• Ein klasse Tag!
    Pferde hätte ich jetzt in deinem Bericht eher nicht erwartet; scheint ja eine interessante Begegnung gewesen zu sein.


    Bei deinen Aufnahmen kann ich mich nie entscheiden, ob mir deine Sonnenauf- oder die -untergänge besser gefallen. Was ist denn deine Meinung dazu? Hat es dir morgens oder abends besser gefallen oder hing das von der jeweiligen Location ab?


    Gruß
    Gundi

  • Die Sonnenuntergänge in Namibia scheinen wirklich fantastisch zu sein! :clab: :clab: :clab: :clab:


    Zitat

    Original von Annette
    Hast Du auf dem Campingplatz am Quivertree Restcamp oder beim Mesosaurus übernachtet?


    Das hätte mich auch noch interessiert... Bin noch am Schwanken, welchen wir nehmen sollen...


    Als Pferdefan würde ich die Wüstenpferde von Namibia natürlich auch gerne sehen, aber ich bin nicht sicher, ob die Zeit bei uns reicht. Wie weit ist es denn von Aus bis Gharub? Und die Pferde sollen meist eher am Nachmittag kommen, wie ich gelesen habe.
    In einer Fernsehsendung habe ich mal gesehen, dass sich die Pferde auch schon an die Wüstenbedingungen angepasst haben. Sie kommen mit weniger Wasser aus als andere Pferde...


    Gruß
    Katja

  • Zitat

    Original von rehsde
    Wie waren denn Sonnenaufgangs- und Untergangszeiten?


    Sehr human ;)
    Sonnenaufgang ca. 6:45, Sonnenuntergang !8:50h.


    Zitat

    Original von Katja


    Das hätte mich auch noch interessiert... Bin noch am Schwanken, welchen wir nehmen sollen...


    Ich habe im Quivertree Restcamp übernachtet. Campground war nicht sbesonderes aber o.k.
    Ich wollte einfach so nah wie möglich an den Köcherbäumen sein. Zum Mesosaurus sind es etwa 20 oder 30 km, soll aber (laut Namibia-Forum) schöner sein.

  • 17.9.09 Jede Menge Sand, alte Steine und Schusseligkeit


    An diesem Tag fiel der Sonnenaufgang aus. Das heißt, stattgefunden hat er sicherlich aber ohne mich. Ich hatte gestern darauf verzichtet, den Wecker zu stellen und tatsächlich mal bis 7:30h gepennt.


    Heute standen Kolmannskoop, die alte Diamanten-Geisterstadt und Lüderitz auf dem Programm.


    Die Straße nach Lüderitz ist asphaltiert und so waren die 150 km zügig geschafft. Unterwegs habe ich diversen alten Bahnhöfe mit deutscher Beschriftung bewundert. Die Bahnlinie nach Lüderitz, die Anfang des 20. Jhdts von den deutschen Kolonialherren gebaut wurde verläuft parallel zur Straße und wurde gerade instand gesetzt.


    Je weiter ich Richtung Lüderitz kam, umso sandiger und windiger wurde es.



    Diverse Bulldozer waren aktiv, um die Sandverwehungen, die sich der Straße näherten wieder zu entfernen, sonst wäre wohl irgendwann der 4WD nötig gewesen. Sand gibt es dort auf jeden Fall genug.



    Da ich faul bin, zitiere ich zur GEschichte von Kolmannskuppe mal Wikipedia:


    Kolmanskuppe (Afrikaans: Kolmanskop, im Deutschen oft auch „Kolmannskuppe“, mit zwei n geschrieben) ist eine ehemalige Siedlung in Deutsch-Südwestafrika, heute Namibia. Der Ort ist ca. 10 km östlich von der Hafenstadt Lüderitz in Namibia gelegen und nach dem Nama Coleman benannt, der dort 1905 mit seinem Ochsenkarren in einer Düne stecken blieb und verdurstete.


    Die Lüderitz-Eisenbahn erreichte den Ort auf ihrem Weg nach Aus ebenfalls 1905. Er verdankt seine Entstehung den Eisenbahnarbeitern August Stauch und Zacharias Lewala, welche am benachbarten Bahnhof Grasplatz 1908 zufällig die ersten Diamanten fanden. Der dadurch ausgelöste Boom sorgte für ein schnelles Wachstum dieser zunächst nur als Diamantsucher-Camp gedachten Siedlung an der Nordgrenze des Diamantensperrgebiets. Der auf Diamanten gründende Reichtum der Bewohner ließ einen Ort entstehen, in dem aller Luxus vorhanden war, der damals für Geld zu bekommen war - und das in einer Umgebung, die trostloser und lebensfeindlicher wohl kaum gedacht werden kann. Es gab hier kein Wasser, keinen Regen, keine Erde, in der auch nur das Geringste hätte wachsen können, keinerlei Infrastruktur - nur Sand, regelmäßig heftige Sandstürme und eine unbarmherzige Hitze.


    So um 1930 war Schluss mit lustig (Diamantenabbau) und die Stadt wurde verlassen. Der letzte ging in den 60 er jahre, machte das Licht aus und überließ die Gebäude der Wüste, die bis heute dabei ist, sie zu verschlucken.


    Im ehemaligen Casino mit Restaurant, Kegelbahn, Theater und Turnhalle habe ich meinen Rundgang begonnen.



    Drinnen war es noch auszuhalten aber draußen wurde man kontinuierlich "gesandstrahlt", weshalb es auch nur recht wenig Außenaufnahmen gibt.



    Man kann anhand der verfallenden Häuder gut nachvollziehen, dass es sich hier trotz der widrigen Klimabedingungen früher gut leben ließ.


    Innen sieht man alle Stadien des Verfalls. Besonders die langsam verblassenden Farben der einst sicher prächtigen Tapeten und Wandanstriche haben mir gut gefallen. Außerdem natürlich der in alle Häuser eindringende Wüstensand. Sich selbst überlassen wäre hier wahrscheinlich in wenigen Jahrzehnten nichts mehr von der Stadt zu sehen.




    Möchte jemand ein Bad nehmen?


    Ich habe Foto nach Foto gemacht. Da ich mal annehme, dass Ihr nicht unbedingt 200 Bilder sehen wollt, habe ich mich mal im wesentlichen auf das Thema Türen und Sand beschränkt (ich hätte auch noch eine Serie über Waschbecken, Klos und Badewannen oder eine über Elektroinstallationen anzubieten, falls Ihr den Hals nicht voll kriegen könnt ;)).






    "Ich habe DIr schon tausend mal gesagt, Du sollst die Tür zu machen! Sonst kommt doch der ganze Dreck rein!"



    Es hat einfach unheimlich Spaß gemacht, in den diversen Häusern herum zu klettern. Teilweise hatte ich zwar etwa 3 Pfund Sand in jedem Schuh aber was macht das schon.



    Das wichtigste Haus im Ort ;)



    Auch schöne Details gab es zu entdecken. Selbt abblätternde Farbe kann interessant aussehen.


    Bis hierhin fuhr einmal das oben schon erwähnte Bähnchen



    In der unteren Häuserzeile gabe es einige deutlich besser erhaltene Gebäude, die zum Teil als eine Art Museum genutzt wurden.
    Hier konnte man sehen, wie nett und deutsch-gemütlich man einst an diesem gottverlassenen Ort gelebt hat.




    Nach drei Stunden hatte ich genug. Ich hatte Sand an Stellen, von denen ich nie gedacht hätte, dass da welcher hinkommen könnte, meine Haut war weich und zart nach einem stundenlangen Peeling und ich hatte einen ordentlichen Brand. Nach einem letzten Blick zurück



    zog mich das kleine Restaurant im Kasino magisch an. Dort gab es erst einen halben Liter Wasser, dann ein herrlich kühles Bier und eine Portion Fish& Chips. Auch wenn wir mitten in der Wüste sind, ist das Meer ja nur 10 km entfernt.


    Und das wollte ich mir jetzt genauer ansehen. Nur war leider mein Auto dagegen.
    Auf der Hinfahrt hatte ich im Sandsturm das Licht eingeschaltet und offensichtlich hat der Toyota keinen Warnton, der einen daran erinnert, es auch wieder auszuschalten. Lange Rede, kurzer Sinn: Als ich am Zündschlüssel drehte, passierte gar nichts. Na prima!


    Zum Glück habe ich ein südafrikanisches Pärchen gefunden, dass ein Starthilfekabel im Auto hatte, sonst sähe mein Camper wohl inzwischen so aus, wie die Häuser oben.


    Nur musste ich natürlich erstmal eine Weile fahren, um die Batterie wieder aufzuladen. Da der Wind außerdem eher zu- las abnahm, habe ich auf Lüderitz verzichtet und bin die 150 km nach Aus zurück gefahren.


    Dort wehte lediglich ein laues Lüftchen und die Sonne schien vom blauen Himmel. Also habe ich mich mit einem guten Buch vor meine Hütte in die Sonne gehauen und bin später noch etwas in den Felsen herumgekraxelt (allerdings ohne Kamera).


    Davon wurde ich so hungrig, dass ich schon früh mein Grillfeuer angeworfen habe.
    Also werden fehlende Sonnenaufgangsbilder durch keine Sonnenuntergangsbilder ausgeglichen. In dem engen Canyon sind schon eine Stunde vor Sonnenuntergang nur noch Schatten.


    2 Stunden vor Sonnenuntergang sieht es so aus und danach habe ich kein Bild mehr gemacht.


    • Offizieller Beitrag

    Das sind klasse Bilder von Kolmannskuppe :!!


    Die Licht-Schatten-Bilder sind spitze und bei den Häusern fiel
    mir ein, dass man da richtig viel Sand klauen kann. :D

  • Sehr interessant!
    Das hüpft das FFAG Herz vor Freude =)


    Super Türen-Sand-Fenster :clab:


    Auf jeden Fall keine Gegend, in der man mit leerer Batterie liegen bleiben sollte :neinnein: :gg: Gut, dass das Paar ein Starterkabel dabei hatte!


    Was für ein Buch haste denn gelesen?

  • Zitat

    habe ich mich mal im wesentlichen auf das Thema Türen und Sand beschränkt (ich hätte auch noch eine Serie über Waschbecken, Klos und Badewannen oder eine über Elektroinstallationen anzubieten, falls Ihr den Hals nicht voll kriegen könnt)

    ;)


    Da die Aufnahmen von Türen und Sand so toll sind, braucht es eigentlich keine weiteren Fotos von verfallenen Häusern und diversen Untensilien.... ;):gg: :gg: ;)


    Die noch gut erhaltenen Zimmer im Museum gefallen mir besser!
    Interessant aber auch, wie allmählich sich die Natur wieder behauptet - ohne Massnahmen wäre wohl tatsächlich schon alles verschwunden!


    :ohje: :ohje: Und dann dort liegen bleiben, wegen leerer Batterie...das war dann wohl wirklich Glück, dass jemand ein Kabel zur Starthilfe dabei hatte!

  • Zitat

    Original von Globi



    Meiner auch :!!.


    Meiner auch.


    Ein super schöner Tag. Die Sand-Türen-Bilder sind einfach klasse. :clab: :clab: :clab: :clab:


    Aber ich könnt mir auch gut und gerne die Badenwannen-Waschbecken-Sand-Bilder anschauen.
    Normalerweise steh ich nicht so auf die Gerümpelfraktion, aber das sieht irgendwie total klasse aus.



    LG
    Carmen

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