Den Kiwis auf der Spur

  • :wow: :wow: :wow:


    Was für ein schöner und interessanter Tag!
    Die Farben sind wirklich unglaublich, vor allem der grüne Pool zum Schluss :EEK: :EEK: :EEK:.
    Hier sieht das Wasser wirklich wie künstlich gefärbt aus.


    Ich denke, diese Pools stehen denen im Yellowstone in ihrer Außergewöhnlichkeit nichts nach.
    Beeindruckende Aufnahmen – ich bin begeistert :clab: :clab: :clab:!


    Gruß
    Gundi

  • immer noch am 4. Januar und auch immer noch auf dem Weg nach Ohakune
    nach wie vor super Wetter
    :songelb:


    Bevor es weiter geht hier die heutige Tour:



    Noch ein weiteres Thermalgebiet steht heute auf unserem Programm. „The Hidden Valley“ of Orakei Korako liegt zwischen Rotorua und Taupo. Das geothermisch sehr aktive Tal lag über Millionen Jahre nahezu unberührt, bevor es von eingewanderten Maori entdeckt wurde. Der Name Korako bedeutet in ihrer Sprache „weißer Sinter“. Und die namensgebende Sinterterrasse erwartet uns am anderen Flussufer. Dorthin gelangt man per Boot, das sich bei Bedarf in Bewegung setzt. Die Emerald Terrace ist die größte Sinterterrasse Neuseelands. Fast 20 Millionen Liter heißes Wasser fließen täglich über die Oberfläche.





    Ab hier startet der Rundweg für den man eine gute Stunde benötigt. Der Diamond Geyser ist laut „Guide Map“ zu bis zu 9 Meter hohen Fontänen fähig, bleibt aber während unseres Besuches den Beweis schuldig.


    Die Rainbow and Cascade Terrace sind farbenprächtige Kieselerdeterrassen in gelb, schwarz, braun, orange und grün.





    Weniger farbig, dennoch genauso schön ist die Golden Fleece Terrace.


    Teiche in den verschiedensten Blautönen präsentiert Artist´s Palette. Wunderschön!





    Eines der Highlights von Orakei Korako ist die Ruatapu Cave. Durch dichte Vegetation führt der Weg. Dann gilt es etliche Stufen in die Höhle hinab zu steigen. Sie ist 45 Meter tief mit hohen senkrechten Felswänden und einem klaren Pool am Boden. Ein magischer Ort!





    Der weitere Weg führt durch dschungelartige Vegetation, vorbei an Mud Pools und den Soda Fountains, die während unseres Besuches aber nur wenig Wasser führen.







    Zurück am Anleger müssen wir nicht lange auf den Rücktransport warten. Im Besucher-Center auf der anderen Seite gibt es neben etlichen Andenken auch kalte und warme Getränke, Kuchen und Eis. Wir nehmen ein Bier, einen Kaffee und ein Eis am Stil. Seltsame Kombination – schmeckt aber trotzdem.


    Den nächsten Stop machen wir bei den Huka Falls. Es gibt verschiedene Aussichtspunkte mit Blick auf die türkisfarbenen Wassermassen.





    Auf dem Rückweg zum Parkplatz werden wir von zwei jungen Mädchen angesprochen. Die Holländerin und die Schweizerin suchen eine Mitfahrgelegenheit bis Taupo. Dort wollen wir jetzt sowieso hin. Deshalb räumen wir Rucksack und Gerümpel in den Kofferraum und schaffen Platz für die Mädels. In Taupo trennen sich unsere Wege wieder. Mit einem Cappucino von Mc Donalds setzen wir unsere Fahrt am Ufer des riesigen Lake Taupo entlang fort.


    Dann geht es weiter durch den Tongariro Nationalpark. Rechts von uns sehen wir die teils schneebedeckten Berge. Etliche Male müssen wir anhalten, um zu fotografieren.





    Gegen 20:00 Uhr erreichen wir unser heutiges Tagesziel, die Whare Ora Lodge in der Nähe von Okuhune. Unser Appartment ist gemütlich eingerichtet und hat ein großes modernes Bad mit Whirlpool.


    Zum Abendessen fahren wir nach Ohakune. Wir sind ziemlich müde und so erscheint uns die Wartezeit auf das Essen unendlich. Völlig geschafft sind wir gegen 23:00 Uhr zurück in der Unterkunft, wo wir sofort ins Bett fallen.

  • Wieder herrliche Bilder!
    Die Sinterterrassen sehen wunderschön aus, und das Wasser sieht so unglaublich blau bzw. grün aus...
    Dort möchte ich bitte auch mal hin, und dann bitte bei so tollem Wetter! ;)
    Das letzte Bild gefällt mir auch ausgesprochen gut!
    Wann krieg ich 6 Wochen Urlaub??? Oder reichen auch vier...
    Gruß
    Katja

  • Ich kann vollkommen verstehen, dass Ihr an dem Tag richtig geschafft gewesen seid - das war ja ein großes Programm!
    Die Bilder sind klasse, die Farben einfach wunderschön.


    Ich musste grinsen, als ich gelesen habe, dass Ihr erstmal die Rückbank leergeräumt habt - bei mir wäre das ziemlich zeitaufwändig gewesen :gg:

  • Zitat

    Original von Katja
    Dort möchte ich bitte auch mal hin, und dann bitte bei so tollem Wetter! ;)
    Das letzte Bild gefällt mir auch ausgesprochen gut!
    Wann krieg ich 6 Wochen Urlaub??? Oder reichen auch vier...
    Gruß
    Katja


    Wir waren 4 Wochen unterwegs. In dieser Zeit kann man schon eine ganze Menge sehen ohne durch das Land zu hetzen.

  • Zitat

    Original von Globi
    ich will auch hin!!!


    Kann ich Dir nur empfehlen. :gg:



    Zitat

    Original von desert-Gerd
    Tolle Farben, einfach Klasse.


    Und dass der Huka Falls bei Sonne so schöne Farben hat, ist der Wahnsinn.


    Bei uns war alles grau.


    Das ist natürlich schade. Leider sind wahrscheinlich bei jeder NZ-Reise ein paar Schlechtwettertage dabei.



    Zitat

    Original von Canyonmurmel
    Neuseeland überrascht mich bei jedem Tagesbericht wieder


    Die unterschiedlichen Landschaftsformen machen Neuseeland unheimlich abwechslungsreich. Und der Flug ist wirklich nicht so schlimm, Sandra.

  • Zitat

    Original von Westernlady
    Ich musste grinsen, als ich gelesen habe, dass Ihr erstmal die Rückbank leergeräumt habt - bei mir wäre das ziemlich zeitaufwändig gewesen :gg:


    In nullkommanix bricht das große Chaos auf dem Rücksitz aus. Verstehe ich auch nicht wieso...



    Zitat

    Original von Yukon1
    Toller Bericht.


    Die Gegend (ohne Palmen) hat viel Ähnlichkeit mit Yellowstone
    und dem Canyon.


    Grossartig


    Dankeschön.

  • 5. Januar - Tongariro Crossing
    Wetter: bestens, 12-25°C


    Bereits um 5:30 Uhr klingelt der Wecker. Ich habe schlecht geschlafen und fühle mich noch gar nicht nach Aufstehen. Nutzt aber nichts, denn heute erwartet uns eine echte Herausforderung: der Tongariro Crossing. Die angeblich schönste alpine Wanderung Neuseelands. Kategorie: challenge.


    Eine gute Stunde später sitzen wir am Frühstückstisch bei einer Tasse Kaffee und einer Scheibe Toast. Natürlich könnten wir auch ein üppiges Frühstück bekommen, aber mit vollem Magen wandert es sich nicht so gut. Stattdessen erhalten wir von unseren Gastgebern Diana und Tiri zwei Lunchpakete mit Sandwiches und Energieriegeln. Mit Mühe passen sie noch in den voll bepackten Wanderrucksack. Dort befinden sich noch 12 Flaschen Wasser, 2 Regenjacken, 2 Paar Handschuhe und ein Schal. Außerdem Sonnenmilch, Kaugummis und ein Labello. Wir fühlen uns wie die Packesel.


    Fast eine Stunde benötigen wir für die Fahrt zum Bayview Chateau Tongariro, dem Treffpunkt für die Tagestour. Von hier aus startet der am Vortag gebuchte Shuttle-Bus, der die Wanderer zum Trailhead bringt und später am anderen Ende wieder abholt. Insgesamt fahren von diesem Anbieter drei Busse, jeweils im Abstand von einer Stunde. Bei unserem Eintreffen steht der 8:00 Uhr Bus schon bereit. Unsere Namen und Adressen werden erfasst und mit 60 NZ$ sind wir dabei.



    Um 8:30 Uhr werden wir am Mangatepopo Parkplatz mitten im Tongariro Nationalpark abgesetzt.


    Der Tongariro Nationalpark wurde 1887 gegründet und war Neuseelands erster Nationalpark und der vierte weltweit. Die drei Vulkane Mount Tongariro, Mount Ngauruhoe und Mount Ruapehu sind bis heute aktiv. 1990 bekam er von der UNESCO die Bezeichnung „Weltnaturerbe“, drei Jahre später wurde er als erster Ort der Welt als „Weltkulturerbe“ ausgezeichnet.


    Bei strahlendem Sonnenschein starten wir die größte Herausforderung dieser Reise. Der erste Abschnitt verläuft recht flach auf gut angelegten Holzstegen.





    Leicht zu laufen, wenn nur der schwere Rucksack nicht wäre. Nach 10 Minuten spüre ich meinen Rücken deutlicher, nach 20 Minuten schmerzt er und nach 30 Minuten ist zum Glück der erste Wechsel dran. Jetzt muss Jürgen leiden und seinem Gesichtsausdruck nach zu schließen, tut er das auch. Langsam geht es bergauf bis zur Hütte an den Soda Springs. Eine Stunde wird für diesen ersten Abschnitt veranschlagt und wir sind bereits 10 Minuten in Verzug. Hier ist die erste Rast angesagt und das Gepäck wird um eine Flasche Wasser erleichtert. Da es sehr warm ist fallen die ersten Hüllen. Westen und Pullover werden noch auf den Rucksack geschnallt. Jetzt ist er noch schwerer als vorher. Jürgens Blick spricht Bände. Es ist Sommer, das Wetter ist herrlich und wir schleppen Winterkleidung durch´s Gebirge. Und dummerweise bin ich jetzt dran mit der Schlepperei.



    Gerade jetzt für den Aufstieg zum South Crater. Der auch „Devils Staircase“, also „Treppe in die Hölle“ genannte Abschnitt führt über unwegsame Wege, alte Lavafelder und anderen Vulkanschutt immer weiter bergauf. Unzählige Male bleiben wir stehen zum Verschnaufen und um den Puls zu besänftigen. Mehr und mehr Wanderer ziehen an uns vorbei. Zweifel erfassen mich, ob wir uns nicht zu viel zugemutet haben. ?(



    Endlich erreichen wir das vorläufige Ende des Aufstiegs. Der Ausblick ist großartig und jetzt können wir ihn auch genießen.




    Dann geht es durch den topfebenen South Crater weiter. Was tut das gut.










    Doch schon steht die nächste Anstrengung bevor. Ein steiler, steiniger Pfad zum Red Crater. Und schon wieder muss ich den Rucksack tragen.



    Stück für Stück kämpfen wir uns voran. Für uns ungeübte Wanderer ist es harte Arbeit, aber der spektakuläre Blick auf Blue Lake, den tiefroten Krater, das Oturere Tal und die Rangipo Wüste entschädigt für die Mühen.








    Oben angekommen sehen wir bereits das nächste Ziel. Die türkis leuchtenden Emerald Lakes am Fuße des Berges. Kalt und windig ist es hier. Wie gut, dass wir Pullover und Westen mithaben…




    Dann folgt der steile Abstieg über Sand und Asche. Hier tun sich viele schwer und zum ersten Mal sind wir nicht die langsamsten auf der Strecke.


    An den Emerald Lakes machen wir eine längere Pause und genießen die fast magische Atmosphäre dieses Ortes.




    Und schon wieder steht ein Aufstieg an. Bis zum säurehaltigen Blue Lake.






    Hier ändert sich die Landschaft schlagartig und von nun an geht es nur noch bergab. Nur noch…


    Eine gute Stunde benötigen wir für den Zickzackweg bis zur Ketetahi Hütte.




    Dann wird es mühsam. Weitere zwei Stunden geht es abwärts. Immer wieder müssen wir zu hohe Stufen hinab steigen. Speziell für Jürgens operierte Knie kein wirkliches Vergnügen. Und landschaftliche Highlights gibt es auf diesem Stück auch nicht mehr. :kT:


    Nach einer gefühlten Ewigkeit geht es in ein Waldstück. Und wieder folgt einer Windung die nächste. Und immer wieder diese grässlichen Stufen.


    Völlig geschafft aber glücklich erreichen wir nach 8 Stunden das Ziel der Wanderung. Gerade noch rechtzeitig für den letzten Bus unseres Anbieters. Nur gut, dass wir so früh gestartet sind.


    Gegen 18:30 Uhr sind wir zurück am Wagen. Jetzt steht uns noch die etwa einstündige Rückfahrt bevor. Wir fühlen uns erstaunlich fit und auch Jürgens Laune scheint sich gebessert zu haben. Selbst mein Vorschlag, unterwegs eine Pizza mitzunehmen, wird nicht abgelehnt. Nur die Pizzeria, die sich gestern noch auf der Hauptstraße befand, ist über Nacht verschwunden. Zweimal fahren wir die Strecke ab, aber ohne Erfolg. Dabei sind wir uns sooo sicher. Ich sehe schon mein Abendessen in Gefahr, aber Jürgen ist überraschenderweise sofort bereit, noch in den Ort zu fahren. Dafür gibt es auch die Pizza seiner Wahl.


    Zurück in der Unterkunft geht es mit Pizza und Bier in den großen Whirlpool. Das heiße Wasser tut unseren Muskeln gut. Trotzdem wird Jürgen noch während des Badens von heftigen Muskelkrämpfen in den Beinen gequält.


    Völlig erschöpft fallen wir gegen 22:00 Uhr in die Betten und schlafen fast augenblicklich ein.



    gefahrene Kilometer: 114
    Unterkunft: Whare Ora Lodge :!! :!! :!! :!! leider haben wir hier - warum auch immer - keine Fotos gemacht. Trotzdem absolut empfehlenswert. Hier die Homepage der Lodge: http://www.whareoralodge.co.nz
    Stimmung: :gg: :gg: :gg:

  • Wahnsinn!!!


    Diese Wanderung klingt fürchterlich anstrengend aber die Bilder, die Ihr mitgebracht habt, die zeigen, dass sich die Strapazen lohnen!


    Wunderbar :clab:
    Diese ganzen unterschiedlichen Eindrücke, die Farben!


    Ich bin hin und weg :EEK:


    Und ich bin gespannt, wie es Euch morgen geht.

  • :wow: :wow: :wow: :wow:


    Also, da fehlen mir wirklich die Worte!


    So eine tolle Wanderung! Hast du eine Ahnung, wie viele Kilometer ihr gelaufen seid? Ich liebe Vulkane! Die Aufnahmen sind echt beeindruckend.
    Und die Farbe der Seen ist wieder unglaublich.


    Gut, dass ihr doch die Klamotten mitgeschleppt habt. Ihr konntet sie ja dann doch noch gebrauchen.


    Ein super Tag :clab: :clab: :clab:


    Gruß
    Gundi

    • Offizieller Beitrag

    :traen: :traen: :traen: :traen: :traen: :traen: :traen: :traen: :traen: :traen:


    Jetzt streust Du Salz in meine Wunden, unsere Tongariro Crossing Wanderung ist im wahrsten Sinne des Wortes vom Winde verweht worden. Oben gab es Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h. Da hat man den Weg gesperrt.


    Jetzt sehe ich, was mir entgangen ist, eine tolle Wanderung und wunderschöne Bilder. :!! Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.

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