USA / Kanada Ostküste - 2011

  • Dienstag, 23.08.2011 - Finger Lakes - Letchworth & Stony Brook


    Wir schlafen lange, frühstücken in einem All-You-Can-Eat Buffet, checken aus und kommen erst ziemlich spät in die Puschen. Aber da wir heute eh nur eine relativ kurze Strecke vor uns haben, können wir es auch gelassen angehen.


    Wir sagen den Niagarafällen Ade - bisher eindeutig das Highlight in unserem Urlaub - und fahren wieder zurück in die USA. Ziel für heute sind die Finger Lakes.


    Das Navi schickt uns auf die Interstate, so dass wir nicht wieder über die Rainbow Bridge fahren, sondern die Grenze bei Buffalo überqueren. Zu Buffalo fällt uns komischerweise allen ganz spontan John Maynard ein - seltsam, was das Gehirn manchmal so für Assoziationen hat...


    An der Grenze ist auch hier viel Betrieb und es zieht sich wie Kaugummi. Wir brauchen wieder über 30 Minuten, bis wir wieder in die USA eingereist sind. Die üblichen Fragen werden gestellt und ich muss mal eben meine Sonnenbrille abnehmen - aber dann sieht der Grenzer ein, dass wir auch wirklich wir sind und wir dürfen passieren.


    Auf der weiteren Fahrt kommen wir immer wieder vorbei an riesigen Maisfeldern, an Milchbauernhöfen und - besonders hervorzuheben - an perfekt gemähten Rasen. Egal, wie heruntergekommen oder verfallen die Häuser manchmal sind - der Rasen ist immer perfekt gemäht. Das Trimmen erfolgt hier mit einer Gewissenhaftigkeit, die schon fast an die schwäbische Kehrwoche erinnert.


    Nachdem wir unterwegs in einem Wal-Mart unsere Getränkevorräte aufgefüllt haben, kommen wir gegen Mittag im Letchworth State Park an.


    Dieses relativ kleine Naturschutzgebiet umfasst den vom Genesee River geschaffenen, sogenannten "Grand Canyon of The East". Diese Bezeichnung ist sicherlich maßlos übertrieben, aber der Fluss hat hier schon eine recht spektakuläre, bis zu 200 Meter tiefe Schlucht gegraben und stürzt über drei hohe Wasserfälle: die Lower Falls, die Middle Falls und die Upper Falls.







    Wir laufen den Gorge Trail entlang, der an allen drei Wasserfällen vorbeiführt. Unmittelbar nach den Niagarafällen hat es natürlich jeder andere Wasserfall mächtig schwer, uns zu beeindrucken - aber sie sind schon ganz nett anzuschauen und zu jedem anderen Zeitpunkt würden wir sie ganz sicher wahnsinnig toll finden.





    Insgesamt ist es ein wirklich schöner Park, der noch sehr viel mehr Möglichkeiten bietet und noch sehr viel mehr Wasserfälle. Wir beschränken uns allerdings auf diesen einen Trail und ein paar Viewpoints. Was uns dabei nicht ganz so gut gefallen hat: dass man nie wirklich an's Wasser herankommt um z.B. mal seine Füße kurz reinzuhalten oder einfach nur mal eine andere Perspektive zu haben.


    Das sollte sich im nächsten Park jedoch ändern: Gegen 16:00 Uhr erreichen wir Stony Brook - die nächste Etappe auf unserer heutigen Tour.


    Auch in diesem Park gibt es einen Gorge Trail, der an drei Wasserfällen vorbeiführt. Und wieder nennen sich diese Lower, Middle und Upper Fall. Im Gegensatz zum Letchworth Park führt der Trail hier aber direkt am Wasser entlang, was die Wanderung wesentlich interessanter macht.






    Viele andere sehen das offensichtlich genauso, denn wir beobachten nicht wenige, die nicht nur ihre Füße erfrischen, sondern gleich ein komplettes Bad in den Basins unter den Fällen nehmen.









    Den Upper Fall erreicht man übrigens nicht auf dem normalen Trail. An der Stelle, wo im Creek die Überreste einer alten Brücke (oder was auch immer?) stehen und eine Holztreppe zum Campingplatz hinaufführt, muss man den Trail verlassen und im Creek weiterlaufen. Es ist zwar etwas glitschig, aber es ist gerade ziemlich wenig Wasser im Fluss und so klettern wir hinunter. Nach nur wenigen Metern kommen wir um eine Biegung und sehen die Upper Falls:





    Knapp zwei Stunden später sind wir wieder am Parkplatz und gegen 18:30 Uhr erreichen wir Hammondsport. Hier sind wir für die nächsten zwei Nächte im Village Tavern Inn untergebracht.


    Dieses erweist sich als ein gemütliches, uriges Restaurant in Familienbesitz, was nebenbei vier kuschelige Zimmer vermietet. Wir checken beim Barkeeper ein, der zwischendurch mal eben ein paar Drinks mixt. Das hatten wir bisher so noch nicht - aber es ist irgendwie cool...


    Wir beziehen unser Zimmer, was sich eher als kleine Wohnung entpuppt: zwei Schlafzimmer, ein Wohnbereich mit zwei Sofas und TV, das Bad und auch noch eine kleine Küche - wir sind mehr als zufrieden.




    Nachdem wir alles ausgepackt haben, gehen wir direkt nach unten in's Restaurant zum Essen, wo uns die Speisekarte schier erschlägt. Wir wussten zwar schon, dass es sich bei den Finger Lakes um das zweitgrößte Weinanbaugebiet der USA handelt, aber wir sind dennoch baff und brauchen fast 20 Minuten, um nur die Weinkarte durchzusehen.


    Zum gesamten Essen gibt es dann eigentlich nur eines zu sagen: etwas teuer, aber genial gut. Ich habe selten so ein perfektes Steak gegessen Christi schnappt allerdings noch eine Stunde nach seinen Chicken Wings nach Luft - dabei hatte er extra mild bestellt...


    Mittlerweile ist es 21:30 Uhr und in Hammondsport werden die Bordsteine hochgeklappt. Also verschwinden auch wir auf unserem Zimmer und sagen Gute Nacht.




    Gefahrene Meilen: 166



    Fortsetzung folgt...
    Lg, Elke

  • Mir gefallen solche Wanderungen den Wasserläufen entlang, auch sehr gut :!!
    Hat es Euch gar nicht gereizt, ein erfrischendes Bad zu nehmen? Oder waren die Temperaturen nicht entsprechend?


    Insgesamt ein schöner Tag :clab:
    Ich muss jetzt erst mal googeln, damit ich weiss, wo wir uns zur Zeit genau befinden :wink4:

  • Hat es Euch gar nicht gereizt, ein erfrischendes Bad zu nehmen? Oder waren die Temperaturen nicht entsprechend?


    Warm war es schon - aber die Füße reinhalten hat uns gereicht :)


    Aha, so sieht das also bei Sonnenschein aus


    Klingt so, als wenn Du bei einem Besuch dort nicht so optimales Wetter hattest?


    Lg, Elke

    • Offizieller Beitrag

    Jetzt merke ich endlich nach Wochen, was auf diesen Neuenglandberichten so ganz anders ist :ohje: :
    Das Gestein ist nicht gefaltet, es verläuft horizontal. Deswegen sehen Canyons, Küsten und Wasserfälle so anders aus.
    Falls mir jemand folgen kann. ;,cOOlMan;:

  • Mittwoch, 24.08.2011 - Finger Lakes - Watkins Glen State Park


    Die Nacht war ziemlich laut - keine Ahnung, wer da so herumgepoltert hat. Aber offensichtlich waren die Bordsteine doch noch nicht ganz so hoch geklappt, wie wir gestern dachten.


    Wir schlafen dementsprechend lange und frühstücken im örtlichen "Crooked Lake Ice Cream Parlor" preiswert und gut.


    Das Programm für heute haben wir kurzfristig recht stark zusammen gestrichen - wir brauchen mal einen Ruhetag. Einziges Ziel für heute ist deshalb der Watkins Glen State Park an der Südspitze des Seneca Lake.


    Auf der Fahrt dorthin bewundern wir mal wieder die Fantasie und Vielseitigkeit, mit der die Amerikaner ihren Patriotismus und ihre Flagge zur Schau stellen. Wir haben im Übrigen sogar im Schrank unseres Hotelzimmers eine Flagge entdeckt...









    Im Watkins Glen State Park wandern wir auf dem Gorge Trail etwa zwei Meilen entlang der Schlucht und kommen an unzähligen Kaskaden und Wasserfällen vorbei. Der Trail führt über einige Brücken, viele Stufen und teilweise sogar hinter den Wasserfällen entlang. Man wird also auf jeden Fall nass!


    Uns gefällt dieser wildromantische Canyon sehr gut und wir schießen wieder jede Menge Fotos:











    Auf dem Rückweg entscheiden wir uns für den Indian Trail, der oben am Rim entlangführt. Dieser erweist sich aber leider als relativ unspektakulär - es gibt unterwegs nur einen einzigen Viewpoint mit Sicht auf den Creek.


    Wir machen deshalb oben noch einen kurzen Abstecher über den Friedhof und betreiben etwas Ahnenforschung.


    Gegen 14:00 Uhr sind wir wieder am Parklatz und machen uns auf den Rückweg. Wir fahren am Ufer des Seneca Lakes entlang und kommen an unzähligen Weinbergen und Weinkellereien vorbei - die Finger Lakes Region ist ja das zweitgrößte Weinanbaugebiet in den USA.


    In der Glenora Winery machen wir halt und nehmen an einer Führung und an einer Weinverkostung teil. Wir erfahren dabei allerlei Interessantes rund um die Weinproduktion und können einige der hiesigen Weine probieren. Für die Verkostung wird allerdings die Altersgrenze streng geprüft: im Zweifelsfall muss man seinen Ausweis vorzeigen und Christi darf statt Wein nur den - ebenfalls leckeren - Käse probieren.







    Etwas von dem Käse nehmen wir später mit, kaufen in der nächsten Bäckerei Brot und picknicken am Keuca Lake.






    Wieder zurück in Hammondsport machen Andreas und ich noch einen kleinen Stadtbummel, wozu Christi aber nicht wirklich Lust hat und lieber mit dem Macbook im Zimmer bleibt...


    Wir stellen indes fest, dass Hammondsport wirklich ein hübsches Städtchen ist - mit vielen netten kleinen Häuschen und irgendwie überhaupt nicht touristisch. Wir finden sogar ein altes Opernhaus - Zeuge von besseren Zeiten: Früher war Hammondsport scheinbar ein Zentrum der amerikanischen Luftfahrtindustrie. Heute ist es ein 1000-Seelen-Dorf mit einem hübschen Kern und immerhin vier Kirchen!


    Nach einer halben Stunde ist unser Rundgang beendet - mehr gibt es einfach nicht zu sehen - und wir gehen nochmals zum Strand. Auf einem Bootssteg lassen wir die Beine im Keuka Lake baumeln, beobachten Angler und Wasserskifahrer und genießen einfach nur die Ruhe.


    Zum Essen gehen wir wieder in’s Hausrestaurant - gestern war es einfach zu lecker... Christi kann Andreas dazu überreden, die Chicken Wings "Nuclear" zu probieren. Die Kellnerin warnt ihn zwar noch ausdrücklich, dass diese etwa fünfmal so scharf wären, wie die gestrigen "milden" - aber er will es jetzt unbedingt wissen.


    Da fällt mir nur eines zu ein: Wer nicht hören will, muss fühlen




    Gefahrene Meilen: 60



    Fortsetzung folgt...
    Lg, Elke

  • Das waren wirklich sehr schöne Wasserfälle und Flusslandschaften, die Ihr während der letzten Tage gesehen habt :!!
    Auch diese Steinbrücken, die man immer wieder sieht, gefallen mir sehr gut.


    Wie ging es Christi denn beim Verzehr der Nuclear Wings? Ist da das Wasser in die Augen geschossen?

    • Offizieller Beitrag

    Nicht wirklich - aber Du wirst mich hoffentlich aufklären ??


    Ok. Erst einmal, ist auf vielen Bildern, nicht nur Deinen, das Gestein ein Schichtgestein in Neuengland. Das Schichtgestein liegt dann obendrein waagerecht.



    In anderen Teilen der USA sieht es dann ehr so aus.


  • Freut mich, wenn es Euch gefällt - Dankeschön! So langsam nähern wir uns aber nun dem Schluss ...



    Donnerstag, 25.08.2011 - AMISH COUNTRY


    Es hat die ganze Nacht gewittert und wir haben ziemlich schlecht geschlafen. Trotzdem müssen wir früh raus, denn wir haben heute die letzte längere Fahrt vor uns. Wir packen also und stehen pünktlich zur Öffnungszeit vor dem Eisladen.


    Nach einem schnellen Frühstück brechen wir dann gegen 8:30 Uhr auf. Andreas hat stark mit den Nachwehen der Nuclear Chicken Wings zu kämpfen - das wird wohl eine recht unterhaltsame Autofahrt werden...


    Unterwegs passiert dann aber nicht wirklich viel. Wir überqueren die Grenze zu Pennsylvania und lernen nun auch den Independence State etwas näher kennen.


    Wir fahren durch schöne Landschaften entlang des Susquehanna River, halten aber nur einmal kurz an einem Wal-Mart, da Christi's 5 Gum Vorräte zur Neige gehen... Weitere Zwischenstopps, die über eine pee brake hinausgehen, lassen wir sein - wir wollen die Fahrerei nur einfach schnell hinter uns bringen.






    Gegen 13:30 Uhr kommen wir dann im Lancaster County an - dem Land der Amish und Mennoniten, über deren Traditionen und Lebensweisen wir etwas mehr herausfinden wollen.


    Wir halten zunächst am Mennonite Information Center, um evtl. an einer geführten Tour durch das Amish Farmland teilzunehmen. Für heute ist allerdings bereits alles ausgebucht und so erkunden wir die Gegend auf eigene Faust.


    Im Vorfeld haben wir ja schon Einiges über die äußerst konservativen Amish gelesen, die ursprünglich aus der Schweiz und Südwestdeutschland kommen:


    Sie müssen strenge Regeln befolgen - andernfalls droht der Ausschluss aus der Gemeinde. Sie leben absolut gewaltfrei und bilden ihre Gemeinden bewusst nur aus freiwilligen Mitgliedern - deshalb gibt es auch keine Kindstaufe und den Jugendlichen ist es freigestellt, andere Lebensweisen auszuprobieren. Sie bewirtschaften Farmen in Familienbetrieben und verzichten auf alle neuen Techniken, so dass sie ohne Strom und Maschinen auskommen müssen. Sie führen generell ein einfaches Leben, was sich unter anderem auch durch ihre Kleidung ausdrückt.


    Soweit die Theorie. Wir fahren also einfach mal drauflos - quer durch das Amish Country - und wollen uns das mit eigenen Augen anschauen.


    Vieles ist dann so, wie wir es gelesen und erwartet haben: Wir sehen die typischen Pferdekutschen, Wäscheleinen voller schwarzer Kleider, Kinder mit Strohhüten, barfüßige Frauen mit den altertümlichen Hauben, die entweder mit dem Roller unterwegs sind oder mit einem Handmäher den Rasen trimmen, Farmen mit freilaufenden Tieren und jede Menge einfach bewirtschaftete Felder.











    Aber vieles ist auch völlig anders als wir uns das vorgestellt hatten: Die Amish leben ganz und gar nicht mehr wie vor 200 Jahren und leugnen auch nicht völlig jeglichen Fortschritt. Die meisten Farmer haben zumindest einen Traktor und wir sehen Propangasbehälter zum Betreiben von landwirtschaftlichen Maschinen. Die typischen Amish-Roller werden im örtlichen Baumarkt angeboten und Reisebusse bringen Touristen zu diversen Läden, in denen Amish-Produkte verkauft werden.




    Alles in allem verlassen wir also das Amish Land mit etwas gemischten Gefühlen.


    Gegen 18:00 Uhr erreichen wir Honey Brook und checken in unserem Hotel Waynebrook Inn ein. Bei der Reservierung ist wohl irgendetwas schief gegangen - wir haben ein Zimmer mit nur einem King-Size Bett. Das wird wohl zu dritt etwas eng werden - aber für eine Nacht muss es reichen. Ansonsten ist das Zimmer recht groß, gemütlich und preiswert.




    Wir essen im Hotel - dem einzig akzeptablen Restaurant in dem 1000 Einwohner zählenden Kaff. Allerdings findet ausgerechnet donnerstags hier im Lokal ab 21:30 Uhr ein traditionelles Karaoke statt und wir lesen in diversen Hotelkritiken, dass dann ein Schlafen vor 2:00 Uhr quasi unmöglich ist. Andreas versucht mich deswegen zu überreden, beim Karaoke doch einfach mitzumachen - wenn wir eh nicht schlafen können...


    In der Zwischenzeit erreicht uns die Mitteilung, dass der Hurrikan Irene Kurs auf die Ostküste der USA nimmt und für einige Regionen in New York schon der Notstand verhängt wurde. Für das kommende Wochenende wurden bereits etliche Flüge storniert. Hoffen wir mal, dass wir übermorgen halbwegs vernünftig wieder nach Hause kommen.


    Irgendwie erinnert uns das an 2006, als wir von Orlando zurück fliegen mussten und Hurrikan Ernesto im Anzug war. Die Lust auf Karaoke ist uns jedenfalls vergangen...


    Gefahrene Meilen: 263



    Fortsetzung folgt...
    Lg, Elke

  • Eine schöne Fahrt zum Tagesziel :!! Schade, hattet Ihr keine Zeit (oder Lust?) für einen Zwischenhalt.
    Das Amish Land scheint ziemlich interessant zu sein, obwohl man anscheinend auch hier nicht ganz am Fortschritt vorbeikommt.


    Inzwischen gehen die Amish People ja auch auf Reisen. Wir haben sie jedenfalls letztes Jahr in SF gesehen und auch dieses Jahr sass eine Grossfamilie in Moab im Dennys!


    Nun hoffen wir, dass Ihr trotz "Irene" gut nach Hause kommt :!!

  • Da habt ihr eine schöne Tour hinter Euch. Besonders gut haben mir Watkins Glen und Stony Brook SP gefallen. Leider schaffe ich es nicht diese in meine nächstjährige Tour um den Lake Michigan mit einzubinden.Da ist der Cedar Point in Sundusky / Ohio unser östlichster Punkt http://www.cedarpoint.com/public/visit/getting_here/.... aber... dies ist dann ein Grund für eine weitere Reise in diese Region, die du hier mit deinem wirklich schönen Reisebericht beschrieben hast. :neinnein:

  • Freitag, 26.08.2011 - Philadelphia


    Das Karaoke war nicht annähernd so laut, wie in anderen Hotelkritiken teilweise beschrieben. Wir haben ehrlich gesagt überhaupt nichts gehört und geschlafen wie tot.


    Entsprechend früh stehen wir auf und starten nach einem Continental Breakfast im Hotel gegen 8:30 Uhr in Richtung Philadelphia - dem Geburtsort der amerikanischen Unabhängigkeit. Wir brauchen etwa eine Stunde, dann sind wir da.


    Philadelphia ist die zweitgrößte Stadt an der Ostküste und so ist mal wieder Parkwucher angesagt. In einer Seitenstraße finden wir aber schließlich eine Lücke, wo wir unser Auto für 5 USD zwei Stunden lang abstellen können. Das sollte eigentlich ausreichen, um im Independence National Park etwas den Spuren der amerikanischen Unabhängigkeit folgen zu können.




    Als erstes schauen wir uns im Liberty Bell Pavillon die berühmte Glocke mit dem markanten Riss an - ein Symbol für Freiheit und Demokratie in den USA - und informieren uns über ihre Geschichte. Die Glocke wurde 1751 zur Fünfzigjahrfeier der Stadterhebung hergestellt und erklang u.a. zur ersten öffentlichen Verlesung der Unabhängigkeitserklärung.





    Anschließend nehmen wir an einer Führung durch die Independence Hall teil, die zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Wir sehen den Court Room und die Assembly Hall, in der 1776 die Unabhängigkeitserklärung unterzeichnet wurde. Zu sehen sind u.a. der Sessel von George Washington, der erste Druck der Unabhängigkeitserklärung, der Tisch, auf dem sie unterzeichnet wurde und selbst die Tintenfässer, in die damals die Federn getaucht wurden.





    Im National Historic Park selbst stehen viele Statuen und historische Gebäude und beim Durchwandern kommt schon etwas historisches Feeling auf.





    Als wir im Historic District alles Wichtige gesehen haben, ist noch eine halbe Stunde Restzeit auf der Parkuhr - und da diese hier ja äußerst wertvoll ist, machen wir noch einen kurzen Abstecher zum nahegelegenen Penn's Landing, wo wir einen schönen Ausblick auf den Delaware River und die Benjamin Franklin Bridge haben.




    Für einen Mittagssnack in "Junk Food City" gehen wir in den Reading Terminal Market, wo es eine riesige Auswahl gibt und wir probieren das typische Philly Cheese Steak.


    Dann geht es weiter zum Benjamin Franklin Parkway, der uns direkt zum Philadelphia Museum of Art führt. Völlig unerwartet finden wir in einer Seitenstraße einen KOSTENLOSEN Parkplatz und nehmen ihn schnell in Beschlag.


    Für das Museum selbst haben wir keine Zeit, aber die Stufen davor sind nicht minder berühmt - über die "Rocky Steps" sprang einst Sylvester Stallone in den Rocky-Filmen. Ihm zu Ehren gibt es sogar eine Bronzestatue, mit der sich etliche Touri’s ablichten lassen - wir natürlich inklusive









    Wir laufen noch etwas im Park rund um das Museum herum und brechen schließlich gegen 15:00 Uhr in Richtung New York auf.





    Unterwegs ist mächtig viel Verkehr - wir brauchen schon mal 45 Minuten, bis wir nur aus Philly raus sind und auch später zieht es sich gewaltig. Wir hören im Radio permanent den Wetter Kanal, um über Irene auf dem Laufenden zu sein. Morgen sollen in NYC ab Mittag alle öffentliche Verkehrsmittel abgeschalten werden und wir verabschieden uns schon mal von dem Gedanken an das Met, was wir uns morgen an unserem letzten Tag eigentlich noch anschauen wollten.


    Wir kommen schließlich gegen 18:30 Uhr in Secaucus in unserem Hotel für die letzte Nacht an. Das La Quinta Inn & Suites kennen wir ja bereits und waren zu Beginn unseres Urlaubs dort auch ganz zufrieden. Diesmal bekommen wir jedoch trotz anderer Buchung nur ein King-Size Zimmer und da die letzte Nacht zu dritt mit einem Bett gereicht hat, reklamieren wir. Kein Problem - wir bekommen ein anderes Zimmer und jetzt passt wieder alles.


    Wir checken unseren Flugstatus bei British Airways. Drei der morgen von JFK nach London abgehenden Flüge sind bereits gecancelt - unserer steht jedoch noch. Optimistisch gehen wir also erstmal etwas essen. Als wir von Olive Garden zurückkommen, dann ein erneuter Check: jetzt sind bereits 7 von 10 Flügen storniert und unserer ist nun leider einer davon.


    Was tun? Klar - erstmal bei der Airline anrufen. Andreas zückt sein iPhone - oder besser gesagt, er hat die Absicht, das zu tun - aber es ist nicht mehr da. Wir rufen es an, um es durch den Klingelton zu finden - Fehlanzeige. Andreas geht schließlich zurück in's nur fünf Minuten entfernte Restaurant, wo er es beim Zahlen noch hatte, aber es bleibt verschwunden. Bei nochmaligem Anrufen klingelt es dann auch nicht mehr, sondern es meldet sich sofort die Mailbox. Da war wohl jemand ein besonders schneller und glücklicher Finder


    Gefrustet versuchen wir dann bis spät in die Nacht hinein immer wieder, die Airline zu erreichen - sind jedoch chancenlos. Irgendwann gegen 2:00 Uhr geben wir auf und gehen todmüde in’s Bett.



    Gefahrene Meilen: 146



    Fortsetzung folgt...
    Lg, Elke

  • Interessant, den Amish Leuten mal so bissl über den Gartenzaun zu schauen :!!


    Eurer Philly-Aufenthalt war zwar kurz aber hat mir gefallen. Schade, dass so ein schöner Tag mit zwei solchen Dämpfern aufgehört hat. Flug gecancelt, iphone verloren... das ist wirklich ärgerlich!
    Bin ja gespannt, wie es mit dem Rückflug nun weitergeht.

  • Kurz bevor ihr die Heimreise antretet bin ich noch schnell hinterher gehechelt.
    Jetzt weiß ich auch wie die White Mountains in grün aussehen ;)


    Ist zur Abwechslung mal ganz schöne einen Tourbericht zu lesen, der nicht im Südwesten angesiedelt ist.
    Ein paar Dinge habe ich ja bereits mit eigenen Augen gesehen, einige der anderen finde ich interessant und könnte mir vorstellen sie selbst anzuschauen, andere dagegen entsprechend eher nicht meinem Interesse.
    Alles in allem aber eine abwechslungsreiche Tour.
    Schön das euer Sohn noch mit euch in den Urlaub will - auch wenn's da diese Bedingung gibt :gg:


    Gruß
    Eva

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