Der Berg ruft ....

So, nun will ich doch mal kurz genauer berichten.....

Angekommen sind wir in Meersburg bei herrlichen Sonnenwetter. Da hat der erste Rundgang richtig Spass gemacht - besonders unser erster Kontakt mit dem heimischen Wein. Ich wußte gar nicht, dass es in Meersburg einen "Meersburger Winzerverein" gab ... jedenfalls war der Wein köstlich und die kleine Weinpinte unser täglicher Anlaufpunkt ...

Zum Abend bezog es sich dann und wir hatten schon die größten Befürchtungen betreffs Wetter. Und tatsächlich, Regen schon am Morgen .... Wir haben aber wohl das Beste draus gemacht, denn wir sind zum Rheinfall nach Schaffhausen gefahren. Kannten wir noch nicht und konnten wir uns auch nicht vorstellen, wie gewaltig es tatsächlich war. Einen Wasserfall in einem Strom ...o.k. wir waren etwas überrascht. Der Regen hat uns wenig gestört, haben ja auch gute Regenkleidung. Nachdem wir uns lange genug umgesehen haben, sind wir zurück gefahren.
Unterwegs haben wir noch an der Wallfahrtskirche Birnau einen Stopp eingelegt. In der Kirche fand gerade eine Trauung statt ... Was uns dabei verwundert hat, wie oft sich die Brautleute das "Ja - Wort" geben mußten - wohl kath. Tradition. Ob 5x mehr hilft, als 2x bei evang. Trauungen ...

Aber schön war, dass bei Verlassen der Kirche der Regen aufhörte .... Tja, man sollte sich eben mit dem Himmel gut stellen Jedenfalls hat es so lange angehalten, dass wir wieder beim Wein draußen sitzen konnten.
Absolut interessant war noch ein Besuch in der "Steinzeit" - wir haben eine Führung bei den "Pfahlbauten" gemacht.
War schon interessant. In einigen der Häuser gab es ja mal einen Versuch mit Menschen der heutigen Zeit, im TV.

Am nächsten Tag stand Konstanz auf dem Programm. Interessante Stadt, mit viel Geschichte. Natürlich galt auch hier unser Interesse den alten, traditionellen Kirchen - hier auch das Münster. Beeindruckend ist da doch immer wieder die Kunst ihrer Erbauer, aber auch die vielfältigen künstlerischen Werke in den Kirchen - egal ob Altarbilder oder Wand- und Deckengemälde. Besonders wenn noch in Original und geschützt durch Alarmanlagen ...
Sehr gut war auch zu erkennen, wie bedeutend Konstanz in der Vergangenheit war. Alte Handelshäuser, polit. und religiöse Bedeutung usw.
Wäre das Wetter ein wenig besser gewesen, hätte wir durchaus noch mehr Zeit dort verbracht.
Leider mußten wir hier auch immer von Unterstellen wegen Regenschauern oder gemütlichen Schlendern im Sonnenschein wechseln ...
Am Seeufer haben wir noch eine Weile eine Dixieland Band gelauscht - bedingt aber auch durch einem heftigen Regenschauer.
Zum Abschluß des Tages waren wir noch gut Essen - Fischgericht, Fisch aus dem Bodensee: Felchen
War lecker, natürlich mit heimischen Wein ....

Zum letzten Tag waren wir dann noch in Überlingen. Hier sind wir nur durch den Ort geschlendert, auch mit Besuch des dortigen Münsters. Künstlerisch hervorragend für mich, der ganz aus Holz geschnitzte Altar. Wie filigran ist hier gearbeitet worden .... HIER
Mich beeindrucken diese Kunstwerke immer wieder.
Wir fanden dann auch noch durch Zufall einen "Bio Nudelladen" - bewirtschaftet von Behinderten, ebenso wie die Herstellung der Pasta. Man konnte erkennen, wie selbstbewußt hier die Behinderten ihrer Arbeit nachgingen, für Martina interessant. Sie bekam auch ein kleines Päckchen Nudeln geschenkt ....Ob man Martina ihren Beruf ansieht

Das waren ganz kurz unsere Tage am Bodensee - morgen werde ich ein wenig aus dem Wallis berichten.

Leider kann ich zunächst keine Fotos zeigen, wir haben nämlich beide unsere Überspielkabel vergessen

Also gibt es erst Fotos, wenn wir wieder in Celle sind

Wallis

Bevor ich aber davon berichte, muß ich noch von einem kleinen "Schock" berichten: In der Schweiz ist ja der Diesel Kraftstoff ca. 10 Rappen teurer als Benzin. 1, 83 SF im Durchschnitt, zu 1, 76 - 1,78 SF für Benzin. Umgerechnet also ganz grob 1, 60 €.
Da haben wir dann eben in Österreich getankt - Danke an die Ösis für 1, 38 € Mit der Tankfüllung kann ich ca. 1120 km fahren - gut wird sich in den Bergen etwas verringern, müßte aber wieder bis nach Dt. kommen ....

Montag sind wir schließlich ins Wallis gefahren - übrigens bei richtig warmen Wetter und Sonnenschein.
Wir haben uns dafür entschieden nicht den schnellsten Weg zu nehmen, sondern den Interessantesten. Von Meersburg nach Bregenz und dann über Chur nach Brig, und schließlich ins Saas Tal.
Diese Fahrt ging über 2 Bergpässe, über 2 000 Meter hinauf. Beeindruckend hier schon die Landschaft. Einmal fuhr neben uns der Glacier Express entlang.
Teilweise sind wir Berstrassen gefahren, die so schmal waren, dass bei Gegenverkehr an einer Ausweichstelle angehalten werden mußte.
Durch zahlreiche Pausen kamen wir dann am späten Nachmittag in Saas Amergell an.
Bezogen ein schönes kleines Zimmer, vom Balkon eine nette Aussicht auf die umliegenden Berge.
Genau das, was wir uns so vorgestellt hatten.
Zum Abend gab es dann ein leckeres 3, eigentlich muß man ja sagen 4 Gänge Menü - denn es gab ja nach Suppe vor dem Hauptgang, noch ein kleinen Happen Lachsmousse.

Dienstag
Heute wollten wir unsere erste Wanderung hier in Amergell machen. Aber ....
Kurz vor der Liftstation bemerkte Martina, dass sich an ihren Bergstiefeln die Sohlen lösten. Wie kann denn sowas passieren? Sicherlich haben wir sie lange nicht mehr getragen ...aber solche Auflösungserscheinungen
Also Planungsänderung. Wir mußten neue Bergschuhe kaufen und dazu mußten wir nach Saas Fee.
Wir sind einen kleinen eigentlich gemütlichen Weg hinüber nach Saas Fee gelaufen - naja, am Anfang ging es schon etwas Bergauf ...
Ca. 1 Stunden sind wir gelaufen. Unterwegs haben wir uns dann auch gleich dafür entschieden, dann gleich hier auf einen Berg zu fahren.
Im Ort fanden wir ein paar Columbia Bergschuhe, herabgesetzt auf 119 SF - ca. 90 €. Nicht unbedingt sehr viel teurer, als in Dt., denke ich.
Obwohl es ganz leicht nieselte und die Gipfel meistens in den Wolken verschwunden waren, sind wir mit der Felskinn Bahn hochgefahren bis auf 3 000 Meter und weiter mit der unterirdischen Zahnradbahn bis zum Allalin Haus auf 3 500 Meter. Wie erwartet konnten wir nicht viel von den Gipfeln sehen, nur gelegentlich rissen die Wolken ein wenig auf.
Hier oben lag noch sehr viel Schnee. Wir konnten aber auch alpine Bergwanderer vor ihrem Abmarsch beobachten - die hatten schon gute Ausrüstungen dabei.
Interessant war auch hier die Eisgrotte, HIER auch schon beschrieben von Ilona.

Nachdem wir wieder runter gefahren waren, entschlossen wir uns auch zurück nach Amagell zu wandern. Wir wählten allerdings einen längeren, und wie sich herausstellte, steileren und anstrengendern Trail.
Angegeben war für diesen Weg eine Wander Zeit von 2 1/2 Stunden. Wir haben uns aber richtig Zeit gelassen, auch wegen Martinas Kreislauf. So sind wir ca. 4 Stunden gewandert. Es ging aber am Anfang wirklich steil, in Serpentinen nach oben. Von 1 800 Saas Fee bis zu unserer höchsten Stelle, ca. 2 300.
Dann ging es wieder steil hinunter auf 1 600 Meter nach Amagell - teilweise über Fels Geröll Hänge. Immer in Serpentinen. Leider hat sich Martina irgendwo das linke Knie verdreht, so dass noch einige hundert Meter des Weges für sie ziemlich quälend wurden, bei bestimmten Schritten. Auch ich muß sagen, dass ich auch meine eh vom Fußball schon geschädigten Knie gespürt habe.
Entschädigt für die Anstrengungen wurden wir aber schon beim Aufstieg - als wir die Höhe erreicht hatten, hatten wir längere Zeit keine Wolken und so bot sich uns ein super Bergpanorama ....
Wir sind aber gut in Amagell angekommen, Martina konnte auch auf gerader Strecke wieder fast Beschwerdefrei laufen.
Ein Bier und ein Wasser sind dann aber nicht getrunken worden, sondern eigentlich gleich "verdunstet" ....

Mal sehen, was wir am anderen Tag unternommen haben - hier übrigens Feiertag: Fronleichnam

Martina hat doch noch ein Kabel gefunden - so kann ich doch ein paar Fotos einstellen. Allerdings nicht groß bearbeitet - praktisch auf die Schnelle.

in der Eisgrotte

in den Wolken

weiter ging es auf der Terrasse nicht ....

die Höhe (2 300) ist geschafft - jetzt geht es nur noch Bergab ...

für kurze Zeit sind die Gipfel frei

Zitat von Saguaro

Geht lieber ein Teilstück (zum See unterhalb mit Blick aufs Matterhorn) und fahrt dann von der Alp mit dem "Bähnli" nach unten. Die Knie danken es euch.

LG,

Ilona

Danke für den Tipp ... werden wir wohl so machen. Martina kann mit Sicherheit keine großen Abstiege mehr machen.

Der heutige Tag!

Er begann sehr zeitig, denn gegen 6 Uhr hörten wir in der Ferne Blasmusik, die dann auch immer näher kam. Zwei Kapellen zogen durch den Ort und überall wo "besondere" Einwohner (Richter, Bürgermeister, Sportverein Vorsitzender usw. ) wohnt, gab es ein Ständchen. An Weiterschlafen war nicht zu denken. Ist halt hier an Fronleichnam so Tradition.
Wir konnten auch sehr bald sehen, wie man sich für die Prozession formierte - diese zog dann durch den ganz Ort. Dadurch verzögerte sich unsere eigentlich gedachte Fahrt nach Zermatt. Deshalb planten wir um und machten uns auf den Weg um diesen Erlebnispfad zu erwandern, den schon Ilona in ihrem Reisebericht erwähnt hat. Ihr wißt schon, den mit diesen zwei Hängebrücken ...
Hoch ging es mit der Seilbahn und der Weg bis zum Beginn des Trails war noch ganz easy ... aber dann: Martina sah den Aufstieg über Leitern und Eisenstiegen, gesichert durch Stahlseile. Das war ihr eindeutig zu extrem, da sie nicht so schwindelfrei ist. Sie entschied sich dann zurück zu gehen, auch wieder zu Fuß. Ganz wollte sie ihrem Knie nicht den Willen überlassen ....!

Ich bin schließlich den Weg weitergegangen, war schon interessant. Auch die schwankenden Hängebrücken waren kein Problem - allerdings sollte man wirklich schwindelfrei sein.
Sehr bald ging es dann wieder in Serpentinen hinunter nach Amergell - mein Knie machte sich auch wieder bemerkbar, kenn ich aber schon

Dann traf ich Martina im Ort und wir schlenderten ganz gemütlich zum Wasserfall hier in der Nähe.
Nach einer längeren Ruhepause sind wir dann noch nach Saas Grund gelaufen und haben uns dort ein wenig umgesehen.
Zurück haben wir den Postbus genommen, kostet ja nichts ...
Gefahren sind wir bis zur Endhaltestelle, am Staudamm Mattmark. Hier wird das Gletscherwasser gestaut und dann Strom produziert.

Stausee

Das war noch mal ganz interessant, besonders das ich noch mal einen schönen Blick auf die umliegende Berge hatte. Ein Murmeltier konnte ich auch entdecken und fotografieren ... ob es geworden ist, kann ich erst zu Hause sehen.

So, nun wartet folgendes lecker Essen:

Cellestinecremesuppe

**************************
Käsekuchen an Estragonsauce

**************************
Rumpsteak an Pfeffersauce, gefüllte Kartoffeln, Blumenkohl und Tomaten

**************************

Coupe Dänemark

*************************

Klingt doch lecker, oder?

Allen noch einen guten Abend!