(Keine) Blömscher, Wind, Berge, schlechtes Land und Winnetous

  • Einen habe ich heute noch damit wir endlich mal auf dem aktuellen Stand sind.


    Der Wetterbericht hatte für heute gutes Wetter vorhergesagt, scheinbar hatte das nur niemand dem Wetter gesagt. Heute morgen waren dunkle Wolken am Himmel und es vielen sogar ein paar Schneegriesel. Trotzdem bin ich pünktlich um 8:30h zum Pueblo gefahren, nur um festzustellen, dass ich nach einer guten Woche Urlaub schon nicht mehr weiß, welches Datum ist. Der Pueblo ist nämlich bis einschließlich 27.3. geschlossen. Das hatte ich auch gelesen aber irgendwie war ich der Meinung, dass Sonntag schon der 28. ist.
    Ist er aber nicht!
    Also habe ich mir eine New York Times Sonntagsausgabe gekauft, bin ich zurück zum Hotel und habe mir einen gemütlichen Sonntag vormittag gemacht. Am späteren Vormittag wurde das Wetter dann zunehmend besser, so dass ich mich um 11:30h auf den Weg gemacht habe.
    Nachdem es gestern zienlich kirchlich war, wurde es heute sehr 'canyonig'.
    Auf der NM64 bin ich nach Norden und später nach Westen zur Rio Grande Gorge gefahren. Dort hat sich der Rio Grande eine ca, 250 m tiefe Schlucht in das Granitgestein gegraben. Überspannt wird die Schlucht an dieser Stelle von einer durchaus eindrucksvollen Brücke.


    Blick von der Brücke nach Norden


    Blick auf die Brücke von Süden


    Mir hat der Canyon sehr gut gefallen und ich bin ein ganzes Stück auf dem West Rim Trail am Rim entlang nach Süden gelaufen. Wenn man schwindelfrei ist, kann man immer wieder senkrecht auf den Fluss hinunter schauen.




    Dabei hat man auch immer wieder schöne Ausblicke auf die Sangre de Christo Mountains (wer kommt nur immer auf solche Namen – Blut Christi Berge!).



    Ca. 500m vom Parkplatz entfernt kann man die Aussicht auf die Brücke ganz gemütlich genießen.



    Mit den beiden, die mir hier ohne es zu merken als Fotomodelle dienten, habe ich mich eine ganze Weile unterhalten. Mike und Jane hießen sie (oder heißen sie wahrscheinlich immer noch), leben in der Nähe von Taos und hatten viele „interessante“ Geschichten von der Brücke zu erzählen. 2 von Janes Klassenkameraden sind Hand in Hand von der Brücke gesprungen, wie viele andere Selbstmörder vor und nach ihnen. Erstaunlicherweise gibt es nur ein normales Brückengeländer und keine höheren Zäune an der Brücke.
    Vor diversen Jahren sind wohl 2 Air Force Jets unter der Brücke durch durch den Canyon geflogen. Ist auch alles gut gegeangen bis sie wieder aus dem Canyon hinaus wollten. Dafür hatten sie sich eine Stelle ausgesucht, wo eine Hochspannungsleitung den Canyon überspannt, die einer der beiden Jets erwischt hat, weshalb man dort noch heute Wrackteile im Canyon sehen kann. So weit war ich aber nicht.



    Nach diesem letzten Bild von der Brücke habe ich mich wieder auf den Weg gemacht.
    Ich wollte noch ein bisschen mehr vom Rio Grande sehen und bin zur 'Wild Rivers Recreation Area' etwa 25 Meilen weiter nördlich gefahren.
    Dort fährt man über viele Serpentinen auf eine Plateau hinaus, das zwischen Rio Grande und Red River liegt, der hier in den Rio Grande mündet. Auch hier gibt es viele interessante Aussichtspunkte. Allerdings war ich für gutes Licht bis zum Canyongrund etwas spät dran. Auch hier sollte man zum fotografieren an den meisten Stellen wohl am besten um die Mittagszeit sein.




    Wie man sieht, ist der Canyon des Rio Grande hier deutlich breiter. Wäre sicher interessant, dort hinunter zu wandern. Es gibt auch den einen oder anderen Trail hinunter aber dafür war es leider schon etwas spät.


    Besonders gut hat mir der El Junta View Point gefallen, von dem man auf die Mündung des Red River in den Rio Grande hinunter schaut.




    Auch von dieser Hochebene schaut man natürlich immer wieder auf die Sangre de Christos.



    Nach einem letzten Viewpoint war es dann Zeit, mich wieder auf den Rückweg zu machen. Die Schatten im Canyon wurden jetzt immer dichter.




    Mir hat diese Ecke sehr gut gefallen. Es gibt eine Menge interessant klingende Hiking Trails dort und außerdem ist die Area ein Geheimtip für Camper. Es gibt mehrere toll gelegene Campgrounds dort, teilweise direkt am Canyon Rim.


    Auch auf dem Rückweg musste ich natürlich noch das eine oder andere Bild der blutigen Christus Berge machen.



    Da noch etwas Zeit bis zum Sonnenuntergang war, bin ich durch Taos durch gefahren und war noch mal beim heiligen Franz. Hat sich gelohnt. Kurz vor Sunset fängt die Adobe Kirche richtig an zu glühen.





    Nach dem wetter- und datumstechnisch etwas holprigen Start war es doch noch ein schöner Tag.
    Gegessen habe ich auf der Rückfahrt vom Franz nach Taos bei Applebees. Wie immer ganz o.k.


    Ich hatte von der Rios Grande Gorge und der umliegenden Landschaft gar nicht so viel erwartet aber war positiv überrascht. Es ist zwar nicht der Grand Canyon aber allemal eindrucksvoller als viele Canyons, die Grand Canyon of xyz genannt werden. Wenn nicht ein großer Teil des Lands direkt am Fluss Pueblo-Land wären, könnte ich mir vorstellen, dass hier schon lange ein NM oder gar ein NP entstanden wäre.


    Im Moment überlege ich, ob ich morgen den ganzen Tag im Pueblo verbringe oder den Besuch dort auf Dienstag vormittag verschiebe und morgen noch mal dem Rio Grande widme. Vielleicht mache ich einen Abstecher nach Colorado und besuche noch mal das Quellgebiet des Rio Grande am Silver Thread Byway. Beim letzten mal fing es ja an zu schneien als ich dort war. Der Grand Sanddunes NP läge dann auch noch auf dem Weg.
    Auf jeden Fall habe ich mein Zimmer hier noch mal um einen Tag verlängert.

    • Offizieller Beitrag

    Ein schöner Tag und da werden wieder Erinnerungen wach. :clab: :clab: :clab:


    Ich habe zwar nicht so viele Kirchen gesehen wie Du aber die gefielen mir auch. Und dann die Rio Grande Gorge, ich liebe solche Canyons. Dort habe ich 1982 zum ersten Mal gestanden. ;)


    Den Geheimtip für Camper gabs damals schon und da hat sich scheinbar noch nichts geändert. Es sind dort zwar keine roten Steine, aber mir gefällt die Gegend dort auch sehr gut.

  • Dirk, ich habe dich wieder eingeholt ... und bedanke mich für die Fotos aus Santa Fe. Wir waren ja gerade mal vor einem halben Jahr dort. Leider war bei uns die Kirche geschlossen. Ich konnte allerdings noch das Portal fotografieren ....


    Die folgenden Tage haben mir auch gut gefallen, diese Kirchen im Adobe Stil sind einfach interessant - übrigens, wenn wir gewußt hätten, dass wir im weiteren Verlauf unserer "Route 66" Reise einige Pläne wetterbedingt streichen mußten, hätten wir einen Abstecher nach Taos gemacht .... :(


    Und diese Tour zum und am Rio Grande hätte mich bestimmt auch gefallen - toll dieser Canyon.

  • Bin auch mal nachgefahren... also, beim Battleship Rock oder Jemez Springs haetten wir uns begegnen koennen. :) . Ich bin ja den ganzen trail gefahren, , also von Cuba aus durch die Berge. War ne richtig schoene tour. Auch der Abstecher zu den Gillmann Tunnels.



    Die High Road to Taos bin ich im vorigen Jahr auch im Maerz gefahren. Eine schoene Strecke. Du hast das selbe Foto durch den leeren Rahmen gemacht, wie ich :!!


    Ich mach mich jetzt auf den Weg nach Page.

  • Die Kirchen sehen ja wirklich gut aus. Könnten mir auch gefallen, aber erst dein Zimmer. Das ist ja echt der Wahnsinn.
    Kein Wunder, dass du dort gleich noch eine Nacht drangehängt hast.


    Der Canyon gefällt mir auch, hauptsächlich die schöne Brücke.


    Wünsche dir weiterhin viel Spass und gutes Wetter.


    LG
    Carmen

  • Bin gestern vorm Fernseher eingeschlafen, während ich die Fotos hoch geladen habe. Deshalb gibt es heute nur ein Kurzversion mit wenig Text und vielen Bildern, bevor ich mich auf den Weg mache.


    Taos Peblo am frühen Morgen (ich war pünktlich um 8:00h dort) war toll. Ich war fast alleine.












    Danach bin ich den 'Enchanted Circle' durch die Taos Mountains gefahren US 64 und NM 38). Schöne Hochgebirgsstrecke bis auf ca. 3000m hoch.



    Ein architektonisches Highlight war das (privat gebaute und finanzierte) Angel Fire Vietnam Veterans Memorial.





    Aussicht von dort.


    Eagle Nest Lake



    Red River (ein netter kleiner Skiort)


    Dann ging es die NM 522 nach Norden Richtung Great Sanddunes (bis zur Quelle des Rio Grande war es mir dann doch zu weit (ca. 180 Meilen oneway).



    Die Great Sanddunes waren heute leider ein Great Sandstorm. Die Sicht war miserabel. Auf den Bildern sieht man mehr (dank ein bisschen Kontrastamhebung) als in natura.




    Theorie und Praxis:



    Schade, jetzt war ich zum weiten mal dort und hatte wieder kein vernünftiges Wetter. Na ja, vielleicht sind ja aller guten Dinge drei (irgend wann mal).

  • Die Anpassung des Titels hab ich sofort gesehen :MG:
    Ist schade, aber man kann nix machen. Es grünt zwar aber es blüht nix ...


    ABER: Diiiiirrrrrrkkkk - wie wäre es mal mit Hoodoos und Badlands etc. ?
    Ich habe bald ein Diplom für die Adobe-Bauweise :gg:;)


    Soll keine Kritik sein - nur eine Anregung :gg:

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