Raketenwurm IV - Mission to Moab

Zitat von wundernase

Es ist klasse, mit Euch zu reisen, André: Die Tour, die Fotos und vor allem der Text sind wirklich toll Ganz herzlichen Dank dafür

Huch, jetzt werd ich ganz verlegen.

Zitat von wernerw

Ihr seid daran vorbeigekommen: Nachdem ihr den Chesler Park fast ganz durchwandert hattet, wo es dann wieder bergauf geht, bevor es kurz steil nach unten geht. Da ist ein Schild. Dort geht es (von euch aus gesehen) links wieder runter Richtung Devils kitchen. Aber halt eben auch Richtung Joint. Auf dem Schild weist der Weg zum Joint aber auf den Trail, auf dem ihr gerade gekommen seid.

Ich sags ja, da kann man sich nicht verlaufen. Aber ich hab natürlich leicht reden, weil ich aus der anderen Richtung gekommen bin so toll bin.

Zitat von jolly

Als ich den Wegweiser auf dem einen Foto gesehen hatte, hab ich mich daran erinnert, dass bei unserem ersten Besuch in der Ecke 2005 noch die guten alten Holzschilder dort standen, die fand ich irgendwie schöner und passender.

Stand da das gleiche drauf?

Zitat von Juniper

Ich glaub nicht, dass die Sonne da noch so viel gerissen hätte.

Ich gebs ja ungern zu, aber wahrscheinlich hast Du recht.

Zitat von Juniper

Aber dort gibt es auch einige Arche, wo kommen die dann her?

Illegale Einwanderer.

Zitat von Juniper

Wie lange wart ihr unterwegs bis dorthin?

Von wo? Von DP1? Sechs Stunden. Ja, ich weiß, viel zu lang und weicheimäßig, aber wir haben oft Pause gemacht, um die tolle ganz nette Landschaft anzuschauen. Und einmal, um der Frau gut zuzureden, die Angst hatte, dass Ihr Mann sie noch bis zum Druid Arch schleppen will.

Zitat von Juniper

Das würde ich nicht mal trinken

Your loss.

Zitat von Juniper

Auch wenn das Wetter euerer Meinung nach nicht so mitgespielt hat, war das zusammen mit dem vorherigen Tag ein tolles Erlebnis

Zitat von Haiko

Vielleicht habt Ihr schnell noch einen Werner gemacht !?

Einen Werner? Welchen Werner? Gibt ja jetzt zwei hier.

Zitat von Haiko

Na hoffentlich kommt nicht wieder ein Ranger und wirft die Steine zurück zur Mutter Natur.

Hier nicht, hier darf man wie verrückt Steine verrücken.

Zitat von Haiko

Jetzt muß ich erst mal schauen was Onkel Google dazu sagt.

Onkel Google? Nie als Kind Saurierfan gewesen?

Zitat von Haiko

Irgentwie kommt mir das mit den gesenkten Köpfen und den Hüten vor wie bei " Hör mal wer da hämmert " Ich sage nur Wilson.

Zitat von Haiko

Das geht nicht genauer ? Ich meine ich zähle auch immer noch an der Hand ab. Aber 2 oder 3 bekomme ich auch so hin

Da waren doch nicht auf jeder Campsite genau gleich viele Zelte.

Zitat von Haiko

Ich meine gut das Zeug schmeckt echt eckelig.

Sagt der, der nur bei McDonalds isst. :P

Zitat von Haiko

Das Foto ist heute mein Favorit.

Welches?

Zitat von Caro

Auschlafen muss zwischendurch auch mal sein.

Gewöhnt Euch aber nicht dran.

Zitat von Elke

Ich hoffe, Du siehst es mir nach ...

Klar. Lass Dir Zeit, der Bericht läuft ja nicht weg.

Zitat von sarahbonita

....aber man kann halt nicht alles haben im Leben

Ja, leider. Aber wieso eigentlich nicht?

Zitat von Juniper

Zitat von »PhilippJFry«
Und einmal, um der Frau gut zuzureden, die Angst hatte, dass Ihr Mann sie noch bis zum Druid Arch schleppen will.
Was ist das für ne Story? Hab ich das was überlesen?

Nö, nix überlesen. War mir grad wieder eingefallen. Da war ein Paar unterwegs und der Mann wollte in die Richtung, in der laut Wegweiser auch der Druid Arch war. Sein offizieller Plan war, vorher nach Osten abzubiegen und einen kleinen Loop zu laufen. Ohne Druid Arch. Seine Frau hatte ihn aber im Verdacht, wohin zu laufen, wo man nicht vorher nach Osten abbiegen konnte so dass man dann plötzlich, Überraschung, am Druid Arch lande. Sie war dann erst beruhigt, als wir ihr versicherten, dass man auf diesem Weg in der Tat vorher abbiegen könne und nicht zu Druid Arch müsse.

Zitat von Juniper

Mich hat halt einfach interessiert, wie lange man da so unterwegs ist.

Wobei ich keine Ahnung hab, wie repräsentativ unsere Zeit ist. Ob man da in der Regel mehr oder weniger Zeit braucht.

Kühe

17.05.2012
Bluff-Natural Bridges National Monument-Muley Point-Moki Dugway-Goosenecks State Park-Flagstaff

Wie gesagt, essenstechnisch war's die richtige Entscheidung hierher zu kommen. Fahrtechnisch aber weniger. Irgendwie setzten wir an diesem Morgen nämlich die Fixe Idee in unsere Köpfe, wo wir schon mal hier sind, fahren wir zu den Naturbrücken. Also wieder zurück fast bis Blanding und dann nach Westen zu den Brücken.

Im National Monument gibt es einen kleinen aber angeblich schönen Campground, aber der war bereits jetzt am Vormittag schon voll. Störte uns aber nicht, da wir eh nicht hier campen wollten. Nach einem kurzen Besuch im gar nicht so unnetten Visitor Center fuhren wir auf den Scenic Drive.

So sieht es da aus. Ganz nett, aber eher unspektakulär.

Wir haben uns alle Brücken angeschaut, aber so richtig Spaß gemacht hat es uns hier nicht. Irgendwie war die Sonne heute besonders unnett. Die brannte richtig heiß runter. Komisch eigentlich, dass uns das heute so viel ausmachte. Im Arches, auf der Island in the Sky und am ersten Tag in den Needles war es sogar noch heißer gewesen, aber irgendwie brannte sie so unangenehm. Deshalb sind wir nicht lang wandern gegangen sondern haben nur Viewpoints abgegrast und kleine Minispaziergänge gemacht. Wahrscheinlich deshalb ist auch keine Riesenbegeisterung aufgekommen. Nur von oben reinschauen, naja. Ich denke wenn wir die Wanderung unten in den Canyons an allen drei Brücken vorbei gemacht hätten, hätt es uns mehr begeistert.

Whatever.

Hier im National Monument gibt es ein paar Canyons und drei große natürliche Steinbrücken. Wie die entstanden sind ist klar, die wurden nach und nach unterspült. Vom Wasser.

Hier der White Canyon mit der Sipapu Bridge:

Laut Parkbroschüre die zweigrößte der Welt, nach der Rainbow Bridge, aber das stimmt nicht. Sipapu ist übrigens ein Hopi-Wort und bezeichnet ein Loch im Boden, durch das die Menschen auf die Welt gekrochen sind. Also, um genau zu sein von der dritten in die vierte Welt. Das Loch ist allerdings nicht - wie der Brückenname vermuten lassen könnte - hier im White Canyon, sondern im Grand Canyon, beim Zusammenfluss des Little Colorado mit dem Colorado. Jetzt wissen wir auch, wo die Menschen herkommen. Aus dem Grand Canyon. Wie sich das allerdings mit der Zelt-Theorie vereinbaren lässt, da streiten die Gelehrten noch. In Utah werden wahrscheinlich beide Theorien gelehrt. Wobei das war ja Kansas. Whatever.

Hier sieht man, warum die Brücken entstanden sind.

Der Canyon ist ein wenig kurvig und irgendwann war es dem Wasser zu blöd, immer um die Kurven zu fließen und suchte sich eine Abkürzung. Indem es den Fels der im Weg stand wegspülte. Der Fels der über dem Weg war, störte natürlich nicht und blieb erstmal erhalten.

Kaputte Indianerhäuser gibt es hier natürlich auch:

Und die nächste Brücke, Kachina:

Und die dritte, Owachomo:

Da sind wir dann doch mal runter, hier ist nämlich der einfachste Weg.

Auf dem Rückweg noch kurz angehalten, um die Bärenohren zu fotografieren.

Da gibt es natürlich wieder eine Indianergeschichte. Nämlich die von Changing -Bear-Maiden, die natürlich wie in allen diesen Geschichten wunderschön und der Schwarm aller Männer war. Allerdings, wie immer in diesen Geschichten, wollte sie von den ganzen um sie herumschwärmenden normalen Männern nichts wissen, sondern fiel wie immer in diesen Geschichten auf den dubiosesten Typen rein: Coyote. Der umgarnte sie und beschwatzte sie und verführte sie, ihn zu heiraten. Wie immer in diesen Geschichten. Ihr Brüder warnten sie - wie in allen solchen Geschichten - vergebens, dass diese Heirat Unheil bringen würde. Kurz nach der Heirat fing Changing-Bear-Maiden an, sich zu verändern und verwandelte sich - warum auch immer - in einen bösartigen Bären. Keine Ahnung warum man sich in Bären verwandelt, wenn man Coyoten heiratet, das wird in der Geschichte nicht erklärt. Als sie sich vollständig in den bösen Bären verwandelt hatte, griffen ihre Brüder ein. Keine Ahnung, warum die vorher nix unternommen hatten, aber das muss wohl so sein in solchen Geschichten, dass immer zuerst tatenlos gewartet wird, bis das Mädchen Kind in den Bären Brunnen verwandelt gefallen ist. Wie dem auch sei, die Brüder erkannten, dass der einzige Weg, ihre Schwester zu retten darin bestand, sie in eine andere Form zu verwandeln und so schnitten sie ihre Bärenohren ab (weil ein Bär ohne Ohren ist kein richtiger Bär oder was? Ich versteh das nicht ) und schmissen sie weg. Und so sieht man diese Hügel bis heute.

Ich find die Geschichte ja eigentlich ziemlich unlogisch. Aber das schreib ich lieber nicht, das wär unhöflich gegenüber den Navajos.

Die Navajos hätten sich da lieber mal an die Wissenschaft als an die Geschichten ihrer Großmütter gehalten. In Wirklichkeit sind das nämlich keine Bärenohren, sondern die Überreste einer Schicht aus Wingate Sandstein. Das ist eine Schicht, die zwischen der Chinle-Schicht und der Navajo-/Entradaschicht liegt. Was noch aus diesen Schichten ist, wisst Ihr ja bereits, da Ihr alle aufgepasst habt.

Als nächstes ging es dann endlich wieder Richtung Süden. Schon kurz nach Verlassen des National Monuments fingen die mit Warnschildern an. Wir fuhren aber trotzdem weiter. Und zwar bis hierhin.

Und dann zu Fuß weiter. Bis an den Abgrund. Da sieht man dann sowas:

Warum das allerdings Muley Point heißt, keine Ahnung. Ich mein OK, logisch, Hörner hab ich hier keine gesehen, aber nach der Logik müssten die meisten Orte so heißen...

Wie dem auch sei, auf dem Rückweg trafen wir auf Kühe. . Also eigentlich schon auf dem Hinweg, aber Hannaleena wollte auf dem Hinweg nicht anhalten, nur damit ich "meine blöden Kühe" fotografieren konnte, und außerdem, "wir hätten keine Zeit für so was, wir müssen schließlich weiter". Auf dem Rückweg hielt sie aber netterweise trotzdem an. Wegen des Kälbchens (passenderweise ohne Hörner). Süß.

Das schaute ganz neugierig.

Als wir aber langsam weiterfuhren, bekam es mit der Angst zu tun und rannte weg.

Aber kaum war es ein paar Meter weg, siegte doch die Neugier und es blieb stehen und glotzte uns an.

Das konnte schon glotzen wie eine erwachsene Kuh. Ich bin da eh immer ganz fasziniert, wie Kühe glotzen können. Ich finde, kein anderes Tier kann so schauen wie Kühe. So eine Mischung aus Neugier, Langeweile und Desinteresse. Achtet mal drauf.

Nachdem wir uns weder näherten, dreht das Kälbchen wieder ab und rannte weg, nur um ein wenig später wieder stehenzubleiben. Das wiederholte sich noch einige Male. Das machte mich stutzig. So spannend sind wir nun auch wieder nicht. Das kleine wird doch keinen Rinderwahn haben? Ich mit meinen blöden Kühen. Aber schließlich konnten wir das Kälbchen gefährliche Rinderwahnmonster abschütteln und erreichten bald den Moki Dugway. Hier geht's runter:

Von unten. Ziemlich steil. Über 300 Meter.

Na, wer sieht das Auto?

Der Rest des Tages war dann eher Schnelldurchlauf. Hatten ja noch eine lange Fahrt vor uns. Garden of the Gods haben wir deshalb sein lassen, außerdem hatten wir das ja gerade erst von oben gesehen.

Aber zu den Gänsehälsen sind wir noch schnell. Zusammen mit einem Riesenreisegruppenbus. Da haben wir geschaut, dass wir vor dem schnell wegkommen.

Die Gänsehälse fand ich eher langweilig. Aber dafür gab es schöne Blümchen am Weg.

Und lustige Muster in der Landschaft.

Kurz vor dem Monument Valley.

Anscheinend zentralisieren die hier ihre Verkaufsbuden. Die am Weg waren fast alle verlassen, dafür wurden das an der Einfahrt zum Monument Valley immer mehr.

Das ist fast der Forrest Gump-Blick:

Wenn man den nicht nur fast haben will, muss man da vorne bei der Bruchbude halten, da ist sogar ein Hinweisschild. Nicht dass man versehentlich nur fast den Forrest Gump-Blick hat. Nicht auszudenken, was dann passieren würde.

Zwischen dem Monument Valley und Kayenta war so ein Fels. Erinnert ein klein wenig an den Shiprock find ich. Na hoffentlich gibt es hier keine menschenfressenden Vogelmonster.

Schnell weg hier.

Tuba City sah immer noch so trostlos aus wie letztes Mal. Aber immer noch besser als Chinle. Wobei das keine Kunst ist. Alles und jeder schaut besser aus als Chinle.

Gegen Sechs näherten wir uns endlich langsam Flaggstaff.

Wir waren da früher schon zweimal durchgefahren, also beschlossen wir, da auch mal zu übernachten. Damit man mal was vom Ort sieht außer dem Museum und dem Late for the Train. Allerdings war schon so spät, so richtig viel sahen wir nicht mehr vom Ort. Ein paar Restaurant von außen und ein paar Murals.

Nettes Städtchen, aber um alles genau anzuschauen hatten wir zu viel Hunger. Wir entschieden uns für die Altitudes Bar&Grill, das war nicht sooo weit weg vom Motel.

Können wir wirklich weiterempfehlen. Gute Steaks und Burger. Und zum runterspülen ein paar Bierchen und Knob Creeks. Dazu einige lustige Unterhaltungen mit anderen Gästen und dem Barkeeper.

Von den Zügen haben wir nachts übrigens nichts gehört.

Gefahrene Meilen: 320

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