Unterwegs im Elbsandsteingebirge

  • 10. Oktober 2009


    Endlich Wochenende, endlich Urlaub und da haben wir nichts Besseres zu tun als in selbigen aufzubrechen.
    Wegen der fortgeschrittenen Schwangerschaft war es mir dann doch lieber, dass wir in Deutschland bleiben und so haben wir uns schnell für das Elbsandsteingebirge entschieden, denn da wollten wir sowieso immer mal hin und der Herbst mit seinen bunten Bäumen erschien uns als die ideale Jahreszeit. Nicht mehr zu heiß, vielleicht ein paar goldene Herbsttage….


    Ein paar Abende Recherche vor dem Computer und fünf Übernachtungsanfragen später haben wir uns für die Villa Irene, eine Frühstückspension im Kurort Gohrisch entschieden .Ruhig gelegen und doch irgendwie mittendrin.


    Der Aufbruch gleich zu Beginn der Herbstferien war vielleicht nicht ganz glücklich gewählt, ließ sich aber leider nicht ändern.
    So war es dann auch kein Wunder, das wir nicht allzu schnell vorankamen. Baustellenstau, Unfallstau, dann wieder Baustellenstau und bis zum Kreuz Magdeburg strömender Regen. Erst auf dem weiteren Weg Richtung Dresden lichtete sich die Wolkendecke endlich und abgesehen von weiteren kleinen Behinderungen durch Baustellen waren wir frohen Mutes.
    TomTom leitete uns nach Verlassen der Autobahn ohne Probleme zur gebuchten Pension wo wir um 14.30 endlich ankamen.


    Nach Begrüßung durch die Pensionschefin und einer kleinen Führung durch die Räumlichkeiten standen wir schließlich im Zimmer Nr. 12 im 2. Stock. Das Zimmer war zwar nicht riesig, machte aber einen sehr ordentlichen und sauberen Eindruck und wir waren soweit mit unserer Wahl zufrieden. André hat dann unser Gepäck aufs Zimmer gewuchtet und wir haben uns direkt unsere Trekkingklamotten übergeworfen, denn natürlich hatten wir für heute Nachmittag noch einen Plan. Beine vertreten war nach der langen Anfahrt auch dringend nötig. Leider versprach der Blick zum Himmel nichts Gutes, aber davon konnten und wollten wir uns nicht beeinflussen lassen. Vom Sonnenuntergang würden wir wohl Abstand nehmen müssen, aber egal.


    Unser Ziel, der kleine Ort Pfaffendorf liegt nur wenige Kilometer von Gohrisch entfernt und so hatten wir den Wanderparkplatz unterhalb des Pfaffensteins schnell erreicht. Nachdem wir die Parkuhr mit 2 Euro gefüttert haben, hatten wir die Erlaubnis dort 4 Stunden zu parken und kurz darauf marschierten wir auch schon los. Es begann gleich mit einer kleinen Steigung und schnell hatten wir den Waldrand erreicht. Dort hatten wir die Wahl den bequemen Aufstieg zu nehmen oder den Aufstieg durch das Nadelöhr. Wir entschieden uns zur zweiten Variante und kurz darauf begannen dann die endlosen Stufen hinauf zum Nadelöhr.



    Bis wir dort ankamen waren wir schon gut am Keuchen und die kleine Pause die wir wegen Gegenverkehr einlegen mussten kam uns durchaus gelegen. Steinstufen wechselten sich mit Stahlleitern ab, aber kurz nachdem wir uns durch das Nadelöhr gequetscht hatten fanden wir uns auf dem hinteren Pfaffenstein wieder.


    Wir genossen ein Weilchen den Blick von dort oben



    und setzten unseren Weg dann Richtung Klammweg und Barbarine fort.
    Die Barbarine war unser eigentliches Fotoziel für die letzten Sonnenstrahlen, aber von Sonne konnte leider keine Rede mehr sein. Trotzdem genossen wir vom Aussichtspunkt den Blick auf die Felsnadel



    und machten uns anschließend über den bequemen Abstieg zurück zum Parkplatz.


    Praktischerweise befindet sich direkt am Parkplatz eine kleine Gaststätte mit dem fantasielosen Namen „Zum Pfaffenstein“ und dort sind wir zum Abendessen eingekehrt. Wir gönnten uns jeder eine Suppe und dann eine weitere Kleinigkeit und gegen 19.00 waren wir zurück an der Pension und richteten uns nach einer Dusche ein wenig häuslich in unserem Zimmer ein.

  • Klasse Eva :!!
    Auf den Bericht hab ich mich so gefreut und so sehnsüchtig drauf gewartet.
    Ich finde es immer so spannend, meine Heimat mit den Augen von anderen zu betrachten.
    Ich bin wetterfest - ich kenne das Wetter dort schließlich :MG:

    • Offizieller Beitrag

    Super, Eva.
    Das sieht doch schon mal sehr einladend aus.:!!


    Aber ich hätte in Pfaffendorf den einfachen Pfad gewählt.
    Da hätte ich aber sicher den weniger spannenderen gehabt.;)

    • Offizieller Beitrag

    Da bin ich doch dabei. Schließlich fahre ich schon seit 3 Jahren in die Gegend - virtuell zumindest. Leider ist mir bisher immer etwas dazwischen gekommen.


    Das war doch schon einmal ein schöner Begin. Aber eins würde mir nicht so behagen, ich mag keine Treppen steigen. :(

  • Da bin ich doch auch glatt dabei.
    Mal sehen ob ich da was wieder erkenne. War mal auf einem Kurztrip in Dresden und Umgebung. Aber ich glaube eher nicht. Obwohl ich einen ortskundigen "Fremdenführer" zur Verfügung hatte, der mit mir in der Gegend unterwegs war.


    Bin gespannt, was ihr so alles gesehen habt, auch wenn das Wetter nicht so mitgespielt hat.


    LG
    Carmen

  • Zitat

    Original von Canyonmurmel
    Sieht toll aus :!!


    Silke, bist Du direkt aus einem Ort im Elbsteinsandgebirge, weil Du das Heimat nennst?


    Sandra, guck mal auf diese Karte. Der südlichste Ort dort, Bahratal.
    Dort habe ich die ersten 10 Jahre meines Lebens verbracht.
    Ich hab zwar nicht direkt im Herzen vom Elbsandsteingebirge gelebt aber am Rand und frag mich nicht, wie oft ich als Kind mit meinen Eltern im Elbsandsteingebirge unterwegs gewesen bin.

  • Zitat

    Original von Westernlady


    Sandra, guck mal auf diese Karte. Der südlichste Ort dort, Bahratal.
    Dort habe ich die ersten 10 Jahre meines Lebens verbracht.
    Ich hab zwar nicht direkt im Herzen vom Elbsandsteingebirge gelebt aber am Rand und frag mich nicht, wie oft ich als Kind mit meinen Eltern im Elbsandsteingebirge unterwegs gewesen bin.


    Dankeschön für die Info :wink4:


    Gruß


    Sandra

  • Schön das sich schon ein paar Mitreisende gefunden haben.


    @Silke: Der Reisebericht auf Deiner HP hat mich schon vor Jahren auf die Ecke aufmerksam gemacht. Hat ja lange gedauert bis wir endlich mal in Deine alte Heimat gefahren sind. Durch Bahratal sind wir sogar mal durchgekommen.


    @Toni: Da wir schon die als anspruchsvoll gekennzeichneten Touren außen vor gelassen haben in der Planung musste es wenigstens der etwas spannendere Aufstieg sein.


    Jürgen: Ja, auch Deutschland hat schöne Ecken...


    @Ulrich: Ich denke bzgl. der weißen Flecken an der Barbarine hat Silke schon die richtige Erklärung geliefert


    @Gerd: Vielleicht klappt's ja 2010 mit dem goldenen Herbst in deutschen Landen - USA warst Du doch jetzt schon so oft :gg:
    Ans Treppensteigen wirst Du dich aber gewöhnen müssen, die gab's fast auf jeder Wanderung, wobei auf der Tour zum Nadelöhr hatten wir glaube ich die meisten.


    Matze: Vielleicht kann ich ja ein paar alte Erinnerungen wecken


    @Sandra und Carmen: Willkommen an Bord


    @all: Bald geht's weiter!


    Gruß
    Eva

  • 11. Oktober 2009


    Der erste besorgte Blick ging heute Morgen nach Draußen, denn die Nacht über hatte es ständig geregnet. Was wir sahen stimmte nicht unbedingt fröhlich, denn es herrschte ein Einheitsgrau und Nieselregen vor.
    Nun ja, da wir nun mal hier sind, müssen wir wohl das Beste aus unserer Situation machen, aber erst mal machten wir uns in Ruhe fertig und begaben uns in den Frühstücksraum.
    Dort lernten wir dann auch den Pensionswirt kennen, mit dem André sich sogleich in ein Gespräch über Fotolocations vertiefte. Ich begann derweil schon mit dem Essen, denn wenn ich morgens aufstehe knurrt für gewöhnlich schon mein Magen und der hat heute keine Ausnahme gemacht.
    Gut gestärkt schleppten wir eine halbe Stunde später unsere Wanderausrüstung zum Auto und machten uns auf den Weg über Bad Schandau zum Lichtenhainer Wasserfall.


    Wir wollten den Tag heute passend zum Wetter dem kalten Nass in jeglicher Form widmen, denn für Wasseraufnahmen muss nicht unbedingt die Sonnen scheinen. sch
    Von Bad Schandau folgten wir den Wegweisern durchs Kirnitztal und erreichten nach 8 km den Parkplatz am Lichtenhainer Wasserfall. Wir schnappten uns unsere Stative und legten los.



    Nach einer Weile ertönte plötzlich Musik aus Lautsprechern und wir wunderten uns ein wenig, dachten die Gaststätte würde jetzt wohl offiziell öffnen. Kurz darauf aber kamen im Vergleich zu vorher Wassermassen die Steinstufen hinunter.



    Dieses Tourispektakel dauerte nur kurz an, wiederholte sich von da an aber alle halbe Stunde. Wir nahmen noch eine weitere Wasserfall-Vorführung mit und setzten dann unseren Weg Richtung Hinterhermesdorf fort.
    Dort parken wir am Parkplatz „Buchenhalle“ und machten uns auf den Weg zur Oberen Schleuse. Der Weg führte ca. zur Hälfte über einen ebenen Waldweg,
    Entlang des Weges dieses schöne Exemplar



    dann hieß es Treppensteigen bis wir schließlich an der Bootsstation ankamen. Wir lösten ein Ticket für eine einfache Fahrt durch die Kirnitzschklamm und mussten noch ein wenig warten bevor wir in einem der Boote Platz nehmen konnten.
    Leider STßen wir auf keinem der Außenplätze, so dass fotografieren an sich, sich schon als schwierig gestaltete. Dazu kam die „Fahrtgeschwindigkeit“ und das Schaukeln des Bootes. An wirklich vernünftige Bilder war also nicht zu denken.


    Hier trotzdem ein paar Eindrücke






    Der Bootsführer erzählte unterwegs in einem nervenden Singsang ein bisschen was zur Klamm und gab ein paar Stories zum Besten die zur Erheiterung dienen sollten, denen wir aber nicht mal ein müdes Lächeln abgewinnen konnten. Entlang des Ufers wurde noch auf allerlei Gestalten hingewiesen die sich mit viel Fantasie in den Steingebilden entdecken ließen. Die Bootsfahrt dauerte bis zum Staudamm ca. 20 Minuten.


    Foto von André



    Von dort stiegen wir hinauf zum Hermannseck und machten uns dann auf dem Rückweg zum Parkplatz. Für diese Wegstrecke benötigten wir ca. 1 Stunde.


    Am Parkplatz angekommen war es mittlerweile 13.30 und wir kehrten in die Buchenparkhalle, ein SB-Restaurant ein, wo wir uns eine süße Stärkung zum Kaffee gönnten.
    Vorerst gesättigt fuhren wir zurück durch das Kirnitzschtal.
    Auf ca. halber Strecke hielten wir an einem kleinen Parkplatz entlang der Straße, denn wir hatten noch einen weiteren Programmpunkt offen. Irgendwo hatten wir ein Foto von einer alten Steinbrücke über der Klamm gesehen und das Bild war hängengeblieben.
    Auf der Karte die wir uns heute Morgen noch in der Touristeninfo gekauft hatten, hatten wir die Thorwaldbrücke entdeckt und da sie auf dem Weg lag wurde sie natürlich angesteuert.
    Vom Parkplatz aus war es ein Fußmarsch von ca. 25 Minuten. An der Brücke angekommen suchte sich André einen Weg die Böschung hinunter.
    Auf dem Foto das wir gesehen hatten war die Böschung noch nicht so zugewachsen, daher kann man die Brücke gar nicht mehr so gut erkennen –


    Foto von André



    Ich verzichtete auf diese Kletterpartie und warte derweil oberhalb der Klamm während André fotografierte.


    Aus Langeweile heraus




    Nach ca. 20 Minuten kam er die Böschung wieder hochgekraxelt und wir machten uns auf den Rückweg. Es fing mal wieder an zu regnen, allerdings waren die Schauer meist nur von kurzer Dauer – so auch diesmal.


    In Bad Schandau schaute ich noch mal schnell in der Touristeninfo vorbei, denn für morgen haben wir uns Dresden vorgenommen und zwar mit der S-Bahn und wir brauchten noch Infos über den Fahrplan.


    Bevor wir zum Abendessen aufbrachen ruhten wir uns noch ein Weilchen auf dem Zimmer aus.
    Auf Empfehlung des Pensionswirts liefen wir zur Sennerhütte, die sich nur 5 Minuten von unserer Pension entfernt befindet. Leider haben wir dort aber keinen Platz mehr bekommen und sind dann quasi nebenan im Restaurant des Waldparkhotels gelandet.
    Sehr schönes Ambiente, das Essen war allerdings eher mäßig. Die Gemüsebeilage zu meinem Schnitzel war Tiefkühlware die teilweise nicht mal richtig warm gemacht war und den Bratkartoffeln fehlte irgendwie Geschmack…

  • Zitat

    Original von rehsde
    Da sieht ja trotz des schlechten Wetters gut aus.
    Schöne Wasserfallaufnahmen.


    Aber Wasserfallspektakel? Drehen die da alles halbe Stunde Pumpen auf oder wie?


    Ja, früher war da wohl sogar mal ein Münzautomat wo die Touris das selber entfachen konnten...


    Gruß
    Eva

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