TAG 10: Sonntag, 24.02.2013
A Day like no other - Key West - Teil 2
Mein erster Weg führt mich aber zu Five Guys, wo ich mir heute einen großen Lunch genehmige. Dann fahre ich zum Key West Lighthouse, wo man sogar kostenlos parken kann. Das hat aber wohl noch keiner gemerkt, denn der ganze Parkplatz ist gähnend leer. Trotz des erlebnisreichen Vormittags, will ich nun als erstes den Leuchtturm von Key West erklimmen.
88 Stufen gilt es diesmal zu bewältigen, bevor ich den Ausblick über die Dächer von Key West genießen kann.
Neben dem Leuchttum besuche ich auch das kleine Museum, das im Haus des Leuchtturmwärters untergebracht ist. Hier erfahre ich, dass der Leuchtturm 1848 erbaut wurde und der erste Leuchtturmwärter eine Frau war, etwas das im 19. Jahrhundert sehr ungewöhnlich war.
Rund um den Leuchtturm entdecke ich diese Figuren, die zu einer Open Air Ausstellung gehören, die über ganz Key West verteilt ist. Doch dazu später mehr.
Um mein nächstes Ziel zu erreichen, muss ich nur die Straße überqueren, denn das Wohnhaus von Ernest Hemingway befindet sich genau gegenüber des Leuchtturms. Ich will dem Museum noch eine zweite Chance geben, da es mich bei meinem ersten Besuch nicht sonderlich beeindruckt hat.
Doch auch diesmal überzeugt mich das spärlich eingerichtete Museum nicht wirklich. Einzig die Katzen, die auf dem gesamten Grundstück herumlaufen, sind immer wieder nett anzusehen. Mehr als 10 Jahre lebte und arbeite der berühmte Literat hier, doch zu sehen ist davon nicht mehr viel. Im Haus sind vielmehr unzählige Filmplakate, Bücher und ein Sammelsurium von Nippes zu sehen.
Auf dem Gelände sind auch der erste private Swimmingpool von Key West, sowie ein kleiner Katzenfriedhof und das Büro von Hemingway zu besichtigen.
Recht schnell entscheide ich mich, das völlig überlaufene Museum wieder zu verlassen. Auf meinem Weg nach draußen entdecke ich dann noch diesen interessanten Fakt.
Nach diesem Besuch fahre ich weiter Richtung Old Town und hoffe, dort einen guten und bezahlbaren Parkplatz zu finden. Heute ist Sonntag und nach dazu das Art Festival in der Stadt. Doch ich habe Glück und finde tatsächlich einen super Parkplatz in der Nähe der Old Town, wo ich pro Stunde gerade mal $2.00 bezahle und die Parkuhr sogar Kreditkarten nimmt.
Weiter führt mich mein Weg nun durch das alte Navy Areal, das heute wunderschöne Wohnhäuser und Condos beherbergt, aber auch das Little White House von Key West. Das Haus ist das einzige Presidential Home im Staat Florida. Gebaut wurde das Haus 1890 als Quartier für Navy Offiziere, doch schon bald zogen hier Präsidenten ein. Genutzt wurde das Haus von den Präsidenten Taft, Eisenhower, Kennedy, Carter und Clinton.
Berühmtester Bewohner war aber wohl Präsident Harry S. Truman, der hier nicht nur Sitzungen abhielt, sondern von 1946-52 auch seine Ferien verbrachte. Während dieser Zeit diente das Gebäude als Weißes Haus, wennder Präsident anwesend war.
Es gibt in Key West einen Ort, den ich jedes Mal besuche, wenn ich in der Stadt bin, das Audubon House. Ich liebe diesen Ort einfach und kann daran nie vorbeigehen.
Das Haus und der Garten im Herzen von Key West wurden nach John James Audubon benannt, der hier auf den Florida Keys 18 seiner berühmten Vogelbilder zeichnete, einige davon in diesem Garten. 28 Originale hängen, ihm zu Ehren, auch heute noch im Haus.
Erbaut wurde das Audubon House 1849 von Captain John H. Geiger. Er lebte hier mit seiner Frau und seinen neun Kindern. Auch die nächsten 100 Jahre lebten sein Nachfahren noch hier. Mitte des 20. Jahrhunderts verfiel das Haus jedoch zusehens und sollte 1958 abgerissen werden. Das wurde durch die Familie Wolfson verhindert, die das Haus renovierte und das Museum eröffnete.
Um das Haus herum befindet sich ein kleiner, aber feiner tropischer Garten, der eine perfekte Oase im hektischen Downtown von Key West ist.
Am späten Nachmittag mache ich dann noch einen kleinen Bummel durch Key West, vorbei am originalen Sloppy Joe's und der heutigen Bar in der Duval Street ...
... bis hin zum Ende der US 1. Der Highway beginnt an der Kanadischen Grenze, um dann hier auf Key West seinen Endpunkt zu finden. Auf vielen meiner Reisen an der Ostküste hat mich dieser Highway begleitet und es immer wieder schön, am Nord- oder Südende anzukommen.
Und dann begegnet mir natürlich auch wieder Henry M. Flagler, dessen Bahnlinie hier auf Key West endete. Doch das war nicht das Ende der Reise für viele Passagiere, denn am Hafen starteten die Flaglerschen Dampfschiffe nach Havanna auf Kuba. Flagler trug aber auch viel zur Entwicklung von Key West als Touristenziel bei. Er errichtete hier das südlichste seiner Hotels in den USA, das Casa Marina. Dort kann man auch heute noch übernachten, denn das Gebäude wird noch immer als Hotel betrieben.
Während ich so durch die Straßen von Key West spaziere, komme ich auch am Curry Mansion vorbei. Das viktorianische Haus ist heute ein Bed&Breakfast, doch das Ergeschoß kann auch besichtigt werden.
Das Haus wurde nach William Curry benannt, der bettelarm von den Bahamas nach Florida kam. Hier machte er ein Vermögen, indem er Schiffbrüchigen und deren Fracht auflauerte. Das war so ertragreich, dass er schließlich zu Key Wests erstem Millionär aufstieg. 1869 begann er, sich eine Villa zu bauen.
Die architektonischen Details des Curry Mansion finden sich an vielen Häusern von Strandräubern wieder. Es gibt Elemente aus den verschiedensten Häfen der USA, der Widows Walk aus New England, Gitter und Balustraden aus New Orleans sowie die Säulen aus den Südstaaten. Currys Sohn Milton vollendete den Bau 1899, indem er das Haus mit Antiquitäten einrichtete, die noch heute im Haus zu sehen sind.
Auch der berühmte Key Lime Pie wurde zum ersten Mal in der Küche des Curry Mansion gebacken.
Zum Schluß meiner Self-guided Tour durch das Curry Mansion klettere ich noch auf den Dachboden, wo ich vom Widows Walk einen schönen Blick auf Key West habe.
Zu einem perfekten Tag in Key West gehört natürlich auch der Sonnenuntergang am Mallory Square und so mache ich mich dorthin auf den Weg, während die Sonne sich langsam auf den Horizont zubewegt. Unterwegs finde ich wieder viele interessante Statuen. Sie alle stammen Seward Johnson, einem bekannten Künstler, der zeitweise in Key West lebt. Viele seiner Werke, die momentan hier in Key West ausgestellt sind, sind dreidimensionale Nachbildungen von berühmten Bildern. Auch der Titel der Ausstellung "Beyond the Frame" spiegelt das wieder.
Johnson ist auch der Enkel von Robert Wood Johnson, dem Mitbegründer von Johnson&Johnson, sowie ein Cousin von Michael Douglas. Seine Werke finden sich heute an vielen Orten rund um den Globus. So hat er auch die Statue "The Unconditional Surrender" erschaffen, die bis vor Kurzem in San Diego zu sehen war oder die gigantische Marilyn Monroe, die noch bis zum 10. Juni 2013 in Palm Springs, CA zu finden ist.
Am lustigsten finde ich dieses Ensemble. Zuerst entdecke ich den Maler und als ich dann seinem Blick folge, sehe ich auch sein Motiv. Der Titel der Skulptur: "The Daydream."
Am Mallory Square ist es inzwischen schon richtig voll geworden. Doch auch hier habe ich Glück und erhasche noch ein Plätzchen in der ersten Reihe, denn das Wetter verspricht heute einen perfekten Sonnenuntergang. Die Zeit bis dahin vertreibe ich mir bei den verschiedenen Straßenkünstlern.
Und während die meisten Touristen gebannt auf die Sonne starren, entdecke ich den Mond über dem Aquarium.
Dann ist es endlich soweit. Der Moment auf den unzählige Menschen hier am Mallory Square und auf den Booten gewartet haben ist da - der Sonnenuntergang. Und wie erwartet ist er einfach perfekt.
Nach diesem wunderschönen Tagesabschluß fahre ich zufrieden zurück in mein Hotel, wo ich den Abend bei tropischen Temperaturen auf meinem Balkon ausklingen lasse.
gefahrene Meilen: 38
Wetter: sonnig/ 24-31 Grad
Abendessen: Subway
HOTEL: Travelodge Key West