23. Tag 15.September 2019
Der Morgen begann um 06.30 schon recht warm. Das Exchanche Club Motel bietet kein Frühstück an, somit fuhren wir zum Denny´s. Wir wurden wieder recht freundlich empfangen und setzten uns etwas abseits, damit ich die anderen Gäste beobachten konnte. Mutter war ja schon seit der ersten Tour ein Fan von Denny´s und mittlerweile auch vom Frühstück. Wir bestellten 2 große Portionen typisch, amerikanisches Frühstück herzhaft und süß, wobei ich die Hälfte von Mutters Bestellung mit essen musste. Aber ich helfe ja bekanntlich gern. Noch schnell vollgetankt und ein wenig Proviant gekauft.
Der Tag stand voll im Zeichen des Death Valley National Park, einer meiner lieblings Parks mit bisher 9 Besuche. Auch Mutter freute sich auf diesen Park, wobei ich von ihr keinen Wunsch zu irgend einer Location hörte. Sie sprach nur vom grünen Lemon Wassereis auf der Furnache Creek Ranch. Man muss eben Prioritäten setzten.
Im Vorfeld war ich mir lange nicht schlüssig, was wir uns bei diesem Besuch anschauen sollten. Im Grunde hatte ich Mutter soweit alles schon gezeigt. Einzig die Race Track Playa und der Titus Canyon standen noch aus. Kurz vor der Tour hatte ich mich noch einmal für die Ubehebe Krater entschieden, da ihr die Wanderung dort sehr gut gefallen hatte. Den Rest des Tages wollte ich noch einmal alle relevanten View Points anfahren und die Furnace Creek Ranch besuchen.
Als ich abends noch ein wenig im Internet und dem Forum stöberte, stieß ich auf meinen kurzen Bericht über die Sand Dünen Wanderung. Heißt es nicht immer alle guten Dinge sind 3 ? Warum also nicht nach den White Sands Dünen und den Kelso Sand Dünen als Drittes die Mesquite Flat Sand Dünen besteigen ? Damit hatten wir also unser erstes Tagesziel.
Die Strecke von Beatty ins Death Valley bin ich schon 6 oder 7 mal gefahren. Bis auf die recht niedrige Geschwindigkeitsbegrenzung mag ich diese Strecke.
Erst Schnur gerade und dann durch die Kurven reiche Hügellandschaft.
Entlang des Hwy sahen wir ein paar Wildesel. Nun war ich schon so oft im und um dem Death Valley unterwegs, sah aber zum ersten mal Esel. Wir fuhren ein Stück weiter und stiegen aus, die Esel nahmen keinerlei Notiz von uns und liefen einfach vorbei. Einzig ein Jungtier schien völlig aus dem Häuschen, uns zu sehen.
Der Himmel war bewölkt und so sollte es bis zum späten Nachmittag auch bleiben.
Zu mindest für die Dünenwanderung war es passend. Trotz zeitiger Ankunft war auf dem Parkplatz schon großes Treiben angesagt. Selbst ein Touri Bus stand dort. Aber wie zu erwarten, blieb der größte Teil der Besucher vorn im 10 Meter Sandsektor. Einige gingen bis zu 150 Meter in die Dünen. Nur 4 Leute sahen wir etwas weiter laufen. Mit unberührte Dünen schien es wohl nix zu werden. Schnell waren die Rucksäcke umgeschnallt und wir starteten.
Die höchste Düne sieht gar nicht so weit entfernt aus. Von ihr zurück zum Parkplatz blickend gibt es einen ganz anderen Eindruck.
Schnell waren wir weit genug vom Parkplatzgetümmel entfernt und Stille trat ein. Naja nicht wirklich, denn 2 Deutsche können echt viel Krach machen. Es wurde wieder nach Herzenslust gesprungen und gerutscht und im Sand gebuddelt. Auch diese Wahl der Dünenbesteigung war die richtige Entscheidung. 2 Leute kamen uns nun entgegen. Somit hatten wir nur die Spuren der beiden Anderen auf der hohen Düne zu erwarten.
Gegenüber meiner Winterbesteigung, waren die Dünen diesmal viel verstaubter, viel grauer. Mutter war voll in ihrem Element und rutschte ständig eine Düne runter. Immer mit den Ausruf danach. Mist, ich muss ja auch wieder rauf. Noch hatte sie Spaß, später würde sie die Hitze schaffen.
Wenn man an den Haltepunkten im Park oftmals die Menschenmassen sieht, kann man kaum glauben wie ruhig und einsam der Park doch sein kann. Ob nun die Krater Wanderung bei den Ubehebe Kratern oder im Mosaic Canyon, selbst im hinteren Teil des Golden Canyon, weit draußen auf dem Salzsee oder eben hier im hinteren Teil der Dünen. Ruhe und Einsamkeit kann man sich erlaufen.
Zum Glück machten wir schon auf der 3 höchsten Düne unser " Wir waren hier " Foto.
Oben am Ziel angekommen sah es gar nicht so aufregend aus. Dafür waren die beiden ersten Bezwinger des Tages schon wieder auf dem Rückweg und kein weiterer Wanderer in Sicht. Also wurde erst einmal in Ruhe ein kleines Obstzwischenpicknick gemacht. Die Snickers in der oberen Tasche meines Rucksack waren inzwischen zur Trinkschokolade geschmolzen. Ich hoffte darauf, dass die Verpackungen nicht aufplatzten.
Den Rückweg empfand ich wie den Hinweg, Mutter hingegen schwächelte schon nach gut einem Drittel des Weges. Trotz Wolken war es schneller als gedacht heiß geworden. Keine Ahnung ob es rein an der Hitze oder eventuell den zurückliegend langen Tagen lag.
Mit Witze und der Verlockung auf leckeres Limonen Eis konnte ich sie bis zum Auto ablenken.
Puh, endlich geschafft. Die Anzeigte im Auto meinte 40 Grad. Mutter war platt. Nach dieser Besteigung hatten wir unser grünes Wassereis aber redlich verdient.
Also Klimaanlage an und auf zur Furnace Creek Ranch. An der Tankstelle schaute ich schnell nach der dortigen Temperaturanzeige 110 °F und tankte einen Schluck nach.
Ein Stück weiter dann der Schreck oder das Erstaunen, eventuell eine Mischung aus Beidem. Was haben die mit meiner Ranch gemacht ?
Warum auch immer war es völlig an mir vorbei gegangen, dass die Ranch umbenannt wurde.
2017 waren wir während der Umbauarbeiten vor Ort und konnten nur am Store beim Golfplatz einkaufen. Vieles sollte neu, besser gebaut werden. Aber das die auch den Namen ändern, davon wusste ich nix. Ein kleiner Dämpfer, da ich auf meiner ersten USA Tour bei der ich noch recht schlecht geplant und vorbereitet hatte, dennoch hier eine Übernachtung bekommen hatte. Bei jedem Death Valley Besuch hatte ich immer auf der Furnace Creek Ranch gehalten, mit Wassereis schlecken, das kleine Museum angeschaut und im Store irgend einen Schnulli Fax gekauft. Irgendwie sahen auch die Straßen und Wege anders aus. Vor allem fielen die Massen an neuen Palmen auf.
Nach einer Weile hatten wir uns daran gewöhnt und schauten uns im neu eröffneten Store um. Wie zu erwarten wurde Mutter hier fündig. Selbst ich kaufte mir mal wieder ein T-Shirt welches sicherlich nie angezogen sondern zum Schonen Jahrzehnte lang im Schrank liegen wird.
Zum Glück gab es weiterhin unser Lemon Wassereis und im vorderen Teil die Schaukelstühle. Somit schaukelten wir uns jeder 3 Eis herunter.
Danach drehten wir noch eine größere Runde über das Gelände und schauten beim kleinen Museum vorbei. In dieser Zeit konnte ich Mutter zum Buffet Essen überreden. Für 17 Dollar so viel essen und trinken wie man möchte. Bei so einem Angebot bin ich immer dabei. Mutter hatte nicht viel Hunger fand aber das Restaurant ganz nett. Dann mal los.
Leider konnte ich keine Fotos vom Buffet mehr machen. Nachdem wir uns einen passenden Tisch gesucht hatten und ich mir die verzierten Wände betrachtete, stürmten 2 Bussladungen französische Touristen das Restaurant. Also schnell was zu essen geholt und zurück zum Tisch. Auch wenn es jetzt bösartig klinkt aber die Franzosen haben sich benommen wie die Schweine. Die Teller voll, voller, übervoll geladen und dabei alles vollgekleckert und dann weil es nicht geschmeckt hat die fast unberührten Teller abräumen lassen. Die Angestellten wurden beim Nachfüllen der Theken bedrängt und geschubst. An der Getränketheke wurden die Gläser Rand voll gefüllt, kurz genippt und gleich wieder ausgekippt um das nächste Getränk Rand voll zu füllen usw.
Der Boden war voll gekleckert und die Angestellten wurden beim Saubermachen bedrängt. Dazu der hohe Lärmpegel.
Nach dem Essen fuhren wir zum 20 Mule Drive. Mutter wollte Fotos von Silby machen.
Den Zabriskie Point ließen wir diesmal aus. Dafür fuhren wir nach den Pickup Fotos noch 3 mal in Folge den Mule Canyon.
Für weiter wandern war es Mutter zu heiß. Obwohl wir den Mosaic Canyon schon 2 mal bei 45°C und bei 40°C gegangen waren. Auch im Golden Canyon staute sich auf unserer letzten Tour die Hitze. Also fuhren wir zum Devils Golf Cource. Hier suchte Mutter nach den ultimativ schönsten Salzkristallen und fand sie dann wohl auch.
Danach wollte sie gern noch einmal zum Artist Drive und der Farbpalette.
Diesmal war es windstill und somit liefen wir durch die Palette ohne Blessuren.
Auf der Weiterfahrt nach Lone Pine hielten wir noch einige Male am Hwy 190. Dieser ist für mich weiterhin einer der schönsten im Westen.
Am Star Wars Canyon ließen wir den Tag im Death Valley Revue passieren.
Bei der Ankunft in Lone Pine holten wir uns ein paar scharfe Nudelsuppen für die Microwelle.
Nach dem Abkühlen in der Wanne liefen wir doch noch ein Stück die Hauptstraße entlang, holten uns ein Eis und beobachteten die Leute.
Mit 23.00 Uhr Bettzeit der kürzeste Tag der Tour.
Schnatter frei zum 24. Tag Alabama Hills - Mount Whitney Fish Hatchery - Crowley Lake Columns