Another day in paradise - Der Reisebericht

Tag 16: Mittwoch 24. Oktober 2012

Treffen mit dem König

Bevor ich diesen RB begonnen habe, habe ich wirklich ernsthaft überlegt ob ich diesen Tag einfach aus dem RB rauslassen soll und eine Weile habe ich auch darüber nachgedacht den RB überhaupt gar nicht zu schreiben. Leider hat mein Live-Bericht von dem Tag eine sehr unschöne Diskussion entfacht, an der ich eigentlich gar nicht beteiligt sein wollte. Ich hab auch nicht wirklich verstanden, warum das so ausgeartet ist, denn wir waren nicht die ersten und werden auch sicher nicht die letzten sein, die diese Location besuchen.

Jeder hat da wohl eine eigene Meinung dazu und ich werde mich bemühen, hier einfach unsere Erlebnisse dazu zu schildern und ich hoffe wirklich dass es friedlich bleibt und wir alle respektvoll miteinander umgehen können.

Ok, dann geht es jetzt los. Kurz bevor wir in den Urlaub gestartet sind hat Luggi HIER im Forum die Koordinaten zum KoW veröffentlicht. Da ich auch schon eine Weile danach gesucht hatte - natürlich nicht an der richtigen Stelle - und wir sowieso in der Gegend unterwegs sein wollten, wollten wir uns diesen beeindruckenden Stein natürlich auch anschauen.

Von Bloomfield fahren wir so gegen 9 Uhr los und sind nach einer guten Stunde an der Abzweigung von der es von der 371 in Richtung Ah shi sle pah geht. Die Gravelroad ist in einem super Zustand und so kommen wir gut voran. Nach der Wegbeschreibung von Luggi finden wir auch den Weg zum Windrad sehr gut. Man fährt von der „Hauptstraße“ noch ein paar 100 m, an einem Zaun entlang, zum Windrad. Diese "Straße" ist allerdings in einem erbärmlichen Zustand. Hier ist auf jeden Fall eine ordentlich HC von Nöten . Wir fahren nicht ganz bis zum Coral, denn es sind Kühe darin und wir wollen nicht zu nahe an diese ranfahren, um sie nicht zu stören. Während wir unsere Sachen zusammenpacken, finden uns die Kühe wohl super interessant, denn sie kommen immer näher , was ich ein wenig beängstigend finde.

Während wir uns also Richtung Zaun „flüchten“, schauen sich die Kühe unser Auto genauer an. Außerdem scheint sich auch noch jemand in einem weißen Pickup für uns zu interessieren. Der Pickup fährt einmal auf der Hauptstaße auf und ab und schaut sich wohl an, was wir da machen. Im Nachhinein denke ich, dass das wohl derjenige war, dem die Kühe gehören. Er wollte wohl sehen, was wir da mit dem Kühen machen. Wir haben so lange gewartet bis er weg war, denn wäre er zu unserem Auto gefahren gekommen, wären wir natürlich da geblieben um mit ihm zu reden. Letztlich ist er wieder gefahren, als er gesehen hat, dass wir nichts mit den Kühen zu tun haben. Es war kein besonders gutes Gefühl, sich da aufzuhalten. Da aber außer den Kühen weit und breit nichts und niemand ist und der Pickup Fahrer auch nichts von uns will, beschließen wir, unseren Weg zum KoW fort zu setzten.

Hier sieht man, wo wir unser Auto geparkt haben.

Ich hatte mir vorher mit Hilfe von Google Earth einen Track entworfen, der mehr oder weniger dem direkten Weg vom Coral zum KoW folgt. Da ich das Gelände ja nicht kannte, wußte ich nicht, ob wir dem Track folgen könnten. Aber einen Anhaltspunkt braucht man ja. Ohne GPS würde ich hier auch nicht langlaufen wollen, denn wie schon von Luggi geschrieben gibt es kaum Anhaltspunkte, weil man die ersten 2 km über Weideland läuft und dann noch mal 1 km durch Badlands, wo es auch so gut wie keine Anhaltspunkte gibt. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit bis man die Badlands erreicht und auch danach ist es nicht wirklich leicht, den richtigen Weg zu finden, weil man immer wieder irgendwelche Hügel rauf und runter muss. Man könnte sicher auch einen weiteren Weg finden, der im Wash verläuft und dann auch nicht immer bergauf und bergab geht. Wir haben wie gesagt den direkten Weg genommen . Während wir hier so langlaufen denke ich wirklich sehr oft, wie Luggi hier die richtige Stelle finden konnte. Wir sehen den KoW praktisch erst, als wir fast direkt davor stehen, obwohl er auf einem Hügel steht. Aber ok, nach einer knappen Stunde Laufen sind wir da und stehen nun vor dem imposanten Wing.

So in etwa sieht der gesamte Weg aus, weit und breit das große NIX. Außer versteinertes Holz das überall rumliegt sind nur kahle ein wenig bunte Badlands zu sehen.

Dann noch einen geeigneten Platz zum Aufstieg gesucht und wir stehen vor der bekannten Ansicht.

Auch hier geht ein sehr starker Wind und es macht nicht wirklich sehr viel Spaß hier rumzustehen. Deswegen machen wir uns, nachdem wir alles ausführlich fotografiert haben, auch recht schnell auf den Rückweg.

Da ich ja, wie gesagt, auch ein ausgemachter Schisser bin , hab ich auch wieder alle möglichen Szenarien, mit aufgeschlitzten Reifen und so, vor Augen. Auf dem Rückweg laufen wir ein klein wenig anders und entdecken dabei ein kleines Hoodoofeld. Aber nichts spektakuläres.

Ich hätte schon Lust hier ein wenig mehr zu erkunden, aber wegen der ganzen, etwas ungeklärten Situation und weil wir uns nicht 100% sicher sind, ob wir hier überhaupt sein dürfen, lassen wir das und gehen auf direktem Weg wieder zurück zum Auto. Als wir nach kanpp 3 Stunden wieder am Auto sind, sind die Kühe nicht mehr zu sehen. Unser Auto ist unversehrt und wir sind einigermaßen erleichtert.

Wir fahren wieder auf den Hauptweg und steuern unser nächstes Ziel für heute an. Die Ah shi sle pah Badlands.

Fazit zum Wing: Der Weg an sich ist nicht schwer. Man kann fast in direktem Weg zum KoW laufen. Lohnt die ganze Aufregung? Tja, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Der KoW ist letztlich auch nur ein Stein, zugegeben, ein etwas außergewöhnlicher, aber jetzt auch nicht so toll, dass ich da jetzt mein Leben dafür riskieren würde . Für mich ist es sicher keine Location zu der ich unter den selben Umständen noch 10x hin muss, aber es war schön, ihn mal in Natura zu sehen . Die Angst, dass jetzt, wo die Koordinaten bekannt sind, jemand den KoW zerstören wird halte ich für total überzogen. Ich denke nicht das ein Run dahin einsetzen wird, ganz einfach deswegen, weil er nicht ganz so einfach zu erreichen ist. Allerdings sind die Aktivitäten am Coral auch nicht unbeobachtet, wer weiß, vielleicht baut derjenige, dem der Zaun gehört, oder das BLM, ja ein Tor ein.

Also zurück zum Tage. Wir fahren den kurzen Weg zurück und nehmen dann den Abzweig zum Hauptweg zu den Ah shi sle pah Badlands. Vor einer Weile hatte ich gelesen, dass man das letzte Stück zum Rim nicht mehr mit dem Auto fahren darf, weil da am Abzweig ein Verbotsschild vom BLM steht. Wir finden zwar ein Schild, allerdings steht auf diesem nichts davon, dass man die Straße nicht benutzen darf, also fahren wir weiter und parken unser Auto auf dem Parkplatz am Rim. Auch hier bläst der Wind wieder extrem stark. Deswegen verlegen wir unser Picknick ins Auto und machen uns danach auf den Weg um die Badlands zu erkunden. Dies war eine der Locations, auf die ich mich vor dem Urlaub am meisten gefreut habe und ich werde nicht enttäuscht . Nachdem wir uns eine etwas abenteuerliche Stelle zum Einstieg gesucht haben, stehen wir schon mitten drin in einer ganz tollen Hoodoowelt. Hier unten im „Canyon“ ist es auch nicht mehr so windig und deswegen können wir auch in Ruhe alles erkunden.

Wegen unseres Ausfluges zum KoW am Vormittag haben wir jetzt leider nicht mehr so viel Zeit, wie wir gerne hätten, aber andererseits braucht man ja auch Gründe noch mal wieder zu kommen . Hier hin werden wir sicher noch mal zurückkehren. Nach dem GPS Track von Silke und mit den Koordinaten von Luggi (vielen Dank nochmal), laufen wir bis zu den gelben Hoodoos.

Das gesamte Gebiet gefällt uns ausgesprochen gut, fast noch besser als die Hoodoos in den Bistis. Leider müssen wir anschließend wieder zurück, denn wir wollen noch bei Tageslicht wieder auf Teer zurück sein. Zurück fahren wir nicht wieder auf die 371, sondern versuchen den anderen Weg über die 550. Das ist für uns ja eh viel günstiger und die Entscheidung stellt sich auch als sehr gut heraus, denn die Gravelroad in dieser Richtung ist um einiges besser. Vor allem die 550 ist im Vergleich zur 371 eine regelrechte Autobahn. Die 371 ist in einem erbärmlichen Zustand und man muss aufpassen, dass man sich in den Schlaglöchern keine Achsbruch holt.

Hier noch eine kleine Übersichtskarte von heute.

Auf dem Rückweg machen wir noch einen Abstecher zum Angels Peak. André hatte uns gestern schon gesagt, dass sich der Weg auf jeden Fall lohnt und wir unbedingt hin fahren sollen. Leider ist wegen dem sehr starken Wind sehr viel Sand in der Luft und so ist die Aussicht durch eine dicke Sandschicht getrübt. Aussteigen ist auch keine all zu gute Idee, weil es einen fast vom Rim weht. So begnügen wir uns erst mal mit einem kurzen Blick und beschließen die Tage noch mal wieder zu kommen. Vielleicht legt sich der Wind ja endlich mal ein wenig.

Hier kommt aber noch ein Vorschlag für einen Thread. Wie schon so oft fallen uns auch heute wieder die extrem vielen Historical Marker auf. Wollen wir nicht mal eine Sammlung davon beginnen? Manchmal sind die Dinger ja wirklich ganz amüsant. Wer will nicht wissen wo der erste Siedler hingepinkelt hat ?

Nach dem Duschen fahren wir heute Abend nach Farmington und klappern diverse Läden ab. Wer weiß, wann wir in diesem Urlaub noch mal Zeit haben ein wenig zu shoppen. Zum Essen gehen wir heute zu Olive Garden. In unserem ganzen bisherigen Urlauben haben wir es noch nie geschafft, da mal hin zu gehen. Heute ändert sich das. Bis auf eine kleine Sache hat es uns auch total gut gefallen und geschmeckt. Die kleine Sache war der Knoblauch. Alles, aber auch wirklich alles, war damit gewürzt. Den Geschmack und Gestank hatten wir noch Tage später in der Nase. Aber trotzdem ist es super lecker. Unsere Kellnerin ist sehr aufmerksam und weil wir natürlich nicht alles essen können, packt sie uns alles ein und wir bekommen sogar noch extra Breadsticks dazu, natürlich mit reichlich Knoblauch . Das beste aber ist, das wir eine der Speisekarten mitnehmen dürfen. Ist gar kein Problem und so ist unsere Sammlung um eine weitere Karte erweitert .

Da dieser Tag in jeder Beziehung super war, kehren wir nach dem Essen satt und zufrieden in unser Motel zurück und kümmern uns um unsere üblichen Abendaktivitäten.

Gefahrene Meilen: 182 mi

Übernachtung: Best Western Plus Territorial Inn & Suitess ****

Essen: Olive Garden*** (mit kleinen Knoblauch-Abstrichen)

Zum Schluss noch das Aquarell des Tages.

Anti-Schnatterlink