Red Rock and Geysir Tour 2008

  • Hallo Beate,


    ich sitze auch drin.
    Wir waren mal Ende Juni im Yellowstone, da gab es keine Schneereste mehr im Park.


    Bei Eurer Essensodyssee bin ich froh, dass wir uns selbst verpflegt haben auf dem Gaskocher. :)


    Im Old Faithful Inn soll es aber ein gutes Buffet geben zum Preis von unter 20 Dollar. Das wusste ich aber auch nicht, als wir jetzt im September dort waren. :(


    Wir hatten im Yellowstone keinen Elch gesehen. Kaum fuhren wir in den Grand Teton ein und überquerten eine Brücke, watete unten im Fluss ein stattlicher Elchbulle durchs Wasser.


    Kaum weiter gefahren, lag eine Elchmamma mit Jungtier auf einer schattigen Wiese am Rande eines Flusses.


    Bin schon gespannt wie es weiter geht.

    Gruss Kate
    +++++++++
    On Tour:
    2000-09: 7xUSA West & Kanada
    2000-10: D,F,I,GR,MC,E,AND,L,A,HR
    2011: D, GB, HR-MNR-BiH, I
    2012: Inselhopping HR (Pag, Rab, Cres, Losinj)
    2013: Dalmatien & BiH im Mai/ Süd-Norwegen im Juli/August

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  • Guten Morgen,
    ich hoffe, ihr hattet gestern alle einen schönen Abend mit euren Lieben. :HERZ4; :HERZ1: :HERZ4;


    @Kate, Heike, Jürgen und Ernst:
    Schön, dass ihr auch noch mitfahrt. :wink4:


    Cunningham:
    In der Regel finde ich es auch o.k., :!!dass man sich den Burger selbst belegt, dass macht aber nur Sinn, wenn man die Station wo es die Zustaten dafür gibt, auch gleich sieht. Diese war in einer Ecke des Lokals versteckt. Ich habe sie nur durch Zufall gefunden. :EEK:


    So, jetzt geht es weiter:


    3. Tag
    Freitag, 06. Juni 2008 - Yellowstone National Park
    1. Kommt es schlimmer, als 2. …….


    Dem Jetlag sei Dank sind wir wieder relativ früh wach geworden. Da wir hier eine Kaffeemaschine im Zimmer hatten, brühten wir uns erst einmal einen Kaffee auf, den wir mit mitgebrachten löslichen Kaffee verfeinerten. So gestärkt pellten wir uns nacheinander aus dem Bett, um uns für den Tag frisch zu machen. Anschließend spazierten wir zum Village Restaurant frühstücken. Hier gab es ein kleines Frühstücksbuffet. So gestärkt gingen wir zu Dickie, um unsere Besichtigungstour für den heutigen Tag zu starten.



    Während dem Frühstück fing es schon wieder leicht an zu schneien und die Sonne hinter den Wolken warf dieses seltsame Licht auf den See.


    Wir hatten heute Morgen ganz schön getrödelt. Obwohl wir früh aufgewacht waren, war es jetzt doch schon 9:30 Uhr. Während dem Frühstück haben wir uns überlegt, was wir heute machen könnten. Wir entschieden uns dazu, den großen Loop in Angriff zu nehmen.
    Da es in der Nacht leicht geschneit hatte mussten wir erst einmal Dickie vom Schnee befreien. Anschließend fuhren wir erst einmal zum Grant Village Restaurant um einen Tisch für heute Abend zu bestellen. Heute wollten wir endlich was gescheites essen. Das Restaurant war für den Abend schon gut gebucht. Den ersten freien Termin gab es um 20:15 Uhr, wobei mir zu verstehen gegeben wurde, dass wir ruhig schon ab 20:00 Uhr vorbei schauen könnten. Ich buchte diesen Termin und wir zogen gleich los Richtung Mammoth Hot Springs. So gegen Mittag wollten wir dort sein.


    Das Upper Geysir Basin ließen wir wieder links liegen, wir wollten erst einmal die weiter entfernten Geysire besichtigen. Beim Upper konnten wir ja immer noch am Nachmittag oder morgen früh vorbei fahren. Dachten wir! :gg:
    Angelockt durch das farbige Gestein und den Dampf, verursacht wohl durch den leichten Nieselregen, legten wir am Midway Geysir Basin den ersten Halt ein. Auch wenn das Wetter nicht ganz so war, wie wir es erhofft hatten, so hatte es doch eine ganz eigene Faszination.




    Um zum Midway Geysir Basin zu gelangen mussten wir vom Parkplatz aus eine kleine Holzbrücke über den Firehole River überqueren. Schon hier dampfte alles vor sich hin und man musste schon etwas Geduld mitbringen, um etwas mehr als nur Dampf auf einem Foto abzulichten. Wir verbrachten etwas Zeit auf der Brücke und schossen so einige Fotos. Bei diesem Wetter waren nicht gerade viele Leute unterwegs. Der angelegte Weg führt nach oben.


    Durch den vielen Dampf und dem mittlerweile einsetzten Wind, konnten wir kaum sehen, wohin wir liefen, ganz zu schweigen davon, was wir oben sehen würden. Leider wurde der Wind immer ekliger, so dass wir sogar freiwillig die Mützen unserer Regenjacken aufsetzten.







    Oben angekommen setzte der Regen für kurze Zeit aus und wir hatten Gelegenheit den Turquise Pool als auch den Opal Pool ohne Dampf zu fotografieren, leider euch ohne Sonne. Während einem beim Turquise Pool die Namensgebung noch ganz klar ist, ist man beim Opal Pool wegen seinem Namen doch schon etwas erstaunt. Sieht dieser doch auch Türkis aus und Opale sind ja nicht gerade zwingend türkis. Haben die etwa den Namen verwechselt? Aber dann müsste der Turquise Pool ja Opal Pool heißen und das passt auch nicht. Leider fanden wir keine Erklärung.



    Turquise Pool



    Opal Pool


    Wir liefen weiter auf dem Boardwalk. Mittlerweile dampft es wieder wie verrückt. Wir verstecken aus Angst vor der Feuchtigkeit unsere Kameras unter der Jacke. Angenehm ist, dass der Dampf, da er aus den heißen Basins kommt, wärmt. Aufgrund dieser Wetterbedingungen entstehen Fotos, die man in den Mooren in England erwartet, nicht aber im Yellowstone NP. Trotz des Nebels, oder dem Nebel zu Trotz, gingen wir weiter zur Grand Prismatic Spring. Hätte diese nicht so schön rot geschimmert, wären wir wohl glatt daran vorbei gelaufen vor lauter Nebel. Mittlerweile regnete es etwas mehr und dadurch verstärkte sich natürlich auch der Dampf um uns herum. Wir sahen so gut wie nichts mehr, fotografieren aber trotzdem was das Zeug hielt. Ein Widerspruch?...eigentlich nicht! Zu solchen Fotos kommt man halt auch nicht alle Tage.



    Oberhalb der Grand Prismatic Spring sahen wir eine Gruppe Touristen auf einer Anhöhe stehen und über das Midway Geysir Basin schauen. Wir überlegen uns noch kurz, ob wir auch diesen 0,8 Meilen kurzen Roundtrip machen wollen, verzichten aber darauf, da der Regen immer stärker wurde und wir uns sowieso nicht vorstellen konnten, dass man von dort aus so viel mehr zu sehen bekommt. Am Exelsior Geysir vorbei ging es zum Parkplatz zurück. Der Regen war mittlerweile so stark, dass man hier kaum noch fotografieren bzw. etwas sehen konnte. Kurz vor der Überquerung des Firehole Rivers erholte sich das Wetter wieder etwas und so schauten wir noch etwas den Anglern zu.



    Kaum waren wir wieder zurück auf dem Loop, ließ sich doch sogar die Sonne etwas blicken und so konnten wir nicht widerstehen und bogen an den Foutain Paint Pots gleich wieder links ein. Schon auf dem Parkplatz erblickten wir ein bizarres Szenario.







    Die abgestorbenen Bäume im modderigen Untergrund und im Hintergrund, als ob Petrus gesagt hätte: „na etwas Farbe kann hier nicht schaden“, teilweise blauer Himmel. Ein traumhaftes Motiv. Wir konnten uns kaum losreisen. Während wir immer noch am Parkplatz standen und fotografierten, ziehen die Touristenströme an uns vorbei, darunter auch eine Japanerinnen in Hot Pans und dabei ist es hier, durch den starken Wind, richtig kalt. Wir zogen die Kapuzen wieder über den Kopf und ich wünschte mir, dass ich Handschuhe mitgenommen hätte. Auch hier läuft man wieder auf einem Boardwalk an den Pötten vorbei. Aber bevor man an die Pötte kommt, läuft man an der wunderschönen Silex Spring vorbei. Wieder einmal ein türkisblauer Pool.



    Die Paintpots wirken auf den ersten Blick enttäuschend. Man muss schon etwas Geduld aufbringen um ihre wahre Schönheit zu erblicken. Die meisten Touristen nehmen sich allerdings nicht die Zeit dazu und laufen gleich weiter. Nicht zum letzten Mal waren wir verwundert, wie wenig Zeit sich manche Menschen im Urlaub nehmen.
    Wir folgten dem Boardwalk und kamen an einigen recht unterschiedlichen Pötten bzw. Pools vorbei, die wenig spektakulär waren. Da sich momentan etwas die Sonne zeigte, war hier am Midway Geysir Basin der Teufel los. Mehrere Busladungen von Touristen trieben sich hier rum. Um nicht mitten in solch eine Truppe zu geraten, vertrödelten wir etwas die Zeit.






    Dabei entdeckten wir einen keinen American Robin (Wanderdrossel), der im Gras zwischen den Basins nach Nahrung suchte. Obwohl wir den Vogel einige Zeit beobachteten, konnten wir nicht genau sehen, was seine Beute war. Evtl. ein kleiner Regenwurm? Es sollte nicht zum letzten Mal in diesem Urlaub sein, dass uns ein American Robin vor die Linse flog.



    Nachdem die Bustouristen wieder verschwunden waren (dies geschieht ja meist recht schnell) zogen wir weiter zum Clepsydra Geysir, den wir schon aus der Ferne bewundern konnten. Dieser speite unermüdlich eine schöne Fontaine in die Luft. Wir schauten eine Weile begeistert zu, denn es war für uns die erste Wasserfonthaine im Yellowstone NP.



    Ansonsten zeichnet sich das Midway Geysir Basin durch seine Kargheit aus. Lässt man seinen Blick in die Ferne schweifen, sieht man überall abgestorbene Bäume bzw. Baumstämme im Morast liegen. Erst in einiger Entfernung erkennt man Nadelbäume. Wahrscheinlich nimmt in diesem Gebiet die Bodenerwärmung immer mehr zu, so dass alles Leben auf ihm abstirbt. Anders kann ich es mir nicht erklären.



    Die Zeit verging wie im Fluge. Der Vormittag war fast schon wieder um und wir waren noch keine 35 Meilen gefahren. Wir nahmen uns fest vor, bis Mammoth Hot Springs durchzufahren. Aber 1. kommt es anders…… standen am Nez Perce Creek einige Autos am Wegesrand. Natürlich hielten wir an. Waren wir doch viel zu neugierig auf das, was es hier zu sehen gab. Und wir wurden nicht enttäuscht. Hier stand eine ganze Bisonherde am Flussufer und ließ es sich gut gehen.







    Ehrfürchtig beobachteten wir diese riesigen Tiere, die hier ganz friedlich grasten. Während wir hier so standen und die Bisons beobachteten kamen wir mit einem deutsch/amerikanischen Ehepaar ins Gespräch, d.h. eigentlich nur mit der amerikanischen Ehefrau, die ganz entzückt war, Landsleute ihres deutschen Mannes hier zu treffen. Sie teilte uns auch mit, dass diese Herde wohl täglich hier graste. Wir schauten den Bisons noch eine Weile zu und schossen dabei natürlich auch das eine und andere Foto, fuhren aber schließlich weiter. Irgendwann wollten wir ja vorankommen und in diesem Tempo würden wir wohl Tage brauchen um ans andere Ende des Parks zu kommen. Außerdem wollten wir das schöne Wetter nutzen, momentan versuchte nämlich die Sonne die Wolkendecke zu durchbrechen und selbst der kalte Wind blieb einmal aus.
    Kaum wieder zurück auf der Grand Loop Rd. kamen wir nach ein paar Meilen wieder zum stehen. :gg: Hier hatte es sich eine weitere Bisonherde direkt am Rastplatz bequem gemacht. Die riesigen Tiere lagen mit samt ihren Jungtieren im Gras. Was für ein Anblick.





    Wir hatten ja schon damit gerechnet, dass wir eine Bisonherde beim Überqueren der Straße bzw. weidend in der ferne sehen würden, aber so nah auf einem Rastplatz, auch noch mit Jungtieren, damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet. Während wir gebührenden Abstand vor diesen, zwar friedlich aussehenden, aber doch riesigen Tieren hielten, waren viele Touris nicht so vorsichtig und bauten sich in Armeslänge vor ihnen auf. Auch schrieen manche regelrecht rum, um auch Tante Gerda, auf die nicht zu übersehenden Tiere aufmerksam zu machen. Ein anderes Extrem konnten wir hier auch ausmachen, nämlich Touristen, die nicht einmal aus dem Auto stiegen um zu fotografieren. Ein Phänomen, das wir noch öfters beobachten sollten.






    Nachdem die ersten Fotos im Kasten waren blieben wir noch eine kurze Zeit um die Tiere zu beobachten, denn so eine Gelegenheit hat man sicher nicht alle Tage.


    Schließlich setzten wir uns ins Auto und fuhren weiter.
    Bevor wir es richtig fassen konnten verwandelte sich das sonnige Wetter in ein wildes Schneetreiben und dabei waren wir vom Rastplatz noch keine fünf Minuten Fahrzeit entfernt. :EEK:





    Waren es auf dem Rastplatz noch windstille 10 °C in der Sonne, fielen die Temperaturen jetzt im Minutentakt. Jedes Mal wenn wir auf die Anzeige schauten waren es wieder einige Grade weniger, bis die Temperatur sich so bei 2°C + einpendelte. Es hörte überhaupt nicht mehr auf zu schneien.
    Am rechten Straßenrand entdeckten wir wieder eine Herde Bisons mit Jungtieren, diesmal im Schneegestöber. Unter der dicken Wolkendecke verdunkelte sich der Himmel. Es brach eine richtige Dämmerstimmung an und dabei war es gerade so um die Mittagszeit. Wir waren noch guter Dinge. Hofften wir doch, dass sich das Schneegestöber genau so schnell verziehen würde, wie es gekommen war. Obwohl mittlerweile dicke nasse Schneeflocken auf uns hinunterfielen hielten wir an den Gibbon Falls.
    Hier am Parkplatz kamen wir erst gar nicht dazu uns den Wasserfall anzuschauen, denn ein sehr zutraulicher Rabe zog unsere Aufmerksamkeit auf sich.




    Der Parkplatz war eindeutig sein Revier. Hier bettelt er an schönen Tagen mit Sicherheit um Nahrung. Heute hatte er leider Pech, denn bei diesem miesen Wetter wurden keine Kekse bzw. belegten Brote ausgepackt. Da er sich immer recht brav ins Motiv setzte, schossen wir einige Fotos von ihm und letztendlich natürlich auch welche von den Gibbon Falls. Der Schneeregen war aber wirklich eklig. Hinzu kam noch ein eisiger Wind. Wir hatten wirklich keine Lust, uns hier längere Zeit aufzuhalten und sprangen recht schnell ins Auto um weiter zu fahren. Weiter ging es Richtung Mammoth Hot Springs. Noch vor der Kreuzung am Norris Geysir Basin überschritt eine Dammhirschkuh mit ihrem Jungen die Fahrbahn und brachte den Verkehr zum stehen. Wieder einmal zeigte es sich, dass es richtig war, hier nicht zu rasen, ansonsten könnte man hier schell in einer Verkehrsunfall verwickelt werden.
    Wir hofften ja immer noch, dass das Wetter besser werden würde, aber wie sagt man so schön: „Die Hoffnung stirbt zuletzt“. Wir hatten wirklich Pech. An der Kreuzung zum 2. Loop war der Park schon in eine dicke Schneedecke gehüllt. Hier war der Schnee trockener, so dass er am wohl noch gefrorenen Boden liegen blieb. Zum Diskutieren blieb nicht viel Zeit und so entschieden wir uns erst einmal weiterzufahren, schließlich hatte Dickie ja gute dicke Reifen. Damit sollten wir wohl keine Probleme haben.
    Wir fuhren also geradeaus über die Kreuzung. Rechts sahen wir eine Gruppe Dammwild im Schneetreiben verschwinden.



    Wir gaben die Hoffnung nicht auf. Nachdem wir eine weitere Meile gefahren waren sahen wir, wie ein Rangerin am rechten Fahrbahnrand ein Schild herunterklappte, auf dem in etwa stand: „Nur mit Schneeketten befahrbar“. Spätestens ab jetzt war uns klar, dass sich das Wetter wohl nicht bessern würde. Was also tun? Mittlerweile war es schon fast 14:00 Uhr. Da wir seit dem Frühstück noch nichts gegessen hatten, beschlossen wir, am nächsten Parkplatz zu halten um etwas zu Mittag zu essen. Schließlich hatten wir ja einige Leckereien in der Kühlbox. So hatten wir uns unser Picknick zwar nicht vorgestellt, aber es war schon ganz witzig im Auto zu sitzen, was leckeres zu essen und dabei die schneebedeckten Pkws von Mammoth Hot herunter fahren zu sehen.
    Während unserem Imbiss mussten wir schon immer einmal den Scheibenwischer anmachen, sonst wäre uns die Sicht versperrt gewesen. Es half alles nichts. Zu hoch war das Risiko aus Mammoth Hot Springs nicht mehr weg zu kommen und schließlich wollten wir heute ja schon wieder zurück in unsere Unterkunft. Also entschieden wir uns schweren Herzens zu drehen und nur den kleinen Loop zu fahren. Wir hatten immer noch die stille Hoffnung, dass das Wetter Richtung Yellowstone Valley besser sein könnte.
    Wir drehten also, fuhren zurück zur Kreuzung und schlugen den Weg Richtung Canyon Village ein.
    Leider wurde das Wetter auch auf der Norris Canyon Rd. nicht besser und an der Kreuzung Canyon Village war die Straße Richtung Roosevelt Lodge schon gesperrt. Bei diesem Wetter verspürten wir auch keine Lust die Wasserfälle sowie den Grand Canyon of the Yellowstone zu besichtigen. Wir hätten ja sowieso nichts gesehen und sind daher gleich weitergefahren.
    Wir ließen auch Mud Volcano rechts liegen und fuhren weiter in Richtung Lake Village. Hier hörte es wenigstens auf zu schneien. Es war aber immer noch sehr kalt, nicht mehr als +2°C und sehr bewölkt. Wir fuhren so vor uns hin als plötzlich ein Tier aus dem Nadelwald heraus trat. Was war denn daß? Ein Wolf?





    ? ...oder doch eher ein Kojote? Wir fuhren erst einmal an den Straßenrand und hielten an. Der Kojote überquerte die Straße, so dass auch der entgegenkommende Verkehr zum erliegen kam. Wir stiegen aus und fotografierten den Kojoten, der jetzt auf unserer Straßenseite stand und nicht recht wusste, was er da wohl wollte. Als er dann auf mich zukam, flüchtete ich erst einmal wieder zu Dickie. Man weiß ja nie, wie friedlich so ein Tier ist bzw. es könnte ja auch Tollwut haben. Ich wollte hier lieber kein Risiko eingehen. Nachdem ich im Auto STß, drehte der Kojote sich zur anderen Seite um und ich stieg wieder aus um noch ein Foto zu schießen.
    Eins war klar. Das Auftauchen des Kojoten hatte unsere Laune um einiges verbessert. Waren wir doch etwas enttäuscht, wegen des schlechten Wetters.
    Auch während der weitern Fahrt wurde das Wetter nicht besser und so fuhren wir immer weiter in Richtung Grand Village. Da es noch recht früh am Tag war und wir unseren Tisch zum Abendessen erst ab 20:00 Uhr reserviert hatten, bogen wir noch am Thumb Geysir Basin ein. Das Wetter war zwar nicht so toll und der Himmel war immer noch grau in grau, aber wenigstens regnete und schneite es momentan nicht.





    Am Thumb Geysir Basin stellten wir Dickie wieder auf den Parkplatz ab und liefen zum Boardwalk. Am ersten Basin stand eine Rangerin und unterhielt sich mit ein paar Touristen. Wir hörten im vorbei laufen, dass der obere Loop mittlerweile komplett gesperrt war. Als sie ihr Gespräch beendete fragten wir sie, ob sie wisse, wie das Wetter am Grand Faithful wäre, da wir ja noch Zeit hatten und ggf. dort noch vorbei gefahren wären. Sie erklärte uns, dass das Wetter im ganzen Park recht schlecht sei und fragte uns besorgt, ob wir denn schon eine Unterkunft für heute hätten. Wir konnten diese Frage bejahen. Da jetzt feststand, dass es sich nicht lohnte noch einmal zum Grand Faithful zu fahren, verschoben wir dies auf den nächsten Morgen und besichtigten somit in aller Ruhe diese Basins.



    Wäre das Wetter etwas besser gewesen - mittlerweile fing es wieder leicht an zu regnen und der Wind setzte ein - hätten wir an diesen schönen Basins mit Sicherheit unseren Spaß gehabt. Leider behinderte der Dampf immer wieder die Sicht auf die Basins und dabei leuchteten sie in vielen Farben.
    Manche flossen sogar ins Becken des Yellowstone Lakes und hinterließen einen farbigen Film auf den Steinen. Bei schönem Wetter wäre die Sicht auf den See bestimmt grandios gewesen, so war es halt nur „grau“. Wir nahmen uns trotzdem Zeit. Die Alternative wäre gewesen ins Zimmer zu gehen und darauf hatten wir überhaupt keine Lust.


    Während wir so vor uns hin trödelten zogen die meisten Touris recht zügig an uns vorbei (was ja bei diesem Wette auch kein Wunder war) und übersahen dadurch den jungen Elch im Gehölz hinter dem Basin. Wir standen eine ganze Zeit am Basin und beobachteten das Tier und konnten immer wieder feststellen, dass die meisten anderen Touris von dem Elch gar keine Kenntnis nahmen bzw. hatten.



    Am Abyss Pool, kurz vor Ende des kurzen Trails, stand dann sogar noch ein junger Elch direkt am Pool und vertrieb sich dort, zwar im Regen, den Nachmittag. Uns wurde es dafür aber langsam kalt und so beschlossen wir, zu uns ins Village zu fahren um dort evtl. Den Souvenir-Shop zu entern und um in der Information den Wetterbericht für morgen zu lesen.



    Der Wetterbericht versprach leider keine Besserung. :traen: Wir fragten nach, ob uns jemand sagen könnte, was für den Grand Teton NP für morgen vorhergesagt würde. Wir erhielten die Auskunft, dass das Wetter dort etwas besser sein sollte, höchstens Regen, auf keinen Fall Schnee, da der Grand Teton NP sehr viel tiefer liege. Wir hatten langsam das Gefühl, im schlechten Wetter gefangen zu sein. Eins war klar, wir würden auf keinen Fall hier eine Nacht verlängern, wie wir dass von Deutschland aus mal ins Auge gefasst hatten. Für uns stellte sich nur noch die Frage, ob wir über den Grand Teton NP zurück fahren würden oder über den Westausgang und somit Richtung Salt Lake City.
    Diese Entscheidung verschoben wir erst einmal bis heute abend. Jetzt wollten wir zurück in unser Zimmer um in Ruhe zu duschen
    Zum Restaurant liefen wir zu Fuß. Dickie musste ja schließlich auch mal ausspannen. Bis wir dort ankamen, fing es schon wieder an zu schneien.
    Obwohl es erst kurz vor 20:00 Uhr war hatten wir kein Problem einen Tisch zu bekommen. Überhaupt war das Restaurant an diesem Abend nicht ausgebucht. Ob es wohl an dem schlechten Wetter lag und viele Gäste schon abgereist waren?
    Wir bestellten zügig unser Essen. Doris Fisch und ich Fleisch in Form eines Steaks. Als mein Steak ankam war es blutig, medium war bestellt. Der Kellner nahm es kurzerhand zurück und nach 10 Min. war der Teller wieder bei mir. Es war leider immer noch keine Offenbarung aber wenigstens nicht mehr blutig. Doris Fisch war dafür ganz lecker. Wir tranken noch ein Bierchen und spazierten zurück in unser Zimmer. Es schneite immer noch. Im Zimmer saugten wir anschließend noch die Fotos von den Kameras und schauten uns die Bilder des Tages an. Kurz darauf fielen wir in einen tiefen Schlaf.


    Gefahrene Meilen: 150


    Ciao beate :songelb:

    • Offizieller Beitrag

    Ein ungewöhnlicher Tag.
    Sonne und Schnee Anfang Juni, aber das kann in diesen Höhenlagen immer passieren.


    Aber schöne Pool-Bilder habt Ihr mit Schnee und Dampf gemacht.
    Auch die Tiere in dieser Umgebung sind toll.:!!
    Übrigens ist das eine Wapiti Hirschkuh. Beweis: das weisse Hinterteil.
    Hirsch = Elk, Elch = Moose.=)

  • Was für ein Schneetreiben.
    Ist schade wenn man nur kurze Zeit im Park zur Verfügung hat und dann das Wetter Kapriolen schlägt.


    Aber diesen Kerl hat es noch ärger getroffen, so pitschnass wie er dasitzt wirkt er mitleiderregend:



    Diese Dampfschwaden hatten wir auch frühmorgens an den sonnigen Tagen im Midway Geysir Basin.
    Zuerst beschlug mal meine Brille als wir am Excelsior Krater vobei gingen.
    Aber je wärmer die Aussentemperaturen gegen Mittag wurden, desto weniger dichte Dampfschwaden zogen über die Geysirbecken.


    Der Clepsydra Geysir hat mir auch sehr gut gefallen, so farbenfroh wie er ist und permanent speiend. Wir hatten das Glück das der benachbarte, grössere Fountain Geysir auch aktiv war und wechselnd hohe, spektakuläre Fontänen spuckte. Hier waren wir fast eine Stunde. Dafür hatten die Matschtöpfe nur ganz wenig Flüssigkeit, sodass es mehr wie getrocknete Erde denn überhaupt wie Matsch aussah. Dafür vollführte der Red Spouter mit seinem Fauchen ein ganz schönes Spektakel, das macht sich gut auf unserem Yellowstone Video.


    Ach, ich könnte gerade wieder los in den Yellowstone. :)

    Gruss Kate
    +++++++++
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  • Oh Beate mit diesem Tag machst du mir echt eine Freude. Ich liebe die Tierchen, die kleinen wie auch die großen. Ja und Yellowstone da wollen wir schon lange hin. Nächsten Sommer soll es endlich soweit sein. Das mit dem Wetter ist so eine Sache, jedes Wetter hat Vor- und Nachteile. Man muss nur die Vorteile ausnutzen. Klar sind Landschaftsfotos mit blauem Himmel und Schäfchenwolken toll, aber die andere Seite kommt oft viel spektakulärerund interessanter rüber.


    Ich danke dir für den für mich tollen interessanten Tag und die herrlichen Fotos

  • Puhhhh, das Wetter ist ja wirklich grauslich ...
    Aber gut, dass Ihr trotzdem durchgehalten habt und nicht aufs Zimmer seid.
    Und auch die Bilder im Schneetreiben sind sehr reizvoll.


    Der Rabe schaut ja wirklich tropfnass aus :(
    Da hat man richtig Mitleid.


    Bin gespannt, für welchen Weg Ihr Euch morgen entscheidet.

  • Als ich beim Lesen beim Schneesturm angelangt war, hab ich wirklich nochmal nachgesehen, ob es wirklich im Juni war :EEK: :EEK: :EEK:


    Der Wahnsinn :EEK:


    Schade, daß Ihr so ein Pech mit dem Wetter hattet, aber andererseits wäre Euch dann auch nicht dieses absolut geniale Bild gelungen :clab: :clab: :clab:



    Mitleiderregender kann man wohl nicht mehr dasitzen =)


    Toller Bericht :!!


    Gruß


    Sandra

  • Zitat

    Original von Canyonmurmel
    Als ich beim Lesen beim Schneesturm angelangt war, hab ich wirklich nochmal nachgesehen, ob es wirklich im Juni war :EEK: :EEK: :EEK:


    Ging mir genauso :gg: Ich hab auch nochmal zum Datum gescrollt.


    Ich glaube, das ist der Pechvogel des Jahres:


  • Hi,
    ja das Wetter war dann doch eine Überraschung. Wie ihr euch vorstellen könnt, haben wir vorher natürlich immer mal (fast täglich :gg: ) bei wetter.com und auf der Webcam vom Old Faithful, nachgeschaut und die Woche bevor wir abgeflogen sind, ist der Schnee doch tatsächlich etwas getaut. Auch wir hätten nicht gedacht, dass es noch einmal so losschneit. Auch die Ranger erzählten uns, dass sie schon lange nicht mehr so viel Schnee im Juni gehabt hätten. Aber man muss das Wetter halt nehmen wie es kommt. Wir hatten ja zum Glück warme Kleidung mit und somit war es nicht so ein großes Problem.


    @Toni:
    Ich geh mal davon aus, dass du die Hirschkuh mit Baby meinst. Danke für die Info :!!


    @Kate, Sandra und Silke und Ernst:
    Ja, dieser kleine Rabe sah schon bemitleidenswert aus. :HERZ4;Er hat tapfer sein Revier verteidigt. :HERZ4; Wir hätten ihn am liebsten mitgenommen. :HERZ4;In Gedenken an ihn, haben wir später einen anderen Raben adoptiert. ...aber davon später mehr. :gg:


    Thomas:
    Der Yellowstone im Sommer wird dir sicher gut gefallen. :!! Im Schnee war er aber auch ganz schön, wenn auch anders als gedacht.


    @ Rolf:


    Danke! Schön, dass du mitfährst. :wink4:


    Ciao beate :songelb:

  • 4. Tag
    Samstag, 7. Juni 08 - Yellowstone - Rock Springs
    Flucht vor der Kälte und dem Schnee


    Wie schon die letzten Tage, wurde wir auch heute wieder früh wach und kochten uns erst einmal einen Kaffee. Als wir aus dem Fenster schauten konnten wir sehen, dass sich der Yellowstone NP in ein wahres Wintermärchen verwandelt hatte. Anscheinend hatte es die ganze Nacht durchgeschneit. Die Äste der Bäume vor unserem Zimmer waren dick mit Schnee bedeckt. :EEK:
    Unsere Koffer hatten wir gestern Abend schon gepackt. Heute wollten wir nach dem Frühstück, diesmal im Grand Village Restaurant, noch einige Punkte im Park besichtigen und ihn anschließend in Richtung Grand Teton NP verlassen. Den Besuch der Mesa-Falls ließen wir ausfallen, da wir auch dort mit Kälte und Schnee rechneten. Wir hofften auch, im Grand Teton NP evtl. doch noch einen Bären oder einen Elch mit Geweih zu sehen.





    Das Frühstücksbuffet im Grand Village Restaurant war sehr lecker. Nach einer guten Stunde spazierten wir zurück in unser Zimmer die Koffer holen. Anschließend mussten wir erst einmal wieder Dickie vom Schnee befreien. Diesmal war er wirklich dick eingepackt. Nachdem wir an der Rezeption den Schlüssel abgegeben hatten, gingen wir noch einmal kurz in den Souvenirladen um einige Kleinigkeiten einzukaufen. Beim Bezahlen fragte uns der Kassierer, was wir denn für heute geplant hätten. Nachdem wir ihm sagten, dass wir zum Old Faithful und zum Morning Glory Pool wollten, erzählte er uns, dass die Grand Loop Rd. zwischen Grand Village und Madison momentan gesperrt wäre. :schreck: Er riet uns, bei der Rangerstation vorbei zu fahren, bestimmt hätten diese die aktuellsten Informationen, denn sie wären natürlich sehr daran interessiert, dass die Straße geöffnet würde. Wir dankten ihm für die Info (schrecken konnte uns sowieso nichts mehr) und fuhren zur nahe gelegenen Rangerstation.



    Als wir an der Rangerstation eintrafen, kamen uns schon einige Urlauber mit langen Gesichtern entgegen. Die Straße war wohl immer noch geschlossen. Wir gingen trotzdem hinein. Sollte die Straße auch weiterhin geschlossen bleiben, konnten uns die Ranger viell. ja wenigstens eine Alternativroute vorschlagen.
    Obwohl es schon kurz vor 9 Uhr war, waren wir mit den Rangerinnen alleine in der Station. Leider war die Straße immer noch gesperrt aber alle hofften, dass sie bald geöffnet werden würde. Uns wurde mitgeteilt, dass man momentan die Strecke abfahren würde um zu prüfen, ob man sie für den Verkehr freigeben könnte. Sie rieten uns noch etwas zu bleiben, denn die Entscheidung würde wohl bald fallen. Wir blieben und plauderten etwas mit den Rangerinnen (drei an der Zahl). Nach wenigen Minuten kam die erlösende Mitteilung über Funk, die Straße war wieder für den Verkehr freigegeben. Wir dankten und machten uns sogleich auf den Weg. Unser Tagesprogramm hatte es nämlich ganz schön in sich.





    In Anbetracht des anhaltenden schlechten Wetters blieb uns leider nichts anderes übrig, als unseren Plan für die nächsten Tage zu überprüfen. Da wir entschieden hatten, über den Grand Teton NP nach Moab zu fahren, war es eher unwahrscheinlich, dass wir diese Strecke mit nur einer Übernachtung schaffen würden. Die letzten Tage hatten zudem noch gezeigt, dass wir, wegen unserer Fotobegeisterung (man könnte uns auch Fotomaniacs nennen) viel zu oft anhielten und somit nicht wirklich schnell voran kamen. Es war auch eher unwahrscheinlich, dass sich daran etwas ändern würde. Wir mussten uns also überlegen, wo wir den zusätzlichen Tag einsparen könnten. Wegen dem hartnäckigen Winters, der auch noch in den Rocky-Mountains steckte, war es eher unwahrscheinlich, dass auf dem Million Dollar Highway, der auch sehr hoch gelegen (über 3200 Meter) ist, bessere Wetterverhältnisse herrschen würden als hier. Somit wäre sowieso der Zugang zur Ghosttown Aminas Forks noch gesperrt. Im Internet konnten wir schon nachlesen, dass diese Straße meist nur zwischen Juli und Oktober geöffnet ist. Bei der momentanen Wetterlage war dies aber eher ungewiss und so entschieden wir, den Coloradoschlenker und somit die Ghosttown Anima Forks zu chanceln, eventuell auch die beiden Übernachtungen in Farmington. Wir wollten jetzt auf jeden Fall erst einmal in die Sonne und heraus aus dieser Kälte und dem Schnee.
    Für heute hatten wir uns kein Ziel gesetzt. Wir wollten einfach mal schauen, wie weit wir kommen.
    Der Anfang war gemacht. Wir fuhren erst einmal, zwar noch in entgegen gesetzter Richtung, zum Old Faithful. Schließlich hatten wir seinen Ausbruch bisher nur am PC verfolgen können. Anfangs waren wir ganz alleine auf der Strecke. Es war schon klasse! Die Straße war schneefrei und wir wunderten uns, warum sie überhaupt gesperrt war. Links und rechts am Straßenrand blickten wir auf dickbeschneite Bäume. Eine Kulisse wie in der Schweiz im Winter. Als die Sonne dann auch noch zum Vorschein kam und der Schnee auf den Bäumen glitzerte, fühlten wir uns wirklich wie im Winterwonderland. So machte das Autofahren spaß.
    Vom Parkplatz am Old Faithful aus gingen wir gleich in die Rangerstation um zu schauen, wie viel Zeit uns bis zum Ausbruch bleiben würde. Wir hatten Glück, in 10 Minuten sollte der nächste Ausbruch stattfinden, also genug Zeit um noch einmal auf die Toilette zu gehen und dann zum Geysir.
    Der Boardwalk am Old Faithful war noch voll sulzigem Schnee, auf dem man, wenn man nicht aufpasste, auch schnell einmal ausrutschen konnte. Die Bänke waren leider auch noch vom nassen Schnee bedeckt, so dass man nicht darauf sitzen konnte. Wir schlenderten etwas hin und her und suchten dabei die beste Position zum fotografieren. Außer uns waren ca. 20 Personen hier schon versammelt. Das Wetter war so durchwachsen. Ganz im Hintergrund konnten wir sog. etwas blauen Himmel erblicken.



    Als der Geysir dann fast pünktlich auf die Minute ausbrach, waren wir doch etwas enttäuscht. Da hatten wir uns mehr vorgestellt. Und da die weiße Wasserfontaine auch noch vor weißem Hintergrund (Wolken) ausbrach, geben die Fotos auch kein schönes Motiv her. Im Nachhinein gesehen, hätten wir uns dieses Schauspiel ruhig sparen können und hätten uns lieber den Morning Glory Pool angeschaut. Noch bevor der Ausbruch beendet war gingen wir zum Parkplatz zurück und bestiegen Dickie.


    Unser eigentliches Ziel heute war ja, so weit südlich zu kommen wie möglich. Hier im Park wollten wir nur noch im unteren Bereich ein paar Basins abfahren. Wir entschieden uns, die Basins von oben zu besichtigen. Also fuhren wir erst einmal am Upper Geysir Basin vorbei. Unser nächstes Ziel sollte der Lower Geysir Basin sein. Was wir nicht wussten, dass wir, um an diese Geysire heranzukommen, muss man einen Trail zum Boardwalk laufen. Leider war auf dem Parkplatz nicht zu erkennen, wie weit entfernt der Boardwalk war und so fuhren wir, ohne die Basins besichtigt zu haben wieder weg und bogen dafür in den Firehole Lake Drive ein, weil dieser in diesem Moment so schön von der Sonne beschienen war.







    Nach einer kurzen Fahrt sahen wir das erste Basin und hielten an. Es handelte sich hierbei um die Firehole Spring. Wir waren von der Farbenpracht dieses Basins so beigeistert, dass wir wie wild drauflos fotografierten. Endlich mal wieder ein Basin ohne dicke Nebelschwarten. Während wir hier so standen und fotografierten fuhren einige Autos an uns vorbei und die Insassen schauten neugierig zum Basin. Angehalten hat niemand. Die Amis besichtigen halt am liebsten aus dem Auto heraus. Uns sollte es recht sein, so standen weniger Leute im Motiv herum. Nachdem wir die Firehole Spring aus allen erdenklichen Blickwinkeln fotografiert hatten zogen wir weiter. Unser nächster Halt galt dem Suprise Pool.



    Dieser Pool war eine wirkliche Überraschung. Im schönsten Sonnenschein strahlte uns seine glitzernde weiße Kruste an und ließ uns fast im tiefen dunkelblau seines Wassers versinken. Aber mal Spaß beiseite. Die Basins, die wir bisher gesehen hatten waren entweder türkis, gründgelb oder wie die Prismatic Spring orange leuchtend bzw. vernebelt. Ein dunkelblaues Basin hatten wir noch nicht erblickt.



    Die asphaltierte Straße führte uns weiter zum Great Fountain Geysir. Der Schlund dieses Geysirs ist selbst aus der Ferne beeindruckend. Während wir hier fotografierten kam zwar mal mehr, mal weniger Dampf aus dem Schlund, einen Ausbruch konnten wir leider nicht fotografieren. Wir hatten uns auch nicht nach den Zeiten erkundigt. Wenn ich mich recht erinnere, bricht er so alle 8 bis 12 Stunden aus. Wir waren wohl irgendwann dazwischen vor Ort. Aber auch ohne Fontaine ist dieser Geysir ein lohnendes Fotomotiv, denn sein Basin erstrahlt von grau über orange bis braun.







    Unser nächster Halt war am White Dome Geysir. Dieser Geysir sieht ja mal ganz anders aus. Obwohl wir im Internet schon Fotos von ihm gesehen hatten, waren wir doch erstaunt wg. seiner Größe. Auch aus seinem Schlund dampfte es immer wieder. Leider wussten wir nicht, dass dieser alle 12 bis 24 Minuten ausbricht, sonst hätten wir sicherlich so lange gewartet. Da wir davon aber keine Ahnung hatten und sich die Wolkendecke am Horizont schon wieder verdunkelte, spazierten wir nur noch über die Straße und fotografierten den kleinen, aber farblich sehr interessanten Geysir.



    Langsam kamen wir zum Ende des Firehole Lake Drives, leider wohl auch zum Ende der Schönwetterperiode des heutigen Tages. Mittlerweile war alles wieder grau in grau. Am letzten Haltepunkt dieses Drives spazierten wir nur noch ein Stück auf dem Boardwalk, denn es fing schon wieder leicht an zu schneien. Viel zu sehen war wieder einmal nicht und so fotografierten wir etwas die Ränder dieses Pools, da es hier schöne Wildpflanzen gab , sowie ein kleines dampfendes Loch.





    Wieder zurück auf der Grand Loop Rd. fuhren wir diesmal in südlicher Richtung. Das Wetter wurde leider immer schlechter. Trotzdem wollten wir wenigstens noch am Emerald Pool vorbei und bogen deshalb am Black Sand Basin rechts ein. Hier parkten wir Dickie auf dem Parkplatz, zogen schon innen unsere Kapuzen auf, verstauten die Kameras unter der Jacke und stiegen erst danach aus dem Wagen. Schon hier auf dem Parkplatz kam uns ein eisiger Wind entgegen. Wir hofften, dass es oben an den Pools, durch das heiße dampfende Wasser, wärmer werden würde. Noch schneite es nur sanft. Wir eilten uns zum Emerald Pool zu kommen. Auf dem Weg dorthin, STßen mehrere Mountain Bluebirts auf abgestorbenen Ästen. Wir versuchten, trotz schlechter Sicht, diese kleinen Wichte zu fotografieren. Natürlich flogen sie in alle Himmelsrichtungen davon, aber ein paar Fotos sind uns ganz gut gelungen.






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    Der leichte Schneefall entwickelte sich langsam zu einem kleinen Schneesturm. Zwar hielte sich die Schneemassen noch in Grenzen, der Wind tat aber sein Möglichstes, uns den Aufenthalt hier so unbequem wir möglich zu machen. Am Emerald Pool angekommen, machten wir trotz schlechter Sicht einige Fotos, die anderen Pool sparten wir uns, da wir sowieso nichts sahen und spurteten zurück zum Parkplatz.





    Der Schneefall wurde immer mehr zu Regen und somit immer ekliger. Langsam wurde es Zeit in wärmere Gefilde abzutauchen und somit dem Yellowstone NP den Rücken zu kehren. Eine Chance wollten wir ihm noch geben und so bogen wir doch noch einmal am Bisquit Basin ein. Doch schon alleine beim Versuch Dickie zu umrunden wurden wir pitsch nass und so flüchteten wir wieder in sein Inneres und fuhren vom Parkplatz. Es war eindeutig „time to say goodbye Yellowstone NP“ und so fuhren wir mit einem kurzen Stopp an der Old Faithful Lodge um Kaffee zu tanken, in Richtung Grand Teton NP davon. Einmal hielten wir noch kurz am See, um ihn in seiner ganzen verschneiten Pracht zu fotografieren, dann ging es aber wirklich zügig zum Grand Teton. Hier hielten wir erst wieder am Eingang, um diesmal das Willkommensschild zu fotografieren. Bei der letzten Einfahrt hatten wir dies doch glatt vergessen.


    Hinter der Zufahrt zum Colter Bay Village graste immer noch die Elchkuh mit ihrem Jungtier. Natürlich hielten wir noch einmal an um aktuelle Fotos zu schießen. Wir hatten auch Glück, denn diesmal waren sie auf unserer Flussseite und das Junge auf den Beinen.





    Da wir heute durch den Park fahren wollten, verließen wir den John D. Rockefeller Jr. Dr. und bogen auf die Grand Teton Park Rd. ein. Es hatte zwar schon seit geraumer Zeit aufgehört zu regnen, viel wärmer war es noch nicht, aber die dunkle Wolkendecke verzog sich leider nicht. Bei sonnigen Wetter wäre es sicher recht schön gewesen hier durch zu fahren, heute lohnte es sich aber irgendwie nicht. Als wir an den Abzweig zum Lake Isabella kamen, entschieden wir hier abzubiegen um unsere Mittagspause am Seeufer zu verbringen. Als wir Dickie verließen, zeigte sich auch kurz die Sonne und ein Zipfel blauer Himmel lugte hinter der Wolkendecke hervor. Aber letztendlich sollten wir wohl nur angelockt werden. Schon auf dem kurzen Spazierweg zur Marina fing es wieder an zu regnen und wir beschlossen zurück zum Visitorcenter zu laufen. Im Visitorcenter schauten wir uns nur kurz um. Irgendwie war die Luft raus. Wir machten noch eine kurze Pipipause und gingen zurück zu Dickie, um wieder einmal ein Picknick im Auto zu veranstalten. Frisch gestärkt fuhren wir vom Parkplatz. Es wurde nun wirklich Zeit für besseres Wetter. Bei Moose verließen wir die Grand Teton Park Rd. und fuhren nun zügig weiter auf der 89 Richtung Jackson. Wir hatten die Nase voll von diesen dicken, regnerischen Wolken. Wir wollten jetzt endlich Sonne sehen!!!


    Wir blieben auch hinter Jackson auf der US 89. Nach ca. 13 Meilen verwandelt sich die US 89 in den Wyoming Centennial Scenic Byway. Einem, wie wir schon nach wenigen Meilen hinter Jackson feststellen konnten, sehr schönen Byway. Schon bevor wir den Byway erreichen, so nach ungefähr 5 bis 10 Meilen hinter Jackson, veränderte sich nicht nur schlagartig das Wetter sondern auch die Landschaft. Links und rechts der Straße blickten wir jetzt auf grüne, mit Wildblumen übersäte Hügel. Am liebsten hätte ich mitten auf der Straße angehalten um diese Blumenpracht zu fotografieren. Da dies verkehrstechnisch nicht möglich war, schoss Doris ein paar Fotos aus dem Auto heraus.



    Bei der erst besten Gelegenheit hielten wir natürlich an um zu fotografieren. Da wir in den letzten Tage ja nicht gerade von Sonnenstrahlen verwöhnt wurden, waren wir ganz wild darauf grüne Hügel im Sonnenschein zu fotografieren.





    Über diesen Teil unserer Route hatten wir uns überhaupt nicht informiert, da wir ja eigentlich über Salt Lake City nach Moab zurück fahren wollten. Ich hatte lediglich ein paar Infos über die Highlight dieser Strecke. Über diesen schönen Byway hatte ich noch nichts gelesen und so ließen wir uns einfach treiben. An den wenigen Stellen, an denen man Halten konnte, nutzen wir die Gelegenheit ein paar Fotos zu schießen.



    Manche Motive waren auch sehr verblüffend, so z.B. dieser Plastikelch. Eins war klar, diese Route war eine Erholung für unsere an graue Wolken und regen gewöhnten Augen. Was soll ich sagen, wir genossen diese Fahrt. Bei Pinedale endet der Wyoming Centennial Scenic Byway und geht in die US 191 über. Während der langsamen Fahrt durch Pinedale nutzte ich die Gelegenheit, während dem Fahren ein paar Fotos zu schießen. Was wir links und rechts sahen, gefiel uns ganz gut. Wir mögen diese verschlafenen Städtchen vor schöner Kulisse.



    Nicht nur die dunklen Wolken hatten uns mittlerweile verlassen auch die Temperaturen stiegen beständig. Wir hatten jetzt schon über 10 °C. Die Fahrt machte richtig Laune. Wir fuhren gemächlich über die US 191 und erfreuten uns der Landschaft. Da wenig Verkehr war, konnten wir auch immer mal halten, um das eine oder andere schöne Motiv festzuhalten.






    So gegen 17:00 Uhr näherten wir uns langsam Rock Springs. Dies schien ein größerer Ort zu sein, denn schon von der US 191 sahen wir die Ankündigungen vieler bekannter Motelketten. Dies schien ein guter Übernachtungsort zu sein. Wir waren sicher, dass wir hier kein Problem haben würden, ein Zimmer zu bekommen. Auf Anhieb gefiel uns das La Quinta Inn am besten. Trotzdem fuhren wir noch weitere Motels an um die Preise zu vergleichen, aber irgendwie war uns wohl schon klar, dass wir das La Quinta nehmen würden. Es war eine gute Wahl. Das Zimmer war groß mit zwei bequemen Betten, einer Kaffeemaschine mit Kaffee und kostenloses WLAN. Was will Frau mehr.
    Heute Abend hatten wir Lust auf Junkfood und so zog uns der JKF, mit seinem Fischangebot (jaja, ich meine Fisch), magisch an. Da wir, obwohl nicht bestellt, unser Essen zum Mitnehmen verpackt bekamen, nahmen wir es kurzer Hand mit aufs Zimmer und verputzten es dort mit Genuss, nachgespült wurde mit ein paar Bierchen.


    Gefahrende Meilen: 403


    Ciao beate :songelb:

  • Der Yellowstone NP ist einfach klasse. Wenn er nur nicht so weit oben liegen würde.
    Aber bei schönem Wetter kann ja jeder Urlaub machen :gg:
    Wir hatten vor ein paar Jahren im Juni zwar Nachtfrost, die Tage waren aber schön!


    Mußte jetzt doch mal schauen, wir waren am 11. Juni 08 in Animas Forks. Dort lag zwar Schnee, am Million Dollar war aber alles grün! Hättet also sicher nach Colorado fahren können!

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