Die Fahrt nach Gloucester verlief schnell und fast ereignislos. Fast deshalb, weil bei jedem Lenkeinschlag beim Auto ein deutliches Knacken und Reiben vernehmbar war. Das klang so ähnlich wie bei den ersten Subarus und kam von den Verspannungen beim 4WD. Allerdings hatte unser Auto AWD und deshalb den Vierrad normalerweise nicht zugeschaltet. Seltsam.
In Gloucester angekommen besorgten wir uns erstmal Tickets bei dem vorher per Internet ausgesuchtem Unternehmen, das besonders engagierte Touren anbieten sollte. Was sich auch so bestätigen sollte. Eine ältere Dame ging auch gleich mit uns zum Auto, um uns einen Parkplatz zuzuweisen. Sehr freundlich.
Ein kleiner Bummel durch Gloucester folgte. Der Ort versprüht den herben und etwas maroden Charme eines echten Fischerdorfs. Trotz der 5 stationierten Whalewatchers, was ihn zu einer der Whalewatching-Metropolen der Welt macht, ist Gloucester nicht touristisch geworden. Der Fang von Fisch und Hummer ist hier noch immer der Haupterwerb. Zahlreiche Filme wurden hier dann auch gedreht, am berühmtest ist wohl "Sturm" mit G. Clooney.
Ein Hummerfischer bei der Arbeit:
Anschließend war noch Zeit für einen Hummersnack und die erste Lobster-Roll fand den Weg in unseren Magen.
Auf dem Schiff beeilten wir uns Plätze auf dem Oberdeck zu erwischen.
Da der Wind auffrischend sei, meinte der Kapitän lapidar "It will be rocky sometimes". Naja rocky, das ist doch prima, erinnert an den SW und einen vernünftigen SUV.
Es stampfte insgesamt ganz ordentlich, war aber nicht wirklich schlimm. Ehr ein big fun.
Nur das Fotographieren erwies sich als eine echte Herausforderung. Schwierigere Bedingungen habe ich noch nicht meistern müssen. Das Schiff stampfte ganz ordentlich, die Wale tauchten selten da auf, wo man sie erwartete und waren auch immer gleich wieder weg. Überall auf dem Schiff hingen Fotos, die wirklich technisch nicht toll waren, aber faszinierend. Nach dieser Fahrt war mir klar warum.
Leuchtturm beim Verlassen der weitverzweigten Bucht:
Nach ungefähr 1,5h Fahrt erreichten wir das nördliche Ende der Stellwag Bank und sahen unseren ersten gewaltigen Buckelwal. Ein Männchen von ca. 18m Länge:
Die Seitenflosse:
Die Heckflosse:
Nachdem uns dieser Wal gewaltig verarschte und einen total frustigen Joe hinterließ, suchten wir lieber eine sanfte Mutter mit ihrem ca. 6 Monate alten "Baby" auf. Zugegebenerweise muss man sagen, dass das Baby ungefähr das doppelte eines Elefantenbullen wog.
Mama und Baby
Nochmal das Baby:
Baby und abtauchende Mama:
Fluke der Mama:
(natürlich gibt es noch sehr viel mehr Bilder, aber es soll Euch ja nicht ersschlagen)
Nachdem wir über 1h bei den Walen verbracht hatten, ging es mit hohem Tempo und gewaltigem Schaukeln (what a fun) zurück in den Hafen. Wir sprachen dabei kaum ein Wort, das war bisher meine 4. Whale-Tour, aber die mit abstand eindrücklichste bisher. Ein wunderbares, unvergessliches Erlebnis.
Leider war es inzwischen komplett zugezogen und die ansich herrliche Fahrt nach Rockport fand in trüben Licht statt. Dort etwas zu übernachten zu finden war nicht so einfach, da sehr teuer. Wir fanden dann aber doch noch einen netten Bungalow an einer Bucht. Leider hatte es zu Regnen begonnen.
Rockport selbst ist recht touristisch, aber nett anzusehen.
Diesen wunderbaren Tag beendeten wir in einem großen Family-Restaurant indem es ausschließlich Fisch gab. Muscheln, Fisch und Lobster - superfrisch. Superlecker!
Joe