Donnerstag 8.12.05 Apollo Bay – 12 Apostles – Melbourne
Morgens war ich noch vor Sonnenaufgang wach in der Hoffnung bei Sonnenaufgang die Bilder nachzuholen, die mir gestern nicht gelungen waren. Allerdings wurde ich schon auf dem Weg zur Toilette ziemlich nass und es war kein Stern am Himmel zu erkennen. Also nix mit Sonnenaufgang – ab zurück ins Bettchen.
Eine Stunde später war ich schon wieder wach. Obwohl das Wetter immer noch nicht deutlich besser aussah habe ich mich entschlossen, auf jeden Fall noch einmal zu den Aposteln zu fahren. Sind ja immerhin 50 km, vielleicht scheint ja da die Sonne. Da ich für den Sonnenaufgang jetzt ohnehin zu spät dran war, gab es erstmal eine lange heiße Dusche und ein leckeres Frühstück bevor ich mich auf den Weg gemacht habe.
Bei den Aposteln angekommen sah es nicht wesentlich besser aus als gestern. Dichte Wolken und starker Wind. Immerhin regnete es nicht. Das ein oder andere Wolkenlöchlein war auch zu sehen. Also was soll's, Stativ raus und los geht es.
Ein paar ganz vernünftige Bilder habe ich dann auch noch hingekriegt, wobei ich teilweise das Stativ ganz schön festhalten musste, damit der Wind es nicht umwirft.
Faszinierend fand ich, wie schnell und gründlich sich die Lichtstimmung ändern kann.
Nach einer guten Stunde hatte ich mich genug durchpusten lassen und habe mich auf den Weg nach Melbourne gemacht. Die Durchfahrt durch den Otway NP war immer noch eine einzige Baustelle. Entweder habe ich die Einfahrt in den Park verpasst oder er war tatsächlich wegen der Straßenbauarbeiten gesperrt. Egal, der Spaziergang auf einem mehr als 10m hohen Gerüst wäre bei dem stürmischen Wind sicher sowieso kein reines Vergnügen gewesen.
Der Rest der Great Ocean Road war bei weitem nicht mehr so spektakulär wie der Teil im Port Campbell NP. Vor allem bei dem recht grauen Wetter. Es gab allerdings noch ein paar nette Serpentinenabschnitte, so dass die Fahrt doch Spaß gemacht hat.
Über Torquay und Geelong bin ich direkt nach Melbourne durchgefahren, wo ich ein Hotel vorgebucht hatte. Den Weg habe ich recht problemlos gefunden. Das größte Problem war es die kostenpflichtige Schnellstraße zu vermeiden.
Ich hatte mir schon zu hause überlegt, dass es unsinnig wäre, in einer Millionenstadt irgendwo am Stadtrand zu campen und mir deshalb ein Zimmer in einem Hotel in der Innenstadt reserviert. Worüber ich mir keine Gedanken gemacht hatte, war, wie bzw. wo ich ein WoMo parken sollte, dass wegen seiner Höhe in keine Tiefgarage passt. Der Hotelportier konnte mir da auch nicht weiter helfen. Die hatten schon etwas sparsam aus der Wäsche geguckt als ich mit dem Camper zum Gepäck ausladen ihre Einfahrt blockiert hatte. Nach einer längeren Rundfahrt durch die hübscheren und nicht so hübschen Abschnitte der Innenstadt von Melbourne war ich irgendwann wieder beim Hotel und wusste immer noch nicht, wohin mit dem Camper, als ich in der Tiefgarage gegenüber eine Fläches direkt hinter der Einfahrt bemerkte, die zwar nicht offiziell als Parkfläche ausgewiesen war, wo ich aber von der Höhe her hingekommen wäre. Nach einer längeren Diskussion mit dem Parkwächter und einem bunten Stückchen Papier als Argumentationshilfe durfte ich mich dort bis zum nächsten Tag hinstellen. Puh, das wäre geschafft. Nach Geschäftsschluss hätte ich sicher auch so ein Plätzchen gefunden aber ich hatte keine Lust, noch bis abends in der Gegend rumzukurven.
Nach einem kurzen Päuschen/Nickerchen im Hotel habe ich mich, mit Fotorucksack und Stativ bewaffnet, auf den Weg zu den Rialto Towers gemacht, wo man von einer Aussichtsplattform in gut 250 m Höhe einen wunderbaren Blick über Melbourne hat. Zum Glück sind die Aussies noch nicht ganz so paranoid wie die Amerikaner, so dass man sein Stativ auch mit hoch nehmen darf. Pünktlich zur blauen Stunde war ich oben und habe mich dem Knipsrausch hingegeben.
Anschließend bin ich von dort weiter über den Yarra River zum Loews Entertainement Complex, um von dort aus weitere Bilder von Melbourne bei Nacht zu machen.
Zurück auf der „richtigen“ Seite des Yarra musste ich noch diesen Weihnachtsbaum und die Flinders Station aufs Bild bannen, bevor ich die Fotoausrüstung zurück ins Hotel gebracht habe und mir noch 2 oder 3 Bier in einer nahen Bar gegönnt habe.