad. Dafür lassen wir aber das Waldstück und die Serpentinen hinter uns. Wir sind jetzt mitten in den Sounds. Die Wolken hängen tief in den Bergen. Eigentlich sind wir mittendrin. Die Sicht ist auf wenige Meter reduziert. Ein paar vor uns aus dem Nebel auftauchende Orks würden uns jetzt auch nicht wundern.





    Stattdessen treten unvermittelt kleine Bereiche der Landschaft aus dem Nebel hervor und werden von der Sonne angestrahlt. Eine unglaublich zauberhafte, mystische Stimmung. Ständig verändert sind die Szenerie, der Nebel gibt frei und nimmt zurück. Unbeschreiblich – wunderschön - wir sind gefesselt und tief berührt von den Eindrücken.





    Die nächsten Kilometer kommen wir nur langsam voran. Immer wieder verlassen wir den Wagen, völlig fasziniert von der hinreißenden Szenerie.






    Nach fast exakt 60 km finden wir hier, am Ende der Welt, ein Hinweisschild auf die Unterkunft der Sonnelands. Der Winkel zur Zufahrt ist jedoch so spitz, dass das Abbiegen absolut unmöglich ist. Einige hundert Meter weiter finden wir eine Wendemöglichkeit. Dann wird es abenteuerlich. Ein megasteiler und ebenso schmaler Schotterweg führt das letzte Stück zum Ngaio Bay B&B. Am Parkplatz stellen wir den Wagen ab und steigen aus. Die Gastgeberin Jude kommt uns bereits entgegen. Eine nicht mehr ganz junge Frau mit langen grauen Haare, Hippi-Kleidung und einer unglaublichen Ausstrahlung von Lebensfreude und Herzlichkeit. Vom ersten Moment an haben wir sie in unser Herz geschlossen.


    Nach der Begrüßung zeigt sie uns unser Gartencottage. Ein liebevoll eingerichtetes Wohn/Schlafzimmer mit Balkon und Blick über den Garten und die Bucht. Hier werden wir uns wohlfühlen. Im Untergeschoß steht uns ein eigenes Bad zur Verfügung. Mit Waschbecken, Dusche und Komposttoilette! Viele fleißige Würmer kümmern sich um die Toilette und werden nach jedem Besuch mit einem kleinen Becher Sägespäne gefüttert. Was etwas merkwürdig klingt und uns im Vorfeld auch einige Gedanken bereitet hat, ist in Wirklichkeit völlig unproblematisch und ähm… im übrigen auch komplett geruchlos.


    Weiter geht die Führung durch das Haus von Jude und ihrem Mann Roger. Die offene Küche und der große Esstisch versprechen gesellige Abende. Hier lernen wir auch die anderen Gäste, ein Schweizer Paar mit erwachsener Tochter und den jüngsten Sohn des Hauses kennen. Dann kommen wir in den Garten. Ein Traum aus Zier- und Nutzpflanzen mit kleinem Bachlauf und direktem Zugang zum eigenen Strand. Die Bucht ist relativ groß, rechts und links durch Felsen begrenzt über die man bei Ebbe in die Nachbarbucht gelangt.


    Obwohl es eigentlich schon Zeit zum Abendessen ist, lässt uns Jude eine halbe Stunde Zeit zum „Ankommen“. Dann treffen wir uns am großen Tisch im Wohnzimmer. Es duftet verführerisch. Der Fisch aus der Pfanne könnte frischer nicht sein. Dazu gibt es gemischtes Gemüse aus dem Garten, alles noch leicht bissfest und einfach köstlich. Außerdem einen Salat mit Essig-Öl-Dressing und Pfannenkartoffeln. Den Abschluß bildet ein warmes Stück Kuchen mit Himbeeren. Ein großartiges Abendessen in netter Runde.


    Für uns ist der gesellige Abend dann aber beendet, denn ein weiteres Highlight erwartet uns. Die in der Badebucht aufgestellte große Außenbadewanne steht bereit. Rosenblüten zieren das Wasser, das durch ein Holzfeuer erwärmt wird. Für den Rest des Tages haben wir die Bucht für uns. Im warmen Wasser liegend beobachten wir den Sonnenuntergang. Ein Fläschchen Wein darf natürlich nicht fehlen. Romantik pur!!! Gelegentlich muss eine kurze Abkühlung her. Ganz schön kalt ist die Tasmanische See. Nachdem sich das letzte Tageslicht verabschiedet hat erstrahlt ein unglaublicher Sternenhimmel über uns. Bis kurz vor Mitternacht genießen wir dieses unvergessliche Erlebnis, bevor wir in unser gemütliches Cottage wechseln.



    gefahrene Kilometer: 130
    Unterkunft: Ngaio Bay B&B :!! :!! :!! :!! :!! ein echter Geheimtipp, Fotos gibt es am nächsten Tag
    Stimmung: :gg: :gg: :gg:

    • Offizieller Beitrag

    Spitze, Annette:!!


    Sowohl die Überfahrt als auch die Fahrt zum B+B.


    Und ein Aha-Erlebnis am Abend..


    Grossartig. Sollte ich je nach Neuseeland kommen, ist dies ein Anlaufziel.=)

  • :wow: :wow: Das war ja ein traumhaft schöner Tag!


    Das Foto mit den Kühen ist einfach nur genial!
    Die haben ja richtig Modell gestanden :gg:


    So, wie du hier eure Unterkunft schilderst, bin ich schon auf die Fotos gespannt.


    Und beim Lesen des vorletzten Abschnittes lief mir richtig das Wasser im Munde zusammen.


    Ein toller Tagesbericht :!!!


    Gruß
    Gundi

    • Offizieller Beitrag

    Eine traumhafte Ecke, gefällt mir ausgesprochen gut und wunderschöne Bilder. :clab: :clab: :clab:


    Bei unserer Überfahrt zur Südinsel hatten wir rauhe See. Man musste sich richtig festhalten, damit man nicht über Board ging.


    Ich bin schon auf den nächsten Tag gespannt. :wink4:

  • Annette, dieser Teil von Neuseeland könnte mich nun auch infizieren.
    Sprachst Du nicht davon, das wir wenn Neuseeland, die Südinsel machen sollten (bei nur 3 Wochen).


    Nach Deinem 1. Tag könnte das fast so sein. :wink4:




    Übrigens, das muhen muß uns Jürgen mal vormachen, wenn wir uns mal wieder sehen, das möchte ich hören..... :gg:



    Jetzt bin ich auf die nächsten Tage gespannt.

    • Offizieller Beitrag


    Neid ;)
    Und wo sind die Bilder? :wut1:

  • Ein toller Tag mit einen Super-Abschluß


    Das Bad in der Außenbadewanne mit Rosenblüten in einer romantischen Bucht hätte mir auch gefallen, wie schön :!!


    Die Bilder sind wieder super :clab: :clab: :clab:


    Und daß Jürgen so gut muhen kann, kann er uns ja in Stuttgart demonstrieren ;)


    Gruß


    Sandra

  • Zitat

    Original von Yukon1
    Grossartig. Sollte ich je nach Neuseeland kommen, ist dies ein Anlaufziel.=)


    Beides solltet Ihr machen. Ein toller Ort in einem tollen Land. :!!



    Zitat

    Original von Westernlady
    Eine traumhafte Landschaft und die Nebelbilder sind großartig Diese Lichtstimmungen sind faszinierend!


    Wir fühlten uns auch wie in einer fremden Welt. Fotos können das leider nur begrenzt wiedergeben.



    Zitat

    Original von Globi
    Das Foto mit den Kühen ist einfach nur genial!
    Die haben ja richtig Modell gestanden


    Besser noch. Sie kamen neugierig angelaufen, um den ausländischen Artgenossen zu bewundern. Es war zum schreien. ;fei:



    Zitat

    Original von utahjoe
    Leider werde ich das nicht so schnell mehr sehen, da es einfach keine passenden Schulferien gibt.


    Ja, die Sommerferien sind nicht besonders geeignet und alle anderen Ferien sind einfach zu kurz. Aber die Zeit vergeht so schnell. Irgendwann passt es wieder für Euch.



    Zitat

    Original von utahjoe
    Wir haben sie damals mit dem Wasserflugzeug überflogen. Ein unvergessliches Erlebnis. Neben den fantastischen Ausblicken war die Landung im Wasser ein absolutes Highlight.


    Das muss ein großartiges Erlebnis gewesen sein. Zu schade, dass Du keine Fotos davon hast.



    Zitat

    Original von lor-mor
    Toller Tag!


    Danke, Jürgen.



    Zitat

    Original von desert-Gerd
    Bei unserer Überfahrt zur Südinsel hatten wir rauhe See. Man musste sich richtig festhalten, damit man nicht über Board ging.


    Gerd, was war denn los bei Euch? Kein Tongariro-Crossing wegen dem schlechten Wetter, Regen in Rotorua und dann auch noch rauhe See. Ich hoffe doch, Ihr hattet auch mal schönes Wetter!?



    Zitat

    Original von Canyonmurmel
    Und daß Jürgen so gut muhen kann, kann er uns ja in Stuttgart demonstrieren


    Bei einem ähnlich hohen Pegel wie in Duisburg besteht eine gute Chance... :MG:



    Zitat

    Original von Schneewie
    Übrigens, das muhen muß uns Jürgen mal vormachen, wenn wir uns mal wieder sehen, das möchte ich hören.....


    Gabriele, da wirst Du am besten nach Stuttgart kommen, das lohnt sich auch unabhängig vom muhen. :!!



    Zitat

    Original von Katja
    Der Abend mit leckerem Essen im B&B und das anschließende Bad hört sich wirklich sehr verführerisch an!


    Eigentlich stehen wir nicht so auf Familienanschluss im Urlaub. Dort war es aber einfach nur toll. Und das Bad sowieso.

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