Giro di England

  • Samstag, 26.9.2009
    Falmouth – Restronguet – Portloe – St. Mawes – Lizard Point


    So Leute, auf geht’s. Bewegt Eure Knochen, heute geht’s nochmal auf's Rad. Wir machen nur eine kurze Tour, höchstens 60 km.


    :rad::rad::rad::rad::rad::rad::rad::rad::rad::rad::rad::rad::rad::rad::rad::rad::rad:


    Heute fuhr ich in eine Ecke in der ich noch nie war.
    Gestern Abend hatte ich mir auf der Landkarte eine schöne Runde ausgedacht, die nicht allzu weit mit dem Fahrrad sein sollte.


    Erst mal fuhr ich mit dem Auto nach Falmouth und parkte dort etwas außerhalb der Stadt. Dort stieg ich um aufs Fahrrad und es ging erst mal in Richtung Truro, also entfernte ich mich wieder von Falmouth.


    Über diverse Hügel gelangte ich auf Straßen mit 25% Gefälle bzw. Steigung (Ächz! Sandra, mach Dich nicht so schwer im Rucksack! :wut1: )...



    ...an den Restronguet Creek zum Pandora Inn, einem beliebten Ausflugsrestaurant für Segler, da es einen eigenen Landungssteg hat.



    Überhaupt muss das hier ein Paradies für Freizeitkapitäne sein. Der Creek war voll von Booten.



    Donald Duck und Familie waren hier dabei, eine ausgiebige Morgentoilette unter ohrenbetäubendem Gequake abzuhalten:





    Weiter fuhr ich flussaufwärts entlang des Restronguet Creek bis dieser bei Perranworthal (was für ein Ortsname!) so schmal wird, dass man ihn locker über eine Brücke überqueren kann.


    Dann ging's am anderen Ufer wieder zurück durch Devoran:



    bis nach Trelissick, wo man von King Harry's Ferry über den Fluß Fal gebracht wird:





    Der Fal mündet in Falmouth ins Meer (Wer hätte das gedacht?) und seine Mündung ist selbst ein paar Kilometer im Landesinneren so tief, dass riesige Ozeandampfer mit ordentlichem Tiefgang hineinfahren können. Deshalb wird er gerne als Dauerparkplatz für ungenutzte Pötte benutzt. Man sagt, dass man an der Anzahl der geparkten Schiffe den Zustand der Weltwirtschaft ablesen kann. Je mehr, desto schlechter die Wirtschaft. Ich habe ein paar davon gesehen, aber der Käptn der Fähre erzählte mir, dass zur Zeit 10 Stück in der Flussmündung vor Anker liegen, so viele wie noch nie. Ein imposanter, aber auch beängstigender Anblick:



    Am anderen Ufer ging es gleich wieder steil bergauf und dann hinunter ins nächste Tal, wo ich eine kurze Besichtigung der intakten und laufenden Mühle „Melinsey Mill“ machte. Hier wird richtiges Mehl gemahlen, aber mehr als Touristenattraktion.



    Das ist hier auch eine Gegend wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen. Beschaulich, ruhig, kaum Verkehr, traumhaft zum Radeln. Allerdings passen auf der Straße nicht mal ein Auto und ein Fahrrad aneinander vorbei. So musste ich ein paar Mal anhalten und in der Böschung Autos vorbeilassen, die mir entgegenkamen oder die mich überholen wollten.


    Nach ein paar Kilometern hatte ich wieder die Küste in Portloe erreicht.
    Portloe ist ein verstecktes, malerisches Piratendörfchen mit einem winzigen Häfele, wie auch Jörg in seinem Reisebericht schon ein paar vorgestellt hat.






    Ich hätte stundenlang hier bleiben wollen, musste mich aber dennoch irgendwann losreißen, denn ich musste ja wieder zurück radeln.


    Wieder ging's bergauf und bergab nach St. Mawes, das genau gegenüber von Falmouth an der Mündung des Fal liegt.



    Auch hier sieht man große Pötte vor Anker auf dem Meer, die wohl darauf warten, in Falmouth entladen zu werden.



    In St. Mawes habe ich dieses Schild gesehen:



    ...habe aber nicht gewagt, diese Steigung mit dem Rad zu fahren, schließlich wollte ich ja mein Knie schonen.


    Von St. Mawes aus fährt eine kleine Personenfähre in 40 Minuten nach Falmouth. Die nehmen auch Fahrräder mit:



    Vor der Abfahrt hatte ich noch etwas Zeit und gönnte ich mir noch so ein leckeres Cornish Pasty und danach ging's los:




    Auf dem Fal kam uns eine ganze Regatta entgegen:




    In Falmouth angekommen fuhr ich quer durch die Stadt zurück zum Auto.


    Die Radtour war 63 km lang, hatte aber mehr Höhenmeter als die erste Tour in Salisbury mit 125 km. Man sieht, wie hügelig das Gelände hier ist:



    Das es noch zu früh war, um zum Hotel zurückzufahren machte ich noch einen Abstecher mit dem Auto zum Lizard Point. Bereits auf dem Weg dorthin kam ich an einem Motorradunfall vorbei, der erst kurz vorher passiert sein musste. Es standen schon eine Menge Leute herum, also fuhr ich weiter.


    Am Lizard Point gibt es eigentlich nicht so viel zu sehen, aber die Tatsache, dass es der südlichste Zipfel des englischen Festlands ist, zieht die Touristen (einschließlich mir) wieder magisch an.




    Hier gibt es auch wieder wunderbare Strände, wenn nur die Wassertemperaturen angenehmer wären.



    Auf dem Rückweg Richtung Hotel kam ich wieder an dem Unfall vorbei. Doch diesmal war alles weiträumig von der Polizei abgesperrt und ein Polizist wies alle Autos auf eine Nebenstraße, die wieder nur breit genug für ein Auto war. Hier fuhr nun die ganze Autoschlange hintereinander her, das ging so lange gut bis Gegenverkehr kam. Da standen wir nun alle und nichts ging mehr so lange bis der Gegenverkehr merkte, dass es kein Weiterkommen gab, weil inzwischen eine riesige Schlange von Autos die Straße mehrere km lang blockierte. Endlich fuhren die rückwärts und dann ging's im Schritttempo weiter bis zur nächsten Kreuzung mit einer Hauptstraße. Das Ganze hat mich über 1 (gefühlt 5) Stunde gekostet. So was hab ich auch noch nie erlebt. Schon wieder Stau, diesmal mitten in der Pampa!

  • Ächz...
    Wenn's ums radeln geht, dann wäre ich dafür, nächstes Mal in die Lüneburger Heide zu fahren :wut1:


    Diese Steigungen ... :EEK:


    Wieder ein toller Tag. Mir gefallen diese kleinen, gedrungenen Häuschen so sehr =)


    Und das Bild hier ist ja allerliebst =)


    • Offizieller Beitrag

    Diese alten Dörflein erinnern mich manchmal an die Hobbits.
    Der Charme dieser Gemäuer kommt sehr gut rüber.
    Gefällt mir.:!!

  • Sonntag, 27.9.2009 und Montag, 28.9.2009
    Penzance – Padstow – Dover
    Dover – Ostfildern


    So, nun das war's eigentlich von diesem Kurzurlaub.
    Heute musste ich mich auf den langen Heimweg machen. Doch in Jörgs (utahjoes) Bericht habe ich einen schönen Ort gesehen, den ich auf dem Heimweg noch mitnehmen wollte:


    Padstow:
    Wieder so ein kleines Fischerdörflein mit einem kleinen Hafen. Da heute Sonntag war und dazu nochmal so ein richtiger sonniger Spätsommertag, war ziemlich viel los, aber das störte mich gar nicht. Ich spazierte 2 Stunden lang auf und ab, genoss die Sonne, trank einen Kaffee, aß ein Cornish Pasty, bevor ich mich auf den langen Weg nach Dover machte:













    Doch dann kam das Grauen auf der Autobahn. :EEK: Stau, Stau, Stau. :wut1: :wut1: :wut1:


    Bei Bristol war eine riesige Baustelle: 1 ½ h Stau, :wut1:
    dann die London-Umgehungsautobahn, nochmal 1 ½ h. :wut1: :wut1:


    Man hätte meinen können, dass sich alle Engländer heute auf der Autobahn tummeln. Dabei war das doch eigentlich ein stinknormaler Sonntag, ohne Ferienende oder so. Das machte mich echt fertig. X(
    Um 21 Uhr traf ich dann endlich in Dover ein und ging gleich ins Bett, ich hatte die Schnauze voll. X( X( X( :rolleyes:


    Um 3 Uhr wurde ich wieder wach, machte mir einen Kaffee auf dem Zimmer und war um halb vier auf dem Weg zu den Docks. Um halb fünf war Boarding und um 5 verließ ich England – da war's noch kuhfinster, also gab's keine Abschiedsbilder mehr.


    Der nächste Stau war dann bei Lille, wieder 1 Stunde :wut1: :wut1: :wut1:
    und dann nochmal einer wieder in Luxembourg, :wut1: :wut1: :wut1: :wut1:
    an exakt derselben Stelle wie auf der Hinfahrt, aber nicht wegen der Putzkolonne, sondern wegen eines Unfalls. Noch 'ne Stunde. :rolleyes:


    Um 17 Uhr war ich zu Hause. Die letzten beiden Tage haben mir die Erholung ziemlich vermiest. Das nächste Mal muss ich wieder in ein Land, wo mir nur alle viertel Stunde ein Auto entgegenkommt, so wie zwischen Green River und Hanksville. Da macht das Fahren Spaß, aber hier in Europa gibt es so was nicht mehr. Schade.


    Naja wie dem auch sei, mit dem Abstand von 3 Wochen sehe ich das ganze wieder entspannter. Es war eine schöne Woche in England, das Wetter war viel besser als sein Ruf und als ich es erwartet habe. Ich war bestimmt nicht zum letzten Mal da und freue mich schon auf ein Wiedersehen, hoffentlich ohne Stau! :wink4:

  • :EEK:


    Das kann jetzt nicht sein!!!
    Ich dachte gerade ich seh nicht richtig, als in der Überschrift "Ostfildern" mit drin steht :EEK:
    Die Woche kann noch nich rum sein :(


    Auch wenn die Rückfahrt arg stressig war mit dem ganzen Verkehr und den Staus - die Urlaubstage waren sehr, sehr schön!
    Der Bericht hat mir unheimlich gut gefallen, schön geschrieben und herrlich bebildert :clab:
    Danke für die Eindrücke aus einer mir (noch) vollkommen unbekannten Gegend =)


  • Schön, dass es Dir gefallen hat. Es hat Spaß gemacht, Euch zu berichten. =)


    Und jetzt können wir und ganz auf Namibia, Island und "a bit of everything" in den USA konzentrieren.


  • Dankeschön! =)
    Was ist eigentlich mit Deinem England Bericht? Wird der noch vollendet irgendwann? ;)

  • Kann doch nicht sein, daß die Woche schon vorbei ist :traen:


    Es war soooooo schön, ich werde den kuschligen Rucksack vermissen =)


    Johannes, vielen Dank für einen klasse Reisebericht mit super Bildern :clab: :clab: :clab:


    Vielen Dank für die schönen Eindrücke :!!


    Gruß


    Sandra

    • Offizieller Beitrag

    Klasse, Johannes.:clab:


    Ich bin immer noch begeistert von den Stätten, die Du gezeigt hast.


    Das sah richtig gut aus. :!!



    PS: Index erledigt.=)

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