In 30 Tagen von Vancouver nach Calgary

  • Mutig mutig,
    erst ohne Bärenspray loslaufen und das dann auch noch in neuen Wanderschuhen - heieiei

    Wobei das mit dem ohne Bärenspray wirklich versehentlich war.
    Jamie hatte uns extra angeboten, dass wir seines mitnehmen sollen und wir haben es einfach vergessen.
    Wir waren wohl so schockiert, dass es plötzlich nicht mehr geregnet hat :D

  • Gut, dass Petrus endlich zur Vernunft kam!

    Das wurde wirklich Zeit ;;NiCKi;:


    Und ich sehe schon, beim nächsten Mal müssen wir doch Banff noch eine Chance geben.

    Ach stimmt, Ihr wart ja gar nicht in Banff. Ein Grund für einen nächsten Besuch.


    Deinen Goettergatten haette ich auf dem roten Stuhl fast nicht gesehen. Sag' ihm doch mal, er soll sich naechstes Mal etwas kontrastreicher anziehen.

    Ich werd's ausrichten ;)

  • Montag, 18.07.2016 - Marble Canyon, Paint Pots, Fort Steele Heritage Town


    Heute müssen wir Banff leider schon wieder verlassen und das ist richtig schade, wo doch die Sonne endlich gemerkt hat, dass wir eigentlich Sommer haben.


    Da wir eine lange Fahrt vor uns haben - bis nach Whitefish in Montana - starten wir entsprechend früh.
    Beim Frühstück plaudern wir noch sehr angenehm mit Melinda und Lindsey, den anderen B&B-Gästen aus Pennsylvania, tauschen Adressen aus und machen ein gemeinsames Abschiedsfoto.



    Um 8:15 Uhr sitzen wir schließlich im Auto und verlassen Banff bei strahlend blauem Himmel.
    Unterwegs genießen wir noch einmal die tolle Kulisse der umliegenden Berge und können gar nicht genug Fotos machen.







    Einmal mehr fallen uns dabei die vielen Wildbrücken über dem Highway auf.
    Durch diese Übergänge und Unterführungen wurde die Anzahl der Wildunfälle am TC1 gegenüber 1976 um 80 Prozent reduziert.



    Nach einer Dreiviertelstunde kommen wir am Marble Canyon an und legen einen ersten Zwischenstopp ein.
    Auf dem Parkplatz steht gerade mal ein Auto - das ist ganz nach unserem Geschmack.




    Der kurze Wanderweg führt an der von Schmelzwasser ausgewaschenen Schlucht entlang und bei sieben Überquerungen kann man von den Brücken aus hinunter auf den tosenden Tokumm Creek schauen.


    Außerdem kommen wir an vielen toten Bäumen vorbei, die dem verheerenden Waldbrand von 2003 zum Opfer gefallen sind.
    Dieser tobte 40 Tage lang und zerstörte 170 km² Wald - das sind 12 Prozent des Kootenay National Parks.


    Es ist hier aber auch sehr schön zu sehen, wie die Natur sich nach dem Feuer langsam wieder anfängt zu erholen und wie überall zarte kleine hellgrüne Tannen zwischen den verkohlten Baumskeletten hervorkommen.
    So schlimm einem so ein Waldbrand auch immer vorkommt - er ist einfach notwendig und scheint die Natur hier regelrecht zu entfesseln.




    Es gefällt uns richtig gut hier, wir schauen von den Brücken und Aussichtspunkten hinunter in die tiefe schmale Spalte und auf das schäumende Wasser und je weiter wir laufen, um so spektakulärer wird die Szenerie.









    Obwohl der Rundweg nur etwas mehr als einen Kilometer lang ist, bleiben wir fast eine ganze Stunde hier und genießen die tollen Ausblicke ohne den üblichen Touristenrummel.
    Und natürlich stehen auch hier passenderweise die roten Stühle bereit, um die Aussicht noch etwas komfortabler zu gestalten .




    Auf der Weiterfahrt halten wir bereits nach zwei Kilometern erneut an, als wir am Trailhead zu den Paint Pots vorbeikommen.
    Auch hier gelangt man über einen recht kurzen Weg vom Parkplatz zur eigentlichem Attraktion - den Farbtöpfen.




    Auf mehreren Informationstafeln entlang des Weges ist zu lesen, wie die Färbung durch eisenhaltige Quellen entsteht, deren Wasser auf dem Weg nach oben mehrere Tonschichten durchfließt.


    Schon die indianischen Ureinwohner, kannten diesen „heiligen“ Ort und nutzten den ockerfarbigen Lehm u.A. zur Körperbemalung.
    Weiße Siedler bauten ihn später im großen Stil ab, wovon noch die verrosteten Überreste der alten Maschinen zeugen.




    Der Weg zu den Numa Falls, den wir als nächsten Stopp vorgesehen hatten, ist leider gerade wegen Maintenance gesperrt, so halten wir nur noch an einigen der vielen schönen Viewpoints entlang des Kootenay River.


    Am Vermillion Crossing:








    Am Kootenay Valley Viewpoint:




    Gegen Mittag kommen wir in Radium Hot Springs an.
    Wir tanken nochmal voll, füllen unsere Getränkevorräte auf und holen uns an der warmen Theke des Supermarkts einen Mittagssnack.


    Am Ortsausgang beobachten wir noch kurz ein Deer direkt an der Straße und machen dann erstmal 90 Minuten lang Meilen bis zur Fort Steele Heritage Town, wo wir den nächste Stopp einlegen.


    Wir zahlen unseren Obulus und machen uns auf zu einem Rundgang durch das lebende Museum, in dem man über 60 restaurierte und rekonstruierte Gebäude besichtigen kann.








    Erbaut wurde Fort Steele im Jahre 1864, als im Wild Horse Creek Gold entdeckt wurde.
    Geschätzte 5.000 Schürfer fielen damals ein und gruben auf der Suche nach dem Glück die Gegend um.
    Einige verdienten dabei bis zu 60.000 Dollar in einem Sommer.
    Und so nahm die Stadt ihren Aufschwung und erlebte alle Höhen und Tiefen.


    Das Museum ist sehr weitläufig und richtig schön gemacht.
    In einigen der restaurierten Häuser erklären und demonstrieren kostümierte Angestellte die Arbeits- und Lebensweise der damaligen Zeit.


    Das Gouverment Building war Sitz der Verwaltungsbehörde inklusive Gerichtsbarkeit und Gefängniszellen.
    In der Schmiede wurde gehämmert und der Ofen geschürt und bei Tante Emma gab es alles Notwendige zu kaufen.
    Sogar ein Opernhaus gab es und Schauspieler geben lustige kurze Einlagen.








    An den Werbeversprechen des Zahnarztes zweifeln wir jedoch leicht, als wir uns seine alten Werkzeuge anschauen .




    Man könnte hier gut einen halben Tag zubringen, aber soviel Zeit haben wir leider nicht, denn wir wollen ja heute noch bis nach Montana.


    Und so brechen wir wieder auf, als sich nach knapp zwei Stunden der Himmel verfinstert und ein Gewitter im Anzug scheint.


    Wir nehmen nun direkten Kurs auf die amerikanische Grenze, wo wir eine Stunde später ankommen.
    Die Schlange ist recht kurz und es geht alles ganz fix, aber als wir dann dran sind, dürfen wir nicht wie alle anderen einfach durchfahren.


    Wir werden heraus gewunken, müssen noch unsere Fingerabdrücke abgeben und 12 USD Eintrittsgeld zahlen.
    Zuerst sind wir darüber etwas verwundert, denn gezahlt haben wir an der Immigration bisher noch nie etwas, aber der Officer erklärt uns, dass diese Einreisegebühr sonst im Flugpreis enthalten war.


    15 Minuten später sind wir also zum ersten Mal in Montana und der erste Eindruck ist schon mal sehr gut.
    Schau’n wir doch mal, was der Treasure State so alles zu bieten hat…




    Gegen 19:00 Uhr kommen wir schließlich in Whitefish an und checken in der Pine Lodge ein.
    Wir bekommen ein schönes großes Zimmer mit großem Kingbett und sind sehr zufrieden.




    Lange halten wir uns aber gar nicht hier auf, denn jetzt haben wir erstmal richtig Hunger und wollen uns ein Restaurant zum Abendessen suchen.
    Das Hotel bietet einen kostenlosen Shuttle ins Zentrum an, aber da wir heute ja einen langen Fahrtag hatten, wollen wir uns noch etwas bewegen und laufen lieber - und so weit ist das ja auch gar nicht...


    Wir bummeln durch die Central Ave, in der sich die meisten Restaurants befinden und studieren die Menükarten.
    Die Auswahl ist recht groß und wir entscheiden uns schließlich für Casey's.


    Wie meistens teilen wir uns eine Vorspeise - diesmal Thai Tacos, die extrem lecker, aber etwas schwierig zu essen sind - und dann gibt es Meatloaf für mich und einen Burger für Andreas.


    So vollgefuttert tut der 20-minütige Spaziergang zurück zum Hotel ganz gut, auf dem wir noch total interessante Wolken-Konstellationen beobachten können.


    Und da wir morgen wieder früh los wollen, horchen wir dann auch schon bald an den Kopfkissen.



    Gefahrene Kilometer: 459 Klick
    Wetter:
    Unterkunft: Pine Lodge
    Wanderungen: Marble Canyon, Paint Pots


    ;arr: ;arr: ;arr: Antischnatterlink

  • Mann oh Mann, bin ich froh, dass ich bald wieder verreisen darf.
    Man kommt bei Eurem Bericht ja sooooooooooooooooooooo Reiselust.


    Und West-Kanada ist einige Stufen hochgerutscht auf der Liste der mal wieder zu wiederholenden Ziele.


    Das war ja wieder ein Bilderbuchtag. So viel tolle Natur. Herrlich!


    ;;ebeiL_,

    Durch diese Übergänge und Unterführungen wurde die Anzahl der Wildunfälle am TC1 gegenüber 1976 um 80 Prozent reduziert.

    Wow. Das ist in der Tat ein gutes Ergebnis! :top1:


    Es ist hier aber auch sehr schön zu sehen, wie die Natur sich nach dem Feuer langsam wieder anfängt zu erholen und wie überall zarte kleine hellgrüne Tannen zwischen den verkohlten Baumskeletten hervorkommen.

    In der Tat gut zu sehen. und wie Du richtig schreibst, braucht die Natur das. Deshalb gibt es ja auch immer mal wieder kontrollierte Feuer.
    Und manchmal ist es auch so, dass ganz andere bzw. viel mehr unterschiedliche Pflanzen plötzlich wieder Platz finden und heranwachsen.

  • Unterwegs genießen wir noch einmal die tolle Kulisse der umliegenden Berge und können gar nicht genug Fotos machen.

    Endlich mal Bilder mit Sonne und freien Bergen, da hätte unser Auslöser auch geglüht :!!

    Durch diese Übergänge und Unterführungen wurde die Anzahl der Wildunfälle am TC1 gegenüber 1976 um 80 Prozent reduziert.

    Die finde ich auch ganz toll und würde in einigen deutschen Strassenführungen auch Sinn machen ;;NiCKi;:


    Toll das ihr den Marble Canyon für euch alleine hattet :clab: :clab:


    bis zur Fort Steele Heritage Town,

    Sehr hübsch :!!

  • Mit blauem Himmel sieht das ja alles gigantisch aus. Was für Landschaften, unglaublich!


    Beim Frühstück plaudern wir noch sehr angenehm mit Melinda und Lindsey, den anderen B&B-Gästen aus Pennsylvania, tauschen Adressen aus und machen ein gemeinsames Abschiedsfoto.


    Wie nett, so etwas mag ich. Die Männer haben wohl ähnliche sportliche Interessen, oder? Da kommt man besonders schnell ins Gespräch

    Durch diese Übergänge und Unterführungen wurde die Anzahl der Wildunfälle am TC1 gegenüber 1976 um 80 Prozent reduziert.


    Das finde ich gut :!! Und neben der Straße sind dann Zäune, um die Tiere zu leiten?
    Das wäre mir auch eine Beruhigung beim Fahren. Wenn ich da an Oregon im letzten Jahr denke, wo mir häufig die Tiere vors Auto gesprungen sind und ich Notbremsen musste. Gerd hat das im Moment ja auch X(

    Man könnte hier gut einen halben Tag zubringen,


    Das glaube ich gerne, hochinteressant.


    Für so einen langen Fahrtag habt Ihr aber schon noch einiges unternommen und gesehen.


    Liebe Grüße :wink4:


    Bettina

  • Man kommt bei Eurem Bericht ja sooooooooooooooooooooo Reiselust.

    das freut mich :)


    Das war ja wieder ein Bilderbuchtag. So viel tolle Natur. Herrlich!

    Endlich mal Bilder mit Sonne und freien Bergen, da hätte unser Auslöser auch geglüht

    Ja, bei schönem Wetter sieht das alles gleich ganz anders aus ;;NiCKi;:


    Toll das ihr den Marble Canyon für euch alleine hattet

    Das war wirklich eine Wohltat, so ganz alleine unterwegs.


    Die Vorfreude wächst.

    Na dann freu Dich mal, hast ja noch ein paar Tage :D


    Ich nehm' mir allerdings zwei Tage Zeit dafuer und uebernachte zwischendrin in Invermere.

    Das war bei uns zeitlich einfach nicht mehr drin - selbst 30 Tage sind irgendwann knapp.


    Und neben der Straße sind dann Zäune, um die Tiere zu leiten?

    Ja genau - und neben den Übergängen gibt es auch noch Unterführungen.


    Für so einen langen Fahrtag habt Ihr aber schon noch einiges unternommen und gesehen.

    Fand ich auch, dass wir den Fahrtag gut aufgelockert haben.


    Die Männer haben wohl ähnliche sportliche Interessen, oder? Da kommt man besonders schnell ins Gespräch

    Ja, Lindsey war auch ein Sportler wie Andreas, da gab es jede Menge zu erzählen - die beiden waren total nett ;;NiCKi;:

  • Hallo Elke!
    Die letzten beiden Tage waren ja wieder total klasse!
    Trotz des nicht so beständigen Wetters ist doch alles prima gelaufen!
    Schöne Fotos von den roten Stühlen in der grünblauen Landschaft!
    Das macht sich richtig gut!
    Und jetzt seid ihr in Montana angekommen, schön!


    Ob ich es jetzt im Urlaub schaffe dranzubleiben, kann ich nicht versprechen, schaun mer ma! ;ws108;;ws108;

  • Ob ich es jetzt im Urlaub schaffe dranzubleiben, kann ich nicht versprechen, schaun mer ma!

    Das ist doch gar kein Problem, der RB läuft nicht weg. Genießt jetzt erstmal Euren eigenen Urlaub!


    Yeah, sunshine! Sieht alles gleich anders aus

    Dachten wir uns auch ;)


    Was für ein traumhafter Tag

    Nicht wahr?


    Die Paint Pots fielen bei uns dem Regen zum Opfer. Schön, dass ich sie nun bei euch sehen kann.

    Schade, wir fanden den kleinen Abstecher ganz nett.


    Fort Steele schaut sehr interessant aus. Diese Art Freilichtmuseen mag ich auch sehr.

    Wir mögen sowas auch, haben in dem Urlaub insgesamt 3 solcher Museen besucht und jetödes war einzigartig.

  • Dienstag, 19.07.2016 - Going-To-The-Sun-Road


    Da der Wetterbericht einen wundervollen Tag verspricht und wir diesen voll ausnutzen wollen, klingelt der Wecker bereits um 6:00 Uhr.
    Wir springen schnell unter die Dusche, packen unseren Krempel zusammen und gehen dann zum Continental Breakfast.


    Dieses ist nach all den tollen B&B-Erfahrungen, bei denen wir frühstückstechnisch in den letzten Wochen schon sehr verwöhnt wurden, eine richtige Enttäuschung.
    Es gibt ein bisschen Obst, Bagels, Toast und Cornflakes und bis zur Unkenntlichkeit verdünnten O-Saft.
    Natürlich mit Plastikbesteck und auf Papptellern...


    Aber es gibt schließlich wichtigeres als Frühstück und so sitzen wir nach dem Auschecken um 7:45 Uhr gut gelaunt im Auto auf dem Weg in den 25 Meilen entfernten Glacier National Park.



    Am West Glacier Parkeingang kaufen wir gleich einen Jahrespass, denn den können wir auch 2017 noch nutzen, wenn wir wieder ein bisschen früher im Jahr fahren werden.


    Wir besuchen kurz das Visitor Center, erkundigen uns nach den Trails im Park und stöbern ein wenig im Souvenirshop herum.


    Und dann geht es auf die kurvenreiche Going-to-the-Sun-Road - eine der schönsten Traumstraßen Amerikas.
    Die beeindruckende Hochgebirgsstraße schlängelt sich von Westen nach Osten quer durch den Park und überquert dabei auch die Continental Divide - die nordamerikanische Wasserscheide, die Atlantik- und Pazifikzuflüsse voneinander trennt.


    Auf dem ersten Stück ist die Straße noch nicht ganz so spektakulär und die Halte- und Aussichtspunkte befinden sich alle auf der “falschen” Straßenseite, so dass wir erstmal durchfahren bis zum Parkplatz am Avalanche Lake Trailhead.


    Es ist mittlerweile schon 9:30 Uhr und nicht mehr ganz so einfach, einen Parkplatz zu finden.
    Aber wir haben Glück und können recht schnell noch einen ergattern.


    Der Weg beginnt am Cedar Nature Trail - einem für Rollstuhlfahrer geeigneten Weg - und entsprechend voll ist es am Anfang.
    Schulklassen, Rangergruppen, Damen in Stöckelschuhen…




    Aber kurz nach Überqueren der Avalanche Gorge zweigt der eigentliche Trail ab und ein gut zu wandernder Naturpfad schraubt sich ab hier stetig nach oben.
    Jetzt werden es deutlich weniger Leute und uns gefällt es richtig gut.
    Der Weg führt anfangs direkt entlang des Avalanche Creek, später durch dichten Wald und man hört nur noch das Wasser über die Felsen rauschen.





    Nach etwa einer Stunde liegt der glasklare Bergsee vor uns, eingerahmt von steil aufragenden Bergen - ein fantastischer Anblick.




    Wir laufen noch ein Stück um den See herum bis zum Trailende und suchen uns dort einen der vielen umgestürzten Bäume als Rastplatz aus.
    Bei schönstem Sonnenschein genießen wir unser kleines Picknick, bevor wir uns wieder auf den Rückweg durch das schattige Waldgebiet machen.






    Je mehr wir uns dem Parkplatz nähern, umso mehr erinnert der Trail dann wieder an eine Völkerwanderung und als wir gegen 12:30 Uhr an unserem Auto ankommen, werden wir von anderen Touristen begeistert in Empfang genommen, die hier auf einen freien Parkplatz warten...


    Ich befürchte ja, dass es uns bei unserem nächsten geplanten Stopp am Logan Pass dann genau so ergehen wird…


    Aber bis dahin genießen wir erst einmal die Fahrt auf der Going-To-The-Sun Road.
    Sie wird jetzt richtig spektakulär und wir halten an fast jedem Viewpoint, um die fantastische Aussicht zu genießen.








    Gegen 13:45 erreichen wir den Logan Pass - vom Timing her könnte es schlechter nicht sein, denn um diese Zeit herrscht hier absoluter Hochbetrieb.
    Der Parkplatz ist sowas von voll und überall stehen wartende Autos, deren Fahrer darauf lauern, dass irgendwo jemand rausfährt.


    An der Straße parken geht überhaupt nicht und so müssen wir wohl oder übel warten.
    Wir sind uns anfangs nicht so recht klar über die beste Strategie - kreiseln oder an einer festen Stelle warten?
    Weiterfahren steht jedenfalls gar nicht zur Debatte, denn den Hidden Lake Trail, der hier am Visitor Center beginnt, wollen wir auf jeden Fall machen.


    Nach zwei Runden um den gesamten Parkplatz entscheiden wir uns, in einer Reihe stehen zu bleiben und hier zu warten bis jemand wegfährt.
    Und wir haben tatsächlich Glück - es dauert nur fünf Minuten bis wir uns einen frei gewordenen Platz schnappen können.


    Wir schnüren erneut unsere Wanderschuhe und ich lege mir diesmal auch meine Kniemanschette um, denn mein Knie beschwert sich seit zwei Tagen mächtig, wenn es bergab geht.
    Noch eben die Trinkblasen gefüllt, mit Sonnencreme eingeschmiert und dann geht es los...


    Leider steht gleich am Anfang des Trails ein Hinweisschild, dass dieser heute nur bis zum Observation Point offen ist.
    Das Gebiet dahinter sei wegen akuter Bärengefahr gesperrt.


    Das ist aber schade
    Wir hatten uns so auf diese Wanderung gefreut - aber da kann man wohl nichts machen…


    Die 1.5 Meilen bis zum Observation Point laufen wir natürlich trotzdem.
    Über einen Boardwalk mit vielen Stufen geht es stetig aufwärts durch die Hochgebirgslandschaft mit wunderschönen, bunt blühenden Wiesen.
    Es ist ein Traum - wenn nur nicht soviele Leute hier unterwegs wären…






    An einigen - auch steilen - Stellen müssen wir noch Reste von Schneefeldern überqueren, was besonders spaßig ist für die schick gekleidete Damenwelt mit Pumps oder Badeschlappen





    Wir haben dagegen keine Not und können uns statt auf den Weg etwas mehr auf die Umgebung konzentrieren und die Landschaft genießen und so entdecken wir gleich zu Beginn in großer Entfernung ein paar Bighorn Sheeps:




    Wir hoffen aber eigentlich noch auf Mountain Goats, die man hier am Logan Pass sehr oft antreffen soll und halten weiter gespannt Ausschau.
    Und in der Tat dauert es gar nicht lange, bis wir die ersten Exemplare zu Gesicht bekommen.
    Erst ein einzelnes Tier, später eine Mutter mit ihrem Nachwuchs und dann immer wieder neue Bergziegen.






    Eine hat eine Art Tracking Sender am Hals - was wohl mit der Forschungsstation zusammenhängt, die es hier am Logan Pass für die Mountain Goats gibt.


    Und die Tiere sind überhaupt nicht scheu.
    Man wird ja immer wieder gewarnt, dass man ihnen nicht zu nahe kommen soll, aber das ist hier fast unmöglich, denn sie kreuzen mehrfach den Wanderweg und wir müssen regelrecht zurückweichen.






    Am Overlook angekommen hat man einen wunderbaren Blick auf den unten liegenden Hidden Lake.
    Wie schade, dass wir da jetzt nicht weiterlaufen dürfen…


    Als kleine Entschädigung kommt gerade, als wir am Viewpoint sitzen und unser Picknick gegen die bettelnden Chipmunks verteidigen, nochmal ein Mountain Goat vorbei und positioniert sich direkt am Aussichtspunkt vor der beeindruckenden Hintergrundkulisse.
    Und er wartet auch noch ganz brav, bis wir alle unser Foto im Kasten haben .






    Zurück am Parkplatz werden wir natürlich schon wieder sehnsüchtig erwartet und wir machen bereitwillig Platz für die nächsten Wanderer.


    Auf der Going-To-The-Sun Road geht es jetzt weiter zum Ostende des Parks und da wir noch ein bisschen Zeit haben und an diesem tollen Tag den Park noch nicht verlassen wollen, halten wir am Trailhead zu den St. Mary Falls zu einem weiteren kurzen Spaziergang.


    Auf diesem Trail herrscht eine ganz eigenartige Stimmung:
    Rechts und links des Weges sind die Überreste des letzten Waldbrandes zu sehen und zwischen den ganzen verkohlten Baumskeletten sprießen frisches Grün und pinkfarbene Blumen.




    An den Wasserfällen selbst sind die Lichtverhältnisse dann nicht mehr optimal, trotzdem gefallen uns diese Falls mit den gletschergrünen Wassermassen ausgezeichnet.




    Gegen 18:00 Uhr verlassen wir dann den Glacier Park für heute und halten in St. Mary noch einmal zum Einkaufen der Marschverpflegung für die nächsten Tage.
    Außerdem brauchen wir noch bissle was zum Vespern für heute Abend, denn in der Nähe unserer Unterkunft gibt es keine nennenswerten Restaurants.


    Kurze Zeit später erreichen wir die Glacier Trailhead Cabins, in denen wir für heute eine Cabin reserviert haben.


    Wir bekommen ein nettes kleines Holzhäuschen - etwas abgelegen zwar - aber das ist uns für heute gerade recht.
    Die Einrichtung ist rustikal aber neuwertig, das Bad minimalistisch und es gibt kein Internet.
    Dafür einen Grillplatz mit Sitzbänken und eine Küche zur gemeinsamen Benutzung.
    Ein bisschen gehobene Campingplatz-Atmosphäre - uns gefällt es für eine Nacht.





    An unserem Häuschen haben wir eine Terrasse mit Blick ins Grüne, so dass wir zum Essen hier bleiben und aus unseren Vorräten vespern - umgeben vom Piepsen der Vögel und dem Rauschen der Bäume.


    Wir hocken noch auf der Terasse bis es dunkel wird und ein erstes Donnern am Horizont zu vernehmen ist.
    Dann verkrümeln wir uns in unsere Hütte und direkt in's Bett, denn wir wollen an diesem perfekten Tag keine Regentropfen sehen…



    Gefahrene Kilometer: 126 Klick
    Wetter:
    Unterkunft: Glacier Trailhead Cabins
    Wanderungen: Avalanche Creek Trail, Hidden Lake Trail, St. Mary Falls.


    ;arr: ;arr: ;arr: Antischnatterlink

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