(Keine) Blömscher, Wind, Berge, schlechtes Land und Winnetous

  • Diese Kakteenwüsten haben schon ihren besonderen Reiz. Schade, dass die Ausbeute an Blümchen so gering ist. Diese Jahreszeit müsste eigentlich mehr hergeben.


    Diese Zufallsbegegnungen scheinen sich im Südwesten zu häufen :) Schön, dass du alte Bekannte getroffen hast und das noch bei einem fürstlichen Mahl

  • Für Montag sagte der Wetterbericht eine Kaltfront mit Wolken und Regen voraus. Ich habe lange überlegt, ob ich die Schlechtwetterfront in Phoenix aussitzen und den Tag mit Indianerkunst im Heard Museum und vielleicht Kino verbringen soll. Hätte den Vorteil, dass ich nicht Gefahr laufe, tagelang mit dem schlechten Wetter mit zu fahren. Da der Wetterbericht für Show Low und Grant aber ab Dienstag ordentliches Wetter vorhersagte, habe ich mich entschlossen wie geplant weiter zu fahren.
    Geplant war, den Apache Trail und dann die 288 durch die Berge nach Norden zu fahren. Beim beladen des Autos sah noch alles gut aus, es schien sogar die Sonne. Schon auf dem Highway 60 fing es aber an zu regnen, erst nur ein paar Tropfen, dann richtig. Knappe 100 Meilen Gravelroad im Regen erschienen mit nicht so erstrebenswert.Deshalb bin ich auf der US 60 geblieben. Soll ja auch eine schöne Strecke sein.


    Und ob!


    Schon der Teil bis Globe durch den Tonto National Forest hat mir recht gut gefallen. Sogar die riesigen Abraumhalden der Minen in Miami/Claypool sahen ganz interessant aus. Danach wird es aber erst richtig interessant, wenn die Straße sich durch die White Mountains windet. Besonders das Stück hinunter zum White River und auf der anderes Seite wieder hoch ist absolut spektakulär, auc bei Sch***wetter.







    Da das Wetter nicht unbedingt zu längeren Stops oder gar Wanderungen einlud (kühl, windig, immer wieder Regen), war ich viel früher als geplant in Show Low wo ich eigentlich übernachten wollte. Also bin ich weiter gefahren. Über die AZ 61 ging es durch die High Prairie weiter nach Nordosten.




    Zwischendurch fährt man immer wieder an bunten Badlands-Formationen vorbei (de bei Sonne sicher auch besser gewirkt hätten).



    Schließlich bin ich auf die NM53 abgebogen. Hier hat es zwar nicht mehr geregnet aber dafür wurde es immer windiger. Teilweise blies ein echter Sandsturm. Deshalb habe ich auch rund um Zuni keine Bilder gemacht. Schon beim Fenster öffnen und erst trecht beim aussteigen wurde man gesandstrahlt. Das habe ich mir und meiner Kamera lieber erspart.


    Gerade als Los Gigantes in Sicht kamen, zeigte sich kurz die Sonne. Also nichts wie runter vom Highway. Bis ich den interessanten Flesen näher kommen konnte, war sie aber schon wieder fast verschwunden.



    Auf der weiteren Fahrt lag oben im El Malpais sogar noch etwas Schnee an schattigen Stellen. In Grants angekommen habe ich ein Zimmer im Holiday Inn genommen. Die Preisverhandlungen waren lustig. Standard Rate waren 129$. Auf die Frage, ob das 'the best you can do' ist, hat sie mit die Governement Rate für 77$ angeboten und als ich weiter gezögert habe, bekam ich das Zimmer für 67$/Nacht. Das ganze hat vielleicht zwei Minuten gedauert. Scheint nicht viel los zu sein ;)


    340 Meilen bin ich heute gefahren und trotz des schlechten Wetters hat es Spaß gemacht. Manchmal ist halt der Weg das Ziel. Ach ja, zwischendurch habe ich unterwegs noch einen Walmart überfallen und für schwindelerregende 40$ 2 Jeans und 2 Paar Shorts gekauft.



    Alleine solche Straßen sind schon die ganze Reise wert.


    Heute war das Wetter dann zum Glück deutlich besser. Kalt und windig aber überiwegend sonnig.

  • Na dann drück ich Dir die Daumen, daß wettertechnisch Besserung eintritt :!!


    Die Strecke sieht wirklich schön aus, die 60 ist eine der wenigen Straßen in AZ, die wir noch nicht komplett gefahren sind


    Gruß


    Sandra

  • ..."Alleine solche Straßen sind schon die ganze Reise wert."
    Das ist Amerika on the road wie wir es auch lieben...US 60 und White Mountains sind wir vor vielen Jahren auch gefahren und fanden es genauso spektakulär...
    Weiter eine schöne Reise... die Dich hoffentlich in einen meiner Lieblingsparks den Big Bend mit seinen makaber ... süßen Tarantula Spinnen führt...mein Tip dort... Fahrt zum Basin und den Window Trail laufen(ca.2h Retour)...
    Grüße Enrico

    • Offizieller Beitrag

    White River


    Die Road hinunter zum Salt River ;) kenne ich auch so, 2009 gabs dann auf den höher gelegenen Strassenabschnitten noch Schnee. Und in Zuni scheint es immer einen Sandsturm zu geben, den hatte ich dort auch.


    Ich hoffe, dass das Wetter wieder besser wird und wünsche Dir noch viel Spaß. :wink4:

  • :wein::wein::wein::wein::wein:
    Such Dir doch bitte mal einen anderen Anbieter für Deine Bilder - ich kann die immer erst abends sehen :traen:;)


    Ok, das Wetter war nicht berauschend aber man liest, dass Du trotzdem Spaß hattest! Und dann noch ne Shopping-Orgie :gg:

    • Offizieller Beitrag

    Die 60 kenn ich. Geht ganz schön auffi, mit WoMo jedenfalls, das Teilstück von Mesa nach Globe. So auffi das oben dann wieder Check Engine aufleuchtete. Da wir aber gerade vom Check Engine Check aus Mesa kamen und dort 2 Stunden vertrödelten, nur um zu erfahren: Sensor is brocken. Muß bestellt werden. Also blieb der Tannenbaum an für die restlichen Wochen an. Blöd nur, wenn noch was anderes kommt, das erfährt man dann nicht mehr. :nw:
    So hat jeder seine speziellen Erinnerungen.
    Und ich hatte keinen Sandsturm in Zuni.

  • Der Wetterbericht für Dienstag: Vormittags Wolken, Schneeschauer, sehr windig, ab mittags sonnig und windig.


    Wolken gab es jede Menge, Wind auch aber zum Glück warten die Schneeschauer schon nachts durchgezogen, Früh morgens war der Himmel noch komplett bedeckt, so dass ich erst mal in aller Ruhe gefrühstückt habe. Dann bin ich die I40 ein Stückchen nach Osten gefahren, anschließend die NM 117 Süden. Nach 12 Meilen bin ich rechts abgebogen und bei den Sandstone Bluffs angekommen. Bei Temperaturen von knapp über 30°F und esigem, heftigem Wind habe ich mir ganz schöne einen abgefroren. Zum Glück kam der Wind wenigstens aus Richtung der Klippe, sonst hätte es mich wahrscheinlich runter geweht. Gelegentlich braucht ich trotz meiner zarten Figur den einen oder anderen Ausfallschritt, um mich auf den Beinen zu halten. Der Wind hatte aber wenigstens den Vorteil, dass er die Wolken mehr und mehr davon gejagt hat.


    Vom eigentlchen Viewpoint bin ich sicher 1 Meile den Rim entlang gelaufen und habe viele, viele Fotos gemacht.





    Besonders der schnelle Wechsel von Sonnelicht und Wolkenschatten auf den Felsen hat mir gut gefallen.




    Nach knapp 2 Stunden war ich ordentkich durchgepustet und durchgefroren. Auch wenn manche mich jetzt für verrückt halten - ich mag solches Wetter, kalte klare Luft, Sonnenschein und ordentlicher Wind.
    Im Auto habe ich mich etwas aufwärmen können bevor nach wenigen Meilen der La Ventana Arch erreicht war, leider komplett zur falschen Tageszeit. Die Sonne stand genau über dem Arch. Na ja, man kann nicht überall zur richtigen Zeit sein.



    Eine Nachfrage im Visitor Center des El Malpais NM ergab, dass man wegen der morgendlichen Schneefälle vom befahren der Chain of Craters Road abriet. Schade, dann muss ich halt wieder "oben rum" über die I40. Mein nächstes Ziel war nämlich das El Morro NM. Inzwischen hatten sich die Wolken weitgehend verzogen und die Sonne lachte von einem Schäfchenwolkenhimmel. Ein bisschen wärmer war es jetzt auch, die 50°F wurden laut Temperaturanzeige im Auto allerdings den ganzen Tag nicht erreicht, obwohl es sich in der Sonne deutlich wärmer anfühlte, wenn man eine windgeschützte Ecke fand.
    El Morro hat mir gut gefallen. Die Inscriptions sind ganz interessant, die Wanderung auf die Mesa hinauf noch besser. Leider war es nicht möglich, den ganzen Mesa Loop zu laufen, weil der Trail im nördlichen Teil noch voll Schnee und Eis war.





    Irgendwo unter dem weißen Zeug liegt der Trail.





    Weiter ging es auf der NM 53 nach Südwesten, nach Ramh und zum gleichnamigen Lake. Die Details von Gerds Beschreibung hatte ich schon wieder vergessen aber zum Glück fand sich mitten im Ort ein Wegweiser 'Lake Access'. Dem bin ich gefolgt und - oh Wunder - tatsächlich am See gelandet.




    Der Tümpel grinst, er lädt zum Bade. Ich musste die Einladung aber dankend ablehnen.


    So alngsam war es jetzt Zeit, den Rückweg anzutreten. Ich wollte ja pünktlich zum Sonnenuntergang bei den Giganten sein. Ein halbe Stunde vorher wollte ich dort sein. War ich auch, dachte ich. Allerdings stand die Sonne noch verdächtig hoch. Langsam dämmerte mir, dass, wenn man die Uhr an der Grenze nach New Mexico eine Stunde vorstelle, dass dann wohl auch die Sonne eine Stunde später untergeht. Es waren also noch eineinhalb Stunden. Sollte ich so lange warten? Mein Magen, der seit dem Frühstück nichts mehr bekommen hatte, war dagegen. Und sooo schlecht war das Licht ja jetzt auch nicht.




    Ein Stück weiter nördlich sieht man links in einiger Entfernung von der NM 53 noch eine interessante Felsformation.



    Ein Zufahrt dorthin habe ich nicht gefunden, zumindest keine Piste, an der nicht 'No Trespassing' stand.
    Aber es gibt ja zum Glück Teleobjektive.



    Den Abend habe ich mit totem Huhn (gegrillt) und genau so toten Kartoffeln (in Majo ertränkt) mit der Plamumg für heute verbracht. Wird (wurde) ein langer Tag.

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