Skandal bei (nur?) US-Air?

  • Die Piloten der US-Air haben sich iin einem Brief in US Today an die Öffentlichkeit gewandt.
    Hintergrund ist, dass die Piloten angeblich gezwungen werden die notwendigen Treibstoffreserven zu unterschreiten um Gewicht zu sparen.
    Die Entscheidung wieviel Treibstoff mitgenommen wird liegt einzig in der Hand der Piloten. US-Air will seine Piloten "schulen" möglichst wenig Treibstoff mitzunehmen.
    Vorgeschrieben ist Treibstoff für das
    angeflogene Ziel + Ausweichziel (wird vorher festgelegt) + 45-60 min zus. Zeit nach Einschätzung der Piloten.


    Mir erscheint das ganze sehr plausibel. Ich kann mir gut vorstellen, dass Airlines versuchen das Gewicht so niedrig wie möglich zu halten.
    Continental ist deswegen ja bereits mehrfach negativ aufgefallen, weil es die 757 gerade so nach Newark schaffen. Da ist oft kein Ausweichflughafen mehr drin.


    Das ganze hat Potential für einen Skandal. Und das Vertrauen der Amerikaner in ihre Airlines dürfte dadurch auch nicht größer werden.


    [URL=http://www.newsday.com/services/newspaper/printedition/friday/news/ny-bzair185767879jul18,0,1384201.story]Quelle[/URL]



    Joe

    • Offizieller Beitrag

    Das wäre natürlich skandalös. Geldverdienen auf Kosten der Sicherheit. Das geht so lange gut bis mal eine Maschine unfreiwillig runterkommt wegen Treibstoffmangel. Und dann will es wieder keiner gewesen sein.
    Das erschüttert mit Sicherheit das Vertrauen in eine Airline.


    Wie wenig Sprit muss eine Air-India dabei haben, denn das ist momentan die einzige Airline die für unter 600€ nach LA fliegt. NoN Stop wohlgemerkt :gg:

  • Nur, dass man einmal eine vorstellung hat, um welche Zahlen es sich handelt:
    Lufthansa verbraucht jeden Tag im Schnitt 23,6 Millionen Liter Kerosin. Die Treibstoffrechnung beträgt dieses Jahr 5,6 Milliarden Euro (2007: 3,9 Milliarden). Eine Maßnahme zur Spritsenkung kann auch eine neue Triebwerkswäsche sein, die 85 000 Liter am Tag spare. Täglich 4000 Liter soll das papierlose Cockpit einsparen, das derzeit eingeführt wird. Andere Maßnahmen sind zum Beispiel leichtere Sitze oder auch leichtere Öfen in den Flugzeugküchen. Oder leichtere Passagiere. Oder vorher auf Clo gehen. ;)


    Joe

  • So etwas kann ich mir gut vorstellen. Jede mitgenommene Tonne Sprit kostet ja ihrerseits wegen des Gewichts schon wieder selbst Spritverbrauch. Nur sollte man es nicht zu weit treiben. Da wäre ich eher dafür, das Gewicht der tatsächlich an Bord befindlichen Fluggäste (per Wiegen) zu ermitteln, mit dem mitgeführten Ballast zu addieren und den dann zu tankenden Sprit genau darauf abzustimmen. Ist ja ein Unterschied, ob ein Sitzplatz von Rainer Calmund oder Kate Moss belegt ist, oder??? ;) :MG: :MG: :MG:

  • Zitat

    Original von FlyersFanGER
    . Ist ja ein Unterschied, ob ein Sitzplatz von Rainer Calmund oder Kate Moss belegt ist, oder??? ;) :MG: :MG: :MG:


    Der eine bräuchte nichts zu essen beim flug.
    Die andere müsste ab an den Tropf wg. Unterversorgung.


    Wie sagte Mittermeier (entschuldigung meine Damen):


    Die willst Du ja nicht fic...., sondern füttern. :MG:



    Joe

  • Hier geht es um keinen Skandal. Der Hintergrund ist ganz einfach.
    Um einen Flug gemäß Gesetz durchführen zu müssen müssen folgende treibstoffmengen an Bord sein:


    -Trip Fuel (der Fuel, den man von A nach B braucht)
    - 5% Contingency Fuel (vom Tripfuel 5% für unvorhergesehenes, z.B. andere Winde)
    - Alternate Fuel (der Fuel, den man braucht, wenn das Ziel nicht anfliegbar ist und man zu, Ausweichflughafen fliegen muß)
    - 30 min Holding Fuel (ist der Fuel, den man an Bord haben muß, wenn man am Ausweichplatz ankommt um noch 30 min in der Warteschleife fliegen zu können).


    Wenn man sich das also mal ansieht, dann ist die Aussage von oben (continental schafft das manchmal gerade so nach Newark und kann nicht mehr ausweichen) blödsinn.


    Um was es HIER im Streit der US Air geht ist das sog. Extra Fuel.
    Das ist eine ZUSÄTZLICHE Reserve, die man in der Regel mit sich rumschleppt und zu 99% nicht nutzt.
    Denn man braucht etwa 10% des Fuels NUR, um den Sprit selbst zu transportieren. Als Beispiel: Nimmt man 1 tonne Extra mit, kostet das alleine 100 kg NUR um die 1000 zu transportieren. Man hat also am Ziel nur noch 900 kg übrig.


    Da man aber die 5% des Contingency Fuels fast nie verbraucht, nutzt man dies als Extra. Das geht ganz gut auf der Langstrecke, auf kurzen Hüpfern in Europa ist das deutlich weniger und man nimmt eben Extra Fuel mit.


    Wenn man z.B. bei einer B757 einen Spritverbrauch von 5 t pro Stunde annimmt, dann brauchst man bei 8 Std Flug nur für den Tripfuel 40t. Davon 5 % sind 2 Tonnen, das langt also für ca. 20 min Extra. Damit kommt man in der Regel ganz gut aus.


    Wie gesagt, es geht hier NUR um ZUSÄTZLICHEN Sprit! Hier ist also kein Skandal in Sicht, wenn die Firma die Piloten auffordert, weniger Extra Fuel mitzunehmen.


  • Skandal? Auf das "?" kommt es an. Wenn sich aber Piloten an die Öffentlichkeit wenden, weil sie sich gegängelt fühlen, hat das sicher einen Hintergrund.


    Und was anderes als es um zusätzlichen Sprit geht habe ich doch nirgends geschrieben ?(


    Und das mit der 757 von Continental ist Fakt. Mehrfach haben 757 gebeten ein beschleunigts Landeverfahren zu bekommen, weil der Treibstoff knapp ist.


    Joe

  • Tja, Uthajoe, das mag ja sein, wenn man gerne "ein beschleunigtes Landeverfahren" hätte.
    Heißt aber lange noch nicht, daß der Sprit kanpp ist!


    Das einzige Problem wäre gewesen, daß man zum Ausweichflughafen hätte fliegen müssen.


    Und wann wurde das "beschleunigte Landeverfahren" denn beantragt? Nach 10, 20 oder 30 Minuten in der Warteschleife?


    Sei mir bitte nicht böse, aber das ganze ist etwas umfangreicher, als sich das hier für den Laien darstellt.
    Sicher hat das einen Hintergrund, was hier passiert, aber gleich mit dem Wort "Skandal" zu kommen, ist etwas viel, auch wenn dahinter ein ? steht.


  • Auf das hier bezog ich mich u.a. auch, denn der Fett zitierte Satz ist einfach falsch! Man KANN und DRAF nicht unter die Mindestmengen gehen! Würde auch niemand machen, denn das wird alles dokumentiert und ist somit für die Behörde nachvollziehbar!
    Keiner riskiert dafür seinen Job!


    Und der letzte Satz ist völlig richtig! Nur die Piloten bestimmen, wieviel sie zu den gesetzlichen Mindestmengen zusätzlich mitnehmen wollen.

  • Zitat

    Original von Jürgen


    Auf das hier bezog ich mich u.a. auch, denn der Fett zitierte Satz ist einfach falsch! Man KANN und DRAF nicht unter die Mindestmengen gehen! Würde auch niemand machen, denn das wird alles dokumentiert und ist somit für die Behörde nachvollziehbar!
    Keiner riskiert dafür seinen Job!


    Und der letzte Satz ist völlig richtig! Nur die Piloten bestimmen, wieviel sie zu den gesetzlichen Mindestmengen zusätzlich mitnehmen wollen.


    Darum auch angeblich.


    Und irgendetwas muss den Piloten ja sauer aufstoßen, sonst hätten sie vermutlich nicht den Gang an die Öffentlichkeit gesucht.


    Joe

  • Was den Jungs aufstößt ist, daß sie sich mehr oder weniger rechtfertigen müssen, warum sie viel Extra mitgenommen haben. Und wenn die Firma meint, es wäre zuviel und unnötig, dann sollen sie zu Schulungsmaßnahmen "Spritsparen" verdonnert werden. Da hätte ich auch was dagegen, und bei uns ist das zum Glück nicht der Fall.


    Ich finde einfach, hier wird durch das Thema etwas impliziert, was nicht der Fall ist.

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