Ja, mach nur einen Plan....

  • Die gothischen Gebäude sind einfach KLASSE (egal ob Kathedrale oder Castle) :clab: .


    Rolf, hast du versehentlich im Halteverbot geparkt, weil du so gut informiert bist ;) ?


    LG,


    Ilona

  • Egal....hauptsache schön :!!


    Och, schön bin ich schon genug! Mir gings um die Bilder! :schweg;

    Whitby Abbey schaut klasse aus :!!


    Aber bestimmt gruselig, wenn es dunkel ist, dann noch Nebelschwaden... :schweg;


    Da kann man sich sehr gut vorstellen, dass Bram Stoker zu seinem Dracula inspriert wurde.


    Die Abbey hat wahrlich etwas Merkwürdiges, Geisterhaftes. Trotz des schlechten Wetters - mit Nebel können wir nicht dienen. :nw:



    Jetzt gehts erst mal mit Nichtgotischen weiter. Später kommt noch mehr aus der Spitzbogen-Epoche.


    Die Vermutung liegt nahe, ist aber nicht zutreffend. Auf die Geschichte bin ich im Zusammenhang mit unserem nächsten Ziel im Internet gestossen.


    Gruss


    Rolf

  • Gods own Country


    Den Spruch kennen wir doch! Natürlich, so titulieren die US-Amerikaner gerne die Vereinigten Staaten.


    Die Bezeichnung ist geklaut, die Leute von Yorkshire bezeichnen von Alters her ihr Land so. Wenn man sieht, wie üppig es hier grünt und blüht, dann kann man das auch gut. nachvollziehen. Ohne es zu wissen sind wir wieder in "Gods own Country gelandet. Interessant, was man so alles dazulernt!


    Auch Neuseeland schmückt sich mit derselben Bezeichnung!


    Gruss


    Rolf

  • Durham


    Unsere Fahrt geht von Whitby weiter nach Norden. Wir wollen nach Durham, der alten Stadt am River Wear, deren Kathedrale und das Durham Castle Weltkulturerbe-Stätten sind. Besonders der Kathedrale gilt unser Interesse. Ihre normannische Architektur, die noch im 11 Jh. basiert, ist weltberühmt, die Lage auf einem Hügel über der Stadt ebenfalls.


    Glücklicherweise bleibt es weitgehend trocken, nur so richtig wärmer will es nicht werden. Die A174 folgt zwar im Prinzip der Küstenlinie, aber ausser bei Sandsend 3 Meilen nördlich von Whitby kommt man nie an die See heran. Auch hier fährt man kaum eine halbe Meile am Strand entlang. Danach erneut North York Moors National Park bevor wir das Gebiet um die Industrie- und Hafenstadt Middlesbrough durchfahren. Dichter Verkehr, aber keine Probleme!


    Durham ist eine rege Handels- und Universitätsstadt. Leider versagt unser Navigationssystem völlig, nachdem wir die Stadt erreicht haben. Es führt uns wirr in und ums Zentrum herum, ohne dann wir dem Ziel näherkommen. Dann kommt die sagenhafte Ansage: "Bitte sehen Sie in ihrer Karte nach!". Genau, das wird wohl die beste Lösung sein, wenn man so ein hilfloses elektronisches Helferlein dabei hat. (Diese Ansage wird uns noch des Öfteren nerven!)


    Wir navigieren optisch - die Kathedrale taucht ja immer wieder aus dem Häusermeer auf. Stets im Weg sind der Fluss Wear und Fussgängerzonen. Wir entschliessen uns schliesslich, im Parkhaus des Waterside-Einkaufszentrums zu parken. Ein Glücksgriff! Denn direkt am Südeingang des Shopping Centers befindet sich die Framwellgate Bridge (Nur für Fussgänger), an deren östliche Ende (direkt am Cafe Rouge) ein Fussweg abzweigt, der direkt hinauf auf den Burg- und Kathedralenhügel führt. Nach wenigen Minuten erreichen wir unser Ziel.



    Framwellgate Bridge, Burg und Kathedrale


    Der Kathedralenbau wurde 1093 gestartet. Hier ruh der Heilige Cuthbert, der schon Jahrhunderte zuvor auf der Insel Farne starb. Als die Klostergemeinschaft der "heiligen" englischen Insel Lindisfarne 875 vor den Überfällen der Wikinger floh, nahmen sie die Leiche des Heiligen mit. Nach langer Wanderschaft erkor man die Halbinsel im Wear als die auserwählte Stätte, an der ein neues Kloster und die Kirche entstand.


    Cuthbert wurde in einer Gruft hinter dem Hauptaltar beigesetzt. Er war offenbar ein streitbarer Geselle, soll er doch anfangen zu rumoren und Krach zu schlagen, wenn Frauen sich erdreisten, sich seiner Ruhestätte zu nähern. Zumindestens früher gab es eine im Boden eingelegte Linie, die die Grenze darstellte, welche Frauen nicht überschreiten durften.





    In der Kathedrale ist Photographieren vollständig verboten. Ausnahmen gibts auch nicht für Geld und gute Worte! Wollte man doch eine haben, muss man Wochen im Voraus einen schriftlichen Antrag bei der Kirchenverwaltung stellen und begründen, warum man Aufnahmen machen möchte. Dem Antrag wird nur stattgegeben, wenn die Photos zu Bildungszwecken verwendet werden sollen und wenn nachgewiesen wird, dass es nicht schon passende Aufnahmen gibt. Dann gäbe es eine Erlaubnis zum Preis von 15 Pfund.


    Man sagt uns, wir könnten Postkarten und Dias kaufen. Auf unseren Einwand, dass Dias ja irgendwie technisch nicht mehr zeitgemäss sind, erhalten wir die Auskunft, dass es auch eine CD mit einigen wenigen digitalen Aufnahmen gäbe. Aber selbst wenn wir diese CD kaufen erwerben wir keine Rechte an die Aufnahmen, dürften sie nicht auf unserer Website benutzen. Wir verzichten dankend, halten das rigide Vorgehen einem Weltkulturerbe für unwürdig.


    Die Kathedrale hat eine ungewöhnliche Schwere und Würde. Dazu tragen unter anderem die extrem dicken Arkadenpfeiler bei. Nebenan gibt es noch einen wenig sehenswerten Kreuzgang, dessen angrenzende Gebäude nicht immer im besten Zustand sind. Vor der Kirche findet man ein altes Gräberfeld.



    Kreuzgang



    Kreuzgang und der massige Vierungsturm



    Die beiden anderen Türme der Kathedrale



    Gräberfeld



    Querschiff


    Schade, dass man in der Kathedrale derart besucherunfreundliche Regelungen pflegt. Ein Weltkulturerbe sollte es sich eigentlich zur Pflicht machen, das Wissen darüber breit zu streuen.


    Zum Castle zieht es uns nicht mehr. Auffallend die vielen jungen Leute in der Nähe der Kathedrale. Auch wenn Reiseführer gerne kolportieren, das käme daher, dass hier Szenen zweier Harry Potter-Filme gedreht wurden, dürfte der realere Grund eher darin zu suchen sein, das das unmittelbar benachbarte Castle Sitz der Universität ist.


    Wissenschaftlich ist die Durham Dean and Chapter Library eine aussergewöhnlich wichtige Sammlung mittelalterlichen Schriftguts, beherbergt u.a. auch drei Original-Exemplare der Magna Carta.


    Gruss


    Rolf

  • Britisch Railway Museum

    So nun habe ich mich doch recht lange an und in diesem einen Post aufgehalten.


    Das passt überhaupt nicht zu unserer Planung,

    Da kann man planen so gut man will, irgend etwas geht meist schief.


    Im Museum angekommen lernen wir, dass man keinen Eintritt entrichten muss.

    Och es gibt solch eine Lokalität umsonst.
    Das mit der Spende hatte mir mal ein Betreiber erklärt.
    Er meinte, dass der freie Eintritt mit dem Zusatz freie Spende besser oder gut bei den Besuchern an kommt.
    Viele würden auch einen höheren Eintrittspreis zahlen. Geben diesen Betrag dann später als Spende ab.
    Einige bezahlen nix und ein anderer Teil bezahlt wenig bzw bis zur höhe des eigentlichen normal Eintrittpreises.
    Am Ende kommt der Betreiber aber zusammen gerechnet auf eine Höhere Summe.
    Gut für den Betreiber und gut für die Leute die nicht so viel Geld verdienen oder bezahlen können.
    Gut gelöst.


    Dass die meisten wichtigen Lokomotiven fehlten war schon ein schwerer Schlag ins Kontor!

    Du scheinst ja wirklich ein großer Freund dieser Lokomotiven zu sein. Das war wirklich ärgerlich.


    Auch wenn ich von den alten Loks kaum Ahnung habe, finde ich die von Dir vorgestellten sehr interessant.
    Wunderbar her gerichtet und mit vielen Details verziert. Toll lackiert und auf Hochglanz poliert.
    Schaut sich richtig gut an.


    Die verschiedenen Personenwaggons finde ich immer wieder toll.
    Grade weil so viel Holz verbaut wurde.
    Egal ob 1. oder 3. Klasse. Interessant sind sie alle mal.


    Die letzte Lok die man Dir gezeigt hat, war immer für einen Stich beim Lok Kartenspiel in meiner Kinderzeit gut.
    Die fand ich vor 25 Jahren schon klasse wegen der besonderen Form.


    So nun werde ich mal weiter schauen.
    Ich hoffe es kommen nicht zu viel Ruinen.
    Hoffentlich mehr Herrenhäuser oder ähnliches

  • Wir navigieren optisch - die Kathedrale taucht ja immer wieder aus dem Häusermeer auf. Stets im Weg sind der Fluss Wear und Fussgängerzonen. Wir entschliessen uns schliesslich, im Parkhaus des Waterside-Einkaufszentrums zu parken. Ein Glücksgriff! Denn direkt am Südeingang des Shopping Centers befindet sich die Framwellgate Bridge (Nur für Fussgänger), an deren östliche Ende (direkt am Cafe Rouge) ein Fussweg abzweigt, der direkt hinauf auf den Burg- und Kathedralenhügel führt. Nach wenigen Minuten erreichen wir unser Ziel.



    ich hab auch schon die Erfahrung gemacht, dass man manchmal einfach irgendwo parken muß und den Weg dann unproblematisch findet... :!!


    Schade, dass das Fotografieren verboten war, ich hätte sehr gerne Bilder von innen gesehen... :wut1:

  • Durham ist wirklich eine großartige Stätte. Ich kann hier ein Foto aus dem Kirchenschiff beisteuern. Ich hatte die 15 Pfund letztendlich bezahlt nachdem mich ein Priester zum dritten mal beim heimichen Knipsen erwischt hat :schaem: . Hinter der Anlage ist ein kleines Büro, dort kann man unmittelbar die Fotoerlaubnis bekommen. Wie gesagt: Einfach teuer. Da ich aber Aufnahmen aus Kirchen sammle war es mir dann doch der Preis wert.



  • "Golden Gate"


    Golden Gate hat in England ein Pendant - die Brücke über den Humber!


    Fertiggestellt 1981, hat sie rund 140 Meter mehr Spannweite als Golden Gate, war damit nach ihrer Vollendung für 17 Jahre die grösste Einzelspann-Hängebrücke der Welt. Die Route zwischen Hull auf der Nordseite und Grimsby im Süden verkürzte sich durch das Bauwerk um zirka 75 Kilometer.


    Wer die Brücke benutzen möchte, bezahlt derzeit pro Überfahrt 1,50 Pfund für einen Pkw.



    Gruss


    Rolf

  • Lincoln Cathedral


    Die Kathedralen von York und Durham hatten wir schon besucht, jetzt machten wir uns auf, um den gewaltigen Kirchenbau in Lincoln südlich des Humber anzusehen. (Siehe auch "Golden Gate" weiter oben). Bilder davon hatten wir zuvor in einem Buch über englische Kathedralen gesehen.


    Auch in Lincoln erweis sich unser Navigationssystem wieder als total überfordert. Wir schalten auf die gute, altbewährte optische Navigation um und erreichen so einen Parkplatz östlich der Kathedrale am Eastgate. Fussweg keine 5 Minuten. Parken kostet hier 1 Pfund pro Stunde.


    Hier jetzt einige Aufnahmen, die wir machen konnten. Die schlechte Nachricht zuerst: Es gibt möglicherweise keinen einzigen Punkt, von dem aus eine Komplettaufnahme der Westfassade möglich wäre. Zu beengt sind die Platzverhältnisse, zu gross das Bauwerk, das im Übrigen von 1300 bis 1549 das vermutlich höchste Gebäude der Welt war - bis die Spitze des Vierungsturms einstürzte. Man hat sie nie wieder aufgerichtet.



    Annäherung an einen Giganten



    Die Westfassade vom Vorplatz am Exchequer Gate aus gesehen



    Im Langhaus



    Über 143 Meter Länge



    St. Hugh's Shrine



    The Great East Window



    "Dean's Eye" im nördlichen Querschiff



    "Bishop's Eye"



    Chorgestühl



    Empore



    Vierung



    Taufbecken aus dem 12. Jh.


    Am eindrucksvollsten erscheint die Westfront von der Mauer des Lincoln Castle aus. Dieses liegt wenige hundert Meter weiter westlich.



    Gruss


    Rolf

  • Herzlichen Dank für die lobenden Antworten! ;ws108; Freut mich natürlich sehr. Jetzt noch gleich etwas Neues......


    Lincoln Castle


    liegt kaum 200 Meter westlich der Kathedrale. Man geht durch das Exchequer Gate und die gleichnamige Strasse entlang. Sobald man das Gate passiert hat kann man schon den Zwinger des Castles sehen.



    Exchequer Gate



    Bailgate



    Steep Hill


    Was bietet das Castle? Auf den ersten Blick eigentlich gar nicht mal so viel. Eine geschlossene Mauer, den Zwinger am Eingang und zwei grössere Gebäude. Eines davon dient bis heute als Royal Court, beherbergt also ein hochrangiges Gericht. Im Inneren des Mauerrings viel Rasen. Einige Dinge sind wohl nur deswegen erhalten, weil das Castle bis ins 19. Jh. als Gefängnis und Hinrichtungsstätte diente. Viele Hingerichtete sind hier bis heute begraben, die Steine schmücken nur die Initialen. Es gibt auch noch eine Gefängniskapelle mit ungewöhnlich gestaltetem Innenraum, die wir nicht besucht haben.


    An sich könnte man sich den Besuch sparen wären da nicht zwei Dinge:


    - der Ausblick von der Mauer auf die Kathedrale


    - die Magna Carta.


    Dieses Vorbild unseres deutschen Grundgesetzes und der US-amerikanischen Verfassung datiert aus 1215 und existiert heute noch in 4 Exemplaren, von denen 3 in Durham aufbewahrt werden. Das Exemplar in Lincoln kann man ansehen. Es hatte den 2. Weltkrieg im amerikanischen Fort Knox überdauert. Damit es nicht verblasst ist der Raum stark abgedunkelt. Natürlich darf man keine Photos machen, was in diesem Fall sicher mehr als berechtigt ist.



    Gotische Erkerfenster im Zwinger



    In diesem Gebäude wird die Magna Carta ausgestellt



    Royal Court - Bullys sind in Grossbritannien generell sehr beliebt.



    Blick auf Stadt und Kathedrale


    Bei unserem Besuch trat auf der Rasenfläche eine Falknershow auf. Die Tiere sahen zwar sehr gepflegt aus, aber so etwas sehen wir lieber in freier Natur.



    Bartkauz - praktisch genauso gross wie ein Uhu.



    Irgendwie schaut er wissend und traurig


    Gruss


    Rolf

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