Winter Escape, eine Flucht in den Südwesten

  • Puh,
    jetzt hatte ich aber ganz schön was nachzulesen. :)
    Du legst ja ein ganz schönes Tempo vor. Bis auf das Chiricahua NM werden wir wohl nichts besichtigen was auf deiner Tour lag und selbst davon ja nur ein kleines Teilchen.
    Einige Ghosttows waren ja mal wieder sehr interessant. :!! Der Hammer war natürlich die letzte GT und du als armer Touri, der leider etwas zu spät gekommen ist. Was lernen wir da wieder einmal: „Wer fragt, dem kann geholfen werden.“ ;)

    • Offizieller Beitrag

    Jürgen
    Danke Jürgen, freut mich, dass es Dir gefällt. =)


    @Sandra
    Das passte ja wirklich gut, ich hoffe, dass es Euch gefallen hat - Lake Valley bestimmt. :gg:


    Martin
    Außer Utah gibt es noch andere Staaten die wirklich interessant sind. New Mexico gefällt mir dabei noch besser als Arizona. Und Arizona finde ich schon Super.


    @REH
    Der Tourname wird nicht geändert. So wie ich es sehe habt ihr Euch den Hintern abgefroren und ich hatte das ideale Wetter, zumindest an den meisten Tagen.
    Nicht nur Frauen können auf der Mitleidstour etwas erreichen, ich auch. :gg:


    Matze
    In Silver City und Umgebung gibt es viel zu sehen. Die Fahrt von Silver City zu dem Gila Cliff Dwelling NM ist an Meilen (etwa 45) nicht so lang, aber man braucht dafür fast 2 Stunden. Einen halben Tag muss man dafür schon einplanen.


    beate
    Ich muss so schnell sein, denn ich habe noch ein paar Aufträgen zu erledigen. ;)
    Außerdem möchte ich vor der nächsten Tour fertig werden und dafür muss ich mir noch etwas überlegen. Außer An-/Abreise und 5 Tage in Farmington/Cuba ist noch nichts geplant.
    Man könnte den Satz auch anders formulieren: Wer nicht fragt, den bestraft das Leben.


    @Ernst
    Ihr könnt ja im nächsten Jahr eine Arizona/New Mexico Tour machen, dann passt das wieder mit dem Chiricahua NM.

  • Zitat

    Original von desert-Gerd


    @Sandra
    Das passte ja wirklich gut, ich hoffe, dass es Euch gefallen hat - Lake Valley bestimmt. :gg:


    Du hast es richtig erraten. Lake Valley war super! Hillsboro, Kingston, Chloride und Winston (hast Du gut beschrieben :!! ) waren uns fast ein bißchen zu Semi. Bißchen mehr Ghost hätte nicht geschadet ;) Aber in Hanover haben wir uns noch ein bißchen aufgehalten. Aber leider wimmelt es dort auch vor No Trespassing Schildern.


    Gruß


    Sandra

  • Zitat

    Original von desert-Gerd
    Martin
    Außer Utah gibt es noch andere Staaten die wirklich interessant sind. New Mexico gefällt mir dabei noch besser als Arizona. Und Arizona finde ich schon Super.
    [


    Stimmt schon, in NM waren wir bisher erst ein Mal. Mit Arizona werden wir nicht richtig warm (außer Tombstone). Warum wissen wir aber auch nicht!
    Naja, die überübernächste Tour will ja auch geplant werden :gg:

    • Offizieller Beitrag

    So, es geht wieder weiter.


    Sonntag, 22.02.2009, Ghost Town Mogollon, Alma Cemetery, The Catwalk, Pinos Altos


    Heute bin ich um 06:30 aufgestanden. Als ich aus dem Fenster schaute, gab es viele Wolken am Himmel. So’n Mist, es sollte doch nur „partly cloudy“ werden, jetzt war es nur claudy. Ich wollte heute eigentlich einen neuen Anlauf nehmen, um die Ghost Town Mogollon bei Sonnenschein zu erleben. Nach einem kleinen Frühstück fuhr ich trotz Wolken los. Zuerst ging es auf der US180 nach Norden. Drei Meilen hinter Glenwood fuhr ich rechts ab auf die NM159, die nach Mogollon führt. Von der US180 sind es nur 8,5 Meilen zur Ghost Town Mogollon.


    Am Anfang geht es bergauf auf die Whitewater Mesa, auf der man nur ein kurzes Stück fährt.



    Die letzten 5 Meilen sind mehr oder weniger eine „One Lane Road“.


    Blick zurück zur Whitewater Mesa


    Etwa in der Mitte zwischen Milepost 7 und 8 ist die höchste Stelle erreicht und es geht abwärts nach Mogollon. Überall da, wo die Sonne nicht hinkam, habe ich noch Schnee gesehen.


    Kurz vor Mogollon liegt an der Serpentine ein Gebäude der Last Chance Mine.



    Die Räume im Gebäude waren leer, es gab keine Einrichtungen mehr. Neben dem Gebäude gab es einen ungesicherten Schacht. Ich bin nur ein paar Meter in den Schacht hineingegangen, weiter hinein habe ich mich nicht getraut.




    Dann fuhr ich hinunter nach Mogollon. Mogollon liegt in einem engen Tal und zieht sich ziemlich in die Länge. Die NM159 geht noch weiter in die Gila Wilderness, aber nach ein paar Meilen soll die Road wegen Schnee noch gesperrt sein. Leider war es stark bewölkt, sollte bei meinem dritten Besuch in Mogollon wieder keine Sonne scheinen? Ich machte erst einmal einige Fotos und versuchte dann zum Cemetery zu fahren. Die Road war in einem sehr sehr schlechten Zustand, es war ziemlich rocky und ich hatte Angst um die Reifen. Deshalb kehrte ich wieder um. Als ich wieder nach Mogollon kam, kam auch die Sonne heraus.



    Ich machte noch einmal dieselben Fotos, diesmal mit Sonne.







    Bei einem alten Bus, der als Wohnwagen dient, habe ich eine Frau getroffen und mit ihr geplaudert.



    Zum Heizen nahm sie Holz, aber Strom hatte sie schon. Sie erzählte mir, dass sie schon ca. 30 Jahre in Mogollon lebt und es genießt. Sie war schon überall in den USA und Städte mag sie gar nicht. Als Kind musste sie mit ihren Eltern herumziehen, ihr Vater hatte laufend neu Jobs in anderen Städten.
    Zum Großeinkauf fährt sie zweimal im Jahr nach Silver City. Die Einkäufe erledigt sie mit einem 64er Dodge Pickup, allerdings mit einem 74er Motor. Es ist schon bemerkenswert, so in der Abgeschiedenheit zu leben. Sie ist froh, dass es nur wenige Feiertage wie den 4. Juli gibt. An solchen Tagen kommen schon Mal 200 Autos durch Mogollon, die in die Gila Wilderness wollen.
    Leider hatte sie nicht mehr Zeit gehabt, ich hätte gerne mehr von ihrem Leben erfahren. Ich verabschiedete mich von ihr und machte noch ein paar Fotos in Mogollon. Auf der Rückfahrt zur US180 hielt ich noch an einem Viewpoint. Von hier konnte man die Überreste der Little Fannie Mine sehen.




    Der Headframe steht über einen 1600 Feet tiefen Schacht. Besichtigen kann man die Mine nicht, sie ist in Privatbesitz. Dann fuhr ich zur US180 zurück.



    Auf der US180 fuhr ich ein paar Meilen nach Norden bis Alma. Der Ort steht zwar als Ghost Town in den bekannten Internetseiten, aber von einer Ghost Town ist nicht viel zu sehen. Das Interessanteste von Alma sollte aber der Cemetery sein. Ich fragte bei der Tankstelle nach dem Weg zum Friedhof und fuhr dann dorthin. Aber so interessant wie es auf der Internetseite steht, fand ich den Cemetery nicht - ein „Must-See“ ist er meiner Meinung nicht.




    Dann bin ich nach Glenwood zurückgefahren und hier links auf die NM174 abgebogen. Die NM174 endet bei der Whitewater Picnic Area, wo auch der Catwalk Trail beginnt.



    Der Catwalk Trail geht durch den schmalen, tiefen Whitewater Canyon. Der Catwalk Hike ist ein kurzer Hike, etwa 1,1 Meilen One-Way.



    Hier wurde eine Pipeline gebaut, die es allerdings nicht mehr gibt. Das Wasser wurde für die Mill und den Generatoren nach Graham geleitet.
    An der Stelle, an der sich der Canyon verengt, ist der eigentliche Beginn des Catwalks. Der Trail geht hier auf dem „Metal Walkway” durch den Slot Canyon.




    Nach der Holzbrücke geht es stetig bergauf.




    Nach kurzer Zeit führt eine steile Eisentreppe zum Whitewater Creek hinunter zu einer Plattform, von der man den kleinen Wasserfall gut sehen kann.



    Weiter geht es im Canyon zur nächsten Brücke.



    Es ist eine Eisenbrücke, die Helicopter Bridge genannt wird, weil sie mit einem Helicopter hierhin transportiert wurde.


    [


    Fast am Ende des Catwalk Trail kommt man zur Suspention Bridge. Hier gabelt sich der Trail. Der Weg über die Brücke endet bei einem großen Überhang.




    Das ist auch das Ende des Catwalk Trail. Über den anderen Weg kann man noch viele Meilen weiter in die Wilderness laufen. Ich bin aber nur bis zum Ende das Catwalk gelaufen und dann wieder umgekehrt.


    Nach einer kurzen Pause beim Auto fuhr ich auf der US180 nach Silver City zurück. Von Silver City fuhr ich noch nach Pinos Altos, ich wollte am späten Nachmittag ein paar Fotos machen.


    Grant County Court House aus dem Jahre 1871:


    Ein altes Adobe-Wall-Haus:


    Der Buckhorn Saloon, ca. 1860 (ist zur Zeit geschlossen, wird renoviert):


    Pinos Altos Opera House:


    Danach bin ich nach Silver City zurück gefahren und habe noch getankt. Im Red Barn Steakhouse gab es noch ein schönes Steak und dann bin ich zum Motel gefahren. Der Wetterbericht sagte, dass es am nächsten Tag schlechter werden sollte. Nach den abendlichen Arbeiten und einer ausgiebigen Dusche ging ich um 23:00 Uhr ins Bett.


    Heute war es richtig warm, 73 F. Die 65 F, die ich meistens hatte, waren jedoch wirklich ideal gewesen.

  • Die Mogollon Ghost Town scheint mir noch eine von den für mich interessanten Ghost Towns. Bemerkenswert wie die Frau die Du getroffen hast ihr Leben da draußen so meistert, für mich wär das ja nichts.
    Der Catwalk Trail schaut gut aus, den würde ich selbst gern mal unter die Füße nehmen.


    Gruß
    Eva

  • Gerd, das Gespräch mit der Frau in Mogollon war sicherlich sehr interessant! Die Geschichten hätte ich auch gerne gehört!
    Aber das Bild von der "one way" road hat mir schon wieder gereicht. Meilenlang auf solchen engen Sträßchen, wo es auf einer Seite nach unten geht... *bibber*


    Der Catwalk wäre allerdings nix für mich gewesen, wenn man auch noch durch das Gitter nach unten schauen kann :EEK: :gg: :wut1:
    Aber wunderschöne Eindrücke hast Du uns mitgebracht.

  • Eine Ghosttown im Schnee - interessant.


    Ich finde es schön, dass du dir Zeit für solche Gespräche nimmst :!!. Aber wahrscheinlich machen sich nur die wenigsten Touristen die Mühe, auf ihren Besuchen etwas über das Leben der Bewohner zu erfahren.


    Klasse, dass das Wetter dann doch gepasst hat. Der Catwalk Trail könnte mir gefallen =)


    Gruß
    Gundi

    • Offizieller Beitrag

    @Eva
    Das wäre auch nichts für mich, so möchte ich auch nicht leben wie die Frau.
    Ihr habt dann noch die Möglichkeit einen längeren Trail zu laufen, denn die 2,2 Meilen Catwalk Trail sind ja arg kurz. ;)


    @REH
    Ich habe nur erfahren, dass die Frau irgendetwas mit dem Computer schafft, genaues weiß ich aber nicht. Wie gesagt, sie hatte nicht so viel Zeit und da mochte ich auch nicht weiter fragen.


    @Silke
    Silke, das war wirklich die schmalste Stelle, ansonsten war es breiter, es waren ca. 100 Meter gewesen, aber Mogollon ist es Wert.
    Der Catwalk Weg war richtig fest und solide, da müsstest DU eigentlich bei der Suspention Bridge mehr Probleme bekommen. Durch das Gitter ist bis heute noch keiner durchgefallen. ;)


    @Sandra
    Ihr fahrt ja sicherlich noch öfters in die Gegend, dann schaut ihr Euch Mogollon im nächste Jahr an. Ach ja, damit Deinen Schmerz nicht noch größer wird, solltest Du den nächsten Tagesbericht nicht lesen. ;) :gg:


    @Gundi
    Ich mag solche Gespräche mit den Einheimischen, meistens erfährt man interessante Geschichten. Auch mit den Natives versuche ich öfters ins Gespräch zu kommen, gelingt allerdings nicht immer.

  • Hallo Gerd,
    das war ja ein herrlicher Tag. :!!
    Die Ghosttown Mogollon hat mir sehr gut gefallen. Schön, dass du dir für einen kleinen Schwatz Zeit genommen hast. Ich finde es auch immer wieder interessant, wie schnell einem die Leute über ihr Leben erzählen, wenn man sie nur lässt.
    Den Catwalk fand ich auch klasse. Hier würde ich auch einmal gerne entlang laufen. :clab: :clab: :clab:

  • So, jetzt bin ich auch hier wieder auf dem Laufenden!
    Tolle Bilder, die Du da zeigst! :clab: :clab: :clab:
    Die Einsiedelei in so einer Ghost Town wäre für mich nichts. Höchstens mal 1-2 Tage, dann brauch ich aber wieder die Zivilisation! Würde mich auch mal interessieren, wovon man dort lebt. Vielleicht hat die Dame ja geerbt!


    Der Catwalk ist toll. Da kann man sogar bei Flash Flood in einen Slot Canyon, das wär doch mal interessant!
    In Frankreich in den Pyrenäen gibt es auch so einen: Gorges de la Fou

  • Der Catwalk Trail erinnert mich ein wenig an die Kohlerenschlucht im schweizerischen Adelboden oder an die Aareschlucht bei Meiringen. Dort gibt es auch diese Gitterstege in der Schlucht. ;)


    Das Fahrsträsschen dagegen erinnert mich an viele Wege zu den abgelegenen Siedlungen des Emmentals. Hier gehe ich immer üben für die Reisen in den USA. :MG:


    Sonst hattest du ja wieder einen schönen Tag.


    Ernst

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