Discover America on Tour

  • Hallo Michi,
    mich hat einmal ein Fernsehbericht über die Störungen des Wildes im Yellowstone durch Snowmobile beeindruckt. Kannst du zu diesem Aspekt etwas sagen? Ich könnte mir vorstellen, dass das gemeine Wild sich an die Menschenmassen längst gewöhnt hat und die Geräusche ignoriert. Hast du Wild gesehen?

  • Hallo,


    ich habe mich auch noch schnell in den Trailblazer gequetscht (aussen ist es mir zu kalt) und freue mich schon auf den Yellowstone im Winter.


    Gruss Kate

    Gruss Kate
    +++++++++
    On Tour:
    2000-09: 7xUSA West & Kanada
    2000-10: D,F,I,GR,MC,E,AND,L,A,HR
    2011: D, GB, HR-MNR-BiH, I
    2012: Inselhopping HR (Pag, Rab, Cres, Losinj)
    2013: Dalmatien & BiH im Mai/ Süd-Norwegen im Juli/August

    • Offizieller Beitrag

    Hallo hallo,


    ich bin nicht im Schnee stecken geblieben, nicht verschollen und nicht verloren gegangen. Es geht mir auch recht gut. Es hat mir schlicht und einfach die Zeit gefehlt mich permanent und länger online zu melden Ich bin halt beruflich stark gebunden. (Ist ja auch gut so :MG: )


    Heute geht es in den Yellowstone National Park
    Diesen kennen ja recht viele von euch aus den üblichen Besucherzeiten, aber im Winter wird er eher selten besucht.
    Der Yellowstone ist in der Winterzeit für das breite Publikum geschlossen. Autodurchfahrten sind nicht möglich, da die Strassen nicht geräumt sind. EInzig am Nordeingang gibt es ein kurzes Stück wo man die Grenze des Parks überschreiten (fahren) kann und ein kurzes Stück durch den Park fährt, aber weit weg der eigentlichen Attraktionen.
    Wenn man wie wir in West Yellowstone wohnt, sind es bis zur Old Faithful Lodge. etwa 31 Meilen. Dorthin gelangt man nur mit Schneekatzen, die man mieten kann.
    Leider nicht wie wir dachten alleine sondern nur mit Führer.
    Somit haben wir uns für eine geführte Tour in einem umgebauten Chevybus entschieden.




    Es gibt eine ganze Reihe von Anbietern. Wir haben unsere Tour hier gebucht.
    Eine solche Tour kostet pro Person etwa 80$, startet morgens gegen 8.00 und dauert bis gegen 16:30-17:00. Erforderlich ist noch ein Nationalparkpass oder ein gekauftes Tagesticket welches man in der Chamber of Commerce bekommen kann.
    Wir wurden sogar im Hotel abgeholt und abends wieder zurückgebracht.
    Unser Fahrer Dave war eine Mischung aus Busfahrer, Naturschützer und Parkranger. Im Sommer führt er Touristen auf versteckten Pfaden durch den Park, arbeitet teilweise auch im Park und kannte sich in der Natur unheimlich gut aus. Er wusste viel über die Bisons zu berichten, über Elks, Coyoten, Wölfe und Bären. Sein Hobby aber waren Vögel. Besonders die Adlerneste haben es ihm angetan. Ich glaube er kennt jeden Adler persönlich.




    Leider zog sich das gute Wetter an diesem Tag zurück und es kamen dicke graue Wolken.









    Entlang des Madison River ging es Richtung Norris, dann südlich Richtung West Thumb, gegen 12:30 erreichten wir die Faithful Area wo wir einen etwa 2 stündigen Aufenthalt hatten, den jeder nutzen konnte wir er wollte. Auf Grund des mittlerweile schlechten Wetters war der Ausbruch des Old Faithful fotografisch nicht so toll. Wir haben die Zeit genutzt und sind etwas rundgelaufen und waren deshalb während des Ausbruchs auf der gegenüberliegenden Seite des Old Faithfuls wo die Wasserfontänen uns entgegen kamen. Schnell haben wir deshalb den Rückzug angetreten um der warm, feuchten Luft zu entgehen.




    Danach ging es zurück in Richtung West Yellowstone.
    Die Landschaft sieht irgendwie ungewöhnlich aus. Zwischen tiefem Schnee und weissen Bergen liegen immer wieder dunkle braune Stellen die oft kreisrund zeigen das die Erde dort zu warm für den Schnee ist. Auch die Holzstege rund um den Old Faithful sind mit Schnee bedeckt während 1 m daneben sich die Erde ganz warm anfühlt und der Schnee weggetaut ist bzw erst gar nicht liegen bleibt.



    An den weggetauten Stellen sieht man dann jede Menge Tiere wie Elks und Bisons und Koyoten . Bären und Wölfe hingegen leider nicht.
    EIn Ranger den Dave gut kannte erzählte aber das es im östlichen Teil eine etwas ernsteren Zusammenkunft zwischen einem Bären und einer Gruppe Ranger gekommen sei. Das ungewöhnliche ist eigentlich das Bären normalerweise zu der Zeit schlafen.





    Die Farben der einzelnen Wasserlöcher sind aber auch bei weniger gutem Wetter beeindruckend.
    Von leuchtendem blau über grün weiter zu braub, gelblich, ocker ist alles vertreten.
    Aber das kennt ihr aus dem Sommer.






    Hier noch eine Karte mit der groben Route.




    Gegen 17:00 waren wir wieder im Hotel, hatten einen wunderschönen Tag hinter uns, wo wir viel gesehen und gehört haben.
    Der Park schloss übrigens am 12 oder 13 März kpl. Dann sind auch geführte Schneetouren nicht mehr möglich.
    Und da das Wetter eh umschlug und es am nächsten morgen noch grauer wurde machten wir uns einen Tag früher als geplant auf den Weg in Richtung Süden.
    Als Zwischenziel war Salt Lake City anvisiert und danach die Gegend um Green River.



    Es bleibt die Frage, lohnt sich ein Besuch im Winter im Yellowstone. Ich würde sagen ja. Auf alle Fälle. Der Park ist natürlich absolut leer, durch die geführte Tour bekommt man viel zu sehen und erzählt. Man muss sich natürlich im Klaren sein das allein so gut wie nichts geht. Ohne Auto oder Transportmittel hat man ja keine Möglichkeiten den Park zu erkunden und somit bleiben nur die geführten Touren. Ob es Spass macht einige Stunden auf einem stinkenden lärmenden Snowmobil zu sitzen und hinter dem Vorrausfahrenden nachzudüsen? Für mich eher nicht. Die Dinger sind auch tierisch laut. Eigentlich ein Unding das solche Maschinen durch ein Naturschutzgebiet knattern. Und mitunter sind die Gruppen 10-15 Maschinen gross. Da geht geräuschmässig die Post ab.

  • Ein interssanter Bericht! Danke Michi.


    So übermäßig viel Schnee lag da aber nicht. Oder täuscht das?



    Das Bären im Winter wach sind ist nichts außergewöhnliches.
    Sie halten ja nur eine Winterruhe und die wird in Länge und Zeit den
    äußeren Gegebenheiten angepasst.
    So halten Bären in südl. Regionen gar keine Winterruhe, in arktischen Gebieten
    kann diese dafür umso länger ausfallen. Daher kennen Bären auch in Zoos
    keine Winterruhe.
    Da entlang der geothermalen Aktivitäten für die Bären reichlich Nahrung vorhanden ist, unterbrechen die Yellowstone-Bären recht häufig diese Winterruhe.
    Auch in kanadischen Skigebieten tauchen mitten im Winter abundzu einmal
    Bären auf der Piste auf, weil diese z.B. gestört wurden.


    Joe

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    So übermäßig viel Schnee lag da aber nicht. Oder täuscht das?


    Ich hatte auch höhenmässig mehr erwartet. Und auch in diversen TV- Berichten mehr gesehen. Aber es täuscht auch ein wenig. Bei den Firehole Falls bin ich etwas seitlich weggegangen und neben dem Weg doch ziemlich tief eingesunken. Das ging bis fast an den Allerwertesten.

  • ein toller Bericht, Michi. Vielen Dank. Der Yellowstone im Schnee ist ja schon irgendwie interessant, das gefällt sogar mir. =)
    Da hattet ihr ja einige Tiersichtungen gehabt, toll.




    Greetz,


    Yvonne

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