Take it easy II – knieschonend durch 3 komma nochwas Corners

Zitat von Canyonrabbit

Ich habe das Geschnatter heute nicht gelesen und Dein Fazit zu der Tour vielleicht verpasst?

Ein offizielles Fazit gab's auch gar nicht. Das kam eher häppchenweise in der Diskussion.

Deine Zweifel kann ich sehr gut verstehen. Ich war mir auch nicht ganz sicher, ob ich das unbedingt machen muß, und ich war ja nun schon einige Mal in Durango und habe das bis dahin nie als absolute Notwendigkeit empfunden. Letztlich habe ich es aber nicht bereut. Klar, es geht schon über längere Abschnitte durch den Wald oder an Felswänden vorbei, aber es gibt auch wunderschöne Strecken, wo man Fluß und Berge und bunte Bäume sieht. Und letztlich ist halt einfach auch die Fahrt an sich ein Erlebnis.

Zitat von malenz

Och, das geht ja noch - dann schick bitte mal rüber

Alles klar, kommt.

Kannst ja erstmal das erste lesen und dann entscheiden, ob du die anderen auch noch haben willst.

Zitat von Canyonrabbit

Bei den ersten Besuchen hat es uns so gar nicht gereizt, aber irgendwann macht man es dann doch und findet es wahrscheinlich zumindest nett .

Genau. Wenn man in der Gegend nicht viel Zeit hat und noch nicht viel kennt, würde ich das jetzt auch nicht unbedingt empfehlen, aber wenn sich's anbietet, kann man die Gelegenheit schon mal ergreifen. Und es ist auch ganz schön, mal das Auto stehenzulassen und sich durch die Gegend schaukeln zu lassen.

Zitat von MFRB

Gibts das auch als Hörbuch?

Bisher nicht. Es war noch keiner zu faul zum Lesen.

Tag 7 – 14.10.2015

Durango-Santa Fe

Eigentlich wollte ich heute ja mal ausschlafen, aber ab halb sieben lärmen schon wieder die ersten Frühstücker herum. In dem großen Atrium hallt das aber auch furchtbar… Die hätten statt Glastüren lieber Lärmschutztüren einbauen sollen!

Nachdem ich noch ein bißchen herumgetrödelt habe, um den ersten großen Schwung abzuwarten, gehe ich frühstücken. Heute ist sogar Platz im Frühstücksraum. Es gibt wieder leckeres Rührei, einen Biscuit, Cranberrysaft und Kaffee.

Nach dem obligatorischen DA-Besuch checke ich die Lage, was Übernachtungsmöglichkeiten in Taos angeht, aber da ist fast alles dicht. Es gäbe schon noch Zimmer, aber wenn da so viel los ist, habe ich auch keine große Lust darauf. Also beschließe ich, mir den Schlenker zu sparen. Ich war ja schon ein paarmal dort, da muß es nicht schon wieder sein.

Heute komme ich erst um neun los, aber sooo viel habe ich eh nicht vor. Erstmal liegt eine etwas längere Fahrstrecke ohne nennenswerte Stops vor mir, denn das Chimney Rock National Monument hat schon geschlossen. Deshalb fahre ich erstmal durch bis kurz vor Pagosa Springs, wo ich mal kurz anhalte, um die schöne Landschaft mit einem eventuell noch von Albuquerque übriggebliebenen Ballon zu fotografieren.

Die Domizile einiger Leute, die hier wohnen, sind auch nicht von schlechten Eltern.

In Pagosa Springs parke ich in der „Old Town“ und begutachte erstmal einen weiteren Hubbel. Nicht so schön bunt wie der in Pinkerton Hot Springs, aber dafür kommt man besser hin. Diese Strukturen, die an Drachenschuppen erinnern, faszinieren mich immer wieder. Ist natürlich nicht so imposant wie im Yellowstone, aber riechen tut’s ähnlich.

Weil ich schon mal hier bin, schaue ich mich in der Umgebung der Hot Springs noch ein bißchen genauer um. Auf Baden habe ich bei diesem herrlichen Wetter allerdings überhaupt keine Lust.

Auf der 84 geht’s anschließend weiter gen Süden…

…und bald auch über die „Grenze“ zu New Mexico. Dann mach’s erstmal gut, Colorado! I’ll be back!

Die Landschaft ist genau wie in Colorado wirklich nicht unnett hier, aber oft so weitläufig, daß man sie gar nicht richtig auf Foto bannen kann. Naja, ein paar Motive finde ich trotzdem.

Bereits kurz nach Mittag komme ich in Chama an. Hier ist mal wieder der Teufel los. Ich glaube, wenn da nicht gerade ein Zug ankommt oder abfährt, ist das generell wie in einer Geisterstadt. Aber auch hier finde ich ein paar Fotomotive.

Nach einer halben Stunde habe ich alles gesehen, was es zu sehen gibt, und fahre weiter gen Süden. In der Gegend um den Galina Peak brennt’s ziemlich heftig, aber wie ich später herausfinde, ist das ein kontrolliertes Feuer. Puh, Glück gehabt… Das hätte sonst gewisse Gerüchte im wahrsten Sinne des Wortes wieder angefacht.

Ziemlich abrupt verändert sich die Landschaft, und es tauchen die ersten roten und orange-zitrone-vanille gestreiften Felsen auf.

Am Echo Amphitheater halte ich nur kurz und mache ein Bild aus der Ferne, weil das Licht eh grottig ist.

Dann geht’s weiter zur Ghost Ranch, wo ich mich auch ein bißchen vom Auto aus umsehe. Die Landschaft ist hier ja wirklich toll, aber auf das gruselige Seminarzentrum habe ich auch diesmal keine Lust.

Ein Stück weiter bewundere ich mal wieder die hübschen bunten Badlands direkt neben der Straße, die mich immer ein bißchen an die beim Paria Movie Set erinnern.

Der nächste schöne Ausblick wartet nach der nächsten Kuppe – ein toller Blick über den Chama River kurz vor Abiquiu.

Die Plaza Blanca spare ich mir heute, die kenne ich ja schon. Stattdessen mache ich einen kurzen Abstecher nach Abiquiu selbst und zu der hübschen Adobe-Kirche. Kenne ich zwar auch schon, ist aber nur ein Umweg von ein paar hundert Metern.

Gleich auf der anderen Straßenseite entdecke ich dann noch ein… äh… leicht renovierungsbedürftiges Anwesen. Was für Bastler, würde ein Makler sagen.

Gut 2 Meilen nach der Ortschaft wartet eine Location auf mich, die ich schon länger auf der Eimerliste stehen habe: die Poshuouinge Ruins. Bei mittlerweile 81° mache ich mich auf den Weg nach oben, wo man einen schönen Blick über diese unausgegrabene Pueblo-Ruine, die vermutlich zwischen 1375 und 1475 bewohnt war und etwa 600 Räume hatte (so in etwa soll das mal ausgesehen haben). Natürlich sieht man davon nicht mehr sehr viel; für jemanden, der sich nicht für die Ancestral Puebloans interessiert, ist das also kein Muß. Ich finde es trotzdem ganz interessant, und die Aussicht ist auch nicht übel. Leider ist der Trail sehr unwegsam und mit Steinen und Geröll überhäuft, so daß ich mich entschließe, nur etwa bis zur Hälfte zu laufen. Da gibt’s eine kleine Ramada, wo ich den Schatten und die Aussicht genieße. Sehr viel mehr würde man von ganz oben eh nicht sehen.

Bei bis zu 84° geht’s anschließend bei zunehmendem Verkehr gen Santa Fe. Entlang der Interstate gibt’s hier ja jede Menge Pueblos und Casinos, und die Brücken hier sind wirklich schön gestaltet, mit dem Namen des jeweiligen Pueblos und tollen Murals an der Seite.

In Santa Fe finde ich wie immer zielsicher das altbewährte Sage Inn. Hier quartiere ich mich für zwei Nächte ein; kostet 95$ pro Nacht plus Steuern, und 5$ für das Parken kommen noch dazu. Das ist schon mal ein erster Negativpunkt – welches andere Hotel/Motel, abgesehen z.B. von San Francisco, verlangt schon Parkgebühren?! Dummerweise kriege ich ein Upgrade auf einen King Room mit Kühlschrank, der zwar etwas geräumiger und komfortabler sein soll als die Standardzimmer, der aber auch im Erdgeschoß liegt. Normalerweise bin ich ja lieber oben (jaja, ich hab’s auch gelesen! ), aber ich denke, mein Knie ist sehr dafür, mal nicht das ganze Gerümpel die Treppen hochschleppen zu müssen. Allerdings muß ich erstmal zur Rezeption zurück und die Schlüsselkarte überprüfen lassen, weil die mich auch nach ca. 10 Versuchen nicht reinlassen will. Das Mädel an der Rezeption meint, das käme öfter vor und die würden sich in der Nähe von Autoschlüsseln & Co schon mal gerne deaktivieren. Na super. Lang lebe die moderne Technik! Und schwupps, ist Negativpunkt Nr. 2 da.

Naja, das Zimmer ist immerhin ganz nett.

Theoretisch könnte ich jetzt hetzen und das Shuttle um fünf nehmen, um in die Old Town zu fahren, aber das muß nicht sein. Hab‘ ja morgen auch noch Zeit. Also sortiere ich mich erstmal ein bißchen, schaue bei DA rein und nehme dann das Shuttle um sechs. Hm, vielleicht wäre doch das um fünf besser gewesen – das jetzige ist nämlich richtig schön voll. Was wollen die bloß alle in der Old Town?

Weil wir unterwegs noch eine Fahrgästin irgendwo absetzen müssen, dauert’s ein bißchen, bis wir zur Plaza kommen.

Da sind alle Straßen rundherum für Autos abgesperrt, weil gerade eine Serie mit dem Arbeitstitel „Graves“ gedreht wird.

Das Ganze interessiert mich jetzt nicht so brennend, deshalb bummle ich erstmal ein bißchen herum und erwische ein paar Gebäude (das La Fonda, die St. Francis Cathedral und die Loretto Chapel) mit wunderschönem Last-Minute-Licht.

Einen kleinen Shoppinganfall (3 Postkarten für 1$) kriege ich auch noch, und schon geht’s zurück zur Plaza...

...wo ich nochmal ein bißchen herumbummle...

...und dann plötzlich Nick Nolte am Cateringwagen stehen sehe. Huuuch! Ich wußte gar nicht, daß der noch lebt… Ich kann sogar ein schnelles Bild machen, bevor mir ein Aufpasser bedeutet (auf eine sehr nette Art), daß man das eigentlich nicht darf. Naja, erkennen tut man eh nicht viel. An die Bunte kann man sowas bestimmt nicht verkaufen.

Kurz nach sieben nehme ich das wieder knallvolle Shuttle zurück zum Hotel, wo man nachts auf dem Parkplatz direkt weihnachtliche Gefühle kriegt. Jetzt weiß ich auch, wofür die die 5$ Parkgebühr nehmen!

Nachdem ich wieder mal bei DA reingeschaut habe, rufe ich meinen Kumpel Peter in Albuquerque wegen einem möglichen Treffen an, aber der hat leider keine Zeit. Naja, ich denke, mir fällt trotzdem was ein, das ich dort unternehmen kann!

Gefahrene Meilen: 220

Unterkunft: Santa Fe Sage Inn – Preis: 95$ plus tax plus 5$ Parkgebühr – zwar gute Lage (zur Old Town kann man auch zu Fuß gehen) und kostenloser Shuttleverkehr tagsüber (auf Anfrage, stündlich), aber ansonsten leider nicht mal das, was es mal war; kein besonders gutes Frühstück, Extrakosten für Parkplatz usw.

schnatterfrei zum nächsten Tag

Zitat von WeiZen

Und bist Du nun im Bild zu Sehen demnächst?

Ich hoffe nicht.

Zitat von WeiZen

Ich war ja mal auf einer Star Treck Convention und hatte da schon mein Problem damit, das die die im realen Leben etwas anders aussehen.

Ja, so ohne Uniform...

Ich war mal auf einer Galactica-Convention (lange bevor's die neue Serie gab) - das war auch interessant, wie die 20 Jahre nach der Serie aussahen.

Zitat von Westernlady

Habe aufgeholt Claudia

Zitat von Westernlady

Die Fahrt entlang dem Million Dollar Highway ist einfach nur traumhaft. Da kann man ja quasi nicht vorwärts kommen!

Ja, ich war fast froh, daß ich auf der Strecke mit den Baustellen nicht stehenbleiben konnte - sonst wäre ich vermutlich erst nachts in Durango angekommen.

Zitat von Westernlady

Da wird mir schon beim Foto gucken mulmig

Ja, der Streckenabschnitt hat's schon in sich.

Zitat von Westernlady

Gilt sowas schon als Shoppinganfall?

Bei mir schon.

Zitat von Westernlady

Das waren drei schöne Tage, ich kann von der Laubfärbung einfach nicht genug bekommen

Geht mir genauso.

Zitat von Saguaro

War das der im Anzug mit Rückenansicht?

Der, der dasteht, als hätte er Wackelpudding in den Knien.

Zitat von Saguaro

Ob kontrolliert oder unkontrolliert, Claudia ... wenn du in der Nähe bist, brennt's halt

Zitat von Saguaro

Mir geht's wie Ulli: Ich kann zigmal am Flughafen von L.A. sein und erkenne keinen Promi, es sei denn, der Pocher steht neben mir und macht's Maul auf .

Kann man da überhaupt noch entspannt in den Flieger steigen?

Zitat von Saguaro

Ich denke, Alkohol trifft's eher

Da könntest du recht haben.

Zitat von Saguaro

Das war nach der Landung beim Einreihen zur Immi.

Ach du lieber Himmel - was für ein Start in den Urlaub.