Backroadtouren -> wie bereitet Ihr Euch vor?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    wie bereitet Ihr Euch auf die Touren vor?
    Gründliche Recherche im Internet, Ausdrucke von Threads in Foren, Kartenmaterial besorgen und die Touren raussuchen, Aufschreiben von Notizen über den genauen Verlauf und den Einstieg in die Backroad? Was bedenkt und beachtet Ihr alles?
    Würde mich mal interessieren wie Ihr das so handelt.

  • Kommt drauf an was du unter Hinterland verstehst. Für eine Shafer Trail Runde brauchts keine große Vorbereitung. Auch die von euch gefahren Templemountain Road, Onion Creek und andere in und um Moab sind unproblematisch und einfach. Ein normales SUV, HC genügen für diese Strecken.
    Spaten, Wasser und Verpflegung sollten immer an Board sein, genau wie Feuerzeug und etwas Werkzeug. Und wer hat schon topographische Karten dabei? Die etwas genaueren Straßenkarten reichen für solche Strecken aus.
    Das einzige was man da finden muß ist der Trailhead, damit man auf der richtigen Road ist


    Ein Moabfan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Moabfan


    das ist immer eine Frage des Standpunktes.
    Als ich das erste mal in USA war fand ich die Tour durchs Monument Valley schon als grosse Herausforderung, auch einige Jahre später die von Dir genannte Shafer Trail Runde. Und als ich vor zwei / drei Jahren diese beiden Touren nochmal gemacht habe war es nur noch schön und interessant, aber keinesfalls prickelnd, weil man immer wusste wo man ist und was in etwa noch kommt und wie es weitergeht.
    Echte OffRoad Fans würden diese Touren nur milde belächeln und als Highway bezeichnen. ;)
    Trotzdem würd es mich interessieren: kauft man sich spezielle Karten, druckt man sich Threads aus oder Seiten aus einem Bericht oder wie bereitet man eine Tour vor

  • Ganz ehrlich? Ich bereite mich kaum vor. Für andere Leute plane ich im Laufe des Jahres schon genug. =)


    Zwar habe ich auch immer einen Plan, aber der ist meist schon nach dem ersten Tag das Papier nicht mehr wert. In den USA lasse ich mich fast ausschließlich treiben. Frühestens abends ahne ich, wo es morgen wirklich lang geht.


    Dabei habe ich immer genügend Verpflegung an Bord und Wasser immer für mindestens eine Woche dabei, falls wirklich mal in der Einsamkeit was passiert.


    Karten brauche ich nicht. Ich habe schließlich meine Software und GPS dabei.

  • Ich gehöre zu den ganz akribischen Planern und mein Motto ist: Je mehr Infos, desto besser =)
    Mittlerweile bin ich ein kleiner Profi geworden, wenn es darum geht, Infos so platz- und gewichtsparend zusammen zu kopieren etc., denn ich schleppe jeden Schnipsel mit rüber. Ich liebe die Reiseplanung und deshalb speichere ich mir alles, was vielleicht mal wichtig sein könnte.


    Die ganze Palette: Auszüge aus Reiseberichten, mit Routenplanern erstellte Karten usw. usw. =) - Das ist schon bissl wie Urlaub in den USA =)

  • Dass wir uns schon ziemlich viel und auch weit draussen rumgetrieben haben setze ich mal als bekannt voraus. Parallel dazu weiss ich auch, wie ein paar Andere (locals) sich für solche Touren ausrüsten:


    Minimum:
    Im jedem Fall das, was man benötigt um 24/48 h draussen durchzukommen, also - etwas zu essen (haltbar, nahrhaft)
    - pro Person 4-5 Liter Getränke je Tag
    - genügend Sprit - im Notfall muss man kurz vorm Ziel umkehren und alles wieder zurück fahren können
    - Decken o.ä. für eine Nacht im Fahrzeug. Und die kann bitterkalt sein.
    - gute Karten (GPS ist empfehlenswert)


    Wir haben ein bischen mehr mit, aber wir gehen auch sehr weit raus.
    - Zelt, Isomatten, Schlafsäcke, Rettungsdecken, Rucksäcke
    - mindestens 30 Liter Flüssigkeit, oft mehr, in Flaschen - nie im Kanister o.ä.
    - Essen für mindestens 3-4 Tage (Konserven), Eisbox
    - wasserfeste Streichhölzer, etwas zum Wasser entkeimen.
    - Werkzeugkasten, Reifenspray, Kompressor, Luftdruckprüfer, Hydraulik-Wagenheber, Sicherungen u.ä., Motoröl, Sprühöl, Schrauben, Muttern
    - Gewebeklebeband
    - Spaten, Axt, Schweizer Messer
    - Klopapier!, "Scheissschäufelchen", wo erforderlich Portable LOO
    - Zahnpasta und -bürsten, Kamm, Tissues
    - Taschen-/Handlampen, Handspiegel,
    - Schreibmaterial um Nachrichten zu hinterlassen.
    - Karten, GPS, Taschenrechner, genug Batterien für alle Geräte.
    - Erste Hilfe - Set (Pflaster, Verbandsmaterial, was zum Desinfizieren)
    - Sonnencreme, Sonnenbrillen, Mützen, Jacken
    - Kleinkram: Kordel, Tesa, Kaugummi
    - was zum Lesen, wenn man wo ausharren und Zeit totschlagen muss
    - 2 kleine Kissen - etwas Komfort muss sein! :-)
    - Windex: damit kann man sich notfalls auch total verdreckte Hände waschen


    ...und bestimmt noch was vergessen!


    Topomaps sind mein Schlüssel zu Vielem. Oft kann man schon an der Struktur der Höhenlinien erkennen, wo etwas Interessantes sein könnte. Threads aus dem Internet? Kaum - eher lokal rumfragen bzw. lokale Literatur kaufen. Da gibts die wahren Fundgruben.


    Mit einigen locals bin ich mir einig, dass weit draussen Landkarten unübertroffen sind, wenn man bestimmen muss, wo es im Notfall langgeht. Jede Art von Rechner bietet bisher keinen detaillierten und gleichzeitig umfassenden Überblick, weil ein Bildschirm eben nicht mit einer z.B. 50 x 100 cm grossen Karte konkurrieren kann. Hinzu kommt die Impraktibilität eines Rechners bei evtl. nötigen Fussmärschen bzw. das Stromversorgungsproblem. Das ist viel zuviel Abhängigkeit - keiner würde das Risiko eingehen wollen.


    Gruss


    Hatchcanyon

  • Zitat

    Original von Hatchcanyon
    - mindestens 30 Liter Flüssigkeit, oft mehr, in Flaschen - nie im Kanister o.ä.


    Rolf, danke für Deine viele Tipps.


    Aber eine Frage hab ich noch (bitte nicht lachen) wieso Flüssigkeiten (Wasser in dem Fall) nie im Kanister?

  • Eigentlich ganz einfach, aberman macht sich meist keine Gedanken darüber:


    Wenn man wegen einer Panne aus dem Nowhere herauslaufen müsste wird ein Kanister ein echtes Problem beim Tragen. Flaschen lassen sich viel einfacher im Rucksack verstauen.


    Nachtrag:
    Icebox: keine Eiswürfel - immer Blockeis!


    Gruss


    Hatchcanyon

  • Hi,
    nach einigen leidvollen Erfahrungen möchte ich mal eure Meinungen und Erfahrungen hören. Wie schnell fahrt ihr auf Back Roads?


    Mein Reifenplatzer auf der "Luxusversion" einer Gravel Road im Grand Canyon Parashant NM hat mir doch zu Denken gegeben. Ich gebe gerne zu: Auf solch guten Straßen fahre ich zwichen 50 und 60 Meilen. Der nette Einheimische, der mir nach dem Platzer geholfen hat meinte, dass auf solchen Straßen 30-35 angebracht seien. Er würde selbst aber auch schneller fahren.


    Nun bin ich auch einige zig Meilen auf Dirt Roads mit Abschleppprofis gefahren, die uns aus dem Dreck gezogen haben. Zu meinem Erstaunen fuhren die stets zwischen 20 und 25 Meilen. Bei Washboard manchmal sogar weniger, dass ich schon mal gerne mit 35 und mehr Meilen nehme, weil man dann schwebt und nicht mehr rumpelt.


    Was macht ihr?
    Was ist richtig?

  • Je nach Zustand der Strasse fahren wir zwischen 30 und 45 Meilen.


    Die Hole-in-the Rock Road am liebsten mit 45 Meilen wegen den vielen Wash Boards.


    Da wo es viele Washes zu queren gilt, entsprechend langsamer, so 20-25 Meilen.


    Auch wenn die Strasse unübersichtlich verläuft mit vielen Kuppen oder nicht einsehbaren Kurven entsprechend langsam und vorsichtig.


    Auch wenn viele kleinere, spitze Steine den Untergrund bilden fahren wir langsam.


    Und Felsbänder und dickere Steine versuchen wir so zu queren, dass wir diese umkurven oder wenn es sich nicht vermeiden lässt, mit der Mitte des Reifens drüber fahren und möglichst nicht mit den Flanken.


    Ich fahre übrigens meistens etwas schneller als Frank, was aber daran liegt, dass ich die "guten" Backroads bekomme und er auf den "schlechten" fahren muss.


    Ob das richtig ist, weisss ich nicht, aber bisher sind wir noch pannenfrei durchgefahren. *klopf auf Holz*

    Gruss Kate
    +++++++++
    On Tour:
    2000-09: 7xUSA West & Kanada
    2000-10: D,F,I,GR,MC,E,AND,L,A,HR
    2011: D, GB, HR-MNR-BiH, I
    2012: Inselhopping HR (Pag, Rab, Cres, Losinj)
    2013: Dalmatien & BiH im Mai/ Süd-Norwegen im Juli/August

    2 Mal editiert, zuletzt von Canyoncrawler ()

  • Zitat

    Original von schneeweiss
    sehr hilfreicher Thread, gerade auch die Bilder für Newbies. Wie schnell fahrt ihr durch "tieferen" Sand?


    nach Möglichkeit recht zügig und WICHTIG nicht Anhalten!!
    Wenn möglich noch etwas luft aus den Reifen lassen damit die Aufstandsfläche größer wird, aber BITTE nur dann wenn du einen Kompressor dabei hast um wider Luft nachzufüllen.


    Wenn du merkst das du langsamer wirst obwohl du immer noch genauso Gas gibst schnell einmal nach rechts und nach links Lenken damit die Sandbuckwelle vor den Reifen weg kommt.


    Das selbe gilt auch für schlammigen Untergrund

  • Zitat

    Original von schneeweiss


    wie schnell ungefähr ist zügig? 20 Mph, 30 Mph. Nur als Richtwert, kann mir gut vorstellen, dass das auch von den jeweiligen Bedingungen abhängt.


    auf jeden fall 20 bis 30mph es können auch mal 40mph sein und wenn du wirklich tiefen Sand hast Luft aus den Reifen aber denk an den Kompressor ;)

  • Kann ich überhaupt nichts dazu sagen. Da ich beim Fahren solcher Straße überhaupt nicht auf den Tascho schaue.
    Ich fahr nach Gefühl, nach Geräuschen, nach Motorgeräuschen. Das ist bei mir eine reine Gefühlsfrage.
    Ich denke man muss ein Gespühr für solche Strecken gewinnen.


    Vor irgendwelchen Geschwindigkeitsangaben kann ich da nur warnen.


    Joe

  • Zitat

    Original von utahjoe
    .....Ich denke man muss ein Gespühr für solche Strecken gewinnen.


    Vor irgendwelchen Geschwindigkeitsangaben kann ich da nur warnen.


    Joe


    genau, das hatte ich mir auch gedacht. Falls man doch einmal stecken bleibt, sollte man zur Vorsicht "einfache" Hilfsmittel, wie Matten oder ähnliches mitnehmen. Wir wollen ja im Sommer eventuell die Buttes South machen und vor den Sandpassagen habe ich nach den Berichten hier im Forum höllischen Respekt.

  • Zitat

    Original von schneeweiss


    genau, das hatte ich mir auch gedacht. Falls man doch einmal stecken bleibt, sollte man zur Vorsicht "einfache" Hilfsmittel, wie Matten oder ähnliches mitnehmen. Wir wollen ja im Sommer eventuell die Buttes South machen und vor den Sandpassagen habe ich nach den Berichten hier im Forum höllischen Respekt.


    Davor musst du Dir keine Sorgen machen.
    Wenn man die wichtigsten Grundregeln für Sand beachtet, ist das kein Problem.


    Joe

  • Nun denn, dann bin ich halt eben ein Raser. :pfeiff:


    Auf schlechten Strassen fahre ich angepasst und autoschonend. Auch wenns unübersichtlich ist oder viele Schlaglöcher hat. Geschwindigkeit kann man hier nicht angeben finde ich, jede Stelle ist anders.


    Auf guten Gravel Roads geb ich schon mal gas.


    Also CCR auch mal 50.


    Spitze war letztes Jahr auf der Hole-in-the-rock-road: Washboard und nicht ein Schlagloch. 60-70.


    Alle Angaben in mph. :gg:


    Nun macht mich der Thread aber schon ein wenig nachdenklich. Ist das auf guten gravel roads wirklich wegen der Reifen gefährlich???

  • Wir fahren auf Back Roads schon deshalb nicht flotter als 50, da wir ja auch etwas von der Landschaft mitbekommen wollen.


    Und bei einem Reifenschaden ist ein ausbrechendes Fahrzeug bei langsamerer Fahrweise sicher auch einfacher auf Kurs zu halten.


    Mir ist schon mal in Deutschland auf Asphalt bei Tempo 90 ein Reifen schlagartig platt geworden, nachdem ich über eine dicke Schraube gefahren bin.


    Da hatte ich meine liebe Not den Wagen auf der Fahrbahn zu halten und ich hatte Glück dass kein Gegenverkehr kam, denn die Gegenfahrbahn habe ich kurzzeitig mit benutzt um das Auto unter Kontrolle zu bekommen und abzubremsen.


    Damals gab es allerdings noch keine technischen Hilfsmittel wie ESP etc. noch nicht mal ABS.

    Gruss Kate
    +++++++++
    On Tour:
    2000-09: 7xUSA West & Kanada
    2000-10: D,F,I,GR,MC,E,AND,L,A,HR
    2011: D, GB, HR-MNR-BiH, I
    2012: Inselhopping HR (Pag, Rab, Cres, Losinj)
    2013: Dalmatien & BiH im Mai/ Süd-Norwegen im Juli/August

    Einmal editiert, zuletzt von Canyoncrawler ()

  • Wenn ich mich auch nochmal dranhängen darf..........ich bin erstaunt!


    Hier einen Wettkampf der Schnellsten aufzumachen, halte ich - sorry! - für einen ausgemachten Unfug! Jedes Fahrzeug ist anders - jeder Fahrer erst recht! Und offen gesagt - wer mir erzählt, dass er bei 50-70 mph auf Gravel oder Dirt auf den Tacho schaut, der hat ein Rad ab.......wie man bei uns so schön sagt!


    Natürlich ist es gefährlich. Reifenplatzer auf Gravel fängt kein ESP ab - dazu ist es technisch überhaupt nicht in der Lage!


    Auch nicht zu vergessen: was ist, wenn sich plötzlich in einer Kurve der Haftwert der Fahrbahn ändert, kleiner wird, weil z.B. viele kleine Steinchen rumliegen, die den gefürchteten Kugellager-Effekt erzeugen? Geradeaus bemerkt man den Kaum, aber in der Kurve driftet die Fuhre gnadenlos nach aussen und wenn ich nun auch noch mit Allradantrieb unterwegs bin, habe ich keinerlei Chance mehr, das Fahrzeug einzufangen.


    Auch zu bedenken - der Bremsweg vervielfacht sich auf Dirt! Wegen der geringeren Reibung! Und dann kommt plötzlich hinter einer kleinen Kuppe oder Kurve der Washout! Gute Nacht!


    Hat überhaupt schon mal jemand auf Dirt eine Vollbremsung gemacht? Erlebt, wie ihm das ABS völlig in die Quere kommt und verhindert, dass das Fahrzeug überhaupt wesentlich abgebremst wird? ABS ist off pavement kontraproduktiv, weil blockierende Räder auf solchem Untergrund wesentlich besser "haften".


    Bei einigen wäre hier wohl mal mehr gesunder Menschenverstand - Selbstkritik! - angebracht!


    Nix für ungut!


    Rolf

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