Lonely Roads

  • Hmm, Silke, eigentlich könnte ich mir die Reisekosten ja nun sparen. Dank Deiner anschaulichen Schilderungen war ich quasi schon da. Und bessere Fotos könnte ich auch nicht machen. Was soll's also? Vielleicht lege ich mich statt all der Anstrengungen einfach irgendwo in die Sonne und lasse es mir gutgehen!? ;)
    Könnte allerdings auch ein bissl langweilig werden ... Also: :dagegen:


    Im Ernst: Wieder ein sehr schöner Bericht. Passt genau in meine Planung. Da will ich auch hin! Danke! :wink4:

    • Offizieller Beitrag

    Endlich ist es so weit und wie nicht anders zu erwarten, toll, toll, toll :!!


    Und wieder was für meine Tour gefunden. Wenn Du so weiter machst, brauche ich fasst gar nichts mehr planen. :gg:


    Ich fühle noch mit Dir - das mit dem Fuß. Mir ist dieses Jahr in Tasmanien so was ähnliches passiert. Auf einer Wanderung am Craddle Mountain bin ich auch mit dem Fuß umgeknickt und aus einer 6 Std-Wanderung wurde eine 8 Std-Wanderung. Am nächsten Tag konnte ich kaum auftreten.

  • So.


    Alles in einem Schwung gelesen. Ich muss ja wieder auf den neuesten Stand kommen nach meinem Urlaub.


    Der Bericht ist - wie nicht anders zu erwarten war - toll und ich freu mich schon total auf meine Reise im September.

  • Zitat

    Original von Matze
    Silke, hoffentlich hat dich dein Fuss nicht noch länger "geärgert"!! Wie konnte das denn passieren, du spielst doch gar nicht Fußball!! :gg: :SCHAU: ;)


    Matze, ich hab keine Ahnung, ich weder umgeknickt, noch sonst was. Nur irgendwie richtig blöd aufgetreten und da muss irgendwas gestaucht haben.
    Während der nächsten Tage hab ich nur einen "Programm-Punkt" nicht gemacht, dies hatte aber auch andere Gründe. Aufklärung folgt im entsprechenden Tagesbericht.


    Markus
    Tsssssss :gg:


    Hmrflorida
    Little Finland kann man ja von vornherein mit gut einplanen, die Wave leider nicht so, da ist ja immer die Permit-Frage. Ich drücke die Daumen, dass es mit einem Permit klappt!


    Zitat

    Original von vanhouten
    Hmm, Silke, eigentlich könnte ich mir die Reisekosten ja nun sparen.


    Ähmmmm, tja, ich hätte da auch einen Vorschlag: Du gibst mir die Reisekosten und ich schreibe danach wieder einen Reisebericht :eng2:


    desert-Gerd
    Ja, es ist immer traurig, wenn man ausgerechnet in den schönsten Wochen des Jahres dann durch Krankheit Ausfälle hat.
    Wir haben deshalb alle auch so mitgelitten als Reh während seiner Tour krank wurde.
    Ganz übel stelle ich es mir vor, wenn es dann noch so wie bei Dir ist, wenn es so richtig in der Pampa passiert und man sich dann u.U. auch noch sorgen muss, ob und wie man zurück kommt.


    @Reh
    Danke =)


    Zitat

    Original von Daniel
    Silke, was hast du eigentlich fürs Grand Staircase Inn bezahlt und hattest du vorreserviert?


    Das war ne eher seltsame Geschichte:
    Ich habe direkt per E-Mail mit dem Motel Kontakt aufgenommen.
    Die Antwort erhielt ich von einem Good Boy Club :EEK:?( (die hinterlegte E-Mail-Adresse war aber die offizielle E-Mail-Adresse des Motels).
    Es wurde ein Preis von 49 $ zzgl. tax genannt.
    Ich wollte reservieren, bat um Bestätigung, erwartete, dass man mich um die Daten der Kreditkarte bittet etc. - Da kam nix.
    Nochmal nachgefragt, wieder nix.


    Dann ca. 4 Wochen später erneut ein E-Mail geschrieben, nun erhielt ich die Antwort vom Grandstaircase Inn, der E-Mail-Account war wieder identisch. Mir wurde nun ein Preis von 59 $ zzg. tax genannt.
    Wegen den 10 $ war´s mir gerade egal und ich hab reserviert.


    Vor Ort hab ich dann 49 $ zzgl. tax gezahlt.


    wernerw und frany
    Danke für das ganze Lob :schaem: =) =)

    • Offizieller Beitrag

    Fun, Fun, Fun !!!


    Es macht Riesenspass, mitzufahren, mitzugehen und mitzufiebern, ob alles klappt.


    Vielleicht kannst Du ja heute noch den Folgebericht ins Forum stellen.:gg: :gg:


    Gruss
    Toni

  • So, Folgebericht ist schon da =)


    Ab heute werdet Ihr leider nicht so oft auf den Bildern einen strahlend blauen Himmel zu sehen bekommen :(


    Sonntag, 13. Mai 2007


    „Auf dem Weg von John“


    Heute klingelte der Wecker um 6 Uhr. Während ich auf der Veranda eine Zigarette rauchte, beobachtete ich einen dramatischen Sonnenaufgang.



    Eine dreiviertel Stunde später war ich abmarschbereit, wollte aber noch irgendwo frühstücken. Also landete ich im Cafe vom Prospektor Inn. Dort müffelte es so nach Knoblauch, mir wäre das Frühstück fast vergangen :roll: Dann noch tanken und Kühlbox auffüllen, kurz vor 8 Uhr machte ich mich auf den Weg. Beim Autofahren merkte ich es dann ganz genau: Ich hatte mir gestern von der Aircondition im Golden Loop Cafe einen Zug geholt, ein Halsmuskel tat total weh :traen: Ich kam mir vor, wie mit einer Seitenstrang-Angina.


    Nach ca. 16 Meilen hatte ich schon das erste Ziel für heute erreicht: Den Parkplatz am Trailhead zu den Lower Calf Creek Falls.
    Der Himmel war überwiegend bedeckt, so verzichtete ich auf Sonnencreme. An der Registry Box nahm ich mir eine Self-Guided-Broschüre mit und machte mich auf den Weg. Der Trail führt immer am Calf Creek entlang, mal ganz dicht daneben, mal macht er einen kleinen Bogen.



    Große Höhenunterschiede sind nicht zu überwinden, immer wieder geht es mal einen kleinen Hügel runter oder hoch. Anfangs ist der Canyon ziemlich weit und man ist immer der Sonne ausgesetzt. Trotz der Wolken wurde es mächtig warm!


    Ab der Hälfte des ca. 2,7 Meilen langen Trails wird die Schlucht dann enger und man findet ab und zu unter Bäumen etwas Schatten. Über den war ich dankbar, denn der Weg war oft sandig, was das Laufen erschwerte und mein Fuß noch immer etwas schmerzte. Daher war doch öfters mal eine Pause angesagt. Kurz vor dem Ziel ist der Canyon dann wirklich eng und auch kühler.
    Den Wasserfall sieht man erst kurz bevor man wirklich am Ziel ist.


    Es ist ein toller Anblick, wie sich das Wasser über 40 Meter hinab in das kleine Becken ergießt =) =) =)



    Dort war es nun sehr windig und der Wind und das kühle Wasser sorgten schnell für eine Gänsehaut, vor allem, da ich den Rucksack abgesetzt hatte und das T-Shirt am Rücken natürlich klatschnass war.


    Ich machte Bild um Bild, hatte aber um den Foto bissl Angst, denn ich war nicht scharf drauf, Wasserspritzer auf das Objektiv zu bekommen. Diese Gefahr bestand nämlich, denn der Wind peitschte häufig die vom Wasserfall sprühenden Tröpfchen in meine Richtung.


    In einiger Entfernung setzte ich mich dann hin und machte eine Zigarettenpause, bevor ich den Rückweg in Angriff nahm. Bei diesem herrschte mittlerweile starker Gegenverkehr, man hätte meinen können, dass Volkswandertag ist. Naja, heute war Muttertag und mir kamen sehr viele Familien entgegen. Bei manchen Müttern konnte man an dem gequälten Gesichtsausdruck sehen, dass sie sich an diesem Tag lieber ein anderes Programm gewünscht hätten ;)
    Obwohl der Trail nicht sehr anstrengend war und kaum Höhenunterschiede hatte, der Weg zog sich irgendwie :rolleyes:


    Am Parkplatz angekommen, machte ich mich erstmal über eine Dose Bloody Mary Mix her – das Zeug ist einfach zu lecker. Dann fuhr ich weiter.
    Gegen 13.30 Uhr lenkte ich Blacky in Boulder auf den Burr Trail. Dieser wurde nach John Atlantic Burr benannt, der die Stadt Burrville gegründet hatte und einen Weg suchte, um seine Rinderherden ins Winterquartier oder auf einen Markt zu bringen. Dieser Weg führte durch das unwegsame Gebiet der Waterpocket Fold, des Burr Canyons und des Muley Twist Canyons und erhielt später den Namen Burr Trail.


    Ich suchte den Himmel argwöhnisch nach Regenwolken ab, entschied aber, dass die Schleier- und Schäfchenwolken mehr dekorativ als gefährlich sind.


    Kurz nachdem ich Boulder auf dem Burr Trail verlassen hatte, erreichte ich den Long Canyon. Eine schöne Strecke, inmitten roter Felswände.



    Leider hatte sich die Sonne gerade ganz versteckt, so dass das Rot nicht so intensiv strahlte, wie ich es mir erhofft hatte. Als ich jedoch das Ende des Canyon erreichte, kam die Sonne wieder hervor und so konnte ich den Übergang von rotem Stein zu gelben Stein herrlich sehen.



    Die nächsten Meilen führten über eine Art Hochebene und die Aussicht war nicht so spannend, aber dann erreichte ich das nächste Gefälle. Die Straße machte ein paar Biegungen und plötzlich lag die Waterpocket Fold vor mir.
    So unerwartet und so wunderschön, mir stockte der Atem :EEK:
    Ich konnte mir ein „ohhhh“ nicht verkneifen :EEK::gg:




    Spätestens jetzt war wieder der Zeitpunkt gekommen, den Sicherheitsgurt einzustöpseln, ohne sich dabei anzuschnallen. Ich wollte nicht, dass Blacky jedes Mal piepst, aber bei der Anzahl der nun folgenden Foto-Stopps wäre das ständige An- und Abschnallen einfach zu umständlich :eng1: Ich war wirklich mehr am Anhalten als am Fahren =)


    Dann erreichte ich die Switchbacks. Als ich von oben hinab blickte, wurde mir schon erstmal anders…. :rolleyes:
    Aber die Landschaft bietet auch dort so ein unvergleichliches Bild, das entschädigte mich für die Angst.



    Hatte ich bisher kaum ein Auto gesehen, hier waren einige. Es war, als ob man sich an den Switchbacks verabredet hätte. Glücklicherweise waren die anderen mit mir immer dann auf einer Höhe, wenn ich an der „Wand“seite fahren durfte :aetsch2:


    Unten angekommen bog ich nach Norden auf die Notom Road ab. Ich hatte diese Strecke gar nicht mehr als so wunderschön in Erinnerung! Ich war total hin und weg. Die Kombination Burr Trail und Notom Bulfrog Road kann es hinsichtlich Schönheit locker mit der Cottonwood Canyon Road aufnehmen!



    Mein persönliches Fazit: Die Strecke Boulder – Burr Trail – Notom Road – Capitol Reef ist weitaus sensationeller als andersrum. Der Anblick der plötzlich vor einem liegenden Waterpocket Fold ist unvergleichlich.


    Die Notom Road trifft östlich vom Capitol Reef National Park auf den Hwy 24 und ich machte mich schnurstracks auf den Weg nach Hanksville, wo ich mir für die nächsten zwei Nächte ein Zimmer im Whispering Sands Motel reserviert hatte. Gegen 17 Uhr kam ich dort an, das Office war geschlossen – scheint sonntags immer der Fall zu sein. Aber an der Tür klebten diverse Kuverts, unter anderem eins, auf welchem mein Name stand. Drin war der Zimmerschlüssel und die Bitte, morgen früh dann offiziell einzuchecken. Ich brachte nur fix mein Zeug ins Zimmer (wieder ebenerdig und das Auto stand genau davor =) ) und machte mich gleich wieder auf den Weg. Das letzte Ziel für heute sollte der Burr Point sein.


    Über den Hwy 95 fuhr ich nach Osten und kurz hinter dem Milemarker 15 ging nach links eine gute Dirtroad weg. Auf einem Schild war der Burr Point auch angeschrieben, nur sieht man dieses eigentlich erst dann richtig, wenn man schon vom Hwy 95 abgebogen ist. Die 11 Meilen bis zum Burr Point zogen sich! Man sieht den Verlauf der Piste immer wieder sehr gut und hat das Gefühl, dass sie niemals endet. Auch zeitmäßig gehen pro Strecke gute 30 Minuten drauf, denn man kann es nicht so richtig „laufen lassen“, da die Piste einige Schlenker hat :rolleyes:
    Am Burr Point angekommen, genoss ich die Aussicht auf die Mäander des Dirty Devil Rivers. Leider war die Wolkendecke nun sehr dicht, weshalb alles etwas blass wirkte.



    Sehr lange hielt ich mich nicht dort auf, denn irgendwie war es mir nun plötzlich zu einsam :EEK::rolleyes:
    Man konnte wirklich meinen, am Ende der Welt zu sein.


    Um 19.30 Uhr war ich wieder in Hanksville und ging ins Red Rock Restaurant. Dank Muttertag und der Nähe zum Capitol Reef war einiges los und nur eine Bedienung anwesend :shock: Die konnte einem wirklich leid tun, denn sie wuselte wie verrückt zwischen den Gästen, der Küche, der Kasse usw. hin und her. Chaos ohne Ende :EEK: Es dauerte ewig, bis ich überhaupt meine Bestellung aufgeben konnte. Mein Essen war nicht so besonders…. aber dafür konnte ja die Bedienung nix.


    Um halb neun war ich dann im Motel, Bilder überspielen, duschen, mit dem Notebook nach draußen und Reisebericht tippen. Kurz nach 23 Uhr hielt ein Auto, ein mexikanischer Jugendlicher stieg auf und kam auch mich zu…. :rolleyes:
    Hilfe…. :EEK::EEK: :EEK: :EEK: :EEK: :EEK:
    Der Papa STß im Auto und die Motorhaube wirkte irgendwie demoliert … sah nach einem Unfall aus :rolleyes:
    Er sprach fast nur spanisch, so war die Verständigung etwas zäh :rolleyes:
    Sorry, es war halt nun mal Sonntag und ich kann es auch nicht ändern, wenn das Motel dann geschlossen ist.
    Als er wieder zurück zum Auto ging und sich die beiden über die geöffnete Motorhaube beugten, bin ich dann aber fix ins Zimmer gehuscht !


    Von Hanksville hab ich ja bisher nur gehört, dass man da am A…. der Welt ist und nicht mal tot über dem Zaun hängen will.
    Stimmt schon irgendwie :gg:
    Aber ich mag solche Nester =)
    Die gehören für mich einfach mit dazu.


    Karte
    Karte wurde mit Topo von DeLorme http://www.delorme.com erstellt.
    Gefahrene Meilen: 174



    :wink4: Link zur Seite auf meiner Homepage: Lower Calf Creek Falls

    • Offizieller Beitrag

    Trotz Wolken wieder schöne Bilder :!! :!! und den Bericht habe ich wieder genossen.


    Ist im September/Oktober nach Wasser im Lower Calf Creek Falls?


    2002 bin ich den Burr Trail auch schon mal gefahren - aber bei den Switchbacks bin ich wieder umgekehrt, Grund: nur PKW und dunkle Wolken.


    Die Aussicht am Burr Point ist schon großartig, den Punkt hatte ich noch nicht in meiner Planung. Ich bin gerne "am Ende der Welt" abseits vom "Groß"-Stadtlärm.

  • Zitat

    Original von Westernlady


    Von Hanksville hab ich ja bisher nur gehört, dass man da am A…. der Welt ist und nicht mal tot über dem Zaun hängen will.
    Stimmt schon irgendwie :gg:
    Aber ich mag solche Nester =)
    Die gehören für mich einfach mit dazu.


    wenn Utah nicht mehr so angesagt ist muß ich da hin, ich steh auch voll auf solche Nester :)




    Zitat

    Original von Westernlady



    jetzt fang ich das *träumenan* :) :!!

  • @Sandra
    Danke =)
    Das tut gut und gibt Kraft, um sich durch das nächste Posting durch zu kämpfen :EEK: :gg:


    Zitat

    Original von utahjoe
    Wenn Du dir nur einmal eine gescheite Kamera kaufen würdest ... ;)


    Joe


    :traen: :traen: :traen: :traen: :traen: :traen: :traen: :traen: :traen: :traen: :traen: :traen:


    Joe, sind sie wirklich so schlimm?
    Wenn ja, ich kann damit leben.


    Ich sag sowieso, dass kein Bild das wiedergeben kann, was ich in dem Moment gefühlt habe.


    desert-Gerd:
    Da gibt es bestimmt noch Wasser. Ich hab noch nie irgendwo gelesen, dass der Lower Calf Creek Falls kein Wasser mehr hatte.
    Ihr werdet da sicherlich im September einen tollen Anblick genießen können.


    vanhouten
    Nein, ich verwende keinen Filter, gar nix.
    So wie Joe schon schreibt, bin ich ein Knipser und kein Fotograf.


    @die_franken
    Freut mich, dass Du in Schwärmen kommst. Aber warte nur ab, Deine Lieblings-Gegend kommt noch =)


    Hmrflorida
    Danke =)


  • Daaasss kann doch nicht wahr sein - ich alter Autofahrer bekomme hier von Frau und Autolaien ;) ;) gesagt, wie man das ewige "Ding,Dong, Ding, Dong" umgehen kann!


    Wie oft habe ich mich geärgert - ohne auf diese geniale Ide zu kommen! :ohje: :ohje: :schaem: :schaem:


    Aber wieder toller Bericht. mit super Foto!
    Silke, lass dir von Jörg nichts einreden!


    Calf Creek ist schon ganz schön, nette kleine Abwechslung!

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