Dienstag, 19.09.18
13. Tag: Ein Ruhetag
Heute wird ausgeschlafen! Wir wollen diesen Tag ruhig angehen lassen, nichts Großes unternehmen. Dem Knie etwas Regenerationszeit genehmigen.
Ach ja, heute Nacht gegen 3 Uhr musste ich einmal. Der Mond war untergegangen und ein gigantischer Sternenhimmel zu sehen! Also schnell Ralf geweckt und während ich mich wieder in meinen Schlafsack mümmele, macht Ralf draußen Fotos.
Ein Paar Stunden später: nach einem gemütlichen Frühstück bauen wir unser Zelt ab. Wir wollen zwar noch ein Weilchen hier bleiben und den Tisch nutzen, aber es könnte ja sein, dass jemand kommt, der diese Site für die nächste Nacht haben will. So könnten wir jederzeit schnell verschwinden. Wir schreiben Reisetagebuch und überlegen anschließend, was wir mit dem restlichen Tag anfangen wollen.
Die nächste Übernachtung ist auf dem Stateline Campground geplant. Doch zuvor brauchen wir noch Wasser, Milch und ein paar frische Sachen. An der Paria Contact Station füllen wir unser Wasser auf, ebenso unsere Dusche, dann fahren wir weiter nach Big Water zur Tankstelle. Leider hat die außer Eis und Softdrinks nichts zu bieten, also beschließen wir doch bis Page zu fahren und einen Walmart aufzusuchen.
Wie zu erwarten, kommen wir wieder mit einem vollem Einkaufswagen aus dem Walmart heraus, obwohl wir doch nur ein paar Sachen gebraucht hätten. Aber bei dem großen Obst und Gemüseangebot kann ich nicht nein sagen. Gerade wenn man viel Brotzeit macht, jeden Tag während unserer Touren, hat man mal Lust auf andere Sachen. Und so wandern u.a. Mango, Avocado und frischer Salat in unseren Wagen.
Mittlerweile ist es
ziemlich zugezogen, eine dunkle Wolkenwand türmt sich über der
Stadt. Noch ist es trocken, aber es weht ein heftiger Wind und das
bei 30 Grad. Übrigens, die allerersten Anzeichen von Schlechtwetter in diesem Urlaub!
Auf dem Rückweg machen wir einen Abstecher zum Lone Rock, den wir schon lange einmal sehen wollten. Außerdem soll man hier auch schön nächtigen können. Doch wir sind beide etwas enttäuscht. Hier stehen viele sehr große Wohnmobile in Reih und Glied, von Einsamkeit keine Spur. Zudem ist die Sonne nun ganz weg, der Sand peitscht über den Strand. Wir sind uns einig, zum Baden vielleicht ganz schön (wenn es gerade keinen Sandsturm hat ), aber zum Übernachten, nein.
In die Richtung, in die wir fahren, ist es noch schön.
So fahren wir wie geplant zum Stateline Campground, das heißt über die 89 zurück Richtung Kanab und nach der großen Kurve links auf die House Rock Valley Road. Dieser folgen wir rund 10 Meilen und erreichen den Stateline Campground. Es ist nur ein Platz belegt und wir suchen uns eine schöne Site aus. Der Platz kostet nichts, hat aber wie gewohnt an jeder Site eine Feuerstelle und eine, hier sogar überdachte, Sitzgelegenheit.
Dieses Foto ist bereits vom nächsten Morgen, deshalb das prächtige Wetter:
An diesem Dach hängt ein rotes Plastikteil, auf das wir uns zuerst keinen Reim machen können. Doch nach kurzer Zeit verrät ein Brummen, was es ist: eine Kolibri-Tränke. Mehrere der kleinen Brummer fliegen sie an und tun sich an der roten Flüssigkeit gütlich. Es stört sie auch nicht, dass wir daneben stehen und Fotos machen.
Später kommen noch zwei weitere Fahrzeuge. Im ersten sitzt der junge Mann, den wir am Lower Hackberry TH getroffen haben. Er hat uns nicht gleich erkannt und sich wahrscheinlich sehr darüber gewundert, dass zwei wildfremde Menschen seine Hündin, die sofort über den Platz pest, als sie endlich aus dem Auto darf, beim Namen begrüßen.
Zum Abendessen gibt es Kartoffelbrei, Erbsen und Karotten aus der Dose und unsere Lieblingswürstel. Dazu einen grünen Salat mit Tomaten. Warum schmeckt das Essen draussen einfach immer besser?
Nach dem Essen sitzen wir noch eine Weile mit Kodas Herrchen beisammen, der sich von uns Tipps einholt, was er in der Gegend machen kann. Witzig, dass wir einem Amerikaner Infos über sein (zugegebenermaßen riesiges) Land geben können. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, kam er aus Kalifornien, seinen Namen weiß ich leider nicht mehr. Er hatte z.B. nichts vom Yellow Rock gewußt. Natürlich schwärmen wir ihm in den höchsten Tönen von unserer Tour vor und zeigen ihm ein paar Fotos.
Er erzählt, dass er
heute im Wire Pass Slot Canyon war und bis zu den Oberschenkeln im
Schlamm versunken ist. Wir sind vor zwei Jahren dort gewesen und kurz
vor dem Ende umgekehrt, da wir keine Lust auf braune Brühe hatten.
Nachdem die zwei sich verabschiedet haben, lesen wir noch lange bei sehr angenehmen Temperaturen. Lese mein Buch an diesem Abend zu Ende, jetzt muss ich mich also ans Tablet gewöhnen, wenn ich weiterhin Lesestoff haben will. Muss zugeben, dass ich mich elektronischen Büchern bisher immer verweigert habe. Aber in der Not...
Gefahrene Meilen: 78 Meilen
Trails: keine!
Übernachtung: Stateline Campground 0 $