Fortress of Louisbourg NHS, NS, Kanada

  • Ganz im Osten Kanadas befindet sich die
    FORTRESS OF LOUISBOURG NATIONAL HISTORIC SITE
    Lage: NOVA SCOTIA, an der Ostküste von Cape Breton Island, südöstlich von Sydney, direkt am Atlantik


    Am Rande des Atlantiks ist die französische Geschichte Kanadas spürbar. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde dieser Landstrich von einer französischen Expedition besiedelt und die Stadt Louisbourg mit Hafen und Festung aufgebaut. Nach kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und England wurde diese Festung schlussendlich von den Briten im Jahre 1760 zerstört. 1928 wurde Louisbourg als Nationalpark unter Schutz gestellt. 1961 entschied die kanadische Regierung, ein Fünftel der Festung von Louisbourg aufgrund von entdeckten Originalplänen in einem beispiellosen Arbeitsprogramm wiederaufzubauen. Heutzutage wird jeden Sommer die Zeit des 18. Jahrhunderts von Laienschauspielern nachgespielt - ähnlich wie im Upper Canada Village.


    offizielle Webseite: http://www.pc.gc.ca/eng/lhn-nhs/ns/louisbourg/index.aspx
    eine zweite: http://fortressoflouisbourg.ca/


    Wie sieht es dort aus?


    2001IND_453.jpg


    2001IND_429.jpg


    weitere Bilder: hier


  • Hallo Joe,


    grundsätzlich ist das für mich ok. Ich habe nur nicht bei den Parks geschaut, ob es das schon gibt und habe mich deswegen für den Bereich Themenparks entschieden (trifft auch für Upper Canada Village zu).


    Ich befürchte nur, dass bei einer Verschiebung ein Durcheinander herauskommt, wenn dann viele Living Museums in einem Thread behandelt werden. Könnte man vielleicht eine eigene Gruppe Living Museums, in gleicher "Rangordnung" wie Städte, Themenparks & Bauten installieren? :pipa: Würde das Sinn machen?


    Eine andere Variante wäre noch wie im Technikbereich ein Präfix in der Art:
    Living Museum: Fortress of Louisbourg NHS, Living Museum: Plimoth Plantation, Living Museum: Upper Canada Village, usw.


    @Silke: Freut mich sehr, dass dir das Amerika abseits von roten Sandsteinen auch gefällt. :MG:

  • Damit der Thread sich füllt, hier schon mal ein Auszug aus meinem Reisebericht:




    Bevor wir uns die Festung anschauen, laufen wir aber erst noch den kurzen Mi’kmaq Trail. Sehr spektakulär ist der nicht, aber es tut ganz gut, sich ein bißchen die Beine zu vertreten.



    Es gibt auch eine Aussichtsplattform, von der man – wenn man aufs Geländer klettert, denn sonst sind die Bäume im Weg – einen netten Blick auf Lighthouse (links) und Festung (rechts) hat.




    Anschließend laufen wir zum Visitor Center, bezahlen unsere 7,30$ Eintritt pro Kopf, schauen uns im Souvenirladen und in der Ausstellung um…




    …und fahren dann mit dem Shuttlebus zur Festung selbst. Mit dem eigenen Auto kommt man da nämlich nicht hin. Ist auch gut so, denn der Lärm würde da definitiv stören.


    Die Festung wurde von den Franzosen in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet und war eine der größten derartigen Anlagen in Nordamerika. Franzosen und Briten haben sich ja bekanntermaßen des öfteren gekloppt, und so eroberten die Briten die Festung auch, und zwar 1745. Dann ging sie im Tausch gegen heute in Belgien gelegene Grenzstädte wieder an die Franzosen zurück, wurde aber 1758 erneut von den Briten erobert, die dort noch zehn Jahre lang eine Garnison aufrechterhielten. Auf gut Deutsch gesagt, rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln. In den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden Festung und dazugehörige Stadt rekonstruiert, und heute kann man das Ganze ausgiebig besichtigen. In der Hauptsaison tummeln sich hier jede Menge Darsteller, die über das Leben damals berichten.


    Heute ist hier eher tote Hose, stellen wir fest, als wir ankommen. Viele Besucher sind gerade im Begriff zu verschwinden – und einige sehen nicht mal das wunderbare Spektakel, das sich gerade auf der anderen Seite der Bucht abspielt. Da ist nämlich ein herrlicher Regenbogen zu sehen, der bisher spektakulärste Anblick auf dieser Reise.



    Dieses Naturschauspiel hält sogar richtig lange an, so daß wir uns zwischendurch mal kurz in dem nachgebauten Fischerhäuschen aufwärmen können.



    Durch das Dauphin Gate geht’s danach in die eigentliche Festung.



    Und immer noch leuchtet der Regenbogen.




    Als er dann schließlich doch verschwindet, schauen wir uns in der Festung und dem liebevoll und detailgetreu rekonstruierten Örtchen ausgiebig um. Obwohl nur ein paar vereinzelte Darsteller vorhanden sind, gefällt es uns ausgesprochen gut. Die Gebäude sind allesamt sehr fotogen, und man entdeckt viele nette kleine Details. Außer uns sind kaum noch Besucher unterwegs; im Sommer sieht das ganz anders aus. Einerseits ist es natürlich schade, daß so wenig los ist, denn sicher hätten die Einheimischen viel Interessantes zu erzählen; andererseits aber ist es gut für die Fotos…

















    Ins Gefängnis schauen wir auch kurz rein…



    Deutlich komfortabler hatte es da der Gouverneur.




    Als wir uns schon fast alles angesehen haben, fängt’s endlich mal wieder an zu regnen. :rolleyes:



    Naja, wir hatten eh Glück und konnten immerhin zwei Stunden lang bei gutem Wetter herumlaufen. Jetzt gießt es allerdings wieder so stark, daß wir schnell zum Fischerhäuschen zurücklaufen, uns dort nochmal aufwärmen und ein bißchen den Erzählungen des Fischerdarstellers lauschen, bis das nächste Shuttle kommt. Im strömenden Regen lassen wir uns zum Visitor Center zurückfahren, rennen zum Parkplatz und fahren zum B&B zurück.

  • Hier noch ein paar Infos zu einem der Trails in der Umgebung der Fortress of Louisbourg, den Mi’kmaq Trail.


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    Er ist gerade mal 350 Meter lang und locker in einer Viertelstunde zu bewältigen. Besonders spektakulär ist er nicht, aber wir fanden ihn wegen der Schautafeln ganz interessant.


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    Außerdem bietet er von einer Aussichtsplattform einen schönen Blick auf den Leuchtturm und die Festung, wobei man entweder sehr groß sein oder auf das Geländer klettern muß, um über die Bäume drüberzusehen. ;)


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    Einen Eindruck der hier heimischen Flora und, mit etwas Glück auch Fauna, bekommt man obendrauf.


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    Fazit: ein netter, kurzer Trail für den Fall, daß man ein bißchen Zeit übrig hat und/oder in der Hauptsaison mal kurz den Massen in der Festung entgehen will.


    Der Trailhead befindet sich ganz in der Nähe des Visitor Center. (Karte folgt)

  • Und jetzt auf besonderen Wunsch ;,cOOlMan;: noch ein paar Infos und Bilder zur Fortress of Louisbourg.


    Öffnungszeiten: geöffnet ist die Festung ganzjährig. Für diejenigen, die dem Trubel der Hauptsaison entgehen wollen, empfiehlt sich ein Besuch vor dem 1. Juli (Nationalfeiertag in Kanada) oder nach dem Labour Day (Anfang September). Allerdings sind die angebotenen Services und Aktivitäten dann deutlich eingeschränkt; es gibt weniger Darsteller, aber dafür auch mehr Gelegenheiten, ungestört die rekonstruierten Gebäude zu bewundern.


    Auch die Preise schwanken sehr stark je nach Saison. In der Hauptsaison zwischen Canada Day und Labour Day bezahlt man derzeit 17,60$ pro Nase (Erwachsene; ermäßigte Preise für Kinder und Senioren), in der Nebensaison nur 7,30$. Geführte Touren werden – gegen Aufpreis – ebenfalls angeboten.


    Zeitaufwand: in der Nebensaison und ohne geführte Tour sollte man mindestens 2 Stunden allein für die Festung einplanen, dazu noch eine Stunde für Museum, Souvenirshop und die Anfahrt, die (außer in der absoluten Nebensaison) über Shuttlebusse erfolgt. Im Sommer, wenn viel geboten ist, oder wenn man an einer geführten Tour teilnimmt, kann man bestimmt locker einen halben Tag dort verbringen.


    Unterkunftsmöglichkeiten gibt es im nahegelegenen Ort Louisbourg (B&Bs, Cottages etc.), aber auch in Sydney, etwa 30 Minuten entfernt.


    Beginnen sollte bzw. muß man den Besuch im Visitor Center. Hier bezahlt man den Eintritt, bekommt eine Karte der Festung und der dazugehörigen „Stadt“ und schaut sich idealerweise ein wenig im liebevoll und detailgenau gestalteten Museum um.




    Beim Visitor Center fahren auch die Shuttlebusse ab, die die Besucher bis kurz vor die Mauern der Festung bringen.



    Außerhalb der Festung befindet sich ein kleines Fischerhäuschen, in dem man sich umsehen und den Erzählungen des dort ansässigen Darstellers lauschen kann.




    Dann läuft man die kurze Strecke bis zur eigentlichen Festung.



    Hier kann man sich dann in fast allen Gebäuden umsehen und die mal mehr, mal weniger luxuriösen Quartiere aus dem 19. Jahrhundert bewundern.










    Verschiedene Darsteller geben bereitwillig Auskunft über das Leben in der damaligen Zeit und posieren auch gerne für Fotos. Als wir dort waren (Ende September), gab es nicht mehr sehr viele; im Sommer ist natürlich deutlich mehr geboten.



    Von verschiedenen Punkten aus bieten sich Ausblicke auf die Festungsanlagen und die Bucht, an der die Festung erbaut wurde.











    Fazit: Ich bin ja eigentlich kein großer Fan von historischen Einrichtungen, wenn sie nicht mindestens 700 oder 800 Jahre alt sind ;) , aber Louisbourg hat mir ausgesprochen gut gefallen. Die Architektur der Gebäude ist sehr fotogen, und die Darsteller machen das Ganze sehr lebendig. Louisbourg ist also auf jeden Fall einen Besuch wert, wenn man auf einer Reise durch Nova Scotia ist. :!!

    • Offizieller Beitrag

    :clab::clab::clab:
    Wenn man bedenkt das die nur einen Teil wieder aufgebaut haben.
    Oder wollen die weiter bauen?


    Es gibt sowas auch in der Nachbarschaft: Bourtange
    Die haben auch von 1967-1992(2003) die Festung komplett wieder im Zustand von 1742 errichtet, inkl. des Sumpflandes, d.h. es wurden die trocken gelegten Wiesen wieder nass. :gg: De Natte Horizon.


  • Wenn man bedenkt das die nur einen Teil wieder aufgebaut haben.

    ;;NiCKi;: Etwa ein Viertel.


    Oder wollen die weiter bauen?

    Nicht daß ich wüßte... Reicht ja auch, sonst muß man dafür einen ganzen Tag oder noch mehr einplanen. ;)


    Es gibt sowas auch in der Nachbarschaft: Bourtange
    Die haben auch von 1967-1992(2003) die Festung komplett wieder im Zustand von 1742 errichtet, inkl. des Sumpflandes, d.h. es wurden die trocken gelegten Wiesen wieder nass. De Natte Horizon.

    Sieht ja nett aus. =) Die Form erinnert mich an Halifax und Quebec. ;;NiCKi;:


    Wobei "Nachbarschaft" natürlich ein relativer Begriff ist. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Wobei "Nachbarschaft" natürlich ein relativer Begriff ist.


    Wohnort abhängig und näher als NS jedenfalls. :gg:


    Sieht ja nett aus. Die Form erinnert mich an Halifax und Quebec.


    Nur das man Holland in den Gräben noch Kanu paddeln kann. ;ws108;

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