Es fing alles so gut an, aber ……

    • Offizieller Beitrag


    Es ist auf jeden Fall eine Alternative. Von Denver nach Moab sind es ca. 6-7 Stunden Fahrtzeit. Aber ich würde mir unterwegs auf jeden Fall noch etwas anschauen, z. B. die Oh My God Road, Hanging Lake, Rifle Falls, ..... Es gibt sicherlich noch mehr lohnende Ziele, aber dann muss man irgendwo übernachten.

  • Hallo Gerd,


    Toll, daß Du Deinen Reisebericht noch startest, so kann ich die letzten paarTage bis zu meinem Urlaub auch noch mitlesen.
    Auch wenn das Wetter nicht so super war, war es trotzdem ein schöner Einstieg, sowohl mit Landschaft, als auch mit ein paar alten Sachen.
    Bin schon gespannt, was für ein Highlight Du dieses Mal ausgegraben hast.
    Hoffentlich kann ich es noch lesen, bevor unser Urlaub losgeht.
    Colorado steht nächstes Mal auch wieder auf dem Programm, war dort schon ewig nicht mehr.


    Gruß, Evi

    • Offizieller Beitrag

    Sonntag, 10.05.2009, Escalante Canyon, Owl Creek Trail


    Heute bin ich schon um 05:30 aufgestanden, der Jetlag lies grüßen. Draußen wurde es gerade hell. Als ich aus dem Fenster schaute, traute ich meinen Augen nicht, ich sah am Himmel nur Wolken. Lt. Weather Channel sollte es heute doch schön werden, zumindest bis zum frühen Nachmittag. Ich habe mich nur kurz im Forum gemeldet und bin dann aufgestanden. Zum Frühstück gab es Kaffee, Cereals und ein paar Minikaffeestückchen.


    Danach checkte ich aus und fuhr los. Es gab jetzt ein paar blaue Flecken am Himmel zu sehen und teilweise schien auch die Sonne. Ich fuhr auf der US50 etwa 31 Meilen nach Süden und bog dann rechts auf die Road 650 (Escalante Canyon Rd.) ab. Beim Abzweig ist auch eine Rest Area, der Abzweig ist somit leicht zu erkennen. Ich wollte eigentlich durch den Escalante Canyon fahren und dann weiter auf dem Uncompahgre Plateau Trail nach Montrose, das wäre eine Tagestour gewesen. Die Road im Escalante Canyon ist eine gute Gravel Road (im Mai dieses Jahres), es gab ein paar schmalere Stellen, aber nicht wirklich schwieriges. Insgesamt ist die Road durch den Escalante Canyon ca. 38,5 Meilen lang.


    Kurz nach dem Abbiegen von der US50 ging es hinunter in den Escalante Canyon.



    Nach etwa 2,7 Meilen kommt man zu der Brücke über den Gunnison River, der durch die Regenfälle der letzten Tage viel Wasser hatte. Hier ist auch eine Stelle, an der man Boote zu Wasser lassen konnte.



    Nach der Brücke fährt man durch private Property, Schilder weisen einen darauf hin. Dann sah ich rechts am Hang einen riesigen Hoodoo.



    Nach etwa 3,6 Meilen ging links eine Road ab. Hier geht die Dry Mesa Jeep Road Trail ab. Nach etwa eine Meile soll man an der Road Petroglyphs sehen, aber die sahen auf Bildern, die ich gesehen hatte, nicht so toll aus. Darum verzichtete ich, dorthin zu fahren und fuhr auf der Escalante Canyon Road weiter. Ich habe immer wieder angehalten und Fotos gemacht und kam dadurch nur langsam voran. Der Escalante Canyon gefiel mir ausgesprochen gut.


    Der nächste längere Stopp war bei der Walker Cabin, etwa 4,1 Meilen nach der Brücke über den Gunnison River.



    Die Cabin wurde 1911 von Henry Walker und seinen 4 Söhnen gebaut. Man kann auch in die Cabin, aber viel ist nicht mehr zu sehen. Imposant muss der große gemauerte Kamin gewesen sein, der leider etwas demoliert war.


    Dann geht es direkt am Escalante Creek entlang durch eine traumhaft schöne Landschaft. Ich finde, dass es der schönste Teil des Escalante Canyon ist, aber das ist sicherlich Geschmackssache.



    Auch interessante Felsformationen gibt es zu bewundern. Ich musste immer wieder anhalten und Fotos machen.



    Nach 7,9 Meilen kommt man zur Palmer Smith Cabin. Auch hier habe ich einen längeren Stopp für Fotos gemacht. Die vordere Cabin wurde ebenfalls 1911 durch Captain Henry A. Smith, einem Civil War Veteran.



    Er nutze einen großen Felsblock als Wand der Cabin und schlug einen Bett-Alkoven und eine Gewehrnische in den Felsen.



    Die Smith Cabin war Station für viele Besucher auf ihrem Weg von der Stadt in die Berge und umgekehrt. Captain Smith baute später eine weitere Hütte, die man ebenfalls besuchen kann. Allerdings ist diese Hütte leicht eingefallen. Hier bei der Cabin befindet sich auch ein primitiver Campingplatz.


    Ich fuhr dann weiter und nach 9,1 Meilen kommt man zur Potholes Recreation Area. Es ist schon erstaunlich, hier den Kontrast zu den sonst übliche roten Felsen zu sehen. Unten zwängte sich der Escalante Creek durch in die kleine schmale Schlucht. Hier waren auch ein paar junge Leute damit beschäftigt, ihre Kajaks für eine Tour fertig zu machen.




    Nach ein paar Fotos fuhr ich weiter, hielt aber bald wieder an, weil ich auf der rechten Seite an einer Felswand einen schönen Pillar gesehen habe.




    Fasziniert war ich auch von den Blumen/Blüten, so etwas gibt es im Herbst - es ist sonst meine Reisezeit - nicht.





    Ich fuhr weiter und ganz allmählich änderte sich die Landschaft, da es jetzt zum Uncompahgre Plateau hinauf ging.



    Dann kam ich zur Ford über den North Fork Escalante Creek. Eigentlich hätte ich es schon erahnen können, denn der Escalante Creek hatte unten viel Wasser. Hier an der Ford war es genau so. Die Ford war nicht sehr breit, aber das Wasser im Creek floss ziemlich schnell und man konnte nicht sehen, wie tief es war. Außerdem waren die Ufer reichlich schlammig. Vor mir ist keiner durch die Ford gefahren und so traute ich mich auch nicht durchzufahren. Dummerweise habe ich hier keine Fotos gemacht. Notgedrungen musste ich die etwa 17 Meilen wieder zurück fahren.


    Auf dem Rückweg habe ich oben an einem Hang ein paar Hoodoos gesehen. Ich wäre fast vorbei gefahren und habe die Hoodoos erst im letzten Moment gesehen. Ich stellte Silverbird ab und stieg den steilen Abhang an einer günstigen Stelle hinauf. Aber von hier hatte man keinen guten Blick auf die Hoodoos.



    Der Hang, an dem die Hoodoos standen, war richtig steil. Ich wagte es und stieg auf allen vieren mehr rutschend zu den Hoodoos hinunter. Ich rutschte auch auf dem Hosenboden hinunter und merkte nicht, dass durch die spitzen und rauen Steine meine Hose entzwei ging. Ich entdeckte später ein großes „L“ in der Sitzfläche, nähen konnte man es nicht. An den rauen Steinen ist auch etwas Haut von meiner linken Hand hängen geblieben, es blutete leicht. Im Auto habe ich mich erst einmal verarztet und habe ein Pflaster drauf gepappt.



    Auf dem Foto kann man glaube ich sehen, wie steil der Hang ist.




    Dann fuhr ich weiter und kurz vor der US 50 entdeckte ich ein rotes Blumenfeld. Da musste ich noch einmal halten.





    Nach etwa vier Stunden war ich wieder auf der US50 und fuhr nach Montrose und suchte das Best Value of America Motel, aber das gab es nicht mehr. Jetzt ist hier ein Days Inn. Ich checkte ein und brachte das Gepäck ins Zimmer, meldete mich kurz im Forum und fuhr dann um 14:00 Uhr noch einmal - nachdem ich getankt hatte - los.


    Ich hatte mir als Alternative den Owl Creek-Chimney Rock Trail ausgesucht falls es mit dem Escalante Canyon nicht klappte. Es sollte ein leichter Trail sein, der allerdings über den 10200 Feet hohen Owl Creek Pass geht und die Fahrt sollte nur etwa zwei Stunden dauern. Vom Motel in Montrose fuhr ich etwa 21 Meilen auf der US50 nach Osten und bog dann rechts ab auf die CR10. Leider zogen am Himmel immer mehr Wolken auf und die Sonne verschwand nach einiger Zeit. Es ging jetzt stetig bergauf, am Abzweig US50/CR10 war es etwa 2100 Meter hoch.
    An der Road stehen unzählige Aspen, im Herbst muss es hier traumhaft aussehen. Jetzt so früh im Jahr standen nur blätterlose Aspen, vor allem wenn man höher hinauf fuhr. Es sind auch ein paar interessante Felsen zu sehen.



    Nach etwa 17 Meilen kommt man zum Abzweig, von dem ein kurzer 0,2 Meilen Trail zum Silver Jack Reservoir Overlook führt. Es gab zwar noch ein paar blaue Flecken am Himmel, aber die Sonne lies sich nicht blicken. Hier am Overlook ist man etwa 2760 Meter hoch. Dort wo die Sonne nicht hinkam, konnte man noch ein paar Schneereste sehen.



    Ich fuhr weiter um den Silver Jack Reservoir herum, auf der linke Site ragen steile fast senkrechten Felswände empor.



    Nach der Brücke über den East Fork Cimmaron River



    geht es aufwärts zum Owl Creek Pass. Schon nach kurzer Zeit gab es kleinere Snowpatches. Teilweise konnte man nicht mehr richtig lenken, man musste in Spurrillen fahren.



    Und dann kam ich zu einem etwa 100 Meter langen Schneefeld. Es gab ein paar alte Fahrspuren und ich versuchte durch das Schneefeld zu fahren. Aber trotz 4WD ging es bald nicht mehr weiter, der Wagen schlingerte nur noch. Umdrehen ging hier nicht und so fuhr ich etwa 50 Meter rückwärts, drehte um und fuhr nach Montrose zurück.


    Falls ich noch einmal im Herbst in dieser Region bin, werde ich bestimmt den Owl Creek-Chimney Rock Trail versuchen. Die Herbststimmung an dieser schönen Strecke muss herrlich sein.


    In Montrose habe ich die Sachen ins Motel gebracht und dann den Wagen gewaschen, der Matsch am Auto war schon etwas fest geworden. Dann habe ich im Walmart eingekauft und im Hasting Book Store gestöbert. Ich bin auch fündig geworden und habe mir zwei Colorado Ghost Town Bücher gekauft. Nach dem Tanken fuhr ich zum Motel zurück. Im Red Barn Restaurant, das direkt neben dem Motel lag, habe ich mir zum Abendessen ein schönes Rib-Eye Steak bestellt, es war sehr lecker. Dazu gab es ein schönes Bier.


    Im Motelzimmer habe ich noch die Bilder sichern, Tagebuch geschrieben und mir eine Route für den nächsten Tag ausgesucht.


    Heute hat zwar nicht alles geklappt, aber es war für mich trotzdem ein schöner Tag, vor allem im Escalante Canyon.



    Und hier wieder die Karte:


    Die Karte wurde mit Topo USA7.0 von DeLorme http://www.delorme.com erstellt.

  • Zitat

    Original von desert-Gerd


    Es ist auf jeden Fall eine Alternative. Von Denver nach Moab sind es ca. 6-7 Stunden Fahrtzeit.


    Wir sind heuer um 7.30 Uhr in Green River losgefahren, haben in Grand Junction noch einen Reifen wechseln lassen, was 1, 5 Stunden gekostet hat und waren um 15.00 Uhr in Denver bei absolut entspannter Fahrt. Die I 70 ist wirklich eine herrliche Strecke.


    Gruß


    Sandra

  • Bei der Überschrift war ich anfangs leicht verwirrt wie Du jetzt so schnell nach Escalante gekommen bist, aber dann hat sich ja alles aufgeklärt.
    Natürlich alles Orte von denen ich noch nie gehört habe.
    Vor allem Deine Nachmittagstour gefällt mir, schade das Du sie abbrechen musstest!


    Gruß
    Eva

  • Ein toller Tag, Gerd, vor allem die Strecke durch den Escalante Canyon gefällt mir ausgesprochen gut.


    Wenn ich mir deine Karte ansehe (danke für diesen tollen Service :!!) stelle ich fest, dass wir in dieser Gegend sogar schon einmal waren: vor zwei Jahren sind wir auf dem Weg vom Colorado NM nach Delta über die Grand Mesa gefahren.


    Gruß
    Gundi

    • Offizieller Beitrag

    Gerd, ich bin froh, dass Du noch Herr Deiner Sinne bist und
    die Wasserdurchquerung nicht gemacht hast.:!!


    Und die lila Blümchen haben auch ihren Reiz.

    • Offizieller Beitrag

    Daniel
    Vor allem die Nachmittagstour (Owl Creek-Chimney Rock Trail) dürfte ein Herbsttraum sein. Ich war schon zweimal im Herbst auf der US550 von Durango nach Montrose unterwegs. Zu dieser Jahreszeit ist es dort traumhaft.


    @Sandra
    Danke Sandra, mit ein bisschen nachforschen, Bücher lesen findet man solche Location.


    @Silke
    Eigentlich hat jede Jahreszeit ihre Reize. Aber die Vielfalt der blühenden Pflanzen/Blümchen vermisse ich schon etwas im Herbst, vor allem die blühenden Kakteen.


    @Carmen
    Mir geht es ähnlich, beim Lesen der vielen schönen Reiseberichte stellt sich bei mir auch das Gefühl ein, da musst Du noch einmal hin. Und das würde Jahre dauern, überall hin zu fahren. Zeit hätte ich ja, mir fehlt nur das nötige Kleingeld dazu.
    Ich hoffe doch aber, dass DU trotzdem weiter dabei bist.


    Heike
    Ich gehöre mehreren Fraktionen an: Altes Gerümpel, Landschaft, Indian Ruins.
    Und ich kann gar nicht sagen, was mir am besten gefällt. Ich glaube, bei mir ist es der Mix aus allem.


    @Eva
    Bei den Location sollte man immer sagen in welchem Bundesstaat die sind, ich komme da auch manchmal durcheinander.
    Bei der Nachmittagstour hatte ich vorher gelesen, dass der Pass ab Mai geöffnet sei. In Montrose habe ich leider keine Auskunft bekommen, sonst hätte ich mir etwas anderes ausgesucht.


    @Joe
    Die Ecke ist schon toll. Das Uncompahgre Plateau und die vielen Canyons Escalante, Dolores, usw. warten nur darauf, entdeckt zu werden.
    Ich hatte eigentlich schon vorher vermutet, dass es ich nicht durch das Schneefeld konnte. Aber versuchen musste ich es trotzdem. Nur gut, dass ich nicht stecken geblieben bin.


    @Ernst
    Im Red Barn hat sich nichts verändert, ich glaube fast, die Bedienung hat mich letztes Jahr auch schon versorgt.


    @Gundi
    Die Grand Mesa hatte ich auch auf meiner Liste, allerdings waren da ein paar Roads im Mai noch gesperrt und deshalb habe ich darauf verzichtet. Deshalb hatte ich mir die andere Seite der US50 ausgesucht, dort ist es nicht so hoch wie auf der Grand Mesa.


    @Johannes
    Von den "unbekannten" Schätzen gibt es noch sehr viele in dieser Gegend. Man muss nur danach suchen. Das dann auch mal etwas daneben geht, damit habe ich mich abgefunden. Auch solche Tage gehören bei mir dazu.


    @Toni
    Manchmal zweifele ich ob ich noch Herr meiner Sinne bin. ;)
    Den nächsten Flug habe ich einfach aus einem Bauchgefühl gebucht, da spielten die Sinne und Verstand keine Rolle.

  • Zitat

    Original von desert-Gerd
    @Gundi
    Die Grand Mesa hatte ir ach auch auf meiner Liste, allerdings waren da ein paar Roads im Mai noch gesperrt und deshalb habe ich darauf verzichtet. Deshalb hatte ich mir die andere Seite der US50 ausgesucht, dort ist es nicht so hoch wie auf der Grand Mesa.


    Wir waren im Hochsommer unterwegs; da war es natürlich kein Problem.


    Gruß
    Gundi

  • Zitat

    Original von desert-Gerd


    Es ist auf jeden Fall eine Alternative. Von Denver nach Moab sind es ca. 6-7 Stunden Fahrtzeit. Aber ich würde mir unterwegs auf jeden Fall noch etwas anschauen, z. B. die Oh My God Road, Hanging Lake, Rifle Falls, ..... Es gibt sicherlich noch mehr lohnende Ziele, aber dann muss man irgendwo übernachten.


    Danke für die Info. War einfach mal so ein Gedankenspiel für 2012. :tongue:

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