71° Nord - eine Winterreise nach Nordnorwegen

Zitat von Ina

Die Fahrt muß irre anstrengend gewesen sei

Selbst für mich als Beifahrer war es das. Ich musste auch gut aufpassen und mitgucken, weil's echt übel war.

Zitat von Ina

Mich schreckt langsam, aber sicher dieses Preisniveau in Norwegen echt
ab. Wenn man für soviel Geld dann auch noch schlecht geliefert bekommt,
macht es wenig Spaß

Ja, das ist leider so. Man mag vielleicht denken, dass man für die horrenden Preise viel geboten bekommt, aber oft war das leider nicht der Fall. Außer bei den klassischen Hotelketten (Thon, Scandic), da war nämlich das Frühstück wirklich immer ein Kracher. Dafür alleine ist der hohe Preis schon gerechtfertigt.

Zitat von Ina

So, geschafft, bin wieder live dabei

Wow, das ging ja flott, Ina!

Zitat von Ina

Ich finde das echt eine Frechheit

Ich reg mich heute noch drüber auf!

Zitat von Ina

Toll, endlich ein größeres Tier

Den Otter hatten wir vorher auf der Straße gesehen, aber da hab ich ja leider kein Bild von.

Zitat von Ina

ich würde das auch sooooooooooo gerne mal sehen

Das war auch unser großer Traum. Auch wenn wir deutlich weniger Nordlichter gesehen haben, als erhofft, sind wir doch froh, dass wir es überhaupt mal sehen konnten.

Zitat von Ina

Das wäre es für mich auch gewesen, ich freue mich total mit euch

Das ist lieb, Ina!

Zitat von Ina

Die gefällt mir auch, ich mag diesen schichten , modernen Stil sehr
Tromsö hat scheinbar einiges zu bieten, sehr hübsch

Tromso war wirklich eine sehr positive Überraschung. Eine tolle Stadt.

Zitat von Sommarvisa

Da ist man mal ein paar Tage nicht da und kriegt jetzt hier voll was geboten

Ja, das hast du echt was verpasst. Na ja, nicht wirklich. Man kann ja alles entspannt nachlesen.

Zitat von Anne05

Wieder ganz tolle Aufnahmen, gefällt mir ausnehmend gut .... wenn es doch nur nicht so kalt wäre
So erfreue ich mich weiterhin an dem schönen Bericht!

Danke, Anne! Schön, dass du noch dabei bist, obwohl es etwas schleppend verläuft.

Zitat von Saguaro

Nadine, wann geht's eigentlich weiter?

Ich könnte mal wieder ein paar coole Bilder vertragen .

Sorry, dass es so lange dauert! Letzte Woche war's abends immer recht stressig und wir waren das ganze Wochenende auf Achse. Aber jetzt kommt endlich DER Highlighttag!

Geschlafen haben wir ganz gut und da wir recht kaputt waren, war das ganz gut, um für heute Energie zu tanken. Denn heute sollte für mich das absolute Highlight der Reise kommen. Und ich kann schon mal vorweg nehmen, dass es das auch war.

Aber erst mal ging es zum Frühstück, denn wir wurden erst um kurz vor 10 Uhr zur Hundeschlittentour abgeholt. Das Frühstück im Hotel toppte echt alles! Wir hatten nun schon einige tolle Frühstücksbuffets dort erlebt, aber das ist echt ein Kracher. Totale Reizüberflutung! Es gibt eine Kaffeebar, wo man sich alle möglichen Kaffees zaubern lassen kann. Dann diverse warme Theken mit Köttbullar, Würstchen, Speck, Bohnen, Kartoffeln, Tomaten, Ei in allen Variationen, sehr viele Brotsorten, viel Süßkram wie Croissants, Schoko-Croissants, Brownies, Törtchen und Salate, zig verschiedene Fischsorten in allen Variationen (vor allem der Lachs mit Chili und Kakao war toll ), zig Käsesorten, Aufschnitt, Joghurt, Obst, zig verschiedene Joghurttoppings, Pancakes, Waffeln und – DER KLOPPER – Macarons! Wir lieben Macarons. 5 verschiedene Sorten und jede einzelne war absolut super! Viel besser, als die Macarons, die wir bei uns bekommen. Richtig fluffig waren die und kamen schon verdammt nah an sehr gute Macarons von Fauchon ran. Total vollgefressen gingen wir dann vor die Hoteltür, wo wir pünktlich abgeholt wurden. Dass wir so vollgefuttert waren, war eher suboptimal, denn wir mussten gleich richtig körperlichen Einsatz zeigen. Mit einem Minibus ging es dann zur Huskie-Farm. Die Fahrt dauerte etwa 30 Minuten.

Gebucht hatten wir einige Wochen vor der Reise auf der Seite des Anbieters Arctic Adventure Tours direkt. Gut, dass wir das gemacht haben, denn schon zum Buchungszeitpunkt waren einige Tage komplett ausgebucht.

Hauptsächlich waren Asiaten dabei, aber auch jemand aus Chile und 2 aus der Türkei. Auf der Farm gibt’s um die 120 Huskies. Es handelt sich um die Alaskan Huskies, die sehr verträglich sind und die es in allen Farben und verschiedenen Größen gibt. Drinnen bekamen wir erst mal unsere Klamotten. Wieder schossen wir uns in die dicken Ganzkörperkondome rein, die halten richtig schön warm. Dann bekamen wir noch Schuhe und Handschuhe, die ebenfalls richtig warm hielten.
Dann ging es endlich los und wir konnten wir draußen die Huskies begrüßen und streicheln.

Diesen hier habe ich richtig in mein Herz geschlossen. Und Chelly wollte sowieso einen Huskie für zuhause mitnehmen. Dieser hier wäre es sicher geworden.

Dieser hier kuschelte sich an Martin ran und war auch wirklich richtig süß.

Die über 100 Hunde machten ordentlich Lärm, aber richtig lieb waren die und habe sich über die Streicheleinheiten gefreut. Dann kam die Einweisung, wie der Schlitten zu fahren ist. Ist im Prinzip nicht so schwer, aber wenn dann später beim Fahren die hohe Geschwindigkeit hinzu kommt und der Schnee einem nur so um die Ohren fliegt, ist das teilweise doch schwer und körperlich sehr anstrengend.

Die Michelin-Männchen-Gruppe bei der Einweisung.

Es waren alles 2er Schlitten. Einer STß vorne drin, der Fahrer stand hinten auf den Kufen, musste bremsen. Beide, der Fahrer und der Beifahrer, mussten sich richtig in die Kurven legen, damit der Schlitten gut rumkam und in der Spur blieb.

Martin war erst mal Beifahrer und ich habe die 1. Fahrerschicht übernommen. Unterwegs wurden kurze Pausen gemacht, wo man auch wechseln konnte.

Die Schlitten wurden in einer Reihe aufgestellt und waren hinten am Baum festgebunden. Nach und nach startete einer nach dem anderen. Nun wurde es spannend! Sobald hinten das Seil gelöst war, schossen die Schlitten nach vorne.

Auch unsere Hunde konnten es kaum noch erwarten und kläfften was das Zeug hielt. Jetzt starteten schon die Nachbarn.

Und schwupp! Schon ging es bei uns los.

Es machte irre Spaß und war verdammt schnell! Aber hinten auf dem Schlitten zu sehen, vorne flitzten die Hunde begeistert los - das ist unbezahlbar. Ich war im 7. Himmel.

Gleich zu Beginn gab es eine Überraschung: Ein Hund flitzte an uns vorbei.

Der war allerdings nicht aus dem Geschirr ausgebüchst, sondern war der Begleithund.

Im Prinzip muss man nur hinten auf den beiden Kufen stehen, in der Mitte ist eine Metallleiste, mit dem man bremsen kann. Bergrunter sollte man auf jeden Fall bremsen, denn sonst wird man automatisch zu schnell und fährt auf den Hintermann auf bzw. kommt den Hunden zu nah. Außerdem muss man in den Kurven mit dem ganzen Körper mitgehen, sowohl der Fahrer, als auch der Beifahrer, nur den Oberkörper zu bewegen reicht nicht, das merkten wir schnell.

Zwischendurch mussten die Hunde auch mal ganz natürlichen Bedürfnissen nachgehen. Was man als Schlittenhund so alles bei voller Fahrt erleidgen kann ... Respekt!

Sobald die Hunde länger, als 3 Sekunden stehen, fangen sie an zu jaulen und zu kläffen, denn Pausen mögen die gar nicht. Wenn man steht, sollte man auf keinen Fall von der Bremse runter, denn dann geht’s direkt weiter.

Das Fahren machte jedenfalls total Spaß und durch die tolle Landschaft ist das einfach nur ein Traum. Leicht ging es in die Berge rein. Beim Rauffahren muss der Fahrer mit einem Bein nachhelfen, damit die Hunde leichter raufkommen. Wenn es ganz steil wird, steigt man ganz ab und läuft in der Mitte mit. Nur muss man dann zusehen, dass man zeitig wieder auf den Schlitten kommt, sonst fahren die ohne Besatzung weiter. Den Hunden ist latte, ob hinten jemand drauf sitzt, die wollen einfach nur rennen.

Es ist allerdings nicht so leicht, sich gut auf dem Schlitten zu halten, denn durch den ganzen frischen Schnee, der in der Nacht runter kam, waren die Kufen und die Bremsen ständig voller Schnee und dann wurde es glatt. Man musste also sogar während des Fahrens regelmäßig den Schnee runtertreten, sonst wurde es zu glatt. Als Fahrer hatte man also gut zu tun und musste wirklich gut aufpassen.

Dann machten wir einen Fahrerwechsel und Martin war dran. Ich setzte mich auf den Schlitten auf das Rentierfell und stellte mich auf eine gemütliche Fahrt ein. Tja, von wegen!

Irgendwann wurde die Fahrt dann etwas abenteuerlicher und es ging ziemlich steil bergab. Man merkt es daran, dass die GoPro nicht mehr gerade gehalten wurde.

Der Schlitten wurde verdammt schnell und als ich einmal nach hinten sah, war Martin auf einmal weg. Fluchend hing er noch mit einer Hand am Schlitten wurde nur noch mitgeschliffen! Er war in der Kurve abgerutscht und dann hieß es „Mascher über Bord“! Durch die natürliche Bremse namens Martin hinten am Schlitten, wurden die Hunde irgendwann langsamer, aber komplett zum Stehen kamen sie nicht – wenn sie rennen können, rennen sie. Aber irgendwie mussten wir ja das Ding zum Stehen bringen, damit Martin wieder hoch kam. Irgendwann kam dann ein Gestrüpp und ich nutzte die Chance und trat mit dem Fuß dagegen und endlich standen wir. Mein Gott, was war das aufregend!

Aber einen Schlitten hatte es noch schlimmer erwischt, da waren nämlich eine Frau runtergefallen. Also gab’s jetzt erst mal eine längere Pause. Die Frau hatte sich wohl in der Kurve nicht gut festgehalten und war vom Schlitten gefallen. Gott sei Dank war niemandem was passiert. Aber der Schnee war so dick, da kann so leicht niemandem was passieren.

Weiter vorne gab’s einen „Zwischenfall“ da wir länger standen. 2 Hunde hatten nämlich ein Tete-a-Tete eingelegt – tja und danach ist erst mal Wartezeit angesagt, denn paarende Hunde „verknoten“ sich dabei ineinander und dann muss man leider abwarten. Leider hat der Hintermann seine Hunde zu nach an unseren Schlitten gelassen und so wuselten diese beiden hier um Martins Beine herum.

Wir fuhren ohne die Gruppe weiter, die später nachkam. Martin hatte dann aber genug vom Fahren und so durfte ich die letzte Schicht übernehmen. Insgesamt waren wir 90 Minuten mit dem Schlitten unterwegs.

Als der Schlitten geparkt war, merkten wir, wie kaputt wir waren! Ich hatte tatsächlich ganz gut geschwitzt unter meinen zig Schichten an Klamotten.

Dann ging es zum Aufwärmen in die Hütte, wo in der Mitte ein Feuerchen loderte. Wir tranken Kaffee und Kuchen gab’s auch dazu. In der Zeit konnten die Mützen und Schals wieder trocknen.

Dann konnten wir noch mal rausgehen und Fotos mit den Hunden machen. Unsere Schlittenhunde waren auch total lieb und eine dunkelbrauner war immer recht cool und Martin meinte, der guckt böse.

Aber der stellte sich dann als total verschmust heraus und es wurde eine Runde geknuddelt. Den wollte ich jetzt auch mitnehmen.

Dann mussten wir uns verabschieden und wieder umziehen. Der Minibus fuhr uns zurück und gegen 14 Uhr waren wir wieder beim Hotel.

Wir mussten uns auf dem Zimmer erst mal frisch machen und so gut es geht vom Hundeduft befreien. Allerdings hatte ich 2 Tage später immer noch das Gefühl, nach Hund zu müffeln. Chelly war motzig und hielt uns eine Standpauke, weil wir keinen Huskie mitgebracht hatten. Tja, so einen Welpen hätten wir ja noch rausschmuggeln können, aber wir haben nur ausgewachsene Hunde gesehen.

Direkt vor dem Hotel war der Hurtigruten-Kai. So langsam wurde es ernst, denn am nächsten Tag ging es schon los für uns.

Dann gingen wir rüber zum Polaris-Museum, das eine Mischung aus Arktis-Museum und Aquarium ist. War ganz nett gemacht, aber kein großer Wurf.

Danach liefen wir noch eine Runde durch das Städtchen und bummelten durch die Geschäfte. Diese gaben nicht viel her, aber die Stadt an sich ist wirklich nett.

Seit dem opulenten Frühstück hatten wir nichts mehr gegessen. Das Abendessen hatten wir im Hotelrestaurant.

Als Vorspeise gab's Brisket, das aber eine recht eigenwillige Konsistenz hatte. Es erinnerte eher an Sägespähne. Ich hatte Artischockensuppe und als Hauptgang hatte ich Skrei mit Süßkartoffelpürree und Martin hatte eine gemischte Platte mit Slider, Rippchen und Steak. So richtig toll war das nicht, obwohl der Fisch ganz gut war, und die Wartezeit im Restaurant war sehr nervtötend.

Infos:
Hundeschlittentour: Arctic Adventure Tours
175 € pro Person

Zitat von Ina

ich finde die Bilder nicht in all deinen Alben

Ja, weil nicht alle öffentlich sind. Aber wenn ich sie hier verlinke, sieht man sie trotzdem. Du warst zu schnell.

Zitat von Ina

Warum stellst du die Bilder denn nicht mehr hier ein?

Weil ich a) keine Ahnung habe, wie das geht (ich hab mich einfach nie damit beschäftigt ) und b) ich die Bilder sowieso bei Flickr hochlade und so muss ich sie nur an einer Stelle hochladen und dann verlinken. Der Vorteil bei Flickr ist, dass ich die Bilder nicht verkleinern muss und ich sie in Originalgröße hochladen kann. Wir haben eine flotte Internetverbindung, da wäre das Verkleinern nur ein unnötiger zusätzlicher Schritt.

Zitat von Ina

Also, alle deine Hundeschlittenbilder habe ich nicht gefunden

Was meinst du? Bei Flickr oder hier im Bericht? Hier im Bericht sind doch jetzt alle sichtbar ... Ich sehe zumindest alle.

Zitat von Ina

Himmel, dass war Zauberei, jetzt sehe ich sie auch

Zitat von Ina

Ist das toll, ich beneide auch, wie lieb die schauen

Ja, die waren schon lieb.

Zitat von betty80

Anscheinend sind die in Norwegen besser vorbereitet als in Grönland. Gerald hat ja irgendwie immer ziemlich gefroren.

Keine Ahnung, welche Temperaturen man so in Grönland hat, aber bei uns war es nur ca. -2 bis 0 Grad. Mit kaltem Fahrtwind fühlt es sich natürlich etwas kälter an. Die Anzüge haben jedenfalls megawarm gehalten.

Zitat von betty80

Der ist aber auch süß.

Zitat von betty80

Das glaube ich. das würde ich auch gerne nochmal machen. War ja leider nicht im Winter in Alaska.

Wo hast du das mal gemacht?

Zitat von betty80

Wie jetzt? Beim Laufen?

Verrückt, oder? Hab ich noch nie zuvor gesehen.

Zitat von alf99

Arme Hunde

Hab versucht, es wieder gutzumachen, indem ich bei Steigungen immer brav mitgelaufen bin.

Zitat von alf99

Und so etwas wollen sich manche Leute in der Etagenwohnung 5 Stock halten

Finde ich ganz furchtbar ... aber eigentlich suchen sich die meisten den falschen Hund aus. Gefühlt jedenfalls. Anders kann man sich die ganzen Jack Russel Terrier in Stadtwohnungen auch nicht erklären.

Zitat von alf99

Oh, noch keine Pläne fürs Iditarod im März?

Das wäre was für Plan B, der in Schublade liegt für den Fall eines großen Lottogewinns.

Zitat von Saguaro

Ich bin ja eher die Katzenmama, aber bei Huskies mit ihren blauen Augen werde ich total schwach .

Das sind aber eher die sibirischen Huskies (wobei durch die Kreuzungen mit den sibirischen Huskies auch schon mal blauäugige dabei sind). Die sind auch von der Art her etwas schwieriger, als die Alaska-Huskies. Ich finde ja die blauen Augen etwas spooky ...

Zitat von Saguaro

Das war selbst als Zuschauer vorm Monitor ein tolles Erlebnis und ihr habt euch super gut auf dem Schlitten gehalten .

Schön, dass es dir gefallen hat, Ilona! Wir haben wirklich alles gegeben.

Zitat von Raven

Mir tun grad die Hunde ein bißchen leid.

Ach komm, die können froh sein, dass ich mich letztes Jahr halbiert habe.

Zitat von Raven

Ts. Da wäre Chelly doch sicher auch gern dabei gewesen, oder? Habt ihr ihm das überhaupt erzählt?

Dem wollte wir eigentlich gar nichts davon erzählen, aber er hätte es sowieso gerochen.

Zitat von Canyonrabbit

Und was sehe ich dann? Die Bilder von der Hundeschlittentour und ich würde die Reise am liebsten sofort antreten. Was ist denn das bitte für ein Erlebnis . Das ist ja der Traum in Dosen. Das vergisst Du niemals, oder?

Das war einer der Hauptgründe, warum ich im Winter hin wollte. Und es hat sich wirklich voll gelohnt.