Es sollte in den Nordwesten gehen!!!

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    In Wyoming gibt es z. B. noch den Inscription Rock.

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    Zitat

    Original von rehsde
    Meinst du vielleicht den Independence Rock
    http://en.wikipedia.org/wiki/Independence_Rock_%28Wyoming%29


    Den Namen Inscription Rock in WY habe ich noch nie gehört.


    Genau den meine ich, das gleiche Bild kann man auch hier sehen: Wyoming and South Dakota, but…….. am Ende des Tagesberichts. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Das war wieder ein schöner Tag, Gerd, vor allem das gefrorene
    Gras hat mich begeistert. :!!


    Die weissen Felsen sehen super aus.


    Wenn wenig Wasser in den Fällen ist, und man mehr sehen will,
    würde ich auch weiterfahren. :!!

  • Brrrrrrrrrrrrrrrrr! Eiskratzen im Urlaub! X(
    Woher hattest Du überhaupt den Eiskratzer? Ist der in einem Mietwagen inbegriffen? ?(


    Trotzdem wars ja noch ein schöner Tag! Tolle Bilder! :clab: :clab: :clab:


    Gelangweilte Ranger habe ich auch schon erlebt. Die meinen es ja gut, aber man will sich dann doch auch nicht stundenlang die ganzen Infos vom Visitor Center anhören, die man vorher eventuell schon gelesen hat.
    Aber die haben sicher keinen leichten Job, vor allem, wenn keiner kommt. Das stelle ich mir schrecklich langweilig vor.

    • Offizieller Beitrag

    Toni, Danke Toni, aber nach dem gestrigen Tag fand ich die Felsen nicht mehr so toll. Aber jetzt mit mehr Abstand gefallen sie mir auch wieder.
    Mich würde interessieren, ob im Frühjahr wesentlich mehr Wasser in den Twin Falls sind.


    Jürgen, ich würde jetzt gerne mit Dir tauschen, auch wenn es richtig kalt dort drüben ist. ;)


    Johannes, der Eiskratzer lag im Auto, ich braucht mir den nicht kaufen.
    Ich glaube, ich würde mich auch auf jeden Besucher stürzen, der sich in das Visitor Center verirrt. Irgendwann hat man ja seine die Routinearbeiten erledigt und mir würde es dann auch keinen Spaß machen, die Prospekte von links nach rechts und wieder zurück räumen.

    • Offizieller Beitrag

    Beginn Schlechtwetterphase - Ersatzprogamm - eigentlich kein Programm, nur die Zeit totschlagen


    Samstag, 03.10.2009, (Semi) Ghost Towns (Idaho City, Pioneerville, Placerville), Regen


    Heute bin ich um 06:30 Uhr aufgestanden, draußen war es noch dunkel. Im Internet hatte ich bei Weather Channel gesehen, dass heute mit ausgiebigen Regenfällen zu rechnen sei. Ich hatte noch keinen Schimmer, was ich machen sollte. Ich werde erst einmal beim BLM nachfragen wie die Verhältnisse sind und mich dann entscheiden, wohin ich fahre. Nach der Morgentoilette und einem ausgiebigen Frühstück checkte ich aus.


    Bei der Road zum BLM Office wurde gerade die Teerdecke neu gemacht. So musste ich auf Umwegen zum BLM fahren. Leider hatte ich nicht daran gedacht, welchen Tag wir hatten, es war Samstag und da war das Office geschlossen. So ein Mist und zu allem Überfluss fing es auch noch an zu regnen. :wut1:


    Immer noch unschlüssig fuhr ich erst einmal zum State Capitol, denn Boise ist die Hauptstadt von Idaho. Aber so richtig kam bei mir keine Stimmung auf. Es lag vielleicht auch daran, dass das State Capitol fast eine Bauruine war. Es war abgesperrt und überall wurde gebaut. Mit ein bisschen herumlaufen habe ich dann einen Standpunkt gefunden, an dem man wenig von dem Absperrzaun sieht.



    Ich hatte mir allerdings eine Alternative ausgesucht. Es gibt nördlich von Boise ein einige Ghost Towns. Allerdings liegen die meisten abseits vom Teer und bei Regen ist es sicherlich nicht so ratsam, dorthin zu fahren. Ich wollte es aber trotzdem versuchen und fuhr von Boise auf der Scenic ID21 nach Norden. Die erst Ghost Town, zu der ich wollte, war Idaho City. Sie liegt etwa 36 Meilen nördlich von Boise im Boise National Forest. Zuerst geht es am Lucky Peak Lake entlang, der u. a. vom Boise River gespeist wird.



    Der Wasserstand im Lake muss niedrig sein, denn man konnte gut die Auwirkungen der einzelnen Wasserstände sehen, es hatten sich kleine Terrassen ausgebildet. Auf der ID21 fuhr ich dann weiter durch eine schöne Berglandschaft nach Idaho City. Es ging immer in einem Tal am Mores Creek entlang. Als ich fast in Idaho City war, tauchten neue Häuser rechts und links der Road auf. Es gab sogar eine Tankstelle an der ID21, eine Ghost Town stelle ich mir anders vor.


    Idaho City wurde im 1862 im Boise Basin als "Bannock" gegründet. Im Boise Basin gab es in den 1860er Jahren den größten Gold Rush nach dem California Gold Rush. Als die Bevölkerung anwuchs änderte die neue Idaho Territorial Legislative den Namen in Idaho City. Fast über Nacht wurde Idaho City die größte Stadt im Terrritory. In der Blütezeit hatte Idaho City über 7000 Einwohner (im gesamten Boise Basin waren es mehrere 10 Tausend) und war größer als Portland, OR und damit die größte Stadt im Nordwesten. Viele Unternehmen gab es in Idaho City (mehr als 250): Oper, Theater, Schneidereien, Brauereien, Kegelbahnen, Friseure, Bäckereien und Drug Stores. Und natürlich gab es zahlreiche Pool-Hallen und Kneipen.
    Es war eine derbe Stadt, in der der Whiskey billiger war als das Wasser. Die Männer waren bei Streitigkeiten schnell bereit, den Revolver zu ziehen. Der Gewinner verbrachte einige Zeit im Gefängnis und der Verlierer wurde abtransportiert zum Pioneer Cemetery.


    Als immer weniger Gold gefunden wurde, zogen viele Goldsucher weg und Idaho City’s Einwohnerzahl fiel 1879 auf unter 900 und 1920 auf 104. Heute sollen es wieder über 450 Einwohner geben. Idaho City ist heute der County Seat des Boise County.


    Es gibt sogar ein Chamber of Commerce und dort habe ich nach Infos gefragt und mich nach den Roadverhältnissen erkundigt. Ich hatte auch angemerkt, dass Idaho City heute ja keine Ghost Town mehr ist. Aber da erntete ich nur Protest. Ich sollte doch einmal durch den Ort gehen, da würde es noch jede Menge alte Häuser geben.


    Aber wie gesagt, unter einer Ghost Town stelle ich mir etwas anderes vor. Aber einige schöne alte Häuser gibt es schon.






    Man hat mir im Chamber of Commerce den Pioneer Cemetery empfohlen und ich fuhr dorthin. Dabei kam ich fast am Ortsausgang an einem seltsamen Haus vorbei. Da muss wohl jemand alles Mögliche gesammelt haben.



    Nach ein paar Fotos fuhr weiter zum Pioneer Cemetery, der mitten im Wald liegt.
    Idaho City nutzt diesen Friedhof seit 1863. Es gibt ungefähr 300 Grabsteine auf dem Friedhof, viele davon sind von der Idaho City Historical Foundation restauriert worden. Es wird aber geschätzt, dass 3000 Menschen auf dem Friedhof begraben wurden. Von den ersten 200 Gräbern, die restauriert wurden, waren nur 28 Gräber für Tote, die eines natürlichen Todes gestorben sind.





    Es war stark bewölkt, aber ich wagte die Fahrt in die Berge. Man hat mir im Chamber of Commerce gesagt, dass die Road auch bei Regen befahrbar wäre. Auf der guten Gravelroad - sie hat auch einen Namen: Centerville Road - fuhr ich welch Wunder nach Centerville.


    Centerville wird bei "ghosttowns.com" als Ghost Town geführt mit ein paar Überresten. Aber ich habe dort nur neuere Häuser gesehen. Während des Gold Rush hatte Centerville 3000 Einwohner. Aber Centerville hatte ich nicht auf meiner Liste. In Centerville geht rechts die Grimes Pass Road ab. Nach etwa 7,3 Meilen hatte ich mein Ziel erreicht, die Ghost Town Pioneerville.



    Es gibt nur wenige Häuser und ein paar davon sind wohl als Wochenendhäuser wieder zurecht gemacht worden. Ich mag es gar nicht sagen, aber bei den meisten Häusern gab es wieder die nervigen "No Trespassing" Schilder.





    Pioneerville wurde auch Pioneer City and Hogem genannt. Man mag es gar nicht glauben, dass hier einmal 2000 Menschen gelebt hatten, wenn man die wenigen Häuser sieht. In Pioneerville gab es sogar das erste Post Office im Boise Basin.


    Das Wetter hatte sich nicht geändert, es war immer noch stark bewölkt. Und so fuhr ich noch tiefer in die Berge hinein nach Placerville. Die Gravelroad war immer noch in einem guten Zustand und ich kam relativ schnell nach Placerville.


    Auch Placerville ist noch bewohnt, aber ich fand den Ort toll.



    Placerville war Basis für die Goldgräber und wuchs sehr schnell. 1863 gab es schon 5000 Einwohner und über 300 Häuser. Viele Häuser stehen noch, darunter der Magnolia Saloon, heute ein Museum.




    Leider waren die Museen geschlossen. Auch wenn Placerville ziemlich isoliert ist, es gibt einen kleinen Laden mit Tankstelle. Dort gibt es einen Raum, in dem sich die Locals treffen, einen Kaffee trinken und tratschen. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen und habe mir einen Kaffee genommen, mich dazu gesellt und wollte zuhören. Schnell wurde ich in die Unterhaltung mit eingebunden.
    Als man erkannte, dass ich aus Germany komme, fragte man mich, was ich in dieser einsamen verlassenen Gegend suche. Als ich dann sagte, dass ich Ghost Towns gerne anschaue und auch gerne mit den Leuten dort spreche, war alles zu spät. Es war interessant, von dem Leben in den Bergen zu erfahren. Ich wollte ja nicht lange bleiben, aber ich konnte mich erst nach 4 Tassen Kaffee und 1,5 Stunden später loseisen und weiterfahren - ich war auf Gravel-/Dirt-Roads unterwegs und es konnte ja anfangen zu regnen.


    Aber bevor ich Placerville verlies, fuhr ich durch den Ort mit seinen verstreut liegenden Häusern. Schließlich wollte ich ja auch etwas von dem Ort sehen. Es stehen noch etliche Häuser in Placerville.





    Danach fuhr ich auf der Gravelroad weiter durch die Berglandschaft nach Garden Valley.



    Etwa 10,5 Meilen nach Placerville erreichte ich eine Asphaltstraße. Die war in MapSource gar nicht als Asphaltstraße erkennbar gewesen. Ab jetzt ging nur noch auf Asphalt weiter. Mit dem Wetter hatte ich unheimlich Glück gehabt, es hatte bisher nicht geregnet. Bei der ID55 angekommen, überlegte ich, was ich machen sollte, spät war es ja noch nicht.


    Ich konnte entweder nach Boise oder Ontario fahren oder zum Hells Canyon bzw. in die Nähe. Ich entschied mich für den Hells Canyon und fuhr auf der ID55 nach Norden. Kurz vor McCall fing es an zu regnen. Bei New Meadows erreichte ich die US95, die ich nach Süden fuhr. Der Regen wurde immer schlimmer und bei Cambridge musste ich mich entscheiden, ob ich zum Hells Canyon fahre, hier übernachten oder nach Ontario fahren sollte. Es war jetzt ein Dauerregen, damit schied der Hells Canyon für mich aus.


    Hier in Cambridge wollte ich auch nicht bleiben und so fuhr ich weiter nach Ontario, dass war wenigstens ein größerer Ort. Der Regen hörte nur kurz auf, um dann wieder heftiger zu werden.



    In Ontario checkte ich im Super 8 ein, fuhr noch zum Walmart und kaufte ein. Zum Abendessen gab es einen Salat und etwas Brot mit Käse und Wurst. Danach sicherte ich die Bilder und schrieb Tagebuch. Dabei habe ich auf dem Bett gelegen und bin doch dabei eingeschlafen. Nach etwa einer Stunde wurde ich wieder wach, schrieb zu Ende und schaute den Weather Channel. Leider sagte der Weather Channel weiter schlechtes Wetter für den nächsten Tag voraus. Müde ging ich dann bald ins Bett.




    Karte wurde mit Topo USA7.0 von DeLorme http://www.delorme.com erstellt

  • Zitat

    Original von desert-Gerd
    Da muss wohl jemand alles Mögliche gesammelt haben.



    Wahrscheinlich ein Messie, dessen Bude so voll war, dass er noch den Vorgarten füllen musste :gg:. Das Häuschen hat was :top1:.


    LG,


    Ilona

  • Gerd, das war ja trotz nicht so idealem Wetter ein traumhaft schöner Tag


    In CO kann man die Gravelroads auch bei Regen fahren, ist ein entsprechender Untergrund. In Idaho ist es wohl doch nicht ganz so einfach oder?


    Auch wenn Du wieder auf einige der doofen No Trespassing Schilder getroffen bist, war es doch ein sehr erfolgreicher Tag. Auch das Gespräch mit den Locals war sicher super.


    Besonders gut gefällt mir der Friedhof, da hab ich ein Faible dafür. Da würde ich gerne sämtliche Grabsteine sehen


    Gruß


    Sandra

  • Die Terrassen vom Boise River sehen ja witzig aus. Da möchte man fast glauben, dass da was künstlich angelegt wurde.


    Wow, bei dem Gebäude am Ortsausgang von Idaho City hatte ich den gleichen Gedanken wie Ilona: Das muss ja das Herz eines jeden Messis höher schlagen lassen :EEK:


    Pioneerville gefällt mir wieder ausgesprochen gut! :(
    Nur die weißen Kunststoffstühle auf dem einen Bild wirken etwas deplaziert :gg:


    Aber das Highlight finde ich den Kaffeeklatsch in Placerville!
    Super! Sowas kann man in keinem Bild einfangen, aber man wird es sein Leben lang nicht vergessen! Das sind die kleinen Episoden, die bei solchen Touren auch irgendwie das Salz in der Suppe sind.


    Dafür haut mich die Berglandschaft nach Garden Valley nun überhaupt nicht um :gg: ;)


    Trotz doofem Wetter hatte der Tag was :!!

    • Offizieller Beitrag

    Ilona, ich hätte gerne einen Blick in das Haus geworfen. :gg: Ob es da irgendwelche Schätze gibt?


    Sandra, in Idaho ist es gemischt, einige Backroads kann man auf bei Regen befahren, diese werden auch regelmäßig gewartet. Bei anderen Roads ist der Untergrund Lehm, der bei Regen aufweicht und unpassierbar wird. Gerade im Owyhee Upland ist das der Fall.
    Zu den "Private Property"-Schildern braucht man nicht mehr viel sagen, die nerven nur, ignorieren sollte man die nicht. Aber wenn man noch Fotos von außen machen kann, ist es nicht so schlimm.
    Bei dem Waldfriedhof muss man ganz schön suchen, dort muss noch etliches freigelegt werden.


    REH, Idaho City ist ja auch keine Ghost Town - meine Meinung ;) Ich würde - so wie Sandra und Klaus auch - für eine richtige Ghost Town schon einige Meilen fahren.


    Heiko, Danke Heiko. Ja, leider kommt jetzt die kleine Schlechtwetterperiode. :(


    Thomas, bei so einem Wetter geht es mir auch nicht gut, leider kommen noch ein paar Frusttage. :wut1:


    Silke, bei dem "Messi"-Haus musste ich an meinen Opa denken. Der hat auch alles aufgehoben, z. B. verrostete krumme Nägel. Die könnte man ja noch einmal gebrauchen.
    Für mich sind solche eine Begegnungen mit den Einheimischen immer etwas Besonderes. Das ist es, was ich bei den Gruppenreisen z. B. in Asien immer vermisst habe. Ich wäre gern noch länger dort geblieben, aber irgendwann muss es ja weitergehen.
    Die Berglandschaft nach Garden Valley kann man austauschen, die gibt es auch in Kalifornien und Colorado, ja sogar in Utah.

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