Nachtrag zum Delfinschwimmen
Es wurde vor ein paar Tagen nach "aufschlussreicheren" Aufnahmen vom Delfinschwimmen in Kaikoura gefragt, die ich zunächst nicht zeigen wollte, weil ich hier keinen langweilen wollte. Hier kommen noch vier Videos mit einer Gesamtlänge von gut 4,5 Minuten. Video 3 ist eine Langfassung vom in der Tagesetappe bereits gezeigten Video mit Delfinen unter Wasser, bietet also nichts Neues. Wer sich also näher für die Tour interessiert, ist herzlich eingeladen:
Dann kann es im Text weitergehen. Heute kommt ein ganz toller Tag .
13. Tag, Mittwoch, der 27.01.2016
Queenstown-Action
Heute klingelt mal wieder der Wecker. Es ist 6:40 Uhr, aber gefühlt früher, weil es gestern Abend mit einem Pinot recht spät geworden war .
Aber heute gibt es zwei Action-Touren zu machen, da steht man gerne auf .
Wir fahren hinunter in den Ort, bekommen einen der letzten kostenlosen Parkplätze und gehen zum Treffpunkt für die „Skippers Canyon Jetboat Tour“, wo uns ein Senior mit einem mittelgroßen Bus abholte. Die Skippers Canyon Road wurde kürzlich von einer Internetseite zur dritt gefährlichsten Straße der Welt gewählt. Sicherlich ein wenig übertrieben, aber es sind schon spektakuläre Abschnitte dabei, auf denen man vom Busfenster aus senkrecht hundert Meter oder mehr nach unten sehen kann . Peter ist ein toller Fahrer und weiß vor allem enorm viel über die Gegend und Neuseeland im Allgemeinen zu berichten.
Die Landschaft hier gefällt uns ausgesprochen gut. Und man erkennt trotz des verhangenen Himmels, wie schön sie ist.
Nach einer sehr informativen dreiviertel Stunde kommen wir am Shotover River an und machen eine Photo von dem, was wir auch gleich machen:
Dann steigen wir in das Boot um. Das ist der totale Hammer . Mit 70 bis 80 Sachen heizen wir über den Fluss, ganz knapp an den Felsen am Rand vorbei. Zwischendurch gibt es ein paar 360-Degree-Turns. Jipppiiiieeeehhhh. Die Tour dauert eine halbe Stunde. Das Video gibt einen kurzen Eindruck:
Danach besuchen wir noch ein kleines Museum mit Exponaten aus der Goldgräberzeit.
Es gibt hier auch eine Brücke über den Fluss, die aber nicht begangen werden darf.
Unten fährt wieder ein Boot.
Am Ende dürfen wir noch selbst Gold waschen.
Und Markus geraten sogar zwei Mininuggets in die Pfanne.
Das Museum war ein kleines Bonbon, das wir erhielten, weil die Tour, die wir eigentlich haben wollten, ausgebucht war. Anschließend fahren wir wieder nach Queenstown zurück. Die Tour kostet 139 NZD (89 EUR) pro Person. Grundsätzlich ist so eine Action-Tour durch die Natur im Canyon für unseren Geschmack eine zweifehalfte Angelegenheit. Nach einigem Für und Wider haben wir uns aber einfach dazu entschieden, dass wir den Lauf der Zeit auch nicht aufhalten können, indem wir eine solche Tour nicht mitmachen. Und so hatten wir einfach Spaß.
Um 11:30 Uhr sind wir zurück im Ort und somit ist genügend Zeit für ein frühes Lunch. Da das Habebe gestern so genial war, wiederholen wir das gestrige Mittagessen einfach .
Nach dem Lunch schlappen wir zum nächsten Treffpunkt und damit zum Rafting, das wir nur aufgrund des schlechte Wetters gebucht haben – einen Vorteil muss das Wetter ja haben .
Ein Bus bringt uns zur Base, wo wir ausgerüstet werden. Schon der erste Eindruck ist höchst positiv, denn es ist überall angenehm geheizt und die Wetsuits sind trocken (das ist nicht immer so bei Rafting-Touren und einfach nur ekelig ).
Mit dem Bus geht es wieder in den Skippers Canyon – wieder mit einem netten Guide (aus Mississippi), der obendrein ausgesprochen witzig ist:
Guide während der Busfahrt: „Anyone doing this the first time?"
Einige Teilnehmer: “Yes”
Guide:“OK, this is a busdrive"
Am Startpunkt gibt es letzte Safety-Information und dann werden wir in Gruppen aufgeteilt. Unser Guide ist Matthis, ein Holländer, was aber nichts machte . Ohne Holland, ....
Unsere Gruppe ist gemixt: ein Pole und seine Frau, zwei zuckersüße Engländer und wir beide. Macht eine Rudererquote von 50 %, denn die Polin ist zu zart (beim ersten Rumms gegen einen Stein muss ich sie gleich aus dem Wasser ziehen (gut, dass wir das in der Theorie vorher alles gelernt haben)) und die beiden Engländer rudern wohl eher mit Wattebäuschchen – und das nicht ein Mal im Takt.
Schon nach einer Minute gehen die ersten beiden über Bord (die Polin und einer der beiden Engländer), obwohl wir lediglich gegen einen Felsen fahren . Unser Guide will wohl unsere Aufmerksamkeit schärfen.
Markus vorne voll im Einsatz:
Da wir eine nicht gerade sportliche Truppe sind, geht unser Guide leider dauernd auf Nummer sicher und schickt uns bei jeder Rapid mit dem Komando „down“ ins Innere des Boots. Das schmälert unsere Begeisterung durchaus ein wenig . Wir hatten uns extra nicht die Anfänger-Tour herausgesucht, sondern die, die es angeblich in sich haben sollte. Das hatte sie grundsätzlich auch, aber wenn man in den Rapids dann nicht selbst mitpaddeln soll, sondern auf Nummer sicher abtauchen muss, ist der Spaß natürlich nur halb so groß . Grund für seine Sicherheitsbedenken war die Tatsache, dass sich Anfänger in unserem Boot für die Fortgeschrittenentour angemeldet hatten. Für den Guide doof, für uns doof und von den Mitfahrern uns gegenüber auch doof! Aber Spaß hatten wir trotzdem .
Ein unfassbarer Riesenspaß . Nicht ganz so gut wie in Costa Rica (dort haben wir die bisher heftigste und damit genialste Raftingtour unseres Lebens gemacht), aber trotzdem richtig klasse. Wir durchfahren eine ganze Reihe von Stromschnellen, durch einen vierzig Meter langen Tunnel und am Ende einen kleinen Wasserfall hinunter. Zwischendurch gibt es genug Zeit zum Relaxen und der Fluss an sich mit den steilen Felswänden ist sowieso ganz toll. Hier ein ganz kurzer Eindruck auf Video:
Am Ende sind wir beide superhappy, die Tour gemacht zu haben . Wer weiß, wie oft wir noch die Gelegenheit zu so etwas haben. Die Tour hat pro Person 219 NZD (140EUR) gekostet. Wieder einmal danke ich in Gedanken „meinem“ Kniespezialisten, denn ohne die Orthese wäre die Tour nicht drin gewesen .
Zurück im Motel gibt es erst mal zwei Bierchen. Nach der Dusche gehen wir zu Fuß den Ort. Immer am See entlang. Zum Essen gehen wir zu Fat Badger, wo wir eine large „Smokey Badger“ ordern. Kurze Zeit später steht eine wagenradgroße Pizza vor uns . Meine Güte, ist die lecker. Aber selbst für uns ein gaaaanz klein wenig zu viel. Es blieben vier große Slices übrig und auch bei Ausschaltung der Vernunft und sinnloser Völlerei würden vermutlich noch zwei übrig bleiben.
So nehmen wir den Rest mit. Schmeckt morgen auch kalt. Das Monsterding kostet 38 NZD (gute 24 EUR).
Am Ende wird es dann doch wieder spät, weil wir im Motel dann noch zwei Gläschen von dem Raptor Sauvignon Blanc von Lake Chalice probieren müssen. Was für ein leckeres Tröpfchen am Ende eines phantastischen Tages. Einer der schönsten Tage der Reise.
Fazit zu Queenstown:
Queenstown ist der Fun-Ort Neuseelands. Diesem Ruf wird er absolut gerecht. Der Ort ist sehr touristisch, aber für unsere Begriffe im absolut positiven Sinne. Die Infrastruktur ist ganz toll. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Eine Menge junges Volk ist unterwegs. Es herrscht nette Stimmung. Die „ach so grandiose Landschaft“ fanden wir schon wieder schlicht „sehr schön“. Wir haben auch hier nichts vorgefunden, was es nicht an ganz vielen Ecken auf der Welt gibt und was den Hype rechtfertigt. Sicherlich spielt das Wetter, wie an vielen Ecken dieser Welt, auch hier eine gewisse Rolle, kann aber am grundsätzlichen Eindruck nichts ändern. Für uns war Queenstown in jeder Hinsicht ein Highlight der Reise.