Es fing alles so gut an, aber ……

@Silke
Du hattest ja auch das Pech in Great Basin NP gehabt weil da noch reichlich Schnee lag. Aber das das Dir mit Frisco passiert ist.
Warum sollte man nicht nach einer Klapperschlange suchen, für ein Foto würde ich schon danach suchen.

@Joe
Man darf der Klapperschlange nur nicht zu sehr auf den Pelz rücken. Dann werden sie schon nervös. Habe ich bei einer Klapperschlange im Saguaro NP erlebt.

@Gundi
Normalerweise habe ich den Fotokoffer dabei und da ist dann auch mein Tele drin. Aber es war nur ein kurzer Weg bis zum Kraterrand und da wollte ich den ganzen Kram nicht mitschleppen. Die Schlange kroch ziemlich schnell über den Boden und trotz Suche habe ich sie nicht gefunden. Ich weiß nicht wo sie sich verkochen hatte, viele Möglichkeiten gab es nicht.

@Ulrich
Ein gutes Beispiel ist heute Brasilien und Indonesien wo der Wald abgeholzt wird.

Zitat

Original von Westernlady

Was ist mir mit Frisco passiert ?

Du hast ein paar Ruinen besucht, bienenkorbartige Öfen und altes Gerümpel gesehen und bist dann weitergefahren, um nach Frisco zu fahren.
Aber Frisco kam nicht, Zitat: "Langsam wurde ich nervös, eigentlich sollte nun aber bald mal die Ghost Town Frisco kommen"
Abends im Motel kam dann der Aha-Effekt, Zitat: "Noch immer wurmte es mich, dass ich Frisco nicht "gefunden" hatte und ich klickte ein wenig im Internet rum. Ich bin in Frisco gewesen ! "

Meine Antwort auf diesen Tag war:
Ich mach es diemal kurz:
aber wie immer zu kurz

Das wird sicherlich noch mal Stoff für eine meiner nächsten Touren, diesmal muss ich es weglassen, da ich mich für Utah entschieden habe.

Ich habe Wort gehalten. :)

Zitat

Original von Westernlady

Das war mir gar nicht mehr bewusst
Ich sollte Reiseberichte gründlicher lesen

Das war damals einer der erste Reiseberichte, die ich hier im Forum gelesen hatte.
Und bei meiner 2007er Tour hatte ich deinen Bericht dabei und habe auch daraus meine Tour gestaltet.

Mittwoch, 27.05.2009, Hamburger Rocks, Ghoul Gulch Goblins

Ich bin um 06:00 Uhr aufgestanden. Das Frühstück war nicht üppig, es gab nur Muffins, Cereals und Kaffee, aber anders als in Carson City war alles sauber.

Um 07:00 Uhr fuhr ich los, ich wollte in die San Rafael Swell. Auf der I-70 fuhr ich nach Osten bis zur UT10 und auf der nach Norden bis Castle Dale. Kurz hinter Castle Dale bog ich rechts ab auf die Green River Cut-Off Road. Es ist eine gute Gravel Road, die regelmäßig gewartet wird. Da es in den letzten Tagen in der SRS geregnet hatte, waren in den Wash, durch die ich fahren musste, noch ein paar feuchte Stellen.

Ich fuhr etwa 10,2 Meilen nach Osten. Auf der rechten Seite konnte ich ein paar Felsen sehen, die White Rocks. Hier bog ich ab auf die Hambrick Bottoms Road. Wenn man auf der Green River Cut-Off Road weiter fährt kommt man nach etwa 2,7 Meilen zum Abzweig zum Wedge Overlook. Nach ca. 3,1 Meilen erkannte ich, dass eine Fahrspur links abging. Ich fuhr auf die Fahrspur und schon nach 0,2 Meilen parkte ich Silverbird auf einer Felsplatte. Ich hatte den Trailhead zum heutigen Ziel erreicht - die Ghoul Gulch Goblins.

Die Infos zu den Goblins habe ich über eine E-Mail-Bekanntschaft bekommen - von Dennis Udink, einem Amerikaner, der sich in der SRS sehr gut auskennt und der schon mehrere tausend Meilen in der SRS gefahren ist. Ich habe von ihm die Erlaubnis bekommen, dass ich seinen Namen erwähnen darf. Da die Goblins so gut wie unbekannt sind, hat Dennis sie Ghoul Gulch Goblin getauft.

Am Südrand der Felsplatte konnte ich ungewöhnliche Felsen sehen. Sie haben die Form von Hamburger und werden daher auch Hamburger Rocks genannt, einen offiziellen Namen habe ich aber nicht gefunden. Ich schaute mir zuerst die Hamburger Rocks an.

Dieser sieht ja aus wie ein Big Mac

Vorsichtig beim Laufen über die Hamburger, dieser ist bestimmt nicht sehr stabil:

Dann nahm ich meinen Fotorucksack, packte genügend Wasser ein und stiefelte los. Zu den Goblins gibt es keinen Weg, man muss querfeldein gehen. Die Ghoul Gulch liegt in südöstlicher Richtung vom Parkplatz. Dass die Location relativ unbekannt ist, erkennt man daran, dass es keine bzw. kaum Fußspuren gibt. Ich hatte von Dennis eine kurze Beschreibung und die Koordinaten der Goblins bekommen. Ich ging in westliche Richtung, denn die Gulch sollte an den Red Ledges sein, eine etwa 100 Meter hohe Wand einer Mesa. Zuerst ging es ganz leicht bergauf durch Sand zu einer Felsplatte.

Durch den Sand konnte man gut laufen, denn durch den Regen der letzten Tage war er noch recht fest gewesen. Erst auf dem Rückweg habe ich gesehen, dass ich mir den Weg durch den Sand hätte sparen können, denn die Felsplatte geht bis zu den Hamburger Rocks. Ich hatte die Info, dass es einen einfachen und einen schwierigen Weg geben soll. Ich wollte zu dem leichten Abstieg und ging auf einen kleinen Sattel zu. Leider hatte ich keine Infos an welcher Seite der Abstieg war und ging in Richtung linke Seite des Sattels.

Aber der kürzere Weg wäre zur rechten Seite des Sattels. Ich hatte daher den längeren Weg zu den Goblins.

Wenn man den kürzeren Weg (rechte Seite des Sattels) geht und den Sattel umrundet, dann sieht man schon die ersten Felsformationen.

Nach dem Sattel geht es leicht auf eine Stufe hinunter.

Zu den Entfernungen: Vom Parkplatz zum Rand der Ghoul Gulch sind es ca. 0,8 Meilen (kürzere Weg, den ich auf dem Rückweg genommen habe), bei mir waren es 1,2 Meilen. Die Ghoul Gulch führt in mehreren Stufen zum Rand der „ Red Ledges“ hinunter. Zuerst bin ich auf der oberen Stufe fast bis zum Rand der Red Ledges gelaufen. Dabei hat man schon den ersten tollen Überblick auf die Goblins.

Kurz vor den Rand stieg ich auf die nächste Stufe hinunter und stand dann direkt am Rand der Red Ledges. Hier steht ein Hoodoo wie ein Wächter zur Ghoul Gulch.

Vom Rand konnte man in der Ferne auch den Beginn des Little Grand Canyon sehen, an dem auch der Wedge Overlook liegt.

Beim Hoodoo geht es noch einmal fast 50 Meter senkrecht nach unten.

Dann ging ich zu den Goblins hinüber

und tauchte in die Welt der Goblins, Gnome und Hoodoos ein.

Ich ging an den Goblins entlang und immer wieder tauchten die seltsamsten Formen auf.

Ein Gesicht:

Ein Hippo von hinten:

An der Nordwand der Ghoul Gulch

erkannte ich riesige Hoodoos. Sie standen noch nicht frei und hingen mit ihren Köpfen noch zusammen.

Von dort ging ich im Wash langsam zum Aufstiegspunkt (Sattel) zurück. Immer wieder gingen kleine Mini-Canyon ab, in denen weitere Goblins standen.

Am Ende des Wash stieg ich nach oben. Mit einem letzten Blick auf die Goblins

ging ich wieder zum Auto zurück. Als ich beim Auto ankam, türmten sich schon wieder Wolken auf, es wurde Zeit, dass ich zum Asphalt kam. Leider fing kurz vor dem Auto die Wade wieder an zu zwicken. Aber das machte mir nichts aus, ich war nur noch glücklich, dass ich die Goblins noch gesehen hatte. Bei meinem Tourabbruch bzw. meiner Touränderung hatte ich schon nicht mehr damit gerechnet, in diesem Jahr hierher zu kommen. Insgesamt war ich 5 Stunden in diesem Gebiet gewesen. Mir kam es allerdings wesentlich weniger vor, die Zeit verging wieder rasend schnell.

Bei meinem Treffen mit Eva und Andre haben wir auch darüber gesprochen, was noch so alles auf dem Plan stand. Ich erzählte ihnen auch von den Goblins. Eva hat mir dann noch am Abend einen Link (der ist mir leider verloren gegangen) zu einem amerikanischen Forum geschickt und gefragt ob ich diese Goblins meinte, es waren die Goblins. Da ich die Infos zu den Ghoul Gulch Goblins per E-Mail bekommen hatte, habe ich nicht mehr mit Google gesucht und hatte daher den Link nicht.

Eva und Andre hatten die Goblins auch auf ihrer List. Aber sie lagen wohl etwas abseits ihrer Route und so ließen sie mir den Vortritt, diese fantastische Location als erster zu sehen. Eva, Andre, ich hätte Euch gerne den Vortritt gelassen.

Ich fuhr zur UT10 zurück, denn ich wollte noch nach Price, um mir vom Visitor Center und vom BLM Infos zu holen. Beim Visitor Center bekam ich nur allgemeine Informationen und beim BLM bekam ich leider keine schöne Auskunft: Ich erkundigt mich nach einer Road, die ich am nächste Tag fahren wollte. Es sollte zum Green River gehen. Der BLM - Mitarbeiter, der extra für mich geholt wurde, hat mir abgeraten. Er meinte, wenn ich einen Erb-Onkel hätte, dann sollte ich ihn vorfahren lassen. Die Road wird seit längerer Zeit nicht mehr maintained. Auf der Road liegen große Steine, die man umfahren muss und es ist nicht viel Platz zwischen Stein und Abgrund. Jetzt muss ich mir doch noch etwas Neues suchen.

Als ich von Price wegfuhr gab es ein kurzes heftiges Gewitter. Auf der Fahrt nach Green River habe ich gesehen, dass es in der SRS wieder geregnet hat. Gut, das ich da nicht mehr bin. In Green River schien dann wieder die Sonne. Dieses Jahr ist es schon sehr verrückt mit dem Wetter. Kurz vor 16:00 Uhr kam ich in Green River an und holte bei der Post noch ein paar Briefmarken. Anschließend war ich noch im Visitor Center und stöberte in der Buchabteilung, wo ich auch etwas gefunden hatte.

Dann checkte ich im Super 8 ein - eigentlich müsste ich dort bald einen Sonderrabatt bekommen, denn ich habe im Laufe der Jahre etliche Tage dort genächtigt. Danach kaufte ich noch ein und holte mir beim Subway ein Sandwich, das ich mit einem Bier - ich glaube, dass ich mir das verdient hatte - im Zimmer genoss. Nach dem Duschen sicherte ich die Bilder, schrieb Tagebuch und meldete mich im Forum. Ich hatte eigentlich vor, am nächsten Tag nach Colorado zu fahren. Aber im Weather Channel habe ich gesehen, dass es dort überall Schauer geben soll. Ich werde morgen früh noch einmal schauen, wo es nicht so schlimm ist.

Um 23:00 Uhr ging ich sehr zufrieden ins Bett.

Karte:

Silke war so lieb und hat mir gestattet, dass ich diese schöne Location auf ihrer Seite veröffentlichen durfte:
Silkes Infoseite Ghoul Gulch Goblins
Dort findet ihr auch eine PDF und Koordinaten (GPX-Datei) zu den Ghoul Gulch Goblins.

Falls ihr weitere Bilder sehen möchtet, dann könnt ihr es hier: Meine Fotogalerie