Der Nissan Pathfinder ist sicher ein gutes Fahrzeug für die Coyote Buttes South. Aber ein Gewitter möchte ich dort nicht unbedingt erleben. Wir hatten damals feuchten Sand, da kurz vorher ein Schauer durchgezogen war, das war optimal zum Fahren. Hauptsache, man bleibt nirgendwo im Schlamm stecken!
Gruß
Katja
Drei Wochen Hardcore Foto-Action im Südwesten der USA und auf Hawaii
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Tag 8 – Die Sintflut in der Wave
Der Blick in den Himmel verheißt nichts Gutes. Dunkle Wolken, wohin
das Auge reicht, ab und zu ein Regenschauer. Sollte unsere Wanderung zur
Wave ins Wasser fallen? Um die Permits hatte ich mich seit Jahren
vergeblich bemüht – und jetzt soll uns das Wetter ein Strich durch die
Rechnung machen? Wir überlegen nicht lange und brechen auf. Am
Parktplatz zur Wave-Area herrscht schon so etwas wie Hochbetrieb. Die
ersten Wanderer sind schon aufgebrochen. Ein paar Ranger kontrollieren
noch unsere Permits und machen uns Mut: „Das Wetter ist ziemlich
verrückt, wir haben da draußen immer ein Auge auf euch“. Es kann also
gar nichts schiefgehen.Den ersten Kilometern des Trails folgen wir problemlos, irgendwann
verwischen sich aber alle Spuren in dem unübersichtlichen Gelände. Der
Regen hat sein Übriges dazu beigetragen. Zu allem Überfluss haben wir
auch die Karte nicht dabei, sondern nur die GPS-Koordinaten. Wir irren
eine Weile umher, bis wir plötzlich Rufe hören. „Helllllooooo“, hallt es
hinter uns. Ob wir auch auf dem Weg zur Wave sind, fragt einer der
beiden Männer. Sie hätten total die Orientierung verloren – und so
setzen wir unsere Wanderung zu viert fort.Frank und Johan haben zwar eine Karte, die ist nach ein paar heftigen
Regenschauern aber völlig durchnässt und kaum noch zu gebrauchen. Wir
suchen uns den Weg selber – immerhin kennen wir die Richtung. Einige
Male müssen wir umkehren, etwa wenn uns eine Felswand oder ein Abgrund
den Weg versperrt. Die beiden Belgier lästern zwar inzwischen über mein
GPS – etwas anderes haben wir aber nicht. Wir sind eine ziemliche
lustige Truppe und als uns die erste Flashflood den Weg abschneidet,
wissen wir: Zuhause gibt es jedenfalls was zu erzählen. Wie aus dem
Nichts entstehen gewaltige Ströme und tosende Wasserfälle, sobald ein
Platzregen über dem Gebiet niedergeht.Die Wave erreichen wir dennoch. Inzwischen scheint auch wieder die
Sonne und die Temperaturen sind hochsommerlich. Der erste Eindruck der
Wave: gewaltig! Wir halten erst einmal inne und genießen die Landschaft.Frank und Johan trauen dem Wetter nicht und kehren bald um. Wir
ziehen weiter zur SecondWave, die mindestens genauso beeindruckend ist
wie das Original. Inzwischen ziehen wieder dunkle Wolken am Horizont
auf. Wir wollen nicht noch einmal schutzlos einem Gewitter ausgeliefert
sein und kehren ebenfalls um. Natürlich bricht über uns ein Unwetter der
schlimmsten Sorte los. Überall schlagen Blitze ein, der Donnert grollt
teuflisch und riesige Wassermassen schießen plötzlich wieder in die
Tiefe.Am Wire Pass ist Schluss – eine gigantische Flash Flood versperrt uns
den Weg. Wir sitzen hier erst einmal fest. Nach einer guten Stunde ist
das Wasser soweit gesunken, dass wir den Versuch wagen, den reißenden
Strom zu durchqueren. Wir hören das Klackern der Steine, die mit dem
Wasser mitgerissen werden. Aber am Horizont bahnt sich schon das nächste
Unwetter an. Wenn nicht jetzt, dann nie. Das Wasser zerrt an unseren
Beinen, es ist nur schwer, Halt zu finden – aber wir kommen wohlbehalten
auf der anderen Seite an.Von hier aus erreichen wir den Parkplatz problemlos – und treffen Johan und Frank wieder.
Die House Rock Valley Road ist in beide Richtungen inzwischen unpassierbar geworden – zumindest für PKW.
In Richtung Süden haben wir mit unserem Nissan Pathfinder eine
Chance. Wir lassen Johan und Frank etwas Verpflegung da – mehr als ein
Bud haben die beiden nicht dabei – und versuchen unser Glück.Eine Straße ist nicht mehr zu erkennen, alles ist überschwemmt. Jetzt
bloß nicht steckenbleiben – die nächste Flashflood würde uns einfach
wegspülen. Mit sachtem Bleifuß pflügen wir uns den Weg durch den Fluss
und erreichen schließlich nach Stunden den rettenden Highway – auf nach
Flagstaff.Monate später treffen wir Johan und Frank in München. Die beiden
mussten zusammen mit ein paar anderen Gestrandeten die ganze Nacht da
draußen verbringen und waren am Ende doch froh über unser Lunch-Paket :
„It saved our lives“. Von den Rangern, die ja angeblich ein Auge auf uns
geworfen hatten, haben die beiden nichts mehr gesehen. -
Wahnsinn, diese Wassermassen. Nur gut, dass ihr weder weggespült noch steckengeblieben seid. Aber wenigstens seid ihr mit Sonnenschein in der Wave für euren Mut, sich bei diesem Wetter dahinzuwagen, entschädigt worden.
Bin ich froh, dass wir von solchen Wetterunbilden bislang verschont geblieben sind. Wir haben nur im Nachhinein die Auswirkungen noch sehen können. Wann ward ihr dort? September?
Hoffentlich beruhigen sich die Unwetter und ihr könnt wieder alles entspannter angehen. -
Krass, was für Wasserflut so schnell alles absaufen lassen. Ihr hattet ein wahnsinniges Glück, dass ihr heil über den Fluß gekommen seid
Allerdings wundere ich mich sehr, dass gerade dort, wo doch die Amerika ein so hohes Sicherheitsbedrüfnis haben, sich kein Ranger mehr um die Leute gekümmert hat
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Uaah, so habe ich die Wave auch noch nicht gesehen! Das war ja wirklich eine Sintflut!
Aber dann gab's ja doch noch ein schönes Wave-Foto!
Aber auf dem Rückweg fast durch die Wassermassen abgeschnitten, das ist schon heftig!Viele Grüße
Katja -
Wow, unheimlich und faszinierend
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Wie aus dem
Nichts entstehen gewaltige Ströme und tosende Wasserfälle, sobald ein
Platzregen über dem Gebiet niedergeht.
Sieht gar nicht gut ausund riesige Wassermassen schießen plötzlich wieder in die
Tiefe.
Muss ich nicht haben.
Was da passieren kann habe ich 2013 erlebt und die Autowracks gesehen.Allerdings wundere ich mich sehr, dass gerade dort, wo doch die Amerika ein so hohes Sicherheitsbedrüfnis haben, sich kein Ranger mehr um die Leute gekümmert hat
It is a Wildernis
Da schaut dann am nächsten Tag mal jemand nach den Wanderern. Mehr brauchst du nicht erwarten.
Deshalb... no risk!!!Die Wassermassen sind schon beeindruckend, aber auch furchteinflößend .
Und die Bilder,,, dazu brauch ich nix sagen
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Hey Guys, schön dass wir hier so eine lustige Truppe sind, freut mich
Ein Bild von der Wave möchte ich noch nachreichen:
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Tag 9 – Eine lange Reise
Die Nacht war nicht wirklich erholsam. Der Campground in Flagstaff,
den wir gestern Nacht zufällig gefunden haben, liegt direkt neben dem
Highway und einer Eisenbahnlinie. Dafür gibt es das erste Mal seit
unserer Ankunft in Las Vegas eine warme Dusche – welch ein Luxus! Wir
genießen es.Wir füllen unsere Depots und machen einen Abstecher zu zum Wupatki
National Monument nördlich von Flagstaff – schließlich haben wir heute
genug Zeit und keinen Druck. In der Ruine lebten im 12. Jahrhundert um
die 100 Indianer vom Stamm der Anasazi. Im direkten Umfeld lebten einst
mehrere tausend Menschen.Nach einer vierstündigen Autofahrt durch mehrere Vegetationszonen
erreichen wir am Abend den Trailhead zu den Havasupai Falls (GPS: N 36
09.586, W 112 42.561). Der Parkplatz ist fast bis auf den letzten
Stellplatz belegt. Wir genießen noch den Sonnenuntergang und legen uns
für ein paar Stunden aufs Ohr – morgen wird wieder ein anstrengender
Tag. -
Sensationelle Wave Wanderung Da sieht man mal Live vor Ort, wie das Teil entstanden ist
Ich hätte wahrscheinlich auch am Trailhead übernachtet. Den "Fluss" entlang zu fahren hätte ich mich wohl nicht getrautZuhause gibt es jedenfalls was zu erzählen.
auf jedenfall
Jetzt freue ich mich auf die Havasupai Falls - da wollte ich immer schon mal hin. Hat aber bisher nie geklappt
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Ich steige dann nachträglich auch noch gerne zu, auch wenn meine Zeit knapp ist. Die Fotos sind sensationell und eure Tagesverläufe zeugen von Abenteuer pur.
Ich bin gespannt, wie es weiter geht . -
Schon geht es weiter, alle anschnallen
Tag 10 – Auf nach Havasupai
Die Sterne stehen noch am Himmel. Wir packen unsere Rucksäcke für
zwei Tage und brechen auf in den Havasu Canyon, einem Seitenarm des
Grand Canyon. Der recht breite Trail führt über Serpentinen schnell nach
unten. Wir sind heute die ersten, die sich auf den Weg in das
abgelegene Indianerreservat und die magischen Wasserfälle machen.
Derweil kommen schon die ersten Wanderer zurück – sie meiden die brutale
Mittagshitze.Der Trail zieht sich Meile um Meile durch den Canyon, die Wände
werden immer höher. Nach knapp drei Stunden erreichen wir schließlich
das Dorf. Auf dem Weg begegnen wir immer wieder Pferdekolonnen, die
Verpflegung in das Dorf oder müde Touristen zurück zum Trailhead
bringen. Dabei ist der Trail nicht besonders anspruchsvoll – er verlangt
lediglich Kondition.Als wir die Mooney Falls und den Campground erreichen, zeigt unser GPS eine Tagesstrecke von 20 Kilometern.
Diese Wanderung hat sich gelohnt! Wir sind überwältigt vom türkisen
Wasser, den gigantischen Wasserfällen und der Schönheit der Natur. Wir
schlagen unser Zelt direkt am Fluss auf und klettern zum Fuße der Mooney
Falls, zu erreichen über einen Klettersteig. Hier treffen wir auf
Matthew und Ray. Matthew ist Amerikaner mit deutschen Wurzeln, genauer
gesagt mit Wurzeln in Amberg in der Oberpfalz. Wie klein die Welt ist.Wir kehren erst in der Nacht zu unserem Zelt – inzwischen sind wir umlagert von anderen Zelten.
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Wunderschön der Wasserfall
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20km in drei Stunden? Wow Respekt, dass war ja schon fast rennen.
Zu dem Havasupai Wasserfällen will ich auch irgendwann mal. Wir haben das nur immer wieder mal verschoben, weil die doch vor ein paar Jahren bei einem Unwetter ziemlich zerstört wurden. Sieht man da noch was davon? Also die Terrassen sind sicher noch nicht wieder intakt, aber wie sieht es drumrum aus?
Kannst du vielleicht noch mal kurz was zum Trail selber sagen? Wie ist er beschaffen? Muss man klettern? Hattet ihr einen Zeltplatz vorgebucht?
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Nach dem Erreichen des Dorfs war es noch ein Stück weiter bis zum Campingplatz?
Die Havasu Falls sind ein Traumziel, das bei uns aber noch nie ernsthaft auf der To-Do-List stand. Gab es da nicht irgendwann mal Überfälle?
Außerdem nehmen die Indianer eine hohe Gebühr?
Die Wasserfälle sind aber auch nach den Zerstörungen durch die Flut noch sehr schön, soweit ich weiß, nur anders.
Die Bilder sehen interessant aus. Eine tolle Location. Gibt es da noch mehr zu sehen oder war es das?
Viele Grüße
Katja -
Habe erst jetzt ein bisschen Zeit für deinen RB gefunden und als leidenschaftliche Rote-Steine-Wanderin habt ihr meinen ganzen . Da ist ja fast keine Verschnaufpause zwischen den Hardcore-Wanderungen.
Dazu noch die Flashflood in den CBN . Bin schon gespannt, wie's weitergeht .
LG
Ilona
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Hi,
also von Überfällen weiß ich nix. Wer sollte da auch wen überfallen? Also wie gesagt, keine Ahnung.
Der Trail ist ein Kinderspiel, nur Kondition braucht man. Ansonsten super zu laufen, keine Gefahr, außer man kommt in ne Flashflood.
Die Wasserfälle sind wohl wirklich nicht mehr so wie vor Jahren, die Terrassen scheinen noch immer recht mitgenommen zu sein, aber wie man auf den Bildern sieht, trotzdem eindrucksvoll.
Und man bucht sich den Zeltplatz am besten 12 Monate im Voraus, sonst hat man schlechte Karten. Die Gebühren halten sich echt in Grenzen, nicht teurer als n Hotelzimmer am Wochenende in Vegas.
Ich kann es zu 100% empfehlen, aber besser 2 Tage machen! Es gibt da auch Leute, die bleiben wohl mal ne Woche und chillen. Kann man auch machen, wenn man Entspannung will.
Wobei es bei uns Ende September nicht mehr sonderlich warm war. -
Tag 11 – Ein magischer Ort
Heute müssen wir diesen magischen Ort leider schon wieder verlassen.
Zuvor verbringen wir aber noch einige Zeit an den Havasu Falls. So früh
am Morgen ist hier noch weit und breit kein Mensch zu sehen.Ein Stück weiter oben warten die Navajo Falls auf uns
Erst gegen Mittag treten wir schließlich den Rückweg an. Der Trail
liegt anfangs noch lange im Schatten, die letzten Kilometer müssen wir
aber in der prallen Sonne bewältigen. Besonders der Aufstieg aus dem
Canyon ist am Nachmittag bei weit über 30 Grad brutal. Mit unseren
schweren Rucksäcken müssen wir immer wieder kurz pausieren.Am Auto angekommen gibt es einen kleinen Snack. Wir fackeln aber
nicht lange und machen uns sofort auf den Weg zum Valley of Fire – vor
uns liegen immerhin sechs Stunden Autofahrt, zum Teil über die alte
Route 66. Zahlreiche Schilder an der Straße erinnern an die einst
glorreichen Zeiten dieser legendären Straße.Im Valley of Fire kommen wir erst spät in der Nacht an. Wir schlagen
unser Zelt auf dem Atlatl Rock Campground, auf dem nur wenig los ist. -
Tolle Bilder! Vielleicht habe ich das mit den Überfällen auch irgendwie falsch in Erinnerung. Lag vielleicht auch einfach nur daran, dass es Indianergebiet und recht teuer ist, dass wir das nicht auf dem Schirm hatten, oder weil man sich ewig lange vorher anmelden muss, und vor allem auch haben wir noch nie eine Wanderung mit Campingequipment gemacht.
Ohne Übernachtung geht es wohl nicht.
VG
Katja -
Katja du kannst auch hin wandern und zurück mit dem Hubschrauber fliegen. Das geht dann schon an einem Tag. Vielleicht schaffst du dann nicht alle Wasserfälle.
Das mit dem Hubschrauber ist auch ein bisschen unsicher, weil man nur dann einen Platz bekommt, wenn kein Einheimischer fliegen muss. Die haben natürlich immer Vorrechte gegenüber den Touristen.
Aber es gibt auch eine Lodge in der man übernachten kann, da musst du nicht das Zelt schleppen.Auch hin und zurück fliegen ist möglich, immer vorausgesetzt sie haben Platz. Aber alles das ist mit nicht unerheblichen Kosten verbunden.
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