Wilderness Tour 2011 – Eine Winterreise im Mai

Zitat von Keilusa

Gibt es dazu auch ne Wanderbeschreibung?

Onkel Fritz war auch schon da. Zehrer Arch Canyon
Aber das war endlich mal ein Arch, wo ich wissentlich mal vor ihm gewesen bin. Was ja nicht ganz einfach ist.
Es gibt dort mehr Sand, als es in Fritz Beschreibung klingt, durch den Creek darf/soll man nicht wandern, sondern den Jeep Trail benutzen.

Aber im Grunde braucht es keine Beschreibung. An der UT-95, die Straße von Blanding nach Natural Bridges, steht vom Moki Dug Way/House if Fire kommend, inzwischen ein Schild "Arch Canyon 2 Meilen".
Spätestens dann, wenn die 95 steil nach oben geht, weis man, das man vorbeigefahren ist.
Dann sind es 2 Meilen bis zum Parkplatz, für normale SUV ist hier eigentlich Schluß. 2010 standen allerdings 2 Wohnwagen noch auf der anderen Creek Seite.
Ab hier kann man sich nicht verlaufen, man folgt dem Jeep Trail immer am Bach entlang, es gibt keinen Abzweig. Die anderen Wege die Google hat, gibt es nicht.

Man braucht ordentlich Bodenfreiheit, wenn man weiter fahren will, um den Creek bei dem Wasserloch zu queren, die Spurrilen sind sehr tief. Dort ist sehr lange immer Wasser.

Zitat von beateM

Wieviel Kilometer/Meilen seid ihr geradelt?

2 Meilen ab UT-95, dann 7,5 Meilen (13 Kilometer) bis zum Cathedral Arch am Ende des Jeep Trails.
Dann noch 1-1,5 Meilen zum Angel Arch.
Alles Oneway, also 18 Meilen Roundtrip ab Trailhead.

Zitat von Westernlady

Das ist eine wirklich wunderschöne Ecke, die ich leider gar nicht kenne.
Und Ihr hattet ja auch richtig Glück mit dem Wetter

Ja unglaublich toll, rote Stein, mit Bach und grünen Bäumen. Im Mai sollte man bis 4 Uhr dort gewesen sein, danach liegen die Arches im Schatten.

Zitat von Raven

Das nenne ich mal Wetterbeeinflussungstaktik.

Das früher funktionierte, kann heute doch nicht falsch sein.

Zitat von Raven

Huch, da hab' ich zuerst was anderes gelesen.

Fur*en?

Zitat von Raven

Manche würden das als Luxusproblem bezeichnen.

Nö, das ist harte Arbeit.

Zitat von Raven

Traumhafte Gegend, und dann auch noch diese tollen Licht/Wolkenstimmungen, einfach herrlich.

Außerhalb des Canyon muss es arg windy gewesen ein.

Zitat von Canyonrabbit

Hut ab vor der Leistung, diese Strecke auf diesem Untergrund zu bewältigen Sieht echt heftig aus.

Wenn es vorher geregnet hat, ist es recht angenehm. Dann ist die obere Kruste regelrecht hart geklopft. Sobald da ein ATV durchpfügt ist alles wieder ein Sandkasten.
So war es 2010 und da war durchgehend Wasser im Bach.

Zitat von Canyonrabbit

Aber es scheint, als ob Ihr echt Freude an so etwas hättet.

Yes, Yes. Die Bedingungen waren perfekt.

Zitat von USSPage

Ach nee bitte keine Felsmalereien.

Du bist durch Künstler? Du musst doch den indianischen Expressionismus wertschätzen.

Zitat von USSPage

Aber dann wurde es richtig toll. Für einen Tag zum wandern wohl zu weit und dann noch die Anfahrt.

Ja eins der Top 3 Highlights der Tour.

Dürfte aber auch nicht weiter sein als White Domes, nur deutlich einfacher.

Zitat von MsCrumplebuttom

Die Radtour klingt toll.

Ja Dank des Regens am Morgen waren die Bedingungen perfekt.

Zitat von Keilusa

das heißt wir müssten schon ab der Straße los laufen.

Nein die 2 Meilen bis zum SP Sign von der 95 könnt Ihr noch fahren. Die Straße ist prima. In beiden Jahren hatte die kein Washboard.

Zitat von Keilusa

Genau, bei uns steht die Rundwanderung im Natural Bridges NM an erster Stelle

Ganz ehrlich? Die Brücken siehst Du alle von oben, zur letzten kann man schnell prima einfach hinlaufen.
Der Canyon hat ein eindutigen höheren Wow Effekt. Meine Meinung.

Zitat von zehrer

Gruß vom Onkel

Willkommen an Bord Onkel Fritz.

Zitat von Buerzelpeter

Es scheinen ja auch nicht sehr viel Leute dort unterwegs gewesen zu sein.

Und das waren noch Lokals.
2010 haben wir zwei getroffen, diesmal die 6 von den drei Quads und die zwei Jungs im Van.

Zitat von utah-fan

Ich lese ja die ganze Zeit schon mit

So, so
Jetzt kenn ich die Maus die am Käse genascht hat.

Willkommen an Bord

Zitat von utah-fan

dass dieser Tag ganz super ist und das Video ist absolute Spitze

Ist auch eins unser persönliches Highlights.

11. Mai 2011 Canyonlands NP Needles District

ca. 93 Meilen

11. Mai 2011 Canyonlands NP Needles District

Heute werden wir weder von der Sonne, noch vom Regen, noch vom Hagel geweckt. Wir stehen im Schatten, da scheint keine Sonne. Es ist ein sonniger Morgen der uns erwartet.

Als wir Richtung 95 fahren, sehen wir hinter uns eine dicke dunkle Wolkenwand über den Bergen.

Wir fahren wieder nach Blanding, shoppen aber diesmal nicht und fahren somit durch bis Monticello. Auf der US-191 scheint es regen Wildwechsel zu geben. Eine Infotafel weist nicht nur darauf hin, sie listet auch die Unfälle auf. Seit vorgestern, wo wir von Mesa Verde kamen, sind zwei Unfälle dazu gekommen. In Monticello meint das Navi wir sollen links abbiegen. Hmm, die UT-211 kommt doch erst viel später?!? Egal, Navis haben immer recht. Nun nicht immer, aber immer öfter und in unserem Fall schon. Eine schöne Forest Road führt uns über die Nordhänge des Abajo Peaks. Noch schöner wäre es gewesen, wenn die Natur hier oben nicht immer noch in Winterschockstarre verharren würde. Kein Blatt an den Bäumen, aber die Aussicht ist gigantisch, unter uns jagen die Regenschauer über das Land, wir standen in der Sonne.

Seit meiner allerersten USA Reise und dem damit verbundenen Studium von Reiseführern ist mir der Newspaper Rock ein Begriff. Unzählige Male bin ich auf der US-191 daran quasi vorbei gefahren, nun nach 22 Jahren komme ich nun an ihm direkt vorbei, also muss ich auch anhalten. Ist ja auch eine schöne Kritzelei. Frau B meint, das ist bestimmt ein Forum aus vergangenen Zeiten, wo die Reisenden ihre Erlebnisse hinterließen.

Lange halten wir uns nicht auf und nach ein paar Kilometern kommt schon das Tagesziel in Sicht, Canyonlands. Und das Wetter scheint auf unserer Seite zu sein, auch dort klafft eine Lücke in der Wolkendecke. Wie ein Scheinwerfer scheint uns die Sonne zu folgen

Da wir am VC vorbei kommen, halte ich kurz und erkundige mich nach dem Lost Horse Canyon zum Angel Arch. Pech gehabt, ist wegen Quick Sand gesperrt, auch für Radfahrer.

Weiteres Problem, am Squaw Valley Campground ist auf beiden Loops kein Plätzchen für uns frei. Und absolut blöd, die Parkplätze zu den Wanderwegen sind derartig wenig und obendrein nur für Pkw bemessen. So parke ich notgedrungen das Klo zu, da ist noch Platz.

Dann packen wir uns das lebensnotwendige auf den Rücken, Cola und Kamera. Wir folgen dem Big Springs Trail nach Süden, Chesler Park ist uns zu Fuß schlicht zu weit, zudem ist ja schon 12:45 Uhr bis wir überhaupt los kommen. Als wir losziehen ist es bedeckt, aber immer wieder kommt die Sonne. Das immer wieder dauert immer länger.

Dann sind wir aus dem kleinen Canyon aufgestiegen, fern im Norden liegt Island in the Sky und grüßt herüber.

Um uns herum hängen dicke Wolken, besonders duster ist es Richtung Westen.

Unüberwindlich ragen dann Felsen vor uns auf und ein einsamer Wanderer kommt in Sicht. Wer erkennt ihn und Frau B?

Der einsame Wanderer erpuppt sich als Wanderin! Ratlos steht sie vor der Felswand und kann nicht glauben das dies der Weg seien soll. Aber die Cairns sprechen eine deutliche Sprache. Nützt aber nichts, sie kommt dort nicht hoch, ihre Sohlen scheinen zu hart zu sein, die Stöcker von ihr ehr sinnlos. Mit meinen weichen Straßenschuhen klebe ich förmlich am Felsen, wie eine Fliege an der Wand. So gehe ich vor, halte ihr ihre Stöcker hin und spreche sie nach oben.
Das klappt dann auch. Diese Mini Wave ist der Weg.

Wie ein riesengroßes Amphitheater liegt Canyonlands zu unseren Füßen. So ein riesiges Halbrund ist mir noch nicht untergekommen, Gigantomanie der Natur.

Aber es geht noch höher.

Hinter der obigen Finne spiegelt sich das Halbrund. Wie eine gigantische Wave öffnet sich der Blick zu den La Sal Mountains bei Moab. Sie sind mal wieder kurz zu sehen, bevor sie wieder von Wolken verhüllt werden.

Noch ein letzter Blick zurück, hier kamen wir hoch,

und hier geht’s irgendwie runter, die Finne von der anderen Seite.

Hier geht es wieder nach unten.

Und selbst hier in der Steinwüste, gibt es Leben.

Klein ist frau im hier und jetzt als Mensch, mein persönliches Highlight in diesem Urlaub.

Unten im Grünen stoßen wir tatsächlich auf Wasser! Das hätte ich nun nicht erwartet.

7,6km haben wir also in 3 Stunden hinter uns gebracht. Es ist 15:40 Uhr und der Druid Arch lockt. Nur noch 8,9km Oneway, ein Klacks.
Wir kennen unsere Grenzen und wir haben ja noch 4,5km auf dem Squaw Flat Trail vor uns, sagt das Schild.

Die letzten ca. 1,5 Meilen sind dann sandig, ähnlich wie zu den Calf Creek Falls.

Von hier kamen wir

nach hier müssen wir.

Ganz links im Bild, der Felsen, sieht er nicht aus wie ein Wanderschuh?

Um 17:15 Uhr haben wir endlich wieder festen Boden unter den Füßen und gehen über den CG Loop zurück zum Womo. Wie beneiden diejenigen, die hier einen Platz bekommen haben.

Auf dem Weg zurück, ein kurzer Fotostop am Shoe Rock.

Direkt hinter der Parkgrenze zweigt eine Gravelroad zum CG Needles Outpost ab. Abenteuerliche Geschichten gibt es dazu im www, wir können keine zum Besten geben. Wir sollen uns einen Platz aussuchen und dann Bescheid sagen.

Unsere Aussicht:

Da es nahezu windstill ist, verbrenne ich zum ersten Mal etwas Holz, was wir ja schon seit Tagen spazieren fahren. Auch der Generator muss mal wieder was leisten und Strom liefern, die Speicherkarten wollen geleert werden und das mach ich nur mit Netzstrom und nicht im Akkubetrieb des Notebooks.

Netter Tag war das heute mitten im Regenloch des Westens. Wir sind wohl im Auge des Systems.

Der Trail laut Guugle:

Video des Tages

Zitat von Raven

Aber wenn man sich's recht überlegt, gar nicht so abwegig.

Zitat von Raven

rotes T-Shirt

Pink bitte, pink.

Zitat von Raven

Solange er nicht auch so riecht...

Wir hatten Westwind, so blieben wir verschont.

Zitat von Westernlady

Von dem Trail, den Ihr heute gemacht habt, hab ich noch nie was gehört.

Wie auch nicht.
Ich weis nun, das Druid Arch für uns eine Tageswanderung ist. Eine wo nach ich dann alle viere von mich strecke werde, wie der Künstler dieses Bildes.
Zwischenablage-2.jpg

Zitat von Westernlady

Nur bei den Wolken wären es mir bange gewesen.

Warum? Die tun einem doch nichts. Ich bin nie auf den Gedanken gekommen, das es regnen könnte, zudem wurde das Wolkenloch über uns immer größer.

Zitat von MsCrumplebuttom

Das Bild ist top!

Danke schön.

Zitat von MsCrumplebuttom

Ich habe den meinen Eltern für ihre Tour im Mai in ihren Reiseführer geschrieben.

Ja der felsen war damals ganz bestimmt pulitzerpreis verdächtig.