Deep South Tour: 23 Tage durch die Südstaaten in 2014

Tag 18 / 16.10.: noch ein Tag am Wasser
entlang der Golfküste bis Tallahassee

Ein neuer Morgen. Blick aus dem Fenster. Wir sind in Florida, also: SONNE!

Das Candlewood bietet kein Frühstück, aber wir haben ja Vorräte.

Um 08:10 Uhr fahren wir bei 21° C ab.

Schon 25 Minuten später stoppen wir als wir einen öffentlichen Zugang zum South Walton Beach entdecken.

Der Sand ist irre. Fein wie Puderzucker und fast weiß. Es heißt ja, hier seien die schönsten Strände Floridas. Wir haben keinen Vergleich und sicherlich gibt es da Tausend verschiedene Meinungen, Erfahrungen und Vorlieben, aber das ist hier schon sehr sehr schön und auch die Orte drum herum sind klein und nett.

Auch hier halten wir natürlich wieder die Füße in den lauwarmen Golf von Mexiko.

Nach einer ¾ Stunde reißen wir uns wieder los und fahren weiter.

Um 09:54 Uhr erreichen wir Laguna Beach. Hier hatte ich mir einen Laden direkt am Strand notiert auf den ich via Internet gestoßen war: Thomas Donut and Snack Shop.

Hier sollen die Leute für die frischen Donuts Schlange stehen und Seafood gibt es auch.

Der Laden ist tatsächlich nur von der Straße vom Strand getrennt und hat schon Kundschaft.

Dies ist nur die Hälfte des Fensters mit Donut-Auslage:

Wir kaufen uns je zwei mit Lime Pie und dann noch 1x Himbeer und 1x Apfel und genießen dies auf den Bänken mit diesem Blick:

Extrem frisch, extrem köstlich! Sehr zu empfehlen!

Bei der Weiterfahrt kommen wir durch Panama Beach durch. Das ist der touristischste Ort. Hier gibt es auch einige hässliche Hochhauskästen, viele Fastfoodläden, Entertainmentangebote, Shops für Surfer etc.

Ripley’s Believe it or not:

Wonderworks:

Alle anderen Orte vorher und hinterher sind kleiner und IMHO wesentlich netter.

Was allerdings total cool aussieht, sind die diversen Minigolfplätze an denen wir vorbei fahren. Da sind originelle Sachen dabei. Hätten wir mehr Zeit, wäre das sicher eine Option. Aber unter 2 Stunden Zeit macht das keinen Sinn.

Goofy Golf soll einer - wenn nicht gar DER - älteste Minigolfplatz der Küste sein:

Panama City Beach Parkway:

Um 11:25 Uhr landen wir bei nun 24 °C in Mexico Beach:

Auch hier finden wir einen Parkplatz samt öffentlichem Zugang zum Strand:

Hach, Urlaubsfeeling pur!

On the road again:

(Senorflecken, ja, gerade auch bemerkt )

Und dann das:

Äh, Bären??!! Hier?? An der Golfküste??!!

Gut. In Nashville gab’s ein Murmeltier, warum nicht an Floridas Küste einen Bären…

Wir haben aber natürlich keinen gesichtet.

John Gorrie Memorial Bridge:

Kurz vor St. George Island wechseln wir mal wieder die Zeitzone und verlieren eine Stunde.

Bei der Bryant Patton Bridge gibt es Warnschilder, dass Vögel tief fliegen!

Tatsächlich – ein Pelikan!

Blick voraus auf unser nächstes Ziel: St. George Island mit dem Cape St. George Light:

Der Leuchtturm stand hier 153 Jahre bis er im Oktober 2005 – einige Monate nach einem Hurrikan - ins Meer stürzte. Man hat die Reste geborgen, neu aufgebaut und seit 2008 steht hier wieder ein neuer Leuchtturm. Er ist allerdings nicht mehr ganz so nah am Wasser positioniert.

St. George Island ist eine wirklich kleine Insel. Wir schauen uns dennoch mal um, ob wir was strandnah für das Mittagessen finden.

Dabei stoßen wir auf das Blue Parrot Oceanfront Cafe:

Bei so einer Aussicht kann man sich doch gut mal niederlassen, oder?

Wir wählen beide Burger mit gegrilltem Thunfischfilet – köstlich!!!

Herrlich entspannt ist es hier. So lässt es sich aushalten.

Ich bin eigentlich kein großer Strandgänger, aber so schön leer wie es hier ist, könnte ich es gut mal einen halben Tag in einem Strandstuhl aushalten und das Rauschen des Meeres, den leichten Wind und die angenehme Sonne genießen.

Um 14 Uhr fahren wir wieder von der Insel zurück auf’s Festland. Der nächste Halt ist 2 Stunden später in Carabelle an der kleinsten Polizeistation der Welt, nämlich folgender Telefonzelle:

Das Thermometer ist mittlerweile auf 28° C angestiegen.

Unser Übernachtungsquartier ist heute in Tallahassee.

Bevor wir jedoch einchecken fahren wir ein Stück der Old St. Augustine Road ab. Es ist eine der berühmten Canopy Roads der Stadt.

In Canopy Roads stehen mit Moos bewachsene Eichen, die sich über die Straße biegen und eine Art Dach bilden, unter dem man durchfährt.

Um 17:45 Uhr erreichen wir unser Hotel Hilton Garden Inn und das wird das beste Hotel der Tour. Ja, es schlägt noch das Embassy Suites von Chattanooga.

Zimmerausblick:

Wir sind noch so voll von den riesigen Tuna-Burgern, so dass das Abendessen ausfällt.

Bei CNN verfolgen wir interessante Berichte über das Debakel in einem Krankenhaus in Dallas bei der Behandlung eines Ebola-Patienten. Zwischenzeitlich ist auch eine Schwester infiziert. Unfassbar!

Es war heute ein wirklich toller Tag. Die beiden Tage an der Golfküste haben uns extrem gut gefallen.

Gut und gern hätten wir hier noch einen dritten Tag brauchen können – vielleicht um tatsächlich mal ein paar Stündchen einfach nur am Strand abzuhängen.

Aber wie so oft: man will so viel sehen und Prioritäten sind zu setzen.

Gefahrene Kilometer: 333
Hotel: Hilton Garden Inn Tallahassee Central, Tallahassee, FL

Zitat von USSPage

Bevor ich richtig lese muss ich mal schreiben, dass ich Foto 4 und 6 einfach super cool finde.

Ja, die Fotos mit den Stühlen... die mag ich auch besonders. Die standen aber auch extrem dekorativ da rum. Ich habe da gleich auch noch ein Hochkantfoto gemacht. Das macht sich gut als Cover vom Fotobuch

Zitat von betty80

Ist richtig schön dort.

Allerdings!

Zitat von WeKa

Ich denke wir werden uns eine Woche in der Gegend um Pensacola aufhalten.
Miramar, Orange Beach oder Fort Walton.

Beneidenswert. Man könnte schlechtere Ecken wählen, glaube ich

Zitat von bbb

Ich freu mich jeden Tag auf Deine Fortsetzung und bin noch nie Enttäuscht worden, Deine Fotos sind klasse und Dein Bericht liesst sich sehr unterhaltsam, vorallem bin ich froh gings Dir entlich gesundheitlich besser.

Hallo ich freue mich, dass Du Dich als bisher stiller Leser meldest und Dir der Bericht gefällt und auch noch ein paar Infos dabei sind für die eigene Reise.

Zitat von BA64

Ach ist das schön. Tolle Fotos von der Golfküste.

Dankeschön. Es ist nicht schwer, da schöne Motive zu finden.

Zitat von Ina

Offensichtlich ist die Kriminalitätsrate in Carabelle recht niedrig

Sieht ganz so aus, Ina!

Zitat von Ina

Die Golfküste muß wirklich wunderschön sein

Also wir haben ja nur die 2 Tage gehabt, aber das gefiel uns echt sehr. Sooo schön hatte ich es mir gar nicht vorgestellt.

Zitat von Les Paul

2 tolle Tage, tolle Fotos und das Fernweh ist groß nach einer Gegend die uns sehr gut gefallen hat.

Urlaubsfeeling pur, gell?

Zitat von Canyonrabbit

Was für wundervoller Strand, was für schöne Bäume, was für ein schöner blauer Himmel dazu....mach' nur weiter so

Ok, mach ich.

Zitat von USSPage

Ok, Florida ist doch nicht so schlimm. Ne Quatsch beiseite, ich kann Florida ehrlich gesagt auch nicht so viel abgewinnen, aber das was du hier zeigst gefällt mir sehr gut.

Ja, Florida tut gar nicht weh
Im Gegenteil. Bei mir ist es jetzt ziemlich weit hoch auf die Liste gerutscht. Vorher war es sehr weit unten - fast sogar außerhalb der To-Do-Liste. Das hat sich jetzt doch ziemlich geändert. Ich bin neugierig geworden...

Tag 19 / 17.10.: von der ältesten zur blödesten Stadt
St. Augustine - Jacksonville

Ein neuer sonniger Tag wartet auf uns.

Das Frühstück im Hilton Garden Inn ist nicht gratis. Man kann aus einer teureren Variante wählen, bei der man auch warme Eierspeisen erhalten kann oder der „Continental“-Variante, die wir nehmen, denn uns reicht heute das Angebot an Brotwaren und Obst.

Bei 23° C fahren wir um 8:40 Uhr ab.

Wir hatten ursprünglich vor, Tallahassee anzusehen. Als wir dann aber ein paar Fotos von St. Augustine sahen und feststellten, dass dies in einer machbaren Entfernung liegt, disponierten wir um. Wir werden Tallahassee außen vor lassen und die älteste durchgehend bewohnte Stadt der USA besuchen.

Da das doch erstmal eine ordentliche Fahrstrecke ist, wählen wir die schnellste Variante über die I-10, vorbei an Jacksonville. Hierhin werden wir heute Abend zum Übernachten zurückkehren.

Einen Blick auf die Skyline gibt’s schon mal:

Nach 3 ½ Stunden Fahrt erreichen wir St. Augustine bei 26° C und parken im Parkhaus gegenüber des Visitor Centers. Die Tagesparkgebühr von 12 $ wird gleich bei Einfahrt abkassiert.

Selbstverständlich schauen wir auch gleich mal in das gegenüberliegende Visitor Center und holen uns hier einen Plan der Altstadt.

St. Augustine wurde 1565 vom Spanier Pedro Menéndez de Aviés gegründet. Es war einst für über 200 Jahre die Hauptstadt von Spanish Florida.

Die „Hauptstraße“ der Altstadt ist die St. George Street. Auf diese läuft man auch unweigerlich zu, wenn man vom Visitor Center kommt.

Wir sind zunächst enttäuscht, denn es wirkt extrem kommerziell. Die Läden sind sehr touristisch.

Aber es wird dann doch etwas netter – speziell auch in den Seitengässchen. Wir freunden uns langsam an und sind dann doch zufrieden, dass wir hier hingefahren sind.

Ältestes hölzernes Schulhaus:

Im Cafe del Hidalgo legen wir eine Lunchpause ein. An einem Counter bestellt man sein Essen und zahlt es auch sogleich.

Wir bestellen ein Panini Mona Lisa und ein Sicilian Tuna. Dies fertig ein junger Typ in aller Seelenruhe frisch für uns. Und… er hat’s drauf . Die Teile sind sehr köstlich und machen pappsatt.

Köstliches Eis haben sie hier auch noch. Wir beobachten ständig Leute, die reinkommen, 5-6 Sorten durchprobieren, alles köstlich finden und dann gehen ohne was zu kaufen. Also wirklich!

Weiter geht’s zur Plaza de la Constitucion, dem ältesten öffentlichen Platz der USA:

Dieser befindet sich heute in der Hand einer riesigen deutschen Bikergruppe.

In die Cathedral of St. Augustine schauen wir auch kurz rein. Hier finden jedoch gerade Sanierungsarbeiten statt, so dass man nicht umher laufen darf.

Das nächste Foto zeigt ein 1887 erbautes Gebäude, das einst das Alcazar Hotel beherbergte und heute Heim des Lightner Museums ist:

Es zählt – ebenso wie das gegenüber liegende Flagler College zu den ersten Gebäuden der Welt, die mit Gussbeton errichtet wurden. Beide Gebäude stammen von denselben New Yorker Architekten.

In den Innenhof des Lightner Museums kommt man auch ohne Eintritt zu bezahlen.

Nebenan befindet sich das Hotel Casa Monica:

Gegenüber steht das Flagler College. Der Campus zählt zu den imposantesten der USA. Erbaut wurde das Gebäude 1888 zur Nutzung als Ponce de León Hotel.

Auch hier ist der Innenhof frei zugänglich.

Wir laufen durch Seitenstraßen parallel zur St. George Street zurück zum Parkhaus.

Nach 3 Stunden Spaziergang durch die Stadt steigen wir wieder ins Auto und fahren auf die St. Augustine vorgelagerte Insel.

Die Fahrt führt über die Bridge of Lions:

Eigentlich wollen wir uns gern das St. Augustine Lighthouse mal näher von außen ansehen, aber das ist total abgeschirmt. Ohne Eintritt (9,95 $) kommt man nicht nah ran.

So belassen wir es bei einem Foto durch die Bäume hindurch:

Wir drehen um und fahren auf die schöne Scenic Road A1A entlang des Atlantiks Richtung Jacksonville. Hier ein paar Impressionen:

Und dann erreichen wir Jacksonville und seine Monsterbaustelle, die in unmittelbarer Nähe zu unserem Hotel liegt:

Wir nächtigen im Hampton Inn Jacksonville Downtown I-95, das wir um 17 Uhr bei 28° C erreichen.

Im Hotel ist die Hölle los. Garth Brooks tritt heute in Jacksonville auf. Zig Damen und Herren mit Country/Cowboy-Klamotten auf Hängeständern schieben sich durch die Lobby und zum Aufzug. Ziemlicher Trubel hier!

Hampton Inns waren bisher immer klasse. Der erste Blick ins Zimmer ist auch okay…

… aber was ist da am Fenster?

Hier gab es wohl einen Wasserschaden und man hat vergessen, das Ganze wieder auszubessern.

Wir überlegen, ob wir reklamieren sollen. In Anbetracht dessen wie voll das Hotel offenbar durch die Konzertbesucher ist, dass wir nur eine Nacht bleiben und der Schlaf- und Badbereich in Ordnung sind, entscheiden wir uns dagegen.

Unweit des Hotels befindet sich der St. Johns River mit Blick auf Downtown Jacksonville.

Leider wird die Waterfront gerade neu gepflastert, so dass der Zugang nicht möglich ist.

Es bleibt nur ein Blick über den Zaun:

Und weiter zum Friendship Fountain, wo es leider keinerlei kostenfreie Parkmöglichkeit gibt.

Also nur schnell rausgehüpft, 2-3 Fotos und wieder zurück ins Auto.

Da es im Umfeld des Hotels leider außer einem überteuerten Ruth’s Steakhouse keine Essensmöglichkeiten gibt, fahren wir zu einem Outback Steakhouse. Eigentlich haben wir echt keinen Nerv mehr zum Fahren durch das ganze Baustellengewirr, aber die Vorräte sind ziemlich aufgebraucht und wir haben Hunger.

Zur Vorspeise teilen wir uns köstlichen Ahi Tuna:

Anschließend gibt’s Sirloin Steaks:

Lecker!

Um 20:40 Uhr sind wir wieder zurück im Hotel.

Es war ein langer Tag mit viel Fahrerei. Hätten wir uns Tallahassee statt St. Augustine angesehen, wäre das weniger gewesen. Aber wir sind trotzdem ganz zufrieden mit dem Tag.

Aber wieso betitele ich Jacksonville als „blödeste Stadt“? Weil das Hotel und dessen Umfeld einfach gar nicht schön war (Baustelle, keine Restaurants, Beton überall) und wir uns auch mehr von der Location des Friendship Fountains und der Waterfront versprochen hatten. Letztlich haben wir Downtown Jacksonville aber nicht gesehen. Da mag es durchaus netter sein. Zeit haben wir uns dafür nicht genommen.

Gefahrene Kilometer: 443
Hotel: Hampton Inn Jacksonville Downtown I-95, Jacksonville, FL

Zitat von betty80

War das Absicht?

Ja. Hatte ich mir vorher angesehen. Kein großes Interesse. Wir haben es bei den nur sehr begrenzt mit dem ganzen Militärkram und wollten lieber an den Atlantik.