Hola Baja California - la segunda 2015

  • 13.03.15 - Luxuscamp


    Von Guerrero Negro zur Laguna San Ignacio



    (Die Karte wurde mit Topo USA von www.delorme.com erstellt)


    Wir hatten an dem Morgen nur 220 km zu fahren und deshalb trödelten wir etwas.


    Zum Frühstück gingen wir ins hoteleigene Restaurant. Die einzige Bedienung war gleichzeitig die Köchin und weder besonders schnell, noch sprach sie Englisch. Heiko bestellte sich Huevos a la mexikana, doch mir war nicht nach mexikanischen Eier zumute, auch wenn da jede Menge Gemüse dabei ist. Continental Breakfast ist in der Baja unbekannt und deshalb entschied ich mich für Quesadillas mit Käse und Huhn. Es dauerte etwas länger, doch "remember, you are in Mexiko" ;) - wir nahmen's gelassen. Jedenfalls habe ich es nicht bereut, mich für Quesadillas entschieden zu haben, denn die gefüllten mexikanischen Pfannkuchen waren echt lecker. Zusammen mit zwei frisch gepressten Orangensäften bezahlten wir umgerechnet knapp 14 €.


    Danach fuhren wir 150 km bis San Ignacio und das dauerte 2 Stunden, unter anderem weil zwischendurch mal wieder ein Militärposten war, den ich diesmal heimlich fotografierte .



    Wir mussten uns nun doch etwas beeilen, denn wir sollten zum Lunch im Kuyima Camp sein. Kurz vor dem Ortsende in San Ignacio hörte plötzlich der Teer auf, obwohl die Straße zum Camp seit Anfang des Jahres vollständig asphaltiert sein sollte .


    Wenigstens ein kleines Schild zeigte, dass wir auf dem richtigen Weg waren.



    Die Straße wurde immer ruppiger,



    doch nach einem Kilometer - tataaaa



    Komisch ;][; , dass es für den Kilometer dazwischen keine Wagenladung Asphalt mehr gereicht hat.


    Jetzt waren es nur noch knapp 70 km bis zum Camp. Aber denkste, nur 50 km davon waren geteert und beim Rest war man über die Stoßdämpfer froh.



    Obwohl die Piste im Anschluss ziemlich breit und frisch gegradet war, ruckelte es weiterhin heftig.



    Nach knapp 10 km kam endlich mal ein Schild zur Sicherheit, dass wir uns nicht verfahren haben.



    Nach weiteren 4 km jede Menge Muschelberge, aber immer noch kein Camp :nw: .




    Zwischendurch kamen wir an kleinen Camps vorbei, doch immer noch kein Kuyima. So langsam (ver)zweifelten wir, doch dann war endlich das Camp zu sehen .



    Im Restaurant befindet sich gleichzeitig die Rezeption.





    Wir bekamen gleich Laura, die am besten Englisch spricht, zur Seite gestellt. Sie zeigte uns die Luxusherberge für eine Nacht .



    So konnten wir komfortabel campen, d. h. im Zelt befanden sich zwei Feldbetten mit Bettzeugs.



    Wir hatten sicherheitshalber eigene Schlafsäcke und Fleecedecken im Gepäck und das war auch gut so, denn deren Schlafsäcke sahen nicht gerade vertrauenserweckend aus und das Kopfkissen war irgendwie speckig. Das Leintuch im Schlafsack war aber sauber und roch auch frisch, so dass ich es über den Schlafsack und ein Handtuch aufs Kopfkissen legte. Die mitgebrachten Fleecedecken nahmen wir zum Zudecken.


    Doch nun weiter mit der Camp-Besichtigung. Die Toiletten sind getrennt



    und mit der Technik muss man sich vertraut machen.



    Auch wenn es nicht so aussieht, die Campingtoiletten waren absolut sauber und das Wasser zum Schöpfen wohlriechend mit Reinigungsmittel versetzt.


    Also vorher ein Becher Wasser ins Klo kippen und danach wie im Flugzeug den Hebel betätigen.


    Auch für die Duschen



    gibt es eine Anleitung. Dazu muss man vor dem Duschhaus das von der Solaranlage



    erhitzte Wasser mit Kaltwasser in einem 5-Liter-Eimer mischen.



    Danach übergießt man sich mit dem wohltemperierten Wasser. Spätestens bei dieser Erklärung ;haha_ beschlossen wir, auf die Dusche zu verzichten. Wir hatten morgens geduscht und konnten somit ausnahmsweise abends auf die Ganzkörperreinigung verzichten.


    Jetzt zeige ich euch noch das Open Air Unisex-Waschhaus. Gleichsam für Mitarbeiter und Gäste.



    Nachdem wir uns mit den Örtlichkeiten vertraut gemacht hatten, war es Zeit für das Mittagessen. Es gab Jakobsmuscheln oder Fisch zur Auswahl - jeweils mit oder ohne Knoblauch. Da entschieden wir uns doch gleich für Fisch mit Knoblauch. Ein Gemüsesüppchen gab's vorweg.




    Zum Nachtisch gab es Karamellpudding mit Ananas und alles schmeckte ganz lecker.


    Nach dem Essen richteten wir unser Zelt erst einmal häuslich ein und besorgten uns als Sitzgelegenheit zwei Plastestühle aus dem Restaurant.

    Danach machten wir einen langen Spaziergang die Küste entlang. Hier ist alles Natur und es gibt auch keine Anlegestelle fürs Boot.



    Man findet alle 50 m Fischadler-Nester und jedes einzelne war belegt.



    Ansonsten gibt es in diesem Naturschutzgebiet noch das Palapa-Camp von Kuyima. Wer länger als 3 Tage dort bleibt, darf in so einer Hütte übernachten.



    Ansonsten nur Wasservögel.



    Begegnet ist uns niemand, denn die waren alle beim Whale Watching. Unsere Tour war aber erst für den nächsten Tag angesetzt.


    Bei Kuyima hatte ich schon 10 Monate im voraus reserviert. Weil da eine Anzahlung von 30 % fällig war, wollte ich die Reservierung aufrecht erhalten und schließlich sind die Waltouren toll .


    Um 18 Uhr gab es Abendessen. Die Auswahl war wie mittags und wir wählten wieder den Fisch. Die Gemüsesuppe entsprach der vom Mittagessen, doch zum Nachtisch gab es Milchpudding mit Erdbeeren. Während dem Abendessen wurde noch ein Vortrag über die Grauwale gehalten und dann war es auch schon Zeit, sich auf den Weg zum Zelt zu machen.




    Gut, dass wir Stirnlampen mit dabei hatten, denn ohne findet man in stockdunkler Nacht weder die Toiletten noch das Zelt. Es gibt nur ein paar Mini-Solarfunzeln, die wenigstens die Toiletten drinnen beleuchten.

    Wenn man so mit den Hühnern ins Bett muss, ist die Nacht fürchterlich lang :rolleyes: . Um 20 Uhr blieb leider nur noch die Koje, denn lesen mit Stirnlampe ist mühsam. Dort am Popo der Welt schätzt man auf einmal Fernseher, Computer und Handynetze ;,cOOlMan;: . Kurzerhand beschlossen wir, mit unseren drei LED's auf der Stirn noch eine Nachtwanderung durchs Camp zu machen. Aber viel war nicht mehr los. Wieder am Zelt angekommen, leuchteten daneben zwei Augenpaare zurück . Ein Kojotenpärchen hatte wohl einen Streifzug durchs Camp unternommen.


    Es war nicht nur heiß und stickig im Zelt (die langen Unterhosen hatten wir tatsächlich im Gepäck, aber brauchten sie somit nicht), sondern es wurde so stürmisch, dass das ganze Zelt wackelte. Offen lassen konnte man das Zelt wegen der Kojoten, Stechmücken und anderem Getier nicht. An Schlaf war jedenfalls nicht zu denken.


    Übernachtung: Im Zelt, Laguna San Ignacio
    Preis: 218 $ inkl. Zelt, Vollpension und 1 x Whale Watching für 2 Personen


    ;arr: weiter zum nächsten Tag

    Liebe Grüße

    Ilona


    "Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


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    Einmal editiert, zuletzt von Saguaro ()

  • Jetzt wird's langsam wirklich zum Abenteuerurlaub.


    Für uns war jeden Tag ein Abenteuer :SCHAU: , da wir nie wussten, was uns erwartet.


    Da merke ich mal wieder, dass campen absolut nichts für mich ist.


    Alternativen sind in der Gegend leider rar. Was tut man nicht alles, um dem Ruf der Wale zu folgen :pfeiff: .


    Und morgen gibt's dann wieder Whale Watching


    Mal schauen ;) .


    Hm, da habe ich aber schon deutlich luxuriösere Unterkünfte gesehen.


    Echt ;][; ?


    LG


    Ilona

  • Zelt? Mücken?


    Und ich dachte immer, dass du der passionierte Camper bist ;haha_ .


    Für eine Nacht kann man das schon mal aushalten


    ;;NiCKi;: Ein Stück weiter zelteten Österreicher, die hielten es im eigenen Zelt auf der Luftmatratze sogar noch länger aus.


    Und die Wasservögel, die Fischadler und der tolle Sonnenuntergang entschädigen doch für manche Mücke


    Nicht zu vergessen die Rufe der Wale :SCHAU: . Das konnte man trotz dem Sturm hören.


    LG


    Ilona

    • Offizieller Beitrag

    Und ich dachte immer, dass du der passionierte Camper bist


    Eben Camper. ;,cOOlMan;:
    Zelt? Einmal 5 Tage und never ever agin. Das war vor 35 Jahren. ;,cOOlMan;:

  • So konnten wir komfortabel campen


    Also, euer Camp hat tatsächlich einen gewissen Komfort. Ich spreche aus jahrelanger Campingerfahrung. Da ist manch ein NP-Campground in den USA einfacher ausgestattet ;) .


    Man findet alle 50 m Fischadler-Nester und jedes einzelne war belegt.


    Toll!


    Unsere Tour war aber erst für den nächsten Tag angesetzt.


    Ihr macht wieder Whale Watching? Wieder mit Streicheln und so? Ich bin gespannt ;;NiCKi;: .


    Gruß
    Gundi

  • Komisch ;][; , dass es für den Kilometer dazwischen keine Wagenladung Asphalt mehr gereicht hat.

    Ehrlich gesagt, haben wir uns heuer auf dem Weg nach Chaco Culture N.M. auch gedacht :MG: :MG: :MG: :MG: :MG: ;)


    Wir bekamen gleich Laura, die am besten Englisch spricht, zur Seite gestellt. Sie zeigte uns die Luxusherberge für eine Nacht .

    Ich habe doch geahnt, dass du so ein verwöhntes Luxusmädchen bist :schweg; ;)


    Sehr chiques Wohnen ;haha_


    Doch nun weiter mit der Camp-Besichtigung. Die Toiletten sind getrennt

    Doch immerhin :gg: :gg:


    Also vorher ein Becher Wasser ins Klo kippen und danach wie im Flugzeug den Hebel betätigen.

    Herrlich, wenigstens war das Wasser wohlriechend ;;NiCKi;:


    Danach übergießt man sich mit dem wohltemperierten Wasser. Spätestens bei dieser Erklärung ;haha_ beschlossen wir, auf die Dusche zu verzichten. Wir hatten morgens geduscht und konnten somit ausnahmsweise abends auf die Ganzkörperreinigung verzichten.

    ;haha_ ;haha_ ;haha_


    Man findet alle 50 m Fischadler-Nester und jedes einzelne war belegt.

    Toll, der Ausflug hat sich schon gelohnt :clab: :clab:


    Gut, dass wir Stirnlampen mit dabei hatten, denn ohne findet man in stockdunkler Nacht weder die Toiletten noch das Zelt. Es gibt nur ein paar Mini-Solarfunzeln, die wenigstens die Toiletten drinnen beleuchten.

    Das wäre das Einzige, was mich stören würde, ich glaube, Rudi hätte mich zum Klo begleiten müssen :schaem:


    Wieder am Zelt angekommen, leuchteten daneben zwei Augenpaare zurück . Ein Kojotenpärchen hatte wohl einen Streifzug durchs Camp unternommen.

    :EEK: in eurem Zelt,


    ach nee, daneben.
    Also meine essbaren Dinge wären spätestens jetzt aus dem Zelt geflogen, damit nachts nicht ein Tierchen neben mir auftaucht :MG:



    Abenteuer pur, jetzt bin ich gespannt, wie die Nacht war :MG: ;)

  • Also dieses "Camp" sieht ja wirklich gut aus!!!


    Ich finde auch, dass das Camp am Popo der Welt so alles bietet :!! , was man so braucht.


    Also, euer Camp hat tatsächlich einen gewissen Komfort. Ich spreche aus jahrelanger Campingerfahrung. Da ist manch ein NP-Campground in den USA einfacher ausgestattet


    Deshalb beschrieb ich es auch als Luxuscamp, denn beim Wildniscampen hat man weder eine Toilette noch Duschen und Grillen muss man auch noch selber ;) .


    Vor allem, mit Kojoten vor dem Zelt.


    Die liefen dort überall rum, aber nachts waren sie wenigstens still ;) . Da heulte nur der Wind.


    Hauptsache, das Essen hat geschmeckt und ist Euch auch bekommen?


    Doch, keine Klagen bisher. Das könnte sich Kuyima gar nicht erlauben, denn sonst könnte keiner 2 Stunden aufs Boot ;,cOOlMan;: .


    Ihr macht wieder Whale Watching?


    Mal abwarten, denn ich hatte mir 2013 geschworen, dass ich bei Sturm nie mehr eine Nussschale betrete.


    Ich habe doch geahnt, dass du so ein verwöhntes Luxusmädchen bist


    Das Mädchen tut mir jetzt aber gut, Ina ;haha_ .


    Das wäre das Einzige, was mich stören würde, ich glaube, Rudi hätte mich zum Klo begleiten müssen


    :smile1: Wir sind den Weg nachts auch gemeinsam gegangen ;,cOOlMan;: .


    Also meine essbaren Dinge wären spätestens jetzt aus dem Zelt geflogen,


    Wir hatten nichts Essbares im Zelt. Eigentlich hatten wir gar nicht viel Essbares mit dabei. Da waren nur ein paar Chips und Nüsse für den Notfall im Auto.


    Das Frühstück sättigte meist sehr und im Camp war Vollverpflegung dabei.


    LG


    Ilona

  • Die einzige Bedienung war gleichzeitig die Köchin


    das ist bei uns zu Hause auch so... ;te:


    Dein Bericht öffnet mir vollkommen die Augen über dieses öde Land...also bisher.
    Ich dachte bei Baja California an gelben Sand, Palmen und traumhaftes Meer.


    Aber das ist ja etwas absolut anderes!!!

  • Das Quartier wäre definitiv nix für mich gewesen, da hätte ich lieber auf die Wale verzichtet


    Kuyima hatte ich schon lange im voraus gebucht, da wusste ich von Shari noch gar nichts.


    An dem Morgen hatte ich wirklich überlegt, ob wir überhaupt den Abstecher zur Lagune machen sollen, doch die 30 % Anzahlung wären dann futsch gewesen und ein Alternativprogramm gibt's für die Gegend leider nicht.


    Und wie Du Euren Abend / Nacht beschreibst, das klingt alles nicht wirklich erholsam.


    Frag nicht, wie wir gerädert waren :pfeiff: , aber ich möchte den Campaufenthalt definitiv nicht missen.


    LG


    Ilona

  • das ist bei uns zu Hause auch so...


    ;haha_


    Ich dachte bei Baja California an gelben Sand, Palmen und traumhaftes Meer.


    Na wenn schon, dann weißer Sand ;) . Die Westküste ist überwiegend steil und die meisten Strände sind Wildnis.


    Die schönen Strände finden sich nur ganz im Süden der Baja. Hier mal zwei Bilder von der 2013er Reise:


    Die rauhe Westküste



    und zum Vergleich eine Bucht im Golf von Kalifornien.



    LG


    Ilona

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